Neue Gemeindewappen im Kreis Daun

Friedbert Wißkirchen, Daun

 

In den Heimatjahrbüchern 1988,1989 und 1990 sind die Gemeindewappen aus dem Kreisgebiet vorgestellt worden, die bis zu diesem Zeitpunkt genehmigt waren. Seither haben weitere Ortsgemeinden, insbesondere aus der Verbandsgemeinde Daun, die Einführung ihres Ortswappens beschlossen.

Ein Wappenbaum ziert seit geraumer Zeit den Vorplatz der Verbandsgemeindeverwaltung Daun. Im Rahmen der Vorplatzgestaltung wurden in einem Wettbewerb sechs einheimische Künstler zu Entwürfen aufgefordert; Idee und Thematik sollten die besonderen Beziehungen zwischen den Ortsgemeinden und der Verbandsgemeinde wiedergeben, auch die Landschaft, insbesondere die Elemente Wasser und Vulkanismus einbeziehen. Mit überwältigender Mehrheit hat sich der Bauausschuß der Verbandsgemeinde für den Wappenbaum der Künstler Hermann und Edeltrud Schmitt aus Brockscheid ausgesprochen. Besonders die enge Verflechtung zwischen Ortsgemeinden, und Verbandsgemeinde wird durch den Baum dargestellt und geschichtliche, landschaftliche und besondere örtliche Gegebenheiten in den einzelnen Wappenbildern wiedergegeben. Durch die einheitliche Ausführung der Wappen wird jede Ortsgemeinde, ob groß oder klein, in gleicher Weise berücksichtigt.

Die neuen Wappen aus den Verbandsgemeinden Daun und Hillesheim werden nachstehend vorgestellt.

Gemeinde: (Verbandsgemeinde)

Wappenbeschreibung:

Begründung:

Gillenfeld (Daun)

Durch Wellenschnitt geteilt; oben in Silber eine rote Krone (Kaiserkrone), unten in Blau ein silberner Krug.

Gillenfeld wird erstmals urkundlich im Jahre 1016 erwähnt, als Kaiser Heinrich II. dem Stift St. Florin in Koblenz das Markt-, Münz- und Zollrecht zu »Gilli-velt« verlieh. Als Symbol wurde deshalb im oberen Teil des Wappens die Kaiserkrone aufgenommen. Der Wellenschnitt, der das Wappen teilt, und die blaue Grundfarbe des unteren Wappenteils weisen auf die Gillenfel-der Maare und damit auch auf den Vulkanismus hin. Der Krug im unteren Wappenteil steht für die Grundherrschaft des Florinsstiftes von 1016 - 1795. Der hl. Florin wird in verschiedenen Siegeldarstellungen des Stiftes immer mit einem Weinkrug dargestellt. Wappengenehmigung am 28. 9. 1990.

Gemeinde: (Verbandsgemeinde)

Wappenbeschreibung:

Begründung:

Hörscheid (Daun)

In Silber ein blauer Wellenstab, vorn ein durchgehendes rotes Balkenkreuz, hinten über einem grünen Eichenblatt eine rote Flamme.

Das rote Balkenkreuz auf silbernem Grund im vorderen Teil des Wappens weist darauf hin, daß Hörscheid über Jahrhunderte zum Kurtrierischen Amt Daun gehörte. Der blaue Wellenstab, der das Wappen spaltet, symbolisiert, daß der Alfbach in der Gemarkung Hörscheid seinen Ursprung nimmt. Das grüne Eichenblatt im hinteren Wappenteil ist aufgenommen worden, um zu dokumentieren, daß der Name Hörscheid als »Bergwald« gedeutet wird. Ortspatronin des Dorfes ist die hl. Brigida; ihr Symbol ist die rote Flamme. Genehmigung: 7*5. 91.

Immerath (Daun)

In Silber eine eingebogene grüne Spritze, darin eine silberne Kapelle mit schwarzem Dach. Vorne ein durchgehendes rotes Kreuz. Hinten eine blaue Urne.

 

Immerath gehörte über Jahrhunderte hinweg zum Kurtrierischen Amt Daun. Die Kurtrierische Zugehörigkeit wird durch das im vorderen Wappenteil dargestellte Balkenkreuz symbolisiert. Nachweislich gibt es in Immerath Funde, die auf eine römische Besiedlung, unter anderem Mauerreste einer römischen Villa, hinweisen. Hierfür ist die blaue Urne ins Wappen aufgenommen worden. Die eingeschobene grüne Spitze weist auf die landschaftlich reizvolle Umgebung des Dorfes hin, die darin abgebildete schwarz/silberne Kapelle versinnbildlicht die oberhalb des Dorfes auf markanter Höhe gelegene Dreifaltigkeitskapelle.

Steineberg (Daun)

In Silber eine grüne Spitze, darin drei silberne Steine, vorne ein rotes Schwert, hinten eine rote Taube.

Die grüne Spitze steht für die »Steineberger Ley«, den 560 m hohen Vulkankegel, der die landschaftliche Umgebung des Ortes entscheidend prägt. Auf diesem Berg wurde durch die Kelten aus Basaltsteinen und Baumstämmen ein Schutzwall errichtet, der den Bewohnern der Umgebung als Fluchtburg diente. Berg und keltischer Ringwall (Steine) haben zur Namensgebung des Ortes geführt. Das Schwert im vorderen Wappenteil soll auf die sogenannte »Schwedenschlacht« aus dem 30jährigen Krieg hinweisen, die in der Nähe von Steineberg stattgefunden haben soll. Bei dieser Schlacht sollen viele Bauern durch das Schwert gestorben sein. Die Taube im hinteren Wappenteil symbolisiert den Ortspatron, den hl. Franz von Assisi. Der Heilige wird häufig in Anlehnung an seine Predigt an die Vögel mit Vögeln dargestellt. Genehmigung: 20. 3. 1990.

Winkel (Daun)

Unter silbernem Schildhaupt, darin eine rote Zange, in Rot ein silberner Sparren, begleitet von 3 (2 : 1) silbernen Ringen.

Winkel gehörte im Mittelalter zur Herrschaft Wollmerath. Durch die Heirat von Odilie von Zandt mit Adam Heinrich von Landenberg kam Winkel in den Besitz derer von Landenberg. Das Familienwappen zeigte drei silberne Ringe, wie im Wappenvorschlag angeordnet. Zusätzlich wurde ins Wappen aufgenommen der rote, schwebende Sparren ( = Winkel), der auf den Ortsnamen hindeutet. Im oberen Wappenteil ist eine rote Zange auf silbernem Grund abgebildet, das Symbol der Schutzpatronin des Ortes, der hl. Appollonia. Winkel gehörte zum Kurtrierischen Amt Daun -die Farben des Kurfürstlichen Wappens (Rot und Silber) wurden deshalb auch für das Ortswappen gewählt. Genehmigung: 20.3. 1990.

Wiesbaum (Hillesheim)

Von Rot über Silber geteilt, oben 5 (3 : 2) silberne Ringe, unten ein schwarzes Hirschgeweih mit Grind.

Im Landeshauptarchiv Koblenz wird ein Siegel eines Wilhelm von Wiesbaum (1438) mit fünf Ringen verzeichnet, sie sind deshalb in den oberen Schildteil aufgenommen worden. Die früher selbständige Gemeinde Mirbach ist heute Gemeindeteil von Wiesbaum. Mirbach ist eng verbunden mit dem rheinischen Adelsgeschlecht derer von Mirbach; es führt in Schwarz ein silbernes Hirschgeweih mit Grind. Im unteren Teil des Gemeindewappens erscheint es in verwechselter Farbgebung. Genehmigung: 11.1. 1990.

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