Die drei Weisen aus der Eifel

Werner Schönhofen, Leutesdorf

Unsere Vorfahren waren sehr arm. Ihre kärgliche Landwirtschaft ernährte sie kaum. Arbeitsplätze anderer Art waren meist so gut wie keine vorhanden. Wie auch in anderen deutschen Gebirgsgegenden musste man sich etwas durch Heimarbeit dazuverdienen. Bekannt ist die Herstellung von Mausefallen in Neroth, an die in einem besonderen Museum erinnert wird. Andernorts griff man auf das reichlich vorhandene Holz als Rohmaterial zurück.

Waren es zum Beispiel Spielzeug und Schachteln in anderen Gegenden Deutschlands, so waren es in der Eifel meist hölzerne Gebrauchsgegenstände, mit denen man über Land zog, um sie zu verkaufen. In Hohenfels scheint die Herstellung von hölzernem Geschirr üblich gewesen zu sein, wenn man der folgenden Geschichte glauben darf Jedenfalls habe ich sie so von der 1870 geborenen Großmutter gehört.

Zur Winterszeit kamen auch dereinst drei Hausierer in ein kleines Eifeldorf. Weil es gerade Dreikönigstag war, wollten sie an diesem Festtag noch schnell die Messe besuchen. Doch, o weh, sie kamen zu spät. Der Pfarrer war mitten in der Predigt. Er musste sie wohl bemerkt haben, denn er schaute streng zum Eingang und rief: „Wo kamen denn die drei Weisen her?" Keine Antwort aus dem Kirchenvolk. - Erneute Frage des Pastors mit gehobenerer Stimme. Da meinte einer unserer biederen Hausierer, sie seien gemeint und antwortete: „Von Huwelsem mat hölzern Geschehr!" (Von Hohen-fels mit hölzernem Geschirr!)