Die neuen Eifelkreise in Rheinland-Pfalz

Bevölkerung-, Erwerbs- und Wohnstruktur

Dr. Dr. Heinz Monz

 

I. Einleitung

Über eineinhalb Jahrhunderte konnte man — bezogen auf das Gebiet des heutigen Landes Rheinland-Pfalz — die Landkreise Ahrweiler, Bitburg, Cochem, Daun, Mayen, Prüm und Wittlich als Eifelkreise bezeichnen. Ihr Gebietszuschnitt blieb in all den Jahren im wesentlichen unverändert. Sicherlich war auch diese Abgrenzung nicht ganz identisch mit dem geographischen Gebiet der Südeifel; so mußten gewisse Gebiete mit einbegriffen werden, die nicht zur Eifel gehören (z. B. Teile des Landkreises Wittlich).1)

Inzwischen hat die territoriale Verwaltungsreform auch in dem im Lande Rheinland-Pfalz gelegenen Teil der Eifel erhebliche Veränderungen gebracht. Von den für die folgende Betrachtung interessierenden Landkreisen wurden durch das Dritte Landesgesetz über die Verwaltungsvereinfachung im Lande Rheinland-Pfalz vom 12. November 1968 (BS 14—3) die Landkreise Bernkastel, Cochem, Wittlich und Zell und durch das Siebte Landesgesetz über die Verwaltungsvereinfachung im Lande Rheinland-Pfalz vom 28. Juli 1970 (BS 14—7) die Landkreise Bitburg, Daun, Koblenz, Mayen und Prüm aufgelöst. An ihrer Stelle wurden durch die beiden Gesetze die Landkreise Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich, Cochem-Zell, Daun und Mayen-Koblenz neu gebildet. Dabei wurden gleichzeitig zum Teil erhebliche Grenzkorrekturen zwischen einem Teil dieser Landkreise, aber auch gegenüber anderen Kreisen vorgenommen. Auch das Gebiet des nicht aufgelösten Landkreises Ahrweiler blieb nicht unberührt.

Dadurch ist es noch schwieriger geworden, das in Rheinland-Pfalz gelegene geographische Gebiet der Eifel mit den verwaltungsmäßigen Einheiten der Landkreise gleichzusetzen. Will man aber einen Überblick über die Struktur dieses Bereiches erhalten, muß man gewisse Kompromisse eingehen. Denn die gewünschten Strukturangaben liegen nur auf Kreisebene vor. In dem darzustellenden Bereich sind die kreisfreien Städte Trier und Koblenz ausgelassen. Mehr noch als bisher mußten Gebiete mit einbegriffen werden, die nicht zur Eifel gerechnet werden können (z. B. die an der Mosel gelegenen Teile der Landkreise Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell sowie vor allem die an Rhein und Mosel gelegenen Teile des Landkreises Mayen-Koblenz). Schließlich mußten die kleineren Städte, die nicht kreisangehörig sind, ebenfalls miterfaßt werden.

Trotz der durch diese Zusammenfassung gegebenen möglichen Verzerrungen des typischen Bildes der Eifel erscheint es doch wünschenswert, eine strukturelle Darstellung des angegebenen Raumes zu geben. Hierzu gibt einmal die Tatsache des Vorhandenseins der neuen Verwaltungseinheiten an sich Anlaß, aber auch andererseits das Anfallen der Daten aus den letzten Großzählungen der Jahre 1968 und 1970.

Es werden also folgende Landkreise erfaßt:

Ahrweiler

Bernkastel-Wittlich

Bitburg-Prüm

Cochem-Zell

Daun

Mayen-Koblenz

Diese Landkreise werden im folgenden kurz Eifelkreise genannt, wobei die gemachten Einschränkungen zu beachten sind.

1) Vgl. Heinz Monz, Wirtschaftskraft und Wirtschaftsstruktur der Eifelkreise nach dem Bruttoinlandsprodukt, in: Eifeljahrbuch 1970 S. 17 ff. (171). bzw. in: Heimatjahrbuch Kreis Düren 1970 S. 81 ff. (31 f.).

Kreisfreie Städte und Landkreise in Rheinland-Pfalz

Stand 22. April 1972

II. Bevölkerungsstruktur

1. Wohnberechtigte Bevölkerung und Wohnbevölkerung

Die großen Volkszählungen unterscheiden seit der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg zwischen der wohnberechtigten Bevölkerung und der Wohnbevölkerung. Der Begriff der Wohnbevölkerung meint alle Personen, die in der jeweiligen Gemeinde am Zählungsstichtag ihren alleinigen Wohnsitz haben, und solche, die zwar noch anderswo eine Wohnung unterhalten, aber von der betreffenden Gemeinde aus ihrer Arbeit oder Ausbildung nachgehen oder sich in ihr überwiegend aufhalten. So war z. B. ein Arbeiter, der in Düren seinen Hauptwohnsitz hat, in Mayen mit Nebenwohnsitz gemeldet ist, da er von hier aus seiner Arbeit nachgeht, in Mayen zur Wohnbevölkerung zu zählen. Umgekehrt wurde ein Student, der seinen Hauptwohnsitz in Mayen hat, aber an seinem Studienort Köln mit Nebenwohnsitz gemeldet ist, in Köln zur Wohnbevölkerung gezählt. Dagegen werden Soldaten im Grundwehrdienst der Wohngemeinde zugeordnet, in der sie vor ihrer Anmeldung wohnten. Entsprechendes gilt für nicht meldepflichtige Patienten in Krankenhäusern sowie bei Personen in Untersuchungshaft. Berufssoldaten, Soldaten auf Zeit, Angehörige des Bundesgrenzschutzes und der Bereitschaftspolizei in Gemeinschaftsunterkünften werden ebenso wie Strafgefangene sowie alle Dauerinsassen von Anstalten und das in Anstalten wohnende Personal in der Anstaltsgemeinde zur Wohnbevölkerung gezählt. Angehörige der ausländischen Stationierungsstreitkräfte sowie der ausländischen diplomatischen und konsularischen Vertretungen bleiben mit ihren Familienangehörigen unberücksichtigt.

Demgegenüber versteht man unter der wohnberechtigten Bevölkerung alle Personen, die in einer Gemeinde ihren alleinigen Wohnsitz, und solche, die außer in der Gemeinde noch eine weitere Wohnung oder Unterkunft in einer anderen Gemeinde haben, aber in jener Gemeinde nicht zur Wohnbevölkerung gezählt werden. Selbstverständlich gehören auch die Personen in Anstalten zur wohnberechtigten Bevölkerung. Schließlich kommen jene hinzu, die anderswo bei der Wohnbevölkerung erfaßt wurden, also z. B. der vorgenannte Student. Die für diese letzte Gruppe von Personen ermittelte Zahl ist also der Zahl der Wohnbevölkerung zuzuschlagen, damit man auf die Zahl der wohnberechtigten Bevölkerung kommt.

Die nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die wohnberechtigte Bevölkerung und die Wohnbevölkerung: 2)

2) Bezüglich der wohnberechtigten Bevölkerung zusammengestellt nach: „Die Bevölkerung in den Gemeinden am 27. 5. 1970 — Vorläufige Ergebnisse der Volkszählung 1970" (Statistische Berichte des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz vom 13. Oktober 1971 — AO/VZ 1970 — 1); bezüglich der übrigen Angaben zusammengestellt nach „Strukturdaten der Bevölkerung und Haushalte in den Kreisen am 27. 5. 1970 — Ergebnisse der Volkszählung 1970" (Statistische Berichte des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz vom 15. November 1971 — AO/VZ 1970 — 2).

 

 

Landkreis

Geschlecht

 

wohnberechtigte

Bevölkerung

 

Insgesamt

Wohnbevölkerung am 27.Mai 1970

darunter

Ausländer

Anstaltsbevölkerung

abs. i. v.H. abs. i. v.H.

Ahrweiler

m

51 363

48951

1313

2,7

578

1,2

w

56764

54911

1 021

1,9

1 769

3,2

z

108 127

103862

2334

2,2

2347

2,3

Bernkastel-Wittlich

m

55495

52411

305

0,6

1 609

3,1

w

59495

57572

197

0,3

1 053

1,8

z

114989

109983

502

0,5

2662

2,4

Bitburg-Prüm

m

48312

44759

440

1,0

712

1,6

w

50565

48637

368

0,8

713

1,1

z

98877

93396

808

0,9

1 425

1,5

Cochem-Zell

m

33636

31 698

158

0,5

1 095

3,5

w

35348

34300

187

0,5

479

1,4

z

68984

65998

345

0,5

1 574

2,4

Daun

m

30 189

27702

222

0,8

833

3,0

w

30767

29252

127

0,4

280

1,0

z

60956

56954

349

0,6

1 113

2,0

Mayen-Koblenz

m

92 148

89271

1907

2,1

2880

3,2

w

98155

96485

1076

1,1

2676

2,8

z

190303

105 756

2983

1,6

5556

3,0

Herzstück des Kreises Ahrweiler ist das Ahrtal, hier zwischen Altenahr und Reimerzhoven.

Hieraus ergibt sich, daß die Zahl der wohnberechtigten Bevölkerung in allen Eifelkreisen über der der Wohnbevölkerung liegt. Dabei ist der Unterschied bei der männlichen Bevölkerung stärker als bei der weiblichen. Diese Unterschiede deuten darauf hin, daß viele Einwohner der Eifelkreise einen Nebenwohnsitz in den kreisfreien Städten oder in den benachbarten großen Ballungszentren haben.

Der Anteil der Ausländer an der Wohnbevölkerung ist in den einzelnen Eifelkreisen sehr unterschiedlich. An der Spitze stehen mit Abstand die Landkreise Ahrweiler und Mayen-Koblenz, was auf den starken industriellen Besatz zurückzuführen ist.

Unter Anstaltsbevölkerung versteht man solche Personen, die sich in Anstalten befinden und keinen eigenen Haushalt führen. Dabei handelt es sich sowohl um Personal als auch um Insassen von Anstalten. Ihr Anteil an der Wohnbevölkerung ist in den einzelnen Landkreisen mehr oder weniger unterschiedlich, was aber einfachhin auf das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Anstalten zurückgeführt werden kann. Interessant ist jedoch, daß der Anteil bei den Männern mit Ausnahme des Landkreises Ahrweiler gegenüber den Frauen stark überwiegend ist.

Von besonderem Interesse ist die Entwicklung der Bevölkerungszahl zwischen den beiden letzten Volkszählungen. Darüber gibt die folgende Übersicht Auskunft, wobei — was für alle Tabellen gilt — die Zahlen auf den heutigen Gebietsstand abgestellt sind: 3)

3) Zusammengestellt nach der letztgenannten Veröffentlichung.

Landkreis

Geschlecht

Wohnbevölkerung am

 

Veränderung

1970

gegenüber

27. Mai 1970

6.Juni 1961

1961 in v. H.

Ahrweiler

m

48951

43342

12,9

w

54911

49415

11,1

z

103 862

92 757

12,0

Bernkastel-Wittlich

m

52411

50448

3,9

w

57572

56861

1,3

z

109983

107 309

2,5

Bitburg-Prüm

m

44759

43435

3,0

w

48637

47458

2,5

z

93396

90893

2,8

Cochem-Zell

m

31 698

30213

4,9

w

34300

33704

1,8

z

65998

63917

3,3

Daun

m

27702

24653

12,4

w

29252

27285

7,2

z

56954

51 938

9,7

Mayen-Koblenz

m

89271

81 293

9,8

w

96485

90302

6,8

z

185756

171 595

8,3

In allen Eifelkreisen ist ein Zuwachs zu bemerken. Dieser ist jedoch sehr unterschiedlich. An der Spitze stehen die Landkreise Ahrweiler, Daun und Mayen-Koblenz. Die übrigen Kreise folgen mit weitem Abstand. Die Ursache für diese Unterschiede liegt nicht etwa in einem schwächeren Geburtenüberschuß, sondern in einer größeren und im Grunde ungesunden Abwanderung aus den stärker landwirtschaftlich orientierten Landkreisen. Es ist daher Aufgabe der öffentlichen Strukturpolitik, durch zusätzliche Schaffung von gewerblichen und industriellen Arbeitsplätzen die weitere Verdünnung dieser typischen Eifelgebiete zu verhindern.

2. Die Wohnbevölkerung nach Familienstand

Zur Beurteilung der Bevölkerungsstruktur gehört auch der Familienstand. Hier wurden gezählt:4)

4) Zusammengestellt nach dem Gemeindeblatt der Volkszählung 1970 (hier Zusammenfassung der Landkreise Ahrweiler, Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Daun, Cochem-Zell und Mayen-Koblenz); Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz).

 

 

 

Wohnbevölkerung am 27. Mai 1970

nach dem Familienstand

Davon

Landkreis

Geschl. Insges.

ledig

verheiratet

verwitwet

geschieden

abs.

i. v. H.

abs.

i. v. H.

abs.

i. v. H.

abs.

i. v. H.

Ahrweiler

m

48951

21557

44,0

25498

52,1

1533

3,1

363

0,7

w

54911

21435

39,0

25718

46,8

7069

12,9

689

1,3

z

103 862

42992

41,4

51 216

49,3

8602

8,3

1 052

1,0

Bernkastel-

m

52411

25738

49,1

24906

47,5

1 508

2,9

259

0,5

Wittlich

w

57572

23541

40,9

25606

44,5

8054

14,0

371

0,6

z

109983

49279

44,8

50512

45,9

9562

8,7

630

0,6

Bitburg-

m

44759

22817

51,0

20296

45,3

1 487

3,3

159

0,4

Prüm

w

48637

21 545

44,3

21364

43,9

5467

11,2

261

0,5

z

93396

44362

47,5

41 660

44,6

6954

7,4

420

0,4

Cochem-

m

31 698

15748

49,7

14894

47,0

958

3,0

98

0,3

Zell

w

34300

13965

40,7

15527

45,3

4590

13,4

218

0,6

z

65998

29713

45,0

30421

46,1

5548

8,4

316

0,5

Daun

m

27702

13885

50,1

12796

46,2

935

3,4

86

0,3

w

29252

12069

41,3

13455

46,0

3556

12,0

172

0,6

z

56954

25954

45,6

26251

46,1

4491

7,9

258

0,5

Mayen-

m

89271

40553

45,4

45569

51,0

2469

2,8

680

0,8

Koblenz

w

96485

37 157

38,5

45956

47,6

12283

12,7

1 089

1,1

z

185756

77710

41,8

91 525

49,3

14752

7,9

1 769

1,0

Der Anteil der Ledigen und Verheirateten ist natürlicherweise in allen Landkreisen am größten. Trotzdem sind einige bemerkenswerte Unterschiede festzustellen. Im Landkreis Bitburg-Prüm überwiegt der Anteil der Ledigen den der Verheirateten. Es ist anzunehmen, daß dies auf eine größere Kinderzahl zurückzuführen ist. Fast gleich sind die Anteile der beiden Gruppen in den Landkreisen Bernkastel-Wittlich, Cochem-Zell und Daun. In den Landkreisen Ahrweiler und Mayen-Koblenz fallen die Anteile zu Gunsten der Verheirateten stark auseinander. Dies könnte zumindest zum Teil mit einer größeren Zahl von Frühehen zusammenhängen.

Entsprechend der höheren Lebenserwartung der Frauen ist der Anteil der verwitweten Frauen größer als der der Männer. Zwischen den einzelnen Landkreisen sind hier kaum Unterschiede. Die Anteile der Geschiedenen sind erfreulicherweise sehr gering. Etwas stärker als in den anderen Landkreisen sind sie in den Landkreisen Ahrweiler und Mayen-Koblenz.

3. Die Wohnbevölkerung nach der Religionszugehörigkeit

Die Volkszählung ist heute praktisch die einzige umfassende Möglichkeit noch festzustellen, wie die Bevölkerung nach der Religionszugehörigkeit zusammengesetzt ist. Hierzu wurde folgendes ermittelt:5)

5) Zusammengestellt nach den Angaben a. a. O

 

 

Wohnbevölkerung am 27. Mai 1970

nach der Religionszugehörigkeit

Davon

Landkreis

Insgesamt

römisch-katholisch

evangelisch

jüdisch

sonstige

abs.

i. v. H.

abs.

i. v. H.

abs.

i. v. H.

abs.

i. v. H.

Ahrweiler

m

48951

41 701

85,2

5964

12,2

11

0,0

1275

2,6

w

54911

46684

85,0

7 126

13,0

8

0,0

1093

2,0

z

103 862

88385

85,1

13090

12,6

19

0,0

2368

2,3

Bernkastel-

m

52411

43 189

82,4

8489

16,2

3

0,0

730

1,4

Wittlich

w

57572

47609

82,7

9211

16,0

2

0,0

750

1,3

z

109 983

90798

82,6

17700

16,1

5

0,0

1480

1,3

Bitburg-

m

44759

42431

94,8

1 615

3,6

11

0,0

702

1,6

Prüm

w

48637

46156

94,9

1 795

3,7

7

0,0

679

1,4

z

93396

88587

94,9

3410

3,7

18

0,0

1381

1,5

Cochem-

m

31 698

29 107

91,8

2 153

6,8

1

0,0

437

1,4

Zell

w

34300

31 616

92,2

2 170

6,3

1

0,0

513

1,5

z

65998

60723

92,0

4323

6,6

2

0,0

950

1,4

Daun

m

27702

25808

93,2

1 553

5,6

—

—

341

1,2

w

29252

27316

93,4

1 627

5,6

—

—

309

1,1

z

56954

53 124

93,3

3 180

5,6

—

_

650

1,1

Mayen-

m

89271

75681

84,8

11233

12,6

12

0,0

2345

2,6

Koblenz

w

96485

82629

85,6

11866

12,3

11

0,0

1979

2,1

z

185756

158310

85,2

23099

12,4

23

0,0

4324

2,3

Mit dem Stausee Bitburg hat der Kreis Bitburg-Prüm eine neue Attraktion für den Eifeler Fremdenverkehr geschaffen.

Zum neuen Kreis Daun gehört nun auch die Verbandsgemeinde Kelberg. Unser Bild zeigt Kelberg, im Hintergrund den Hochkelberg

Bei diesen Ergebnissen handelt es sich selbstverständlich um die rechtliche Zugehörigkeit zu einer Kirche, Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaft, nicht aber um die religiöse Überzeugung schlechthin. Unter dem Begriff der römisch-katholischen Bevölkerung ist die Zugehörigkeit zur römisch-katholischen Kirche einschließlich der unierten Riten, unter evangelisch die Zugehörigkeit zu den evangelischen Landeskirchen einschließlich sonstiger evangelischer Kirchen und der evangelischen Freikirchen gemeint. Bei der Gruppe der sonstigen ist die Wohnbevölkerung mit Zugehörigkeit zu anderen christlichen Kirchen und verwandten Gruppen, anderen Volks- und Weltreligionen, aber auch Gemeinschaftslose und solche ohne Angabe zu verstehen. Angesichts der gegebenen konfessionellen Struktur der Eifelkreise bietet das Ergebnis keine Überraschung. Mit weitem Abstand sind die Anteile der römisch-katholischen Bevölkerung am stärksten. An der Spitze stehen die „Kernkreise" der Eifel. Die im Vergleich der einzelnen Landkreise starken evangelischen Bevölkerungsteile in den Landkreisen Bernkastel-Wittlich, Ahrweiler und Mayen-Koblenz sind ebenfalls historisch bedingt. Auch diese Zählung hat wieder gezeigt, welche Folgen das verbrecherische Naziregime für den jüdischen Bevölkerungsteil hatte.

4. Der Bildungsstand der Bevölkerung

Erstmals wurden bei einer Volkszählung detaillierte Fragen nach dem Bildungsstand gestellt. Eine Aufgliederung der Wohnbevölkerung nach dem höchsten Schulabschluß ergibt folgendes Bild: 6)

6) Zusammengestellt bzw. errechnet nach der unter Anmerkung 2 letztgenannten Veröffentlichung.

 

 

 

Wohnbevölkerung am 27. Mai 1970 nach dem höchsten Schulabschluss

davon

Geschl.

Insges.

Volksschule

Mittlere Reife Berufsfach-,

Fach-,

Ingenieurschule

Hochschule ohne Schulabschluß oder ohne Angabe

abs.

i. v. H.

abs.

i. v. H.

abs.

i. v. H.

abs.

i. v. H.

abs.

i. v. H.

Landkreis Ahrweiler

m

48951

27089

55,3

2724

5,6

3787

7,7

1 302

2,7

14049

28,7

W

54911

34669

63,1

3814

6,9

2395

4,4

729

1,3

13304

24,2

z

103 862

61 758

59,5

6538

6,3

6 182

6,0

2031

2,0

27353

26,3

Landkreis Bernkastel - Wittlich

m

52411

29799

56,9

1 952

3,7

3889

7,4

945

1,8

15826

30,2

W

57572

37899

65,8

2036

3,5

1 994

3,5

482

0,8

15 161

26,3

z

109 983

67698

61,6

3988

3,6

5883

5,3

1 427

1,3

30987

28,2

Landkreis Bitburg - Prüm

m

44759

25 102

56,1

1 034

2,3

3 115

7,0

769

1,7

14739

32,9

W

48637

31 569

64,9

1 200

2,5

1 831

3,8

347

0,7

13690

28,1

z

93396

56671

60,7

2234

2,4

4946

5,3

1 116

1,2

28429

30,4

Landkreis Cochem - Zell

m

31 698

18 154

57,3

1 128

3,6

2219

7,0

461

1,5

9736

30,7

W

34300

22958

66,9

1 234

3,6

971

2,8

226

0,7

8911

26,0

z

65998

41 112

62,3

2362

3,6

3 190

4,8

687

1,0

18647

28,3

Landkreis Daun

m

27702

15509

56,0

885

3,2

1 734

6,3

442

1,6

9 132

33,0

W

29252

18939

64,7

879

3,0

908

3,1

248

0,8

8278

28,3

z

56954

34448

60,5

1 764

3,1

2642

4,6

690

1,2

17410

30,6

Landkreis Mayen - Koblenz

m

89271

50471

56,5

4334

4,9

6638

7,4

1 854

2,1

25974

29,1

W

96485

62402

64,7

5368

5,6

3830

4,0

910

0,9

23975

24,8

z

185756

112873

60,8

9702

5,2

10468

5,6

2764

1,5

49949

26,9

Das vielleicht überraschendste Ergebnis ist der hohe Anteil von einem Viertel bis einem Drittel derjenigen, die keinen Schulabschluß haben; dabei ist in allen Landkreisen der Anteil der Männer noch wesentlich höher als der der Frauen. Auf der anderen Seite hat weit mehr als die

Hälfte der Bevölkerung einen Volksschulabschluß; zwischen den einzelnen Landkreisen sind hier kaum Unterschiede festzustellen. Erfeulich ist, daß zwischen Männern und Frauen hinsichtlich des Schulabschlusses Mittlere Reife bzw. Abitur kaum Unterschiede festzustellen sind. Auffallend sind allerdings merkliche Unterschiede zwischen den einzelnen Landkreisen. Beim Schulabschluß einer Berufsfach-, Fach- oder Ingenieurschule gehen die Anteile der Frauen wieder erheblich zurück. Dies giltin noch größerem Maße für die Anteile der Frauen mit Hochschulabschluß. Diese Betrachtung wäre unvollständig, wenn man nicht den gegenwärtigen Stand der Entwicklung im Bildungssektor darstellen würde.

Burg Eltz

Dazu dient zunächst folgende Übersicht: 7)

 

Schüler und Studierende am 27 .Mai 1970

Davon

Geschl. Insges. Volksschule Realschule Gymnasium Berufsfachschule Ingenieurschule Hochschule

abs.

i. v. H.

abs,

i. v. H.

abs.

i. v. H.

abs.

i. v. H.

abs.

i .v. H.

abs.

i. v. H.

Landkreis Ahrweiler

m

8937

6249

69,9

536

6,0

1325

14,8

584

6,5

27

0,3

216

2,4

w

8248

5782

70,1

677

8,2

1217

14,8

480

5,8

—

—

17

0,2

z

17185

12031

70,0

1213

7,1

2542

14,8

1064

6,2

27

0,2

308

1,8

Landkreis Bernkastel - Wittlich

m

10201

7402

72,6

615

6,0

1209

11,9

916

9,0

29

0,3

30

2,4
w

9326

7041

75,5

652

7,0

1246

13,4

364

3,9

2

0,0

21

0,2
z

19527

14443

74,0

1267

6,5

2455

12,6

1280

6,6

31

0,2

51

1,8
Landkreis Bitburg - Prüm
m

9220

6862

74,4

606

6,6

1317

14,3

389

4,2

25

0,3

21

0,3
w

8330

6526

78,3

683

8,2

701

8,4

403

4,8

—

—

11

0,2
z

17550

13388

76,3

1289

7,3

2018

11,5

792

4,5

25

0,1

38

0,3
Landkreis Cochem - Zell
m

5814

4591

79,0

332

5,7

570

9,8

282

4,9

16

0,3

23

0,2
w

5254

4201

80,0

329

6,3

488

9,3

218

i 4,1

1

0,0

17

0,2
z

11068

8792

79,4

661

6,0

1058

9,6

500

4,5

17

0,2

4C

0,2
Landkreis Daun
m

5746

4145

i 72,1

194

3,4

1108

19,3

280

4,9

2

0,0

17

0,3
w

5002

3847

1 76,9

219

4,4

724

14,5

201

4,0

—

—

92

1,1
z

10748

7992

74,4

413

3,8

1832

17,0

481

4,5

2

0,0

2t

0,3
Landkreis Mayen - Koblenz
m

16322

11335

69,4

1193

7,3

2568

15,7

881

5,4

117

0,7

228 1,4
w

14489

10705

73,9

1237

8,5

1800

12,4

630

i 4,3

2

0,0

115

0,8
z

30811

22040

 71,5

2430

7,9

4368

14,2

1511

4,9

119

0,4

343

1,1

Entsprechend der gegebenen Altersgliederung müssen hier die Anteile der Volksschüler besonders hoch sein. Die Unterschiede werden erst in den folgenden Spalten interessant. Bei den Besuchern der Realschulen sind die Mädchen in allen Kreisen stärker vertreten. Das muß jedoch nicht positiv zu beurteilen sein, wenn andererseits deren Anteile am Gymnasium zurückgehen. Dies ist eindeutig in den Landkreisen Bitburg-Prüm, Daun und Mayen-Koblenz der Fall. Im Landkreis Ahr-weiler sind die Anteile gleich und im Landkreis Cochem-Zell fast gleich. Dagegen überwiegt der Anteil der Mädchen leicht bei den Gymnasien im Landkreis Bernkastel-Wittlich. Auffallend sind die starken Unterschiede zwischen den einzelnen Landkreisen. Hier steht der Landkreis Daun mit Abstand an der Spitze.

Bei den Besuchern der Berufsfach- und Fachschulen sind nur im Landkreis Bernkastel-Wittlich die Jungen stark in der Vorhand. Bei den Ingenieurschulen gibt es für das weibliche Element nur zarte Ansätze. Hinsichtlich des Hochschulbesuches ergeben sich in fast allen Landkreisen wesentlich höhere Anteile der Männer als der der Frauen. Hier kommt bedauerlicherweise noch eine Einstellung zum Ausdruck, die der Frau weniger Bildungsnotwendigkeiten und Bildungsmöglichkeiten zuerkennen will. Ein ebenso bedauerlicher Tatbestand ist das starke Zurückstehen der „Kernkreise" gegenüber den Landkreisen Ahrweiler und Mayen-Koblenz.

III. Erwerbsstruktur

Die nachfolgende Übersicht8) zeigt, in welchen Wirtschaftsbereichen die Erwerbstätigen der Wohnbevölkerung tätig sind. Es sind die Personen zusammengefaßt, die in einem Arbeitsverhältnis stehen oder selbständig ein Gewerbe, einen freien Beruf oder eine Landwirtschaft betreiben. Als Erwerbstätige gelten auch die mithelfenden Familienangehörigen, die im Betrieb eines Haushaltes oder Familienmitgliedes arbeiten, ohne daß sie dafür besonders entlohnt werden und ohne daß dafür ein besonderes Arbeitsverhältnis besteht.

7) Wie vor.

8) Wie vor.

 

Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen am 27. Mai 1970

Davon in

Landkreis

Geschl.

Insgesamt

Land- und Forstwirtschaft

produzierendes Gewerbe

Handel und Verkehr

sonstigen Wirtschaftsbereichen

abs.

i. v. H.

abs.

i. v. H.

abs.

i. v. H.

abs.

i. v. H.

Ahrweiler

m

27733

1 935

7,0

14506

52,3

3880

14,0

7412

26,7

w

14 198

1 576

11,1

3501

24,7

2783

19,6

6338

44,6

z

41 931

3511

8,4

18007

42,9

6663

15,9

13750

32,8

Bernkastel-

m

30 120

7002

23,2

12480

41,4

4275

14,2

6363

21,1

Wittlich

w

16658

6593

39,6

2528

15,2

2838

17,0

4699

28,2

z

46778

13595

29,1

15008

32,1

7 113

15,2

11 062

23,6

Bitburg-

m

24508

6701

27,3

9367

38,2

3278

13,4

5 162

21,1

Prüm

W

14510

6436

44,4

2 177

15,0

1 944

13,4

3953

27,2

z

39018

13 137

33,7

11 544

29,6

5222

13,4

9 115

23,4

Cochem-

m

17622

3504

19,9

6676

37,9

2458

13,9

4984

28,3

Zell

W

9735

3095

31,8

1 934

19,9

1 451

14,9

3255

33,4

z

27357

6599

24,1

8610

31,5

3909

14,3

8239

30,1

Daun

m

14866

2695

18,1

6934

46,6

1 974

13,3

3263

22,0

W

8 109

3 180

39,2

1 543

19,0

1 154

14,2

2232

27,5

z

22975

5875

25,6

8477

36,9

3128

13,6

5495

23,9

Mayen-

m

50836

3255

6,4

27746

54,6

8256

16,2

11 579

22,8

Koblenz

W

22703

2314

10,2

5624

24,8

5617

24,7

9 148

40,3

z

73539

5569

7,6

33370

45,4

13873

18,9

20727

28,2

Diese Übersicht zeigt zunächst, daß die Anteile der in der Land- und Forstwirtschaft Erwerbstätigen in den Landkreisen Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Cochem-Zell und Daun überschnittlich hoch sind. Für alle Landkreise ist interessant, daß die Anteile der Frauen wesentlich über denen der Männer liegen. Im produzierenden Gewerbe, zu dem Energiewirtschaft, Wasserversorgung, verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe gehören, heben sich die Landkreise Ahrweiler und Mayen-Koblenz besonders heraus. Hier ist auch der Anteil der Männer wesentlich stärker als der der Frauen. Ein etwas ausgeglicheneres Bild ergibt sich im Wirtschaftsbereich Handel und Verkehr. Starke Anteile finden sich hier entsprechend der Lage des Landkreises im Landkreis Mayen-Koblenz. Außer dem Landkreis Bitburg-Prüm ist überall ein mehr oder weniger großes überwiegen der Wirtschaft festzustellen. In den sonstigen Wirtschaftsbereichen, wozu Kreditinstitute, Versicherungsgewerbe, Dienstleistungen, Organisationen ohne Erwerbscharakter, private Haushalte, Gebietskörperschaften und Sozialversicherung gehören, sind zwischen den Landkreisen auch wieder stärkere Unterschiede festzustellen. Auffallend ist auch hier das überwiegen der Frauen.

Bekanntlich ist die Zahl der Arbeitsstätten überall zurückgegangen, die der Beschäftigten aber meist gestiegen. Deshalb ist es wertvoll, daß aufgrund der Volksund Arbeitsstättenzählung für die neuen Landkreise Angaben hierüber vorliegen. Die Ergebnisse sind in der Tabelle S. 86 zusammengefaßt:9)

Es mag zunächst überraschen, daß die Zahlen bei der Land- und Forstwirtschaft sowohl für die Arbeitsstätten als auch für die Beschäftigten sich so gering ausweisen. Da es sich bei der obengenannten Zählung um eine solche von nichtlandwirtschaftlichen Arbeitsstätten handelt, wurden unter dieser Rubrik lediglich gewerbliche oder landwirtschaftliche Betriebsteile von Land-und Forstwirtschaften erfaßt, die steuerlich als Gewerbebetriebe gelten.

9) Zusammengestellt nach „Arbeitsstätten und Beschäftigte am 27. 5. 1970 sowie Lohn- und Gehaltssummen 1969 in den Verwaltungsbezirken und kreisangehörigen Gemeinden — Ergebnisse der Arbeitsstättenzählung 1970" (Statistische Berichte des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz vom 7. März 1972 — DO/AZ 1970 — 2).

Zu der mannigfaltigen Landschaft des Kreises Cochem-Zeli gehört Ulmen mit seinem Maar und seiner Burg. Ulmen, nach einem Gemälde von Konrad Schäfer, Bad Münstereifel.

Arbeitsstätten und Beschäftigte am 27. Mai 1970 nach Wirtschaftsabteilungen Landkreis

Wirtschaftsabteilung

Ahrweiler

Bernkastel-Wittlich

Bitburg-Prüm

Cochem-Zell

Daun

Mayen-Koblenz

Arbeitsstätten Beschäftigte Arbeitsstätten Beschäftigte Arbeitsstätten Beschäftigte Arbeitsstätten Beschäftigte Arbeitsstätten Beschäftigte Arbeitsstätten Beschäftigte

Land- und Forstwirtschaft, Tierhaltung, Fischerei

15

48

24

65

19

44

9

30

16

29

47

140

Energiewirtschaft u. Wasserversorgung

18

110

30

197

22

107

7

61

9

17

16

421

Verarbeitendes Gewerbe

824

11105

984

7692

742

5949

505

5034

637

5785

1515

24787

Baugewerbe

356

3365

383

3924

289

3028

220

2055

179

1912

562

5486

Handel

1320

4366

1684

6315

1172

3847

865

3192

785

2155

2101

7618

Verkehr u.Nachrichtenübermittlung

323

1620

332

1424

396

1341

227

939

228

1149

442

2550

Kreditinstit.Versicher.

101

445

121

474

110

422

59

271

48

258

181

795

Dienstleistungen

1303

5401

1168

3543

929

2582

804

2844

577

1505

1568

4719

Organisat. ohne Erwerbscharakter

114

1375

131

717

114

1027

77

637

61

460

145

1945

Gebietskörperschaften, Sozialversicherung

248

4261

363

4864

333

4457

188

2653

248

1960

274

5477

Insgesamt

4622

32096

5220

29215

4126

22804

2961

17716

2788

15230

6851

53938

Im übrigen zeigt die Tabelle sehr eindeutig, wo die Schwergewichte in den einzelnen Wirtschaftsabteilungen und in den Landkreisen liegen. Bezieht sich die Zahl der Beschäftigten auf die Arbeitsstätten, so ergibt sich eine durchschnittliche Beschäftigtenzahl für die Arbeitsstätten in den Landkreisen

Ahrweiler

6,9

Bernkastel-Wittlich

5,6

Bitburg-Prüm

5,5

Cochem-Zell

6,0

Daun

5,5

Mayen-Koblenz

7,9

Die gewisse Sonderstellung der „Kernkreise" ist auch hier wieder offenkundig. Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl ist dort wesentlich geringer als in den übrigen Landkreisen, vor allem gegenüber den Landkreisen Mayen-Koblenz und Ahrweiler.

Für die Landwirtschaft fand eine eigene Erhebung statt, die sich auf die Jahre 1971 und 1972 verteilt. Für die Fragen der landwirtschaftlichen Strukturpolitik sind gerade heute Übersichten über die Betriebsgrößen von besonderer Bedeutung. Deshalb soll aus dieser Zählung eine Übersicht über die Betriebsgröße gebracht werden:10)

10) Zusammengestellt bzw. errechnet nach „Gemeindestatistik von Rheinland-Pfalz — Teil IV: Landwirtschaft 1971/72, A: Grunderhebung in der Land- und Forstwirtschaft" (Band 223 der Reihe: Statistik von Rheinland-Pfalz, herausgegeben vom Statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz, Bad Ems 1972).

Die Mosel verbindet im Kreis Bernkastel-Wittlich Eifel und Hunsrück.

 

Landwirtschaftliche Betriebe mit landwirtschaftlich genutzter

Fläche von ... bis unter ... ha

Davon mit ha

Betriebe

insgesamt

unter 1

1 - 2

2 - 5

5 - 10 10 - 15

15 - 20

20 - 30

30 und mehr

abs.

in v. H.

abs.

in v. H.

abs.

in v. H.

abs.

in v. H.

abs.

in v. H.

abs.

in v. H.

abs.

in v. H.

abs.

in v. H.

Landkreis Ahrweiler

3385

495

14,6

525

15,5

822

24,4

787

23,2

271

8,0

212

6,3

187

5,5

86

2,5

Landkreis Bernkastel - Wittlich

7531

1090

14,5

1543

20,5

2218

29,5

1467

19,5

603

8,0

286

3,8

231

3,1

93

1,2

Landkreis Bitburg - Prüm

7886

184

2,3

697

8,8

1706

21,6

1750

22,2

1179

15,0

937

11,9

1027

13,0

406

5,1

Landkreis Cochem - Zell

4389

922

21,0

1044

23,9

915

20,8

690

15,7

354

8,1

193

4,4

186

4,2

85

1,9

Landkreis Daun

4286

67

1,6

367

8,6

1078

25,2

1495

34,9

620

14,5

274

6,4

287

6,7

98

2,3

Landkreis Mayen - Koblenz

3364

270

8,0

389

11,6

599

17,8

630

18,7

444

13,2

406

12,1

433

12,9

193

5,7

Hieraus ergibt sich, daß die Strukturverhältnisse der Landwirtschaft hinsichtlich der Betriebsgröße in den einzelnen Eifelkreisen höchst verschieden sind. Besonders extreme Werte finden sich bei den Betriebsgrößen unter l ha. Sehr gering sind diese in den Landkreisen Daun und Bitburg-Prüm, sehr groß aber im Landkreis Cochem-Zell. Ähnliches gilt auch für die Landkreise Ahrweiler und Bernkastel-Wittlich. Es ist anzunehmen, daß der hohe Anteil der Winzerbetriebe zu diesen Ergebnissen führte. Auch in den anderen Größenklassen sind starke Unterschiede zwischen den einzelnen Landkreisen festzustellen. Die Unterschiede mögen in der unterschiedlichen Anbaustruktur, aber auch in einem verschiedenen Stand der Umstrukturierung der Landwirtschaft liegen.

IV. Wohnstruktur

Die letzte Wohnungszählung fand zum Stichtag 25. Oktober 1968 statt. Die Ergebnisse dieser Zählung, aber auch der früheren, wurden auf den heutigen Gebietsstand umgestellt. Danach ergibt sich folgendes Bild:11)

Landkreis

 

 

Gesamtwohnungsbestand am

Zunahme 1968 qegenüb.

1956 i. v . H.

25. Sept. 1956

6. Juni 1961

25. Okt. 1968

Ahrweiler

22 638

28 067

32 535

43,7

Bernkastel-Wittlich

27 281

30 611

32 695

19,8

Bitburg-Prüm

20 782

23 666

26 220

26,2

Cochem-Zell

15 482

18 318

19 818

28,0

Daun

12 422

14 194

16 418

32,2

Mayen-Koblenz

43 657

51 849

58 666

34,4

Mit weitem Abstand war im Landkreis Ahrweiler die größte Zunahme seit dem Jahre 1956 zu verzeichnen. Am schwächsten war die Zunahme im Landkreis Bernkastel-Wittlich.

Eine Aufgliederung der Wohngebäude und Wohnungen nach der Art der Gebäude ergibt die folgende Übersicht:12)

Landkreis

 

 

Wohngebäude ohne Wochend - und Ferienhäuser

Wochenend- und Ferienhäuser

Sonstige Gebäude mit Wohnungen

Unterkünfte

 

 

Gebäude

Woh-

nungen

mit 50 oder mehr qm Wohnfläche

unter 50 qm Wohnfläche

Gebäude

Woh-

nungen

Unterkünfte

Wohngelegenheiten

Ahrweiler

21 409

31 149

276

335

744

1000

166

216

Bernkastel-Wittlich

24 536

31 774

76

88

603

842

71

76

Bitburg-Prüm

20 804

25 333

127

122

485

760

101

110

Cochem-Zell

14 754

19 144

46

37

445

628

48

61

Daun

12 768

15 827

172

113

304

415

33

35

Mayen-Koblenz

35 223

56 312

62

52

1297

2292

219

303

Neben der wichtigsten Übersicht der Wohngebäude ohne Wochenend- und Ferienhäuser ist auf der anderen Seite immer noch ein mehr oder weniger größerer Bestand an Unterkünften festzustellen. Dieser bedauerlichen Tatsache wird man auch künftig besonderes Augenmerk widmen müssen.

Einen sehr interessanten Einblick in die Wohnstruktur gibt die Übersicht über das Alter der Gebäude: 13)

Wohnungen ohne solche in Wochenend- und Ferienhäuser

nach Baualter der Gebäude

Landkreis

bis 1900

1901 bis 1918

1919 bis 1948

1949 od.spät.

Zahl

i. v. H.

Zahl

i. v. H.

Zahl

i. v. H.

Zahl

i. v. H.

Ahrweiler

9698

30

2670

8

5239

16

14642

45

Bernkastel-Wittlich

14630

45

3065

9

4662

14

10259

31

Bitburg-Prüm

10091

39

1578

6

3915

15

10509

40

Cochem-Zell

9126

46

1754

9

2635

13

6257

32

Daun

5420

33

1459

9

2750

17

6613

41

Mayen-Koblenz

19468

33

5330

9

9420

16

24386

42

In keinem der Landkreise ist auch nur die Hälfte der Gebäude vor dem Jahre 1901 gebaut. Die Anteile der Zeitabschnitte 1901 bis 1918 und 1914 bis 1948 sind in allen Landkreisen ziemlich gleich. Die Unterschiede kommen — entsprechend der bis 1900 gebauten Gebäude — erst wieder bei den 1949 und später gebauten Gebäuden heraus. Hier steht der Landkreis Ahrweiler an der Spitze, der Landkreis Bernkastel-Wittlich am Ende der Eifelkreise.

Im Zusammenhang mit dem Alter der Gebäude stehen sicherlich auch die Unterschiede in der sanitären Einrichtung. Unter diesem Gesichtspunkt stechen allerdings nur die Unterschiede nach der Art der Fä-kalien- und Schmutzwasserbeseitigung hervor. Darüber gibt die nachstehende Tabelle Auskunft:14)

 

Wohnungen in Wohngebäuden ohne Wochenend- und Ferienhäuser

nach Art derb Fäkalien- und Schmutzwasserbeseitigung

Landkreis

Anschluß an Kanalisation für Fäkalien mit oder ohne Schmutzwasser

Hauskläranlage

Sonstige Fäkalien und Schmutzwasserbeseitigung

abs.

i. v. H.

abs.

i. v. H.

abs.

i. v. H.

Ahrweiler

11309

36

16283

52

3557

11

Bernkastel-Wittlich

16 143

51

10579

33

5052

16

Bitburg-Prüm

10971

43

8419

33

5943

23

Cochem-Zell

12664

66

3 112

16

3368

18

Daun

5671

36

7 195

45

2961

19

Mayen-Koblenz

27642

49

17645

31

11 025

20

Der Umfang des Anschlusses der Wohngebäude an die Kanalisation ist in allen Landkreisen nicht überwiegend. Hier besteht — gerade im Zeitalter des Umweltschutzes — noch ein erheblicher Nachholbedarf. Entsprechend dem Fehlen eines Anschlusses sind auch die Anteile der Häuser mit Hauskläranlage sehr unterschiedlich.

11) Zusammengestellt bzw. errechnet nach „Gemeindestatistik Rheinland-Pfalz 1970 — Teil I: Gebäude und Wohnungen 1968" (Band 220 der Reihe: Statistik von Rheinland-Pfalz, herausgegeben vom Statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz, Bad Ems 1971).

12) Zusammengestellt nach der in Anmerkung 11 genannten Veröffentlichung.

13) Wie vor.

14) Wie vor.

15) Wie vor.

Abschließend sollen noch die Anteile der vom Eigentümer oder von einem Mieter bewohnten Wohnungen gegenübergestellt werden: 15)

Landkreise

Eigentümer in v. H.

Mieter in v. H.

Ahrweiler

59

41

Bernkastel-Wittlich

70

30

Bitburg-Prüm

77

23

Cochem-Zell

69

31

Daun

72

28

Mayen-Koblenz

53

47

Reich an Zeugen der Vergangenheit ist der neue Landkreis Mayen-Koblenz. Bauernküche im Eifeler Landschaftsmuseum (Eifelvereinsmuseum) Mayen

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Landkreisen sind offensichtlich auf die unterschiedliche Gesamtstruktur der sechs Landkreise zurückzuführen.

V. Schlußbetrachtung

In der vorliegenden Darstellung ist versucht worden, einen Querschnitt aus verschiedenen Lebensbereichen zu geben, um damit die Struktur der neu zugeschnittenen Eifelkreise im Land Rheinland-Pfalz deutlich zu machen. Dabei konnten selbstverständlich nur Schwerpunkte gesetzt werden. Trotzdem wird man sagen können, daß gewisse typische Strukturen im Vergleich zu den Randgebieten sichtbar geworden sind. Gerade durch die Unmöglichkeit, das geographische Gebiet der Eifel mit den neuen verwaltungsmäßigen Einheiten gleichsetzen zu können, kristallisierten sich Besonderheiten der „Kernkreise" gegenüber den „Randkreisen" — gewissermaßen stellvertretend für den größeren Raum — heraus. Es ist sicherlich weder wünschenswert noch möglich, etwa eine Industrialisierung der Eifel anzustreben. Andererseits aber ist es dringend notwendig, eine den Menschen und der Landschaft angepaßte Fortentwicklung in der Art vorzunehmen, daß die Eifelbevölkerung in ihren Heimatkreisen quantitativ und qualitativ ausreichende und moderne Arbeitsplätze findet. Dann ist auch eine Fortentwicklung des Wohnungswesens zu erwarten.

Zur Fortentwicklung der Struktur der Eifel gehört auch die weitere Ausbildung des Bildungswesens. Es wird hier wesentlich mit auf den Bildungswillen der Bevölkerung ankommen. Die Wiedereröffnung der Universität in Trier hat hierzu eine wesentliche Grundlage gegeben. Es wird alles daran liegen, diese Möglichkeit zu nutzen. Die Darstellung hat gewissermaßen den strukturellen Ausgangsstand der neu zugeschnittenen Eifelkreise wiedergegeben. So interessant in einigen Jahren ein Vergleich mit neuen Zählungsergebnissen sein mag, so wäre es sicherlich verfehlt, nur auf die nächste Zählung gespannt zu sein. Viel wesentlicher ist es, heute und jetzt etwas zu tun, damit sich in einigen Jahren ein leichter Fortschritt feststellen läßt.