In alten Bauernhäusern. . .

Früher in den alten Bauernhäusern wurde es still, sehr still um diese Jahreszeit, wenn draußen der Wind über den Stoppelfeldern stand, und die Kartoffelfeuer verraucht. Dann saßen sie stumm in der dämmrigen Stube und man hörte nur das Ticken der alten Uhr an der Wand und ab und zu den tiefen Stundenschlag. In diesem Ticken der Uhr waren Zeit und Ewigkeit verzahnt, die Vergänglichkeit des Herbstes hineingenommen in das eigene Leben. Wie ein leises Mahnen der Zeit klang über der mit Steinplatten belegten Küche aus dem Kuhstall das Rasseln einer Kette und das dunkle Muhen der Kühe. Die Zeit zählte nach anderen Maßen und dehnte sich in siebzig Saat- und Erntejahre mit Hafer- und Roggen-Säen, Kartoffel-Pflanzen und -Ernten, und Brotbacken.

Aber nun ist dies alles im Grünen Plan und in Einzelheiten zerfallen.

Karl Koch

Dorfstraße in der Eifel, Gemälde von Carl Weisgerber