Heilbäder and Kurorte in der Eifel

 

Dr. Dr. E. Raffen

 

Reich gesegnet an heilenden Quellen und anderen guten Kräften jeglicher Art ist die Eifel, die wie ein ausgedehnter Volkspark inmitten einer riesigen Großstadt liegt, als die man die industriellen Ballungsräume an Rhein, Ruhr und Main, im Saarland, Nordfrankreich, Luxemburg und Belgien ansehen kann.

So ist die Eifel von großer Bedeutung für die Volksgesundheit — und zwar nicht nur im regionalen oder nationalen Rahmen. Ihre Lage bringt eindeutig europäische Aspekte mit sich, die ja gerade in unserer Zeit von besonderer Aktualität sind.

Begrenzt vom Lauf des Mittelrheins zwischen Köln und Koblenz im Osten, der Mosel im Süden, den Ardennen im Westen und etwa dem Verlauf der Autobahn Köln-Aachen im Norden, zählt die Eifel zu den ältesten und interessantesten Landschaften der deutschen Mittelgebirge. Berge, die wie die Hohe Acht am Nürburgring bis zu 800 m aufragen, tief eingeschnittene Täler, die als „Maare" bekannten Kraterseen in erloschenen Vulkanen, die vor allem im Norden und Westen gelegenen Talsperren, die weitausgedehnten Wälder, das von landschaftlicher Schönheit ebenso wie vom Weinreichtum gesegnete Ahrtal als Deutschlands größtes zusammenhängendes Rotweinanbaugebiet, die Fülle der Heilbäder und -quellen von Aachen bis Neuenahr und Bertrich, sowie die Flußtäler von Rhein und Mosel, sie alle fügen sich zusammen zu dem einheitlichen Bild einer großen Erholungslandschaft, in der jeder das ihm Gemäße, eine glückliche Urlaubs- und Reisezeit, Ruhe und Entspannung von der Last des Alltags und Heilung von den vielfältigen Zivilisationskrankheiten finden kann. In diesem touristisch so gut ausgestatteten Raum spielen die Heilbäder und Kurorte, also Mineral-/Moor- und Kneippheilbäder, Kneippkurorte und Heilklimatische Kurorte eine wesentliche Rolle, die sich nicht nur durch Nutzen und Qualität ihrer Heilquellen und durch ihr Klima auszeichnen. Heute weiß man, daß zu einer modernen Kurortbehandlung als Reiz- und Regulationstherapie neben dem Einsatz der natürlichen Heilfaktoren als Kurmittel auch noch ergänzende Verfahren der physikalischen und psychosomatischen Medizin, aber auch Bewegungstherapie, Diät und medikamentöse Behandlung gehören, die individuell eingesetzt werden müssen.

Die Bedeutung der Heilbäder und Kurorte für den Gesamt-Fremdenverkehr der Eifel läßt sich leicht an dem Anteil der statistischen Übernachtungszahlen ablesen.

Eine bewegt geologische Vergangenheit und die Bemühungen der Menschen — von den Römern bis in unsere Tage — haben die Eifel zu einem echten Bäderland gemacht. Sicher ist jedenfalls, daß unsere Vorfahren nicht achtlos an den allenthalben in der Eifel aus der Erde sprudelnden Quellen vorübergegangen sind und sich ihrer vortrefflichen Qualitäten in allen anfallenden Nöten des Leibes und der Seele bedient haben. Sage und Geschichte wissen hier manch aufschlußreiches Beispiel zu nennen.

Nur für den Laien ist es voller Geheimnisse, der Wissenschaftler hat viele überzeugende Gründe, weshalb sich der Ursprung der heilenden Quellen nicht nur an den Flußläufen des Rheines und der Mosel und der Ahr konzentriert, sondern warum sich auch in den großen Waldgebieten der Eifel heute

„Helga" nimmt alles ernst

Sofort antworten kann sie meist nicht, sie müßte dann oberflächlich sein; aber wer wissen will „wann ist die nächste Sitzung der Ratsherren?", der erfährt es nahezu umgehend; oder wer fragt, wie etwa ich, „wo gibt es in Trier Kastanienbäume mit roten Blüten", (die meisten Kastanien blühen weiß), der wird schon bald, mit einem freundlichen Brief von „Helga vom Rathaus Trier" und „stets zu Ihren Diensten ,Helga'", Antwort und Ratschlag bekommen.

„Ich werde selbst darüber wachen", hatte sie gleich nach Eingang der telefonischen Anfrage geschrieben, daß Ihnen so bald wie möglich geantwortet wird."

Eine Frage, die seit Wochen und Monaten oft bei Helga einläuft ist die:

„Wann endlich verschwinden die Omnibuse aus der Fußgängerzone"? Das ist eine von Kümmernissen, die auch eine so fortschrittliche Stadtverwaltung wie die Trierer nicht so leicht aus dem Wege räumen kann. Die zählt zu den Fortschritten der Kommunikation im Stadtkern. Wie eine große Gabel mit Stil und zwei auseinanderlaufenden Zinken erstreckt sich die Fußgängerzone von der Porta Nigra über die Simeonstraße, den wunderschönen Markt, das Herz von Trier, und die Brot- und Fleischstraße bis in die Nähe von Viehmarkt und Basilika-Platz. Alles ist hier auf die Bevorrechtigung der Fußgänger eingerichtet. Nur nicht, daß auch die vielen und im Fahrplan in dichten Abständen folgenden Buslinen um die Zone der Fußgänger herumgeführt worden wären. Daß dies doch bald geschieht, dafür kämpft auch eine Bürgerinitiative.

Helga kann zunächst auf diese Anfragen nur unbefriedigend antworten. Wie gesagt, Helgas Telefonnummer ist 71 82 62.

Für Trier-Freunde ein Tip von einem alten Trier-Freund: Helga gibt es wirklich. Sie sitzt und „schafft" wie die Trierer sagen würden, im Dienstbereich des Presse- und Informationsamtes der Stadt Trier. Sie nimmt ihre Aufgabe als „Rathaus-Helga" ebenso ernst, wie vielfältige andere, die sie und ihr Chef, der rührige Pressechef Walter Queck in Trier und für Trier und seine Sympathisanten wahrzunehmen haben.

Gut, daß es diese „Helga vom Rathaus Trier" gibt, man kann bei ihr noch all das viele erfragen, was es über Trier zu sagen gibt und was zu wissen wichtig ist, was alles man in einem Jahrbuch-Artikel nicht schreiben kann.

Es gibt auch ein stilisiertes grafisches Porträt auf den Briefköpfen, die aus dem Rathaus am Augustiner-Platz kommen. Helga sieht darauf flott aus, ein kluges Köpfchen, eine selbstbewußte Nase; man ahnt, daß sie vieles weiß, vieles zu sagen hat, und vieles sagen kann.

Im Bereich der Trierer Propaganda, einer offensichtlich wohlüberlegten Werbung für die junggebliebene alte Stadt, hängen auch Plakate, gute Plakate. Eines dieser Poster Trierer Selbstdarstellung zeigt das Porträt des Trierer Oberbürgermeisters Josef Harnisch. Er blickt ernst drein.

Es ist schwer, in Trier Verantwortung zu tragen; aber es muß schön sein, eine solche Stadt in die Zukunft zu führen.

Trier, Moselhafen

Das neue Kurhaus in Aachen

Heilbäder und Kurorte befinden. Die verschiedenartige Entstehungsgeschichte der mineralischen Wässer hat auch eine Vielfalt ihrer Verwendungsmöglichkeiten mit sich gebracht, die nicht zuletzt den Ruf der Eifel als eines klassischen Bäderlandes begründet und im Laufe der Jahrhunderte gefestigt und ausgeweitet hat.

Daneben gibt das Klima der Eifel allenthalben beste Voraussetzungen zur Behandlung von Krankheiten. Ebenso sind Kneippkurorte Kurzentren geworden, die in jeder Hinsicht den verfeinerten und gezielten Voraussetzungen dieser modernen und vielgeachteten Therapie Rechnung tragen. Nimmt man noch die zahlreichen Luftkurorte hinzu, die über das ganze Land verstreut das Ziel vieler von Krankheiten bedrohten Menschen sind und sich nach ihrer Struktur und ihren Einrichtungen zielbewußt auf dem Wege zu heilklimatischen Kurorten bewegen, dann rundet sich das Bild der Eifel als einem guten und bewährten Heilbäder- und Kurorteland.

Die Heilbäder und Kurorte der Eifel sind auch dabei, der großen Aufgabe einer Weiterentwicklung der Kurortebehandlung gerecht zu werden. Mit natürlichen Heilmitteln des Bodens, des Klimas und der Landschaft reich gesegnet, können die Heilbäder und Kurorte der Eifel, dank einer systematisch durchgeführten Verbesserung der Kurmittelhäuser und anderer Kureinrichtungen und durch Einführung zusätzlicher Behandlungsmöglichkeiten, insbesondere auf dem Gebiet der Bewegungstherapie, dem schon erwähnten Behandlungsprinzip einer Reiz- und Reaktionstherapie gerecht werden.

Mittelalterliche Atmosphäre in den engen Gassen von Bad Münstereifel

Da die Heilbäder und Kurorte der Eifel verhältsnismäßig nahe zu den industriellen Ballungsgebieten liegen, bieten sie sich auch dazu an, Gesundheitsschäden, die als Folge der modernen Industriegesellschaft entstehen, mit natürlichen Heilmitteln des Bodens und des Klimas erfolgreich zu bekämpfen.

Stadthalle und Kurpark Gemünd

Im folgenden soll nun eine „Bäderreise", die im Dreiländereck Bundesrepublik Deutschland, Belgien und den Niederlanden, also im nördlichen Vorland der Eifel und der Ardennen, beginnt und dann in südlicher Richtung kreuz und quer die ganze Eifel bis zur Mosel führen wird, einen Überblick über die Anzahl Heilbäder und Kurorte dieses landschaftlich so reizvollen und mit Heilschätzen der Natur gesegneten Gebietes geben.

Drei Natrium - Chlorid - Hydrogenkarbonat- Thermen mit 73° Celsius, die heißesten Mitteleuropas, die zu Trink- und Badekuren eingesetzt werden, nennt Bad Aachen sein kostbares Eigentum. Auch in Thermalschwimmbädern und in Bewegungsbädern verrichten sie ihre guten Dienste zum Wohle ihrer Gäste, die an rheumatischen und Hauterkrankungen leiden. Repräsentative Hotels, Sanatorien, Kliniken und ein Rheuma-Forschungsinstitut vervollständigen das wertvolle Angebot des Heilbades, das mit zwei Schwimmbädern, Tennis, Golf- und Kleingolfanlagen sowie mit Reiten auch gute sportliche Aktivitäten möglich macht.

Wie sehr und wie lange schon Bad Aachen mit dem Wasser verbunden ist, zeigt der Name „Aquae Grani", den die Römer diesem wichtigen Ort ihres damaligen Reiches gaben. Mit dem Karlspreis, der alljährlich die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf diese Stadt lenkt, dem historischen Rathaus und dem Stadtarchiv, einer wahren Fundgrube für Stadt- und Reichsgeschichte, schweben Name und Begriff des großen deutschen Kaisers auch heute noch über diesem Heilbad. Ein vielschichtiges Kurprogramm bieten Bühnen, Museen und sportliche Ereignisse, unter denen das jährliche Internationale Reitturnier besonders herausragt.

Kurhaus Bad Neuenahr

Seit nahezu 20 Jahren trägt Bad Münstereifel die Bezeichnung Kneipp-Heilbad, das höchste zu vergebende Prädikat für einen Kneippkurort. Im Tal der Erft, 300 bis 450 m hoch gelegen, wo Laub- und Nadelwälder Windschutz bieten und gesundheitsfördernde Terrainkuren ermöglichen, vereinigt diese Kurstadt in idealer Form alte Tradition und moderne kneippsche Behandlungsformen. Eine Burg gibt es dort, eine wehrhafte Stadtmauer, vier Tore und 18 Wehrtürme. Vor der Mauer wächst die mit vielen romantischen und gotischen Bauten bestückte Stadt in die Eifelwälder. Kurheime und Sanatorien, Frei- und Hallenschwimmbäder, Hobby-Möglichkeiten in vielfältiger Art, — im Winter, wenn Schnee liegt, kann man sogar rings um den Michelsberg rodeln und Skilaufen — sind gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kur für Körper und Seele. Bei Effelsberg steht übrigens das größte Radioteleskop der Welt. Wer gern in der Historie forscht, sei an die 30. Römische Legion erinnert, die hier vor 2000 Jahren am Bau der nach Köln führenden Wasserleitung beteiligt war, die die Rheinmetropole mit dem damals wie heute frischen und erquickenden Eifelwasser versorgte.

Nur eine kurze Reise führt von Bad Münstereifel zu dem Kneipp-Kurort Gemünd, heute mit der ehemaligen Kreisstadt Schleiden verbunden, der in waldreicher Gegend des Naturparkes Nordeifel, in den Tälern der Urft und Olef 350 bis 520 m hoch liegt. Hier finden die Kneipp-Anhänger jeglichen Alters besonders günstige Voraussetzungen für erfolgreiche Kuren. Neuzeitlich ist das Kurzentrum am Urft-Ufer, das beheizte Rosenschwimmbad und erquickend die Kurpromenade an den Flußufern. Wer gern Tennis und Golf spielt, gern rudert, kegelt, reitet oder angelt: Gemünd hat für jeden sein Hobby. An den Talsperren in naher Umgebung kann man Wassersport treiben und sogar von den Schiffen der Rurseeflotte aus die schöne Gegend genießen.

Etwas überdeckt von hektischem Leben der Politik und der Diplomatie ist das Kurleben von Bad Godesberg. Noch frisch und unverfälscht sind aber sehne beiden kohlensäurehaltigen Quellen, die zu Trinkkuren bei Erkrankungen der Verdauungsorgane und zu Badekuren bei gewissen Herzleiden eingesetzt werden. Die Nähe des Rheins, des Siebengebirges und der Eifel sowie die Annehmlichkeiten der Bundeshauptstadt, geben einem Kuraufenthalt in dieser Stadt ein besonderes Gepräge.

Weiter südlich — rheinaufwärts — liegen, dicht beieinander, von Ahr und Rheintal geprägt, drei Heilbäder, die wir nun auf unserer Reise besuchen wollen. Internationalen Ruf hat sich Bad Neuenahr, neuerdings Stadtteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler, als Frucht der Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz, erworben und verdient. Wer an Erkrankungen des Stoffwechsels, der Verdauungsorgane, der Niere, an Herz- und Gefäßerkrankungen sowie des Bewegungsapparates leidet, findet im Bad Neuenahrer Kurzentrum Thermalquellen, unter ihnen einen großen Geysir, die balneo-therapeutische Anwendungen in Form von Trink-, Bade- und Inhalationskuren ermöglichen. Ferner gibt es Eifelfango-Packungen, Kneippanwendungen und andere Behandlungsarten. Ein modernes großes Thermal-Hallen-Bewegungsbad, ein therapeutisches Bewegungsbad, Gymnastikraum und Solarium, stehen das ganze Jahr über zur Verfügung. Für Liegekuren fährt eigens ein Bus zu der nahegelegenen Klima- und Kurstation in 400 m Höhe ü. d. M. Ungewöhnlich groß ist auch das Angebot für sportliche Aktivitäten. 10 Tennis-Plätze, darunter zwei in der Halle, zwei Kleingolf-Plätze, Gelegenheit zu Golf, Wurftaubenschießen, Reiten, Fliegen mit und ohne Motor, Angeln, Schwimmen in einem Hallenbad und zwei beheizten Freischwimmbädern sind für viele Menschen besondere Anziehungspunkte. Ein Erholungsprogramm und aufmunternde Ereignisse, gemischt aus Kultur, Geselligkeit und Unterhaltung im weinfrohen Ahrtal und ein wenig Spannung im weitbekannten Spielcasino, in dem es um Roulette und Baccara geht, hat Bad Neuenahr zu bieten. Es gibt viele, die nach Bad Neuenahr als einem bevorzugtem Tagungs- und Kongreßort fahren und sich vorher oder nachher der bewährten Bad Neuenahrer Kur für Körper, Herz und Seele unterziehen.

In Bad Bodendorf

Nur wenige Kilometer östlich von Bad Neuenahr liegt Bad Bodendorf, seit einiger Zeit Teil der alten Römerstadt Sinzig, in der sog. „Goldenen Meile", wo das Ahrtal in das Rheintal einmündet. Natürlicher Mittelpunkt des kleinen Heilbades mit den Heilanzeigen: Erkrankungen des Stoffwechsels, der Verdauungsorgane und von Herz- und Gefäßerkrankungen, das sich an den südlichen Waldhang anlehnt, ist der St. Josefssprudel. Vor oder nach einem Besuch im großen Hallen-Freischwimmbad, das wegen seines warmen Wassers über viele Monate benutzt werden kann, hat man Möglichkeiten zum Tennis- und Kleingolf-Spielen, zum Reiten und natürlich, wie in allen anderen Heilbädern und Kurorten der Eifel, auch zum Wandern auf vielen guten Wegen und mit verschiedenen Steigungsmaßen. Vielseitige Behandlungsmöglichkeiten bietet das Kurmittelhaus für Bade- und Trinkkuren und Inhalation. Bad Neuenahr und die netten Weindörfer im Ahrtal sind nicht weit entfernt. Auch das Kloster Maria Laach und der Nürburg-ring sind leicht zu erreichen.

Ein interessantes Ziel unserer „Bäderreise" ist auch Bad Breisig am Rhein, das allein fünf Mineral- und Thermalschwimmbäder sein eigen nennt. Darunter befindet sich sogar ein Thermal-Hallenbad mit künstlichem Wellenschlag und Brandung wie an der Nordsee. Die therapeutischen Anwendungen werden im Heilbäderhaus Geyersprudel und im Bäderhaus der Ludgerus-Heilquellen neben dem neuen Kurhaushotel abgegeben. In Bad Breisig befaßt man sich hauptsächlich mit der Behandlung von Krankheiten des Kreislaufs, des Stoffwechsels, der Nieren und des Rheumas und hat sein Angebot, um es den Gästen besonders leicht zu machen, in einer Vielzahl von attraktiven Pauschalarrangements zusammengefaßt. Tägliche Ausflüge in die interessante Umgebung im weiteren und näheren Umkreis, Tennis- und Angelplätze lassen auch hier so leicht keine Langeweile aufkommen.

Weiter führt unsere Bäderreise durch das reizvolle Brohltal nach Bad Tönisstein, dem einzigen Moorbad der Eifel, das aber auch über eine Heilquelle verfügt. Behandelt werden rheumatische Erkrankungen, Frauenleiden und Erkrankungen der ableitenden Harnwege. In Kürze soll im historischen „Kurfürstenhof" eine Klinik für Psychosomatik eröffnet werden.

Thermal-Freischwimmbad Bad Breisig

Das neue Hallenbad In Daun

Blick von der Niederburg in Manderscheid auf die Oberburg

Mitten in der Eifel, umgeben von bekannten Maaren, jenen geheimnisvollen Vulkankraterseen und nicht nur über die Eifelautobahn leicht zu erreichen, liegt der Kneipp-Kurort Daun, der mit seiner Dunaris-Quelle auch Mineralbad ist, mit den Heilanzeigen: Herz -und Gefäß- sowie Stoffwechselerkrankungen. In einer Höhenlage um 500 m, von Bergen, Wäldern und Tälern umgeben, hat der Ort eine Fülle von dem anzubieten, was den Menschen wieder fit und fröhlich macht. Ein modernes Hallenschwimmbad im Zentrum der Stadt ist gerade fertig geworden und steht in Verbindung mit einem Haus des Kurgaätes. Auch für das Dunaris-Heilwasser hat man eigens ein kleines überdachtes Thermalschwimmbad gebaut. Kneippsche Anwendungen gibt es in den Kurheimen; drei Hotels haben eigene Hallenbäder. Weitere Bade- und Wassersportfreuden bietet das vor den Toren der Stadt liegende Gemündener Maar. Das Weinfelder und das Schalkenmehrer Maar kann man sich auch auf Rundflügen aus der Luft im Segel- oder Sportflugzeug anschauen. Tennis, Kleingolf, Reiten und Angeln gehören zum weiteren Unterhaltungsprogramm. Am Mäuseberg steht für die Winterzeit sogar ein Skilift bereit. Auf der Höhe der Sternwarte Hoher List kann man den Nürburgring und die Moselhöhen sehen.

Kneippkurort Kyllburg an einem geschützten Südhang des romantischen Kyllolltals gelegen

Reich bestückt ist als Teil der Deutschen Wildstraße der Hirsch- und Saupark vor den Toren der Stadt, in dem man mit quicklebendigen und gar nicht scheuen Tieren in nahe und, weil man im Auto durch den Park fährt, auch in sichere Tuchfühlung gehen kann. Nicht allzuweit von Daun liegt Manderscheid mit den Heilanzeigen: Herz-, Gefäß- und Kreislauferkrankungen, Erkrankungen der Atmungsorgane und Erschöpfungszustände. „Wie eine Hausapotheke heilt Manderscheid mit einfachen, unkomplizierten, der Natur verbundenen Mitteln die Gesundheitsschäden unserer modernen Zeit". So steht es in dem Farbprospekt des 400 bis 500 m hoch gelegenen einzigen Heilklimatischen Kurortes der Eifel. Mit seinen Wäldern, Bergen und Tälern verlockt Manderscheid erfolgreich zu Wanderungen und anderen bewegungstherapeutischen Maßnahmen. Wunderschön liegt das beheizte Freischwimmbad und ein hoteleigenes Hallenbad steht allen zur Verfügung. Angeln kann man in Fischteichen und Eifelbächen. Kleingolf sowie Boccia-Spielmöglichkeiten sind ebenfalls gegeben. Sogar Fahrräder sind zu leihen und ein Vita-Parcour trainiert Herz und Kreislauf und die menschlichen Bewegungsapparate. Auf 50 km Wanderwegen kann man ohne große Anstrengungen auch die vulkanischen Maare, Burgen und andere Zeichen der Geschichte besuchen.

Das Kurhaus in Bad Bertrich

In einem besonders schönen Teil des romantischen Kylltales liegt an einem geschützten Südhang Kyllburg. Als Kneipp-Kurort kommt es Kyllburg besonders zugute, daß es sich vom Durchgangsverkehr freizuhalten verstanden hat. Rund um das Kneipp-Sanatorium „Eifeler Hof" sind Bauten und Einrichtungen entstanden, die so recht der Kneipp-Kur förderlich sind: Wassertretbecken und Armwannen in der Halle und in schöner Landschaft, Schwimmbäder im Freien und in der Halle, ein vielbesuchter Campingplatz unten am Fluß, ein Kleingolfplatz, ein kleiner Kurwald mitten im Ort, am Fuße des historisch sehr interessanten Schlosses. Wer gern angelt, dem kann man eine fast 6 km lange Fischereistrecke zur lohnenden Benutzung zur Verfügung stellen.

Die von uns gewählte Reiseroute und die geographischen Gegebenheiten unserer Bäderreise durch die Eifel bringen es mit sich, daß sie mit einem sehr bekannten Heilbad, und zwar nicht nur in der Eifelregion, als markantem Schlußpunkt endet. Ganz im Süden, an der 'Nahtstelle zur Mosel, liegt Bad Bertrich, das sicherlich zu Recht seinen Gästen eine alte Bäderkur in neuem Glänze verspricht. An vielen Stellen ist in Bad Bertrich eine 2000jährige Geschichte lebendig geblieben, die mit der Regierungszeit des weströmischen Reiches in Trier begann, als man dem heilenden Wasser im Üssbachtal, unweit der Mosel, eine vorbildliche Quellfassung gab. Eigentlicher Schöpfer des Bades war vor rund 200 Jahren Kurfürst Clemens Wenzeslaus, der sich hier seine vielbesuchte Sommerresidenz in Form eines Schlößchens baute, das heute noch ein Mittelpunkt des Heilbades ist. Bad Bertrich hat sich auf die Behandlung von Krankheiten des Stoffwechsels und der Verdauungsorgane konzentriert und dafür zweckmäßige Kureinrichtungen geschaffen: Ein modernes Kurmittelhaus, einen Kursaal, eine Wandelhalle rings um den kleinen, aber entzückenden Kurgarten. An den Ortsrand gelegt hat man als zweiten Kurgarten die Naturparkanlage „Römerkessel", mit Schwanenteich, verschwiegenen Kurwegen und Ruhebänken. Am Linni-Bachtal liegt, umgeben von Wäldern, das beheizte Diana-Wald-Schwimmbad. Etwa 70 km lang ist das rund um den Ort angelegte Wanderwegenetz aller Schwierigkeitsgrade. Die Bertricher Berg-Quelle ist die einzige in Deutschland anzutreffende warme Glaubersalzquelle und vorzüglich zur Behandlung von Erkrankungen gemäß den Heilanzeigen dieses Bades geeignet. Tradition, Kunst und Kultur finden hier eine sorgsame Pflege, ohne das man dabei vergißt, die neuesten Erkenntnisse der Balneologie und der Bädertechnik vermittels einer in den letzten Jahren durchgeführten Modernisierung der Kur- und Badeeinrichtungen zu verwerten. Zusätzlich strahlt auch noch der Glanz der Mosel als weltbekanntes Touristikziel in das Heilbad im Üssbachtal.

Damit sind wir am Ende unserer Bäderreise durch die Eifel angelangt. Noch vieles, Gutes, Nützliches und Vorbildliches wäre zweifellos zu berichten und zu rühmen gewesen. Wer sich für weitere Einzelheiten, insbesondere auch über die Zusammensetzung der Heilquellen in den einzelnen Heilbädern interessiert, möge die zuständigen Kurverwaltungen um die Zusendung ihrer Prospekte bitten.

Jedenfalls hofft der Verfasser, daß es auf dem zur Verfügung stehenden Raum gelungen ist, zu zeigen, wie sehr die Heilbäder und Kurorte der Eifel — im wahrsten Sinne des Wortes — „auf der Höhe sind". Sie sind immer bestrebt, die Aufgaben zu erfüllen, die ihnen im Interesse einer zeitgemäßen und optimalen Behandlung ihrer Gäste aufgegeben sind. Die Heilbäder und Kurorte in der Eifel stellen einen wichtigen Schwerpunkt im Fremdenverkehr dieser herb-schönen Landschaft, im Norden unseres Vaterlandes, genauer im Nordwesten von Rheinland-Pfalz und im Südwesten von Nordrhein-Westfalen, dar.