Kommunaler Jahresrückblick

Landrat Johann Wilhelm Römer

Auszeichnungen und Ehrungen

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wurde an Heinrich Jung, Daun, Josef Becker, Gerolstein, Kurt Brückner, Hillesheim, Peter Tourmo, Daun und Josef Hartmann, Daun, für erworbene Verdienste um die Allgemeinheit verliehen, in einer Feierstunde im Sozialministerium hat Staatsminister Dr. Geißler Frau Katharina Schmilz, Berndorf, Frau Katharina Eul, Niederstadtfeld und Frau Agnes Gruber, Üdersdorf, mit der Staatsmedaille des Landes Rheinland-Pfalz für besondere soziale Verdienste ausgezeichnet.

Die Staatsmedaille für besondere soziale Verdienste erhielten (v. l.) Frau Gruber, Frau Eul und Frau Schmilz

Verkehrsverbindungen

a) Kreisstraßen

Der Kreis Daun hat im vergangenen Jahr rd.

3,5 Mio. DM für den Kreisstraßenbau aufgewendet.

Besonders wichtige Maßnahmen waren der Ausbau der K 16 zwischen Schalkenmehren und der als Maarstraße bezeichneten L 64, die Verbreiterung und teilweise Neutrassierung der K 97 von der L 96 bis Arbach sowie der Ausbau der K 83 zwischen Hallschlag und Seid. Insgesamt wurden z. T. schon in früheren Jahren begonnene Baumaßnahmen an 20 Kreisstraßen abgeschlossen.

Der Unterhaltungsaufwand für die Kreisstraßen betrug 2,2 Mio. DM. Für Kreisstraßenbau und -Unterhaltung stellte der Kreis mithin insgesamt 5,7 Mio. DM zur Verfügung. Die Gesamtlänge aller Kreisstraßen beträgt 438 km.

Einmündung der Kreisstraße Nr. 16 bei Schalkenmehren in die Maarstraße

b) Landesstraßen

Im Rahmen der allgemeinen Verbesserung der Verkehrsverhältnisse wurden auch verschiedene Landesstraßen ausgebaut. Die Erschließung des Industriegebietes Daun-Rengen machte die Verlegung der L 46 notwendig. Bei der neuen Streckenführung wird gleichzeitig der Stadtteil Rengen umgangen. Mit dem Bau dieser Straße wurde bereits im Jahre 1970 begonnen. Die neue 3,2 km lange Teilstrecke der sog. „Struhtstraße" wurde Anfang 1974 für den Verkehr freigegeben.

Die L 95 erhielt zwischen Retterath und Lirstal auf einer Länge von 1,6 km eine neue Linienführung. Die L 95 ist jetzt die kürzeste Verbindung zwischen der Eifelautobahn und dem Nürburgring und erfährt eine besonders starke Frequentierung an den zahlreichen Renntagen.

Im Rahmen des weiteren Ausbaues der L 46 im Stadtteil Gemünden wurde auch die Einmündung der L 64 den heutigen Verkehrsverhältnissen entsprechend großzügig ausgebaut.

Teilstück der neuen Struthstraße beim Industriegelände Daun—Rengen

c) Bundesstraßen

Im Zuge der B 421 wurde die Ortslage Mehren ausgebaut. Der B 421 kommt als Zufahrtsstraße zur Autobahn besondere Bedeutung zu. Der Ausbau in der Ortslage Mehren bringt neben der Verbesserung des innerörtlichen Straßennetzes eine bessere Verkehrsverbindung der Stadt Daun zur Autobahnauffahrt bei Mehren mit sich.

Die Bundesstraße 410 wurde zwischen Pelm und Gerolstein wesentlich verbreitert. Gleichzeitig wurde eine Einbiegespur am Ortseingang Gerolstein angelegt.

Die B 257 erhielt im Ortsbereich Oberstadtfeld an der Einmündung der L 27 eine neue Einbiegespur.

Neue Spießbratenhütte in Stadtkyll mit Wassertretbecken kurz vor der Fertigstellung

Fremdenverkehr

Zur Förderung von Fremdenverkehrseinrichtungen des Gaststätten- und Beherbergungsgewerbes hat der Kreis im vergangenen Jahr rd. 160000 DM zur Verfügung gestellt. Daneben hat der Kreis Zuschüsse für die neuen Hallenbäder in Daun und Gerolstein sowie für weitere öffentliche Fremdenverkehrseinrichtungen gewährt.

Der Fremdenverkehr wurde im vergangenen Jahr besonders stark von den DM-Aufwertungen betroffen. Neben dem hierdurch hervorgetretenen stärkeren Trend zu Auslandsreisen war insbesondere eine Abnahme bzw. eine Stagnation der ausländischen Besucher zu verzeichnen. Im Kreise Daun stellt das benachbarte Ausland und hier vor allem Holland einen erheblichen Anteil der Urlaubsgäste.

Im Vergleich zu anderen Gebieten hat der Kreis Daun jedoch noch ein verhältnismäßig gutes Ergebnis erzielt. Zwar konnten die hohen Steigerungsraten des Vorjahres nicht erreicht werden; dennoch betrug die Steigerung bis Ende September 1973 im Vergleich zum Vorjahresmonat 5,6 v. H.

Umweltschutz

Das Abfallbeseitigungsgesetz hat die Zuständigkeit für die Abfallbeseitigung von den Gemeinden auf die Kreise übertragen. Damit wurde dem Kreis Daun eine Aufgabe zugewiesen, der eine immer größere Bedeutung zukommt. Insbesondere im Interesse der Erhaltung der Erholungsfunktion unserer Landschaft wird dem Umweltschutz ein besonderes Augenmerk zu widmen sein.

Im Rahmen des Umweltschutzes nimmt die Abfallbeseitigung einen breiten Raum ein. Seit Mai 1973 sind alle Gemeinden des Kreises Daun an die staubfreie Müllabfuhr angeschlossen. Gleichzeitig wurden die zahlreichen gemeindeeigenen Müllkippen geschlossen, die vielerorts einen Schandfleck in der Landschaft darstellten. Bis zur Fertigstellung der Zentraldeponie erfolgt der Abtransport des Abfalls ausschließlich zu den Mülldeponien in Daun und Jünkerath. Auf der Mülldeponie Daun ist ein Müllverdichtungsgerät im Einsatz. In Zukunft wird nur noch die kreiseigene Mülldeponie in Dohm-Lammersdorf bestehen bleiben. Auf dieser Deponie wird der Abfall verdichtet und vorschriftsmäßig gelagert, so daß eine unschädliche Beseitigung gewährleistet ist.

Bildungsbereich

Grund- und Hauptschulen

Zur Verwirklichung der Reformen im öffentlichen Bildungsbereich und zur weiteren Festigung der Chancengleichheit gegenüber anderen Gebieten des Landes in den Bildungsmöglichkeiten, wurden im Einvernehmen mit der Bezirksregierung als Schulorganisationsbehörde mit Ablauf des Schuljahres 1972/73 folgende Grundschulen, und damit gleichzeitig die letzten einklassigen Schulen, aufgelöst:

Berenbach, Bodenbach, Büscheich, Esch, Kalenborn-Scheuern, Katzwinkel, Lissingen, Mannebach, Neichen, Neunkirchen, Retterath, Rengen, Steffeln, Uess und Waldkönigen.

Ferner wurden die Volksschulen in Darscheid und Dreis aufgelöst. Die Volksschulen in Dockweiler und Mehren wurden in Grundschulen umgewandelt. Die Zahl der Schulstandorte konnte somit von 47 auf 30 reduziert werden.

Seit Beginn des Schuljahres 1973/74 (1. 8. 1973) bestehen jetzt noch folgende Grund- und Hauptschulen:

Grundschule Birresborn — mit Außenstandort in Mürlenbach

Hauptschule Daun — mit Außenstandort in Darscheid und Mehren

Grundschule Daun — mit Außenstandort in Neunkirchen-Steinborn

Grundschule Deudesfeld — mit Außenstandort in Meisburg

Grundschule Dockweiler

Grundschule Duppach — mit Außenstandort in Kalenborn

Hauptschule Gerolstein

Grundschule Gerolstein — mit Außenstandort in Lissingen

Grund- und Hauptschule Gillenfeld — mit Außenstandorten in Eilscheid und Eckfeld

Grundschule Hillesheim

Hauptschule Hillesheim

Hauptschule Jünkerath

Grundschule Jünkerath

Grund- und Hauptschule Kelberg — mit Außenstandort in Müllenbach

Grundschule Lissendorf

Grundschule Mehren

Grundschule Neroth

Grund- und Hauptschule Niederstadtfeld — mit Außenstandort in Oberstadtfeld

Grundschule Nohn

Grundschule Oberbettingen

Grundschule Ormont

Grundschule Pelm — mit Außenstandort in Berlingen

Grundschule Salm — mit Außenstandort in Wallenborn

Grundschule Stadtkyll

Grundschule Strohn — mit Außenstandort Niederscheidweiler

Grundschule Üdersdorf

Grundschule Uersfeld

Grundschule Üxheim

Grundschule Walsdorf

Grundschule Welcherath

Grundschulerweiterung Ürsfeld mit Turnhalle

Nur an 6 Grundschulen existieren noch 11 sogenannte kombinierte Klassen (1/2 bzw. 3/4), wogegen alle anderen Grundschulen nach Jahrgangsklassen (Klassenstufen) gegliedert sind (240).

Die 251 Klassen der Grund- und Hauptschulen werden zur Zeit von 7924 Schülern besucht. Zu Beginn des Schuljahres 1973/74 waren insgesamt 292 Lehrkräfte an den Grund- und Hauptschulen tätig.

Es konnte erreicht werden, daß nunmehr jedes Kind hauptschulmäßigen Unterricht erhält. Die Organisationsmaßnahmen sind damit weitgehend abgeschlossen. Der Kreis Daun ist inzwischen in zwei Schulaufsichtsbezirke aufgeteilt. Die Verbandsgemeinden Daun und Kelberg wurden dem Schulaufsichtsbezirk Daun l zugeordnet. Der Schulaufsichtsbezirk Daun II umfaßt die Verbandsgemeinden Gerolstein, Hillesheim und Obere Kyll. Zuständig für den Schulaufsichtsbezirk l ist wie bisher für den gesamten Kreis Schulrat G. Wollscheid. Zum Schulaufsichtsbeamten des Bezirks II wurde Schulrat Thiex ernannt. Schulrat Thiex war bis zu seiner Ernennung Leiter des Schulzentrums Speicher.

Sonderschulen

Im Kreis Daun bestehen zur Zeit drei Sonderschulen. Es handelt sich um Sonderschulen für Lernbehinderte in Daun und Gerolstein und die Sonderschule für Geistigbehinderte in Gerolstein. In insgesamt 17 Gruppen besuchen 224 Schüler diese Sonderschulen.

Realschulen

Die 19 Klassen der zwei Realschulen in Hillesheim und Daun werden zur Zeit von 623 Schülern besucht.

Gymnasien

An den drei Gymnasien des Kreises (Neusprachl. Gymnasium Daun und Gerolstein und Aufbaugymnasium Daun) werden 2130 Schüler in 69 Klassen unterrichtet. Außerdem besuchen 165 Schüler die fünf Klassen der zum Schuljahresbeginn neu eingerichteten Orientierungsstufe Gymnasium-Realschule. (Schulversuch: kooperative Gesamtschule Daun, die organisatorisch dem staatl. Neusprachl. Gymnasium Daun zugeordnet ist). Bei der Orientierungsstufe bilden die Klassen 5 und 6 an den Gymnasien und Realschulen als Eingangsstufe eine pädagogische Einheit. Am Ende der Eingangsstufe entscheidet die Klassenkonferenz, ob der Schüler ab Klasse 7 das Gymnasium, die Realschule oder die Hauptschule besuchen soll.

Neben der gemeinsamen Orientierungsstufe wurde ebenfalls ab Schuljahr 1973/74 bei dem Staatl. Aufbaugymnasium in Daun (mit Internat) ein 7. Schuljahr als sog. Vorlaufklasse eingerichtet.

Berufsbildende Schulen

In den 66 Klassen der gewerblichen, kaufmännischen und hauswirtschaftlichen Berufsschulen in den Standorten Gerolstein, Daun und Jünkerath werden z. Z. 1489 Schüler unterrichtet. Weitere 368 Schüler besuchen die Berufsgrundschulen, die Berufsaufbauschule, die Berufsfachschulen und die Fachoberschulen.

Das im Jahre 1973 durch die Landesregierung beschlossene Aktionsprogramm für eine bessere berufliche Bildung im Lande Rheinland-Pfalz ist in dem berufsbildenden Schulbereich des Landkreises Daun bereits weitgehend vollzogen. Die Möglichkeiten für eine Verbesserung bedürfen noch einer abschließenden Prüfung.

Kindergarten Kelberg

Baumaßnahmen

Im Jahre 1973 konnten die folgenden Baumaßnahmen abgeschlossen werden:

Erweiterung der Hauptschule Gerolstein

Erweiterung der Grundschule Jünkerath

Erweiterung der Grundschule und Errichtung einer Turnhalle in Uersfeld

Erweiterung der Grundschule in Üxheim

Erweiterung der Grundschule in Mehren und der Grundschule in Dockweiler.

Im Rechnungsjahr 1973 hat der Landkreis Daun für die Schulen in Üxheim, Hillesheim, Uersfeld, Jünkerath, Dockweiler, Mehren und Gerolstein sowie für die Schulturnhallen in. Stadtkyll und Uersfeld zu den Bau- und Einrichtungskosten insgesamt 332 000 DM an Zuschüssen bereitgestellt.

In das Schulbauprogramm 1973 ist der Neubau einer zweizügigen Realschule in Daun und der Neubau einer vier- bis fünfzügigen Hauptschule in Daun aufgenommen worden. Die Mittel für diese Neubauten stehen je nach Baufortschritt in den Rechnungsjahren 1974 bis 1976 zur Verfügung. Mit den Bauarbeiten für die Real- und Hauptschule (Schulzentrum) ist inzwischen begonnen worden.

Für die folgenden Baumaßnahmen ist die Aufnahme in das Schulbauprogramm 1974 beantragt worden:

1. Schulzentrum Gerolstein mit dem Neubau einer vierzügigen Grundschule, einer Sonderschule für Lernbehinderte, einer Sonderschule für Geistigbehinderte,

Neubau von 2 Hausmeisterwohnungen und einer Sporthalle.

2. Erweiterung der Hauptschule in Kelberg.

3. Erweiterung der Grundschule in Hillesheim.

Inzwischen hat die Landesregierung die beantragten Zuschüsse für den Bau der Grundschule Gerolstein und die Erweiterung der Hauptschule Kelberg zugesagt.

Kindergärten

Im Jahre 1973 wurden in Gerolstein, Waldkönigen und Kelberg Kindergärten eröffnet.

Ferner wurde ein Kindergarten in Daun renoviert.

Damit bestehen im Kreise Daun z. Z. in den folgenden Orten Kindergärten: Daun, einschließlich Ortsteil Waldkönigen, 3 Gerolstein 2 Gillenfeld, Hillesheim, Lissendorf, Stadtkyll, Üdersdorf, Kelberg, Birresborn, Ormont und Jünkerath.

Im Ausbau befinden sich Kindergärten in Esch, Hallschlag und Hillesheim. Es ist damit zu rechnen, daß diese Kindergärten im Laufe des Jahres 1974 eröffnet werden können.

Nach dem Kindergartengesetz muß sich der Kreis mit erheblichen Beträgen an den Baukosten und den laufenden Personalkosten beteiligen. Für den Neubau der Kindergärten in Kelberg, Gerolstein und Daun (Waldkönigen) hat der Kreis Zuschüsse in Höhe von rd. 190000 DM bewilligt. Außerdem gewährte das Land als weiteren Kreisanteil (Schuldendienst) einen Zuschuß von 360 000 DM. Damit belief sich die Beteiligung des Kreises an den Kindergarten-Baukosten im Jahre 1973 auf insgesamt 550000. Der Anteil des Kreises an den Personalkosten im vergangenen Jahre beträgt über 290000 DM.

In den 14 Kindergärten stehen z. Z. insgesamt 1025 Kindergartenplätze zur Verfügung. Somit sind für 40 v. H. der Kinder im Alter von 3—5 Jahren Kindergartenplätze vorhanden.

Von den 14 Kindergärten stehen 10 in der Trägerschaft der Kath. Kirche. Bei vier Kindergärten, und zwar in Gerolstein (2), Waldkönigen und Kelberg sind die Kommunen Träger. Der Kindergarten in Kelberg wird jedoch nicht von der Kommune selbst sondern von der Kath. Kirche geführt.

Kinderspielplätze

Nachdem im Jahre 1973 Kinderspielplätze in Darscheid, Michelbach, Niederehe, Hillesheim und Dohm-Lammersdorf fertiggestellt werden konnten, bestehen z. Z. insgesamt 46 Kinderspielplätze. Der Kreis unterstützt die Initiativen der Gemeinden zur Errichtung von Kinderspielplätzen durch Bereitstellung von Zuschüssen. Im RJ 1973 hat der Kreis für diesen Zweck Zuschüsse in Höhe von rd. 20000 DM gewährt.