Moosbrucher Weiher mit Hochkelberg

Wanderung rund um Kelberg:

Werner Schönhofen

Kelberg ist ein aufstrebender und schmucker Ort in der Hocheifel, nahe des Nürburgringes. Man sollte ihn jedoch nicht nur anläßlich eines Rennens auf dem Nürburgring flüchtig aufsuchen, zu anderen Zeiten lädt die Ruhe und Schönheit der Wälder zum Verweilen ein. Herrliche Spaziergänge, oftmals nur durch Wald, nach Daun, zur Fliehburg auf dem Barsberg, zum Hochkelberg mit seinem weithin sichtbaren Antennenturm und dem nahegelegenen Mosbrucher Weiher, zum Schwedenkreuz, zu Start und Ziel des Nürburgrings, nach Boos mit den nahegelegenen Trockenmaaren und nach Ulmen mit dem Maar sind von Kelberg aus möglich. Der Ort zeigt sich jedoch in seiner reizvollen Lage in besonderer Weise dem Wanderer, wenn er ihn umwandert. Wir gehen dabei vom Marktplatz aus. Kelberg war früher ein wichtiger Umschlagplatz für landwirtschaftliche Erzeugnisse — heute ist der Marktplatz als Parkanlage eine Zierde des Ortes. Unterhalb der Mittelpunktschule vorbei gehen wir in die Waldstraße. Wir befinden uns jetzt auf einem bedeutenden Wanderweg des Eifelvereins, dem Karl-Kaufmann-Weg, der von Brühl nach Trier führt; er ist nach einem der ersten Vorsitzenden des Eifelvereins benannt. Der Karl-Kaufmann-Weg folgt stellenweise einer alten Römerstraße. Gleichzeitig ist er ein alter Pilgerweg vom Niederrhein zum Grab des Apostels Matthias in Trier. Auch heute noch können wir in jedem Frühjahr Fußpilger antreffen, die in einer Gruppe nach Trier wallfahren. Am Wege steht unmittelbar oberhalb des Ortes der Gedenkstein eines Mannes, der jahrzehntelang mitpilgerte. Weiter heißt der Pilgerweg auch auf der Höhe oberhalb Kelberg der „Ferkelsweg". Sicherlich ist das ein Hinweis auf den alten Marktort Kelberg, zu dem die Bauern der Nachbarorte ihre Ferkel trieben. Wir folgen dem Karl-Kaufmann-Weg jedoch nur bis zur halben Höhe, um dann nach links zur Bundesstraße 257 abzubiegen. Dabei gehen wir am Schießstand der Kelberger Schützen vorbei. Wir überqueren die B 257 und halten uns am Waldrand vorbei auf den vor uns liegenden Hochkelberg zu. Hier fällt uns der imposante Antennenturm auf, ursprünglich für den Funkverkehr der Bundesbahn geplant, heute von der Bundeswehr genutzt. Auf dem Hochkelberg finden wir auch die Überreste einer Fliehburg; sie steht im Zusammenhange einer Verteidigungskette, die auch Fliehburgen auf dem Barsberg und dem Höchstberg einschloß. Auch wegen seiner seltenen Pflanzen ist der Hochkelberg unter Naturschutz gestellt. Schließlich sollten wir den herrlichen Ausblick nicht vergessen.

Wir gehen nun die Straße vom Gipfel wieder hinunter und halten uns jetzt auf einem Waldweg wieder nach rechts und durch freies Feld auf den Kelberger Ortsteil Köttelbach zu. Im Ort gehen wir halbrechts hoch und durch Feld und Wald auf den Ortsteil Hünerbach zu. Wir überqueren die Bundesstraße nach Mayen und lassen Hünerbach rechts von uns liegen. Wir halten auf den vor uns liegenden Schwarzenberg zu. Hier folgen wir einer alten Kastanienallee zur Kapelle und zum Soldatenfriedhof auf dem Schwarzenberg. Einige Meter unterhalb der Kapelle gehen wir rechterhand über einen schmalen Weg, der einen schönen Ausblick auf Kelberg bietet am Naturdenkmal „Dicke Eiche" vorbei zum Ortsteil Zermüllen. Wir überqueren die B 257 wieder und gehen rechts hoch über das Fronfeld zum Parkplatz an der Bongarder Straße, von wo wir wieder eine herrliche Aussicht auf Kelberg haben. Wir wandern nun teils über die Landstraße, teils über Feldweg zum Fuße der Anhöhe und folgen rechterhand dem Waldrand. Nun gehen wir ein kurzes Stück unterhalb der B 410 bis zur Abzweigung der Straße nach Daun. Von hier aus gehen wir oberhalb des Waldlehrpfades wieder auf den Karl-Kaufmann-Weg zu und nach Kelberg zurück. Auch auf dem letzten Stück haben wir dabei wieder eine herrliche Sicht auf den Ort, aus dem die Kirche mit ihrem imposanten Turm und die Schule mit ihren modernen Gebäuden herausragen. Wenn wir es nicht bereits unterwegs getan haben, so haben wir jetzt endlich eine Ruhepause verdient.

Kelberg, im Vordergrund das Schwimmbad