Kommunaler Jahresrückblick 1975

Stand 3O. 9.1975

Kreisverwaltung Daun, Pressereferat

 

Ehrungen und Auszeichnungen vom 1. 11.1974 bis 30. 9. 1975

Im November 1974 wurde der Bildhauer Prof. Schwippert aus Kelberg durch Herrn Ministerpräsident Dr. Kohl mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Das Bundesverdienstkreuz wurde ebenfalls den Herren Peter Clausen aus Dockweiler und Wilhelm Mohn, Beigeordneter a. D., verliehen.

Die Staatsmedaille des Landes Rheinland-Pfalz für besondere soziale Verdienste erhielt Frau Anna Teusch aus Gillenfeld.

Amstrat a. D. Helmut Foss wurde anläßlich der Pensionierung durch Herrn Regierungspräsidenten Saxler mit der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz geehrt.

Mit der Dr. Johann Christian Eberle-Medaille in Gold wurde das Mitglied des Verwaltungsrates der Kreissparkasse Daun, Hubert Häp, Steiningen, geehrt. Landrat Römer überreiche die Medaille mit der dazugehörenden Urkunde des rheinlandpfälzischen Sparkassen- und Giroverbandes.

Personelle Veränderungen

Das Veterinäramt — bisher selbständige Behörde —wurde mit Wirkung vom 1. 1. 1975 als Dezernat in die Kreisverwaltung eingegliedert. Schulrat Wollscheid schied im Mai 1975 als Schulrat bei der Kreisverwaltung Daun aus. Herr Wollscheid wurde in den einstweiligen Ruhestand versetzt, nachdem er als Mitglied in den Landtag von Rheinland-Pfalz gewählt wurde.

Zum 1. 7. 1975 erfolgte die Auflösung der Schulämter bei den Kreisverwaltungen. Herr Schulrat Thiex wurde zum gleichen Zeitpunkt zur Bezirksregierung Trier versetzt.

Zum 31. 7. 1975 schied Oberamtsrat Heinz Mengelkoch bei der Kreisverwaltung Daun aus. Sein 'Nachfolger wurde Kreisrechtsrat Hans-Michael Bröhl, der damit das Dezernat IM übernommen hat und gleichzeitig Abteilungsleiter der Kommunalabteilung ist. Zum 1. 8. 1975 schied der ehrenamtliche Kreisjugendpfleger Michael Klassmann ebenfalls aus. Seit diesem Zeitpunkt ist Herr Josef Heutzeroth hauptamtlich als Jugendpfleger bei der Kreisverwaltung Daun tätig.

Ein schwieriges Jahr für die Wirtschaft

Die Wirtschaftslage Ende des Jahres 1974 war gekennzeichnet durch ein Abflauen der Konjunktur und durch steigende Arbeitslosenzahlen.

Während im Oktober 1974 im Kreisgebiet 428 Personen (= 2,74%) arbeitslos waren, stieg die Arbeitslosenzahl bis zum Februar 1975 auf 1 289 Personen (= 8,46%). Von der Konjunkturkrise war die Verbandsgemeinde Kelberg besonders stark betroffen. Hier war im Monat Februar eine Arbeitslosenquote von 12,1 % zu verzeichnen. Die Hoffnung, daß sich die Wirtschaftslage mit Beginn des Frühjahres wieder normalisieren würde, gingen nicht in Erfüllung. Auch während der Sommermonate lag die Arbeitslosenquote im Kreise Daun immer noch um 4%. Bei einem Vergleich kann jedoch festgestellt werden ,daß die Rezession sich in den Nachbarkreisen noch ungünstiger auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt hat. Ab Monat April wurde die Arbeitslosenquote des Landes Rheinland Pfalz und ab Mai sogar der Bundesrepublik unterschritten.

Landrat Römer (r.) überreicht die Dr. Johann-Eberle-Medaille in Gold an Herrn Häp aus Steiningen

Man kann daraus schließen, daß die Wirtschaft im Kreise Daun relativ stabil ist. Der Grund hierfür dürfte neben einer breiten Branchenstreuung der verhältnismäßig hohe Anteil der Nahrungs- und Genußmittelindustrie sein und in diesem Zusammenhang insbesondere der Sprudelindustrie.

Die Konjunkturmaßnahmen von Land und Bund hat der Kreis im Rahmen seiner Möglichkeiten wirksam unterstützt und ergänzt. In diesem Zusammenhang wurden die kreiseigenen Baumaßnahmen 1975 und hier vor allem die Straßenbauprojekte sehr frühzeitig ausgeschrieben und vergeben. Weiterhin war der Kreis bemüht, die Baugenehmigungsverfahren abzukürzen um auch hierdurch möglichst rasch und nachhaltig die Baubranche anzukurbeln.

Die im 1. und 2. Konjunkturprogramm von Bund und Land bezuschußten Maßnahmen von Kreis und Gemeinden wurden im wesentlichen im Jahre 1975 fertiggestellt. Am 27. 8. 1975 erließ die Bundesregierung ein weiteres Konjunkturprogramm, bezeichnet als „Programm zur Stärkung von Bau- und anderen Investitionen". Im Rahmen dieses Sonderprogramms können bestimmte Baumaßnahmen zur Förderung der kommunalen Infrastruktur und zur Stadtsanierung bis zu 80% bezuschußt werden. Für den Landkreis Daun wurden 26 Anträge auf Förderung kommunaler Infrastrukturmaßnahmen und 3 Anträge zur Stadtsanierung mit einem Gesamtbauvolumen von rd. 20,6 Mio. DM vorgelegt. Über die Anträge wurde bisher noch nicht entschieden .

Trotz der schwierigen Wirtschaftslage konnten 2 neue Produktionsbetriebe unter Mitfinanzierung aus Mitteln des Rahmenplans Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" im Kreisgebiet angesiedelt werden. Bei einem Investitionsvolumen von über 2 Mio. DM werden in der 1. Ausbaustufe 45 neue Arbeitsplätze geschaffen und die Grundlage für 70 bis 80 zusätzliche Arbeitsplätze gelegt.

Die im Jahre 1975 eingeleiteten Erweiterungsmaßnahmen ansässiger Betriebe schaffen bei einem Investitionsvolumen von rd. a 17,7 Mio. DM 54 Arbeitsplätze. Es ist erfreulich, daß die Bemühungen zur Erhöhung der Arbeitsplatzkapazität trotz eines nicht leichten Jahres für die Wirtschaft nicht erfolglos waren. Sicherlich haben auch die Hilfen aus Mitteln des Regionalen Aktionsprogramms „Eifel/Hunsrück" beigetragen.

Im August 1975 waren im Kreis Daun in Industriebetrieben mit 10 und mehr Arbeitsplätzen insgesamt 3617 Personen beschäftigt. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres betrug die Beschäftigtenzahl 3714 Personen. Der Rückgang um 97 Beschäftigte = 2,6 v. H. aufgrund der Konjunktursituation konnte damit in relativ niedrigen Grenzen gehalten werden.

Abschluß des Mantelvertrages mit dem R W E Sicherung der Stromversorgung bis weit ins 21. Jahrhundert

Am 18. Juli 1975 wurde in der Kreisverwaltung Daun der neue Mantelvertrag mit dem RWE unterzeichnet, der bis zum Jahre 2030 Gültigkeit hat. Der Vertrag wurde von Landrat Römer und dem Direktor der Betriebsverwaltung Düren, Dipl.-lng. Dr. Plaß, unterzeichnet. Die Probleme der Energieversorgung machen langfristige und in die Zukunft gerichtete vorausschauende Planungen notwendig. Aus diesem Grunde hatte der Kreis bereits im Jahre 1971 erste Verhandlungen mit dem RWE zwecks Verlängerung des erst 1986 auslaufenden alten Konzessionsvertrages aufgenommen. Der relativ frühzeitige Verhandlungsbeginn war auch durch die Änderung des Kreisgebietes infolge der Verwaltungsreform angebracht. Der neue Mantelvertrag erfaßt alle Gemeinden des neuen Kreisgebietes, also neben den im Rahmen der Verwaltungsreform hinzukommenden Gemeinden auch die früheren sogenannten A-Gemeinden. Die letztgenannten Gemeinden die in früheren Jahren eine eigene Stromversorgung besaßen, hatten in den Jahren 1937 bis 1942 separate Verträge mit dem RWE abgeschlossen.

Anläßlich der Vertragsunterzeichnung streifte Landrat Römer im einem geschichtlichen Rückblick die Phasen des Aufbaues der Stromversorgung. Im Jahre 1924 wurde das erste Elektrizitätswerk im Kreise Daun fertiggestellt. Es versorgte 92 Orte und lieferte rd. 94000 kW jährlich. Dieses Werk wurde 1936 für 400000 Reichsmark an das RWE verkauft. Seit diesem Zeitpunkt zahlt das RWE Konzessionsabgaben, die für den Kreishaushalt eine nicht unwesentliche Bedeutung haben. Zu dem neuen Vertragswerk gaben alle 110 Gemeinden des Kreises ihre Zustimmung.

Für diesen Vertrauensbeweis sprachen die Vertreter des RWE ihren besonderen Dank aus. Direktor Dr. Plaß betonte weiter, daß die Stromversorgung für den Eifelraum garantiert werde. Im vergangenen Jahr benötigten die Bewohner und Wirtschaftsbetriebe im Kreisgebiet rd. 180000 kW Strom. Damit steigerte sich in den letzten 26 Jahren der Stromabsatz bzw. Stromverbrauch um das 25-fache. Es ist davon auszugehen, daß dieser Aufwärtstrend auch in Zukunft anhält.

Beide Seiten betonten nachdrücklich die gute Zusammenarbeit in der Vergangenheit und unterstrichen den Willen, diese Zusammenarbeit auch für die Zukunft fortzusetzen. Das RWE unterhält umfangreiche Versorgungsanlagen im Kreisgebiet. Es bestehen 3110kv-Umspannanlagen und 1 35-kv-Um-spannanlage. Es werden 350 Ortsnetzstationen unterhalten. Das 20-kv-Netz hat eine Länge von ca. 450 km und das Niederspannungsnetz von ca. 500 km.

Stückgutbahnhof Daun geschlossen

Im Zusammenhang mit der Neuordnung des Stückgutverkehrs hat die Bundesbahn die Anzahl der Stückgutbahnhöfe auf etwa 400 verringert. Im Zuge dieser Rationalisierungsmaßnahme wurde trotz intensiver Bemühungen der Kreisverwaltung auf Beibehaltung auch der Stückgutbahnhof Daun ab 1. 6. 1975 aufgehoben. Der Stückgutverkehr aus dem Raum Daun wurde mit diesem Zeitpunkt auf die Güterabfertigung Cochem verlegt. Von Cochem aus erfolgt der Transport durch einen Spediteur. Die Spedition übernimmt auch den Transport von Stückgut vom Kunden zum Bahnhof.

Bezirkstier-, Lehr- und Gewerbeschau in Daun

Am 13. und 14. September 1975 fand in Daun die erste Bezirkstierschau für den Regierungsbezirk Trier statt. Es war die erste Ausstellung dieser Art, die gemeinsam von den Landkreisen Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm und Daun veranstaltet wurde. Die Schirmherrschaft über diese Ausstellung hatte Herr Regierungspräsident Saxler übernommen. Die Tierschau wurde durch eine Lehr- und Gewerbeschau ergänzt.

Als Ausstellungsort wurde das Industriegelände der Stadt Daun gewählt, das sich für eine solche Veranstaltung anbot.

Die Züchter aus dem Regierungsbezirk Trier gaben mit 35 Pferden, 130 Rindern- 60 Schweinen und 800 Kleintieren (Schafe, Geflügel, Kaninchen und Tauben) einen Querschnitt über den hohen Leistungsstand der Herdbuch- und Landeszucht.

Bei der Prämierung der Tiere konnten sich die Landwirte von der Notwendigkeit einer gezielten Zucht für die Wirtschaftlichkeit eines landwirtschaftlichen Betriebes überzeugen und Vergleiche zu ihren eigenen Betrieben anstellen. Ziel dieser Tierschau war es auch, den Landwirten Anregungen zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit ihrer eigenen Tiere mitzugeben.

An der Lehrschau beteiligten sich zahlreiche Firmen und Behörden, wie beispielsweise die Landwirtschaftliche Beratungsstelle, Forstverwaltung, Landespflanzenschutzamt und die Kulturverwaltung, um den Besuchern fachbezogene Informationen zu geben. Die Gewerbeschau bot Aussteilern insbesondere aus den Sektoren Landwirtschaft und Baugewerbe die Gelegenheit, ihre Waren und Produkte zu präsentieren. Besonders großes Interesse fanden die neuesten landwirtschaftlichen Geräte und Maschinen.

6 Moselgemeinden beteiligten sich an der Ausstellung mit Weinständen und gestalteten eine Weinstraße.

Der Reit- und Fahrverein Daun führte ein Reitturnier durch, das bei den Besuchern großen Anklang fand. Über 100 Pferde und Ponys starteten insgesamt etwa 200 mal zu 6 verschiedenen Prüfungen. Besonders erfreulich war das große Interesse jugendlicher Reiterinnen und Reiter, die ihr Können wettkampfmäßig unter Beweis stellten. Im Festzelt sorgten 10 Musikvereine und die Volkstanzgruppen Bitburg und Daun für die Unterhaltung der Gäste. Trotz des zwei Tage vor der Veranstaltung einsetzenden Regens war der Besucherstrom an beiden Tagen unerwartet groß. Mehr als 20000 Besucher nahmen die Gelegenheit wahr und informierten sich auf dieser Ausstellung.

Es ist vorgesehen, daß ähnliche Ausstellungen auf Bezirksebene in den nächsten Jahren auch in den Nachbarkreisen veranstaltet werden.

Die Entwicklung im Fremdenverkehr

Nachdem die Übernachtungszahlen im Jahre 1974 im Kreise Daun leicht gesunken waren, ist für 1975 mit einer erheblichen Zunahme zu rechnen. Ein Vergleich des ersten Halbjahres 1975 mit dem ersten Halbjahr 1974 zeigt, daß die Anzahl der Gäste 1975 um 6,9% und die Anzahl der Übernachtungen um 15,6% zugennommen haben. Im Monat Juni 1975 betrug die Zunahme im Vergleich zum Vorjahresmonat 20,7%. Aufgrund dieser Entwicklung ist zu erwarten, daß die Übernachtungszahl für das gesamte Jahr 1975 um etwa 15% zunehmen wird. Diese Entwicklung entspricht auch der Tendenz in den Nachbarkreisen.

Die Stadt Daun im Zeichen der Bezirkstierschau

Die Ehrengäste bei der Ansprache des Schirmherrn, Herrn Regierungspräsident Julius Saxler

Beim Reitturnier

Diese positive Bilanz ist wohl vor allem auf das ausgezeichnete Wetter während der Hauptferiensaison zurückzuführen. Der allgemeine Trend zum vermehrten Inlandsurlaub und die Bevorzugung preiswerter Gebiete infolge der ungünstigen Wirtschaftslage haben sicherlich auch mit dazu beigetragen, daß die Vulkaneifel in der Beliebtheit gestiegen ist.

Im vergangenen Jahr wurde versucht, durch verstärkte Berichterstattung in Tageszeitungen und Illustrierten sowie in Rundfunk und Fernsehen die häufig noch bestehenden negativen Klischee-Vorstellungen abzubauen. Im Rahmen einer gezielten Fremdenverkehrswerbung ist es von großer Bedeutung, durch ständige Information ein wirklichkeitsnahes Bild von der Vulkaneifel zu vermitteln. Während der Saison 1975 zeigte sich, daß die Nachfrage nach Ferienwohnungen bei weitem nicht befriedigt werden kann. Die privaten Fremdenverkehrsbetriebe stellten sich sehr schnell auf diese veränderte Situation um. So konnten noch während der Herbstsaison zusätzliche Ferienwohnungen angeboten werden. Für die Saison 1976 können den Gästen rd. 110 zusätzliche Betten in Ferienwohnungen angeboten werden.

Neben den privaten Fremdenverkehrseinrichtungen wurde auch die Fremdenverkehrsinfrastruktur weiter ausgebaut. Für den Naturpark Nordeifel wurden Bundes- und Landesmittel zum Ausbau eines Jugendzeltplatzes (1. Bauabschnitt) und für den weiteren Ausbau von Wanderwegen bewilligt.

Der „wachsende" Wasserfall Dreimühlen im Ahbachtal bei Mohn

Landschaftspflege

Ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor in unserem Kreis ist der Fremdenverkehr. Zu seinem Kapital gehört auch der Erholungswert unserer Landschaft. Wie jeder Betrieb bestrebt ist, sein Kapital in der Substanz zu sichern oder gar aufzubessern, so muß die Erhaltung der Erholungsfunktion unserer Landschaft eine vordringliche Aufgabe sein. Die Anziehungskraft einer Landschaft birgt aber auch in sich selbst nicht zu unterschätzende Gefahren. Steigende Attraktivität eines Erholungsgebietes kann im gleichen Maße ihren Rückgang bewirken. Um dies zu verhindern, ist es außerordentlich wichtig, daß kommerzielle Interesse mit dem Anrecht der Allgemeinheit auf die Erholungsfunktion der Landschaft sorgfältig abgewogen werden.

Um unser Kreisgebiet für den Tourismus attraktiv zu gestalten und gleichzeitig die Erholungsfunktion unseres Raumes für die Allgemeinheit nachhaltig zu sichern, werden jährlich umfangreiche finanzielle Mittel in die Landespflege investiert. Die Landschaft wird „ausgebaut", d. h. Wanderwege werden angelegt und instandgehalten, Schutzhütten für die Spaziergänger und Wanderer errichtet, Bänke und Papierkörbe aufgestellt, Wanderparkplätze und künstliche Gewässer für die Allgemeinheit angelegt und etliches mehr.

So wurden allein im Jahre 1975 in den Landschafts- und Naturschutzgebieten des Kreises Daun über 35 000 m Wanderwege instandgehalten, verbessert und markiert, mehr als 3000 m neu angelegt, 11 Schutzhütten neu errichtet, ca. 7 Stück renoviert, rd. 250 Ruhebänke und 100 Papierkörbe aufgestellt. Bei Steineberg wurde ein neuer Wanderparkplatz geschaffen und in der Gemarkung Trittscheid ein Stausee angelegt. Gerolstein erhielt ein Aussichtspodest Auf Schocken. Die Kosten aller Maßnahmen beliefen sich auf rd. 320 000 DM. Hierzu gewährte das Land Zuschüsse in einer Höhe von rd. 175 000 DM.

Schwerpunktmäßig werden auch jährlich Maßnahmen zur Sicherung von Naturschutzgebieten und Naturdenkmalen durchgeführt. Im Jahre 1974 erfolgte die Umwandlung des Holzmaares bei Gillenfeld in eine Ruhezone und später noch die Anhebung des Wasserspiegels, um dieses Maar in seinem Bestand zu sichern. Im Jahre 1975 wurde die Rettung des erheblich gefährdeten „Dreimühlenwasserfalles" in dem Naturschutzgebiet „Ahbachtal" bei Nohn in Angriff genommen. Dieser Wasserfall ist wegen seiner landschaftlichen Besonderheit und seiner hohen wissenschaftlichen Bedeutung bereits seit 1938 als Naturdenkmal unter Schutz gestellt. Er wird aus mehreren Quellen gespeist, deren reichlich kalkhaltiges Wasser sich beim Absturz in den Moos- und Pflanzenteilen der vorspringenden Felsnase verhärtet. Dadurch bildet sich der sogenannte Kalktuff und ein ständiges Anwachsen des Kalkfelsenvorsprunges. Dem lediglich naturverbundenen Betrachter bietet sich hier ein eindrucksvolles Bild seltener Naturschönheit. Der Wissenschaftler unter den Besuchern entdeckt interessante Zusammenhänge im Wirkungsgefüge der Natur.

Entsprechend dem Dringlichkeitsgrad konzentriert sich die „Rettungsaktion" im l Abschnitt zunächst ausschließlich auf die grundsätzliche Sicherung des Wasserfalles mit dem darunterliegenden Kalksintergestein. Risse und Unterhöhlungen des Felsvorsprunges waren mit geeignetem Material zu verfüllen um eine günstige Fließgeschwindigkeit des Wassers zu erreichen. Die Kosten hierfür in Höhe von rd. 16000 DM wurden in vollem Umfange aus Landesmitteln übernommen. Auch für die im Jahre 1976 vorgesehenen Abschnitte II und III dieser Aktion, wodurch die Nachhaltigkeit der diesjährigen Maßnahmen angestrebt wird, können angemessene Zuschüsse erwartet werden. Die Gesamtmaßnahme wird sich voraussichtlich auf rd. 60000 DM belaufen.

Der Kreis Daun hat über 200 Naturdenkmale, 14 Naturschutzgebiete und 25 Landschaftsschutzgebiete aufzuweisen. Die Gebiete waren bisher z. T. nur einstweilig sichergestellt. Mit ihrer endgültigen Unterschutzstellung wurde begonnen. Weitere Bereiche sollen in die Kategorie der schützenswerten Landschaftsteile einbezogen werden, damit für die Zukunft dem Erholungssuchenden wie auch dem einheimischen Wirtschaftszweig „Fremdenverkehr" eine möglichst ausgewogene Erholungslandschaft erhalten bleibt. Diesem Ziel dient weiterhin die durch das neue Landespflegegesetz ermöglichte Ausweisung von Landespflegebereichen, wodurch Gebiete, in denen schwerwiegende Landschaftsschäden vorhanden oder zu befürchten sind, mit finanzieller Unterstützung des Landes rekultiviert bzw. regeneriert werden können. Auch auf diesem Gebiet kann und muß noch etliches getan werden.

Neue Attraktion

im Hirsch- und Saupark Daun

Der Hirsch- und Saupark Daun konnte im Juni 1975 mit einer neuen Attraktion aufwarten. In einem speziell vorbereiteten Gehege wurde ein Elch eingestellt. Weitere Tiere dieser Art sollen in Kürze hinzukommen. Das Gehege im Hirsch- und Saupark Daun wurde so hergerichtet, daß es den natürlichen Lebensbedingungen des Elchs weitgehend gerecht wird.

Der neue Anschluß der Straße vom Wehrbüsch mit Linksabbiegespur auf der B 257 bei Daun

Wichtige Bauvorhaben im Tiefbaubereich

Zur Sicherstellung der Wasserversorgung für die Kreise Daun, Ahrweiler und Cochem wurde im Jahre 1974 unter Federführung der Kreisverwaltung Daun eine Grundwassererkundung eingeleitet. Im Zuge dieser Grundwassererkundung wurden von der Tiefbauabteilung der Kreisverwaltung Daun im Sommer 1975 die ersten Probebohrungen im Bettinger Graben ausgeführt. Weitere Bohrungen wurden inzwischen bei Brück, Dockweiler, Hinterweiler und Strotzbüsch begonnen. Diese Bohrungen sollen Aufschluß über den Wasservorrat im Kreise Daun geben. Da die Nachbarkreise in Zukunft z. T. erheblich größere Mengen Wasser aus dem Kreise Daun beziehen wollen, ist es notwendig, daß der Wasservorrat genau ermittelt wird, um auch den steigenden Eigenbedarf in der Zukunft decken zu können.

Die zur Ortsgemeinde Densborn gehörende Gehöftgruppe Altenhof wurde an die Wasserversorgungsanlage Densborn angeschlossen. Das Wasserwerk der Verbandsgemeinde Obere Kyll hat bei Birgel ein neues Pumpenhaus in Betrieb genommen. Nachdem im Jahre 1974 in Hillesheim ein neuer Hochbehälter errichtet wurde, konnte diese Anlage in diesem Jahr durch ein neues Pumpenhaus erweitert werden.

Die Stadt Daun verlegte zu den Ortsteilen Pützborn und Neunkirchen einen Abwasser-Kanal, um diese Ortsteile an die vollbiologische Kläranlage anzuschließen und so eine ordnungsgemäße Abwasserbeseitigung sicherzustellen. Zur Verbesserung der Abwasserbeseitigung führte die Ortsgemeinde Kolverath eine Teilkanalisation durch. Dem Kreis Daun obliegt die Unterhaltung der Wasserläufe zweiter Ordnung. Im Rahmen dieser Verpflichtung hat der Kreis die Kyll auf einer Länge von 700 m in der Ortsgemeinde Birresborn ausgebaut. Der im Jahre 1974 begonnene Ausbau der Kyll in Gerol

stein entlang der Sprudelbetriebe konnte im Jahre 1975 zu Ende geführt werden. Zur Verhinderung von Hochwasserschäden war außerdem die Verlegung des Bachlaufes auf einer Länge von 300 m notwendig.

Die Ortsgemeinde Steffeln hat mit einem hohen Kostenaufwand den durch die Ortslage verlaufenden Tiefenbach neu verrohrt, um Überschwemmungen vorzubeugen. Damit wurde gleichzeitig die Voraussetzung für die anstehende Ortsentwässerung geschaffen. Im Zuge des Ausbaues der K 67 Jünkerath-Schüller wurde die Verlegung der Ortskanalisation innerhalb der Ausbaustrecke durchgeführt.

Die Tiefbaumaßnahmen ohne Straßenbau erforderten Gesamtinvestitionen von rund 5,9 Mio. DM.

Weiterer Ausbau des Straßennetzes

Auch im Jahre 1975 wurde der Ausbau des Straßennetzes sowohl der Bundes-, Landesais auch der Kreisstraßen fortgesetzt. Nachstehend die wesentlichsten Projekte:

I. Bundesstraßen

B 257 Anschluß Schulgelände Daun mit gleichzeitiger Anlegung einer Linksabbiegespur

B 410 Trassierungen und Erbreiterungen im Bereich Betteldorf- Dreis, Anlegung einer Linksabbiegespur in Dockweiler zum Feriendorf

B 421 Erbreiterung und Neutrassierung auf der Teilstrecke zwischen Jünkerath und Stadtkyll

II. Landstraßen

L 10 Beginn der Arbeiten zur Umgehung der Ortslage Kerpen, Neubaumaßnahmen im Bereich Nollenbach-Ahütte

L 24 Beseitigung eines Schuppens im Bereich der Ortslage Mürlenbach

L 46 Beginn der Arbeiten zur Umgehung der Ortslage Neichen, Anlegung einer Linksabbiegespur in Richtung Trittscheid im Kreuzungsbereich L 46/L 65

L 27 Neubau und teilweise Neutrassierung auf der Teilstrecke zwischen Rockeskyll und Walsdorf, Anlegung einer Linksabbiegespur im Kreuzungsbereich L 27/K 55 in Richtung Mülldeponie Dohm-Lammersdorf

L 68 Neubau und Erbreiterung im Bereich Stroheich-Nohn, Anlegung einer Linksabbiegespur im Kreuzungsbereich L 68/K 59 Richtung Heyroth bzw. Niederehe

III. Kreisstraßen

Von den insgesamt 24 Maßnahmen seien hier nur die wichtigsten genannt:

K 15 Querverbindung zwischen der L 64 (Maarstraße) und der B 421 in Richtung Mehren

K 47 Querverbindung zwischen Oberbettingen und der B 421 von Birgel im Bereich der Crumps-Mühle

K 65 Brück-Bongard-Bodenbach mit gleichzeitiger Errichtung eines neuen Brückbauwerkes in Bongard

K 67 Jünkerath-Schüller, 2. Bauabschnitt

K 33 Pelm-Gees, 2. Bauabschnitt

K 47 Beginn der Arbeiten zur Erbreiterung der K 47 zwischen Gerolstein und im Kreuzungsbereich K 33/K 77 in Richtung Pelm-Kasselburg

Für alle Straßenbaumaßnahmen entstanden Kosten von insgesamt rd. 10 Mio. DM. Hiervon entfielen allein auf den Kreisstraßenbau 5,4 Mio. DM. Zusätzlich brachte der Kreis für die Unterhaltung der Kreisstraßen einen Betrag in Höhe von 2,2 Mio. DM auf.

Weniger Bauvorhaben

Aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Lage im Bereich der Bauwirtschaft ging die Zahl der Bauvorhaben im Jahre 1975 weiter zurück. Die Anzahl der eingereichten Bauanträge, die bereits 1974 eine fallende Tendenz zeigte, verringerte sich im Jahre 1975 um weitere 10%. Vom 1. 9. 1974 bis 31. 8. 1975 wurden insgesamt 1 372 Bauanträge gestellt. Trotz des durch neue gesetzliche Bestimmungen immer aufwendiger werdenden Baugenehmigungsverfahrens konnte über die eingegangenen Bauanträge in der Regel in angemessener Zeit entschieden werden.

Altbausanierung

Im Rahmen der Bemühungen, die Konjunktur wiederzubeleben und die Situation am Arbeitsmarkt zu entspannen, stellten Bund und Land Mittel zur Modernisierung von Wohnungen zur Verfügung, die vor 1964 bezugsfertig waren. Seit Oktober 1974 konnten im Kreise Daun für Altbaumodernisierungen insgesamt 470 000 DM in Form von Zuschüssen und 270 000 DM als Darlehen bewilligt werden. Mit diesen Mitteln wurden 220 Wohnungen durch den Einbau von Heizungen, Verbesserung der sanitären und elektrischen Anlagen, Verbesserung der Wärmedämmung und durch Schutzmaßnahmen vor Lärmbelästigung modernisiert. Der Einsatz dieser Mittel dient auch dazu, die Qualität der Wohnungen von einkommensschwachen Mietern zu erhöhen. Die meisten Wohnungen wurden in den Städten Daun und Gerolstein verbessert, da in diesen beiden Städten Modernisierungszonen festgelegt sind.

Schulzentrum Daun

Das Jahr 1975 hat im Bildungsbereich der Kreisstadt Daun und hier speziell in der Sekundarstufe l eine wesentliche Bereicherung der vorhandenen Palette bestehender Bildungseinrichtungen gebracht:

den Neubau einer Hauptschule und einer Realschule.

Ab Schuljahresbeginn 1975/76 (1. 8. 1975) sind insgesamt 3213 Schüler(innen) in den in der Kreisstadt Daun vorhandenen Schulen der Primarstufe (Klasse 1—4) sowie der Sekundarstufen l (Klasse 5—10) und II (Klasse 11—13) eingeschult.

Aufteilung:

Grundschule

 533

Hauptschule

 712

Sonderschule für Lernbehinderte

   86

Realschule

 215

Thomas-Morus-Gymnasium (Aufbaugymn.)

 335

Neusprachliches Gymnasium

 940

Berufsbildende Schulen

 392

insgesamt

3 213

Nach Abzug von 206 Pflichtberufsschülern, die in Teilzeitunterricht betreut werden, besuchen täglich rd. 3000 Vollzeitschüler die in Daun vorhandenen Bildungseinrichtungen, das sind infolge der möglich gewordenen weiteren Konzentration 530 Schüler mehr als im vorigen Schuljahr.

Die Hauptschule Daun war bisher in dem städtischen Schulgebäude, das im Jahre 1956/57 als 14-klassige Schule errichtet worden ist, unzureichend untergebracht.

Die Hauptschüler aus dem durch Organisationsverfügung festliegenden Einzugsbereich konnten nicht an einem Standort zusammengefaßt werden und mußten deshalb an Außenstandorten in Darscheid und Mehren unterrichtet werden.

Da kein Schulgebäude mehr vorhanden war, konnte eine Erweiterung der Hauptschule am alten Standort nicht durchgeführt werden. Hinzu kommt das Fehlen fast aller Fanhund Kursräume in dem früheren Volksschulgebäude.

Das schulische Bedürfnis zur Errichtung einer Realschule in Daun wurde am 3. 6. 1970 durch das Kultusministerium festgestellt, nachdem der Kreistag am 13. 12. 1968 bereits beschlossen hatte, die Trägerschaft der Realschule durch den Landkreis Daun zu übernehmen. Die endgültige Errichtung einer Realschule konnte dann laut Erlaß des Ministeriums zum Schuljahresbeginn 1971/ 72 (1. 8. 1971) vollzogen werden, womit neben der vorhandenen Realschule in Hillesheim eine 2. Realschule im Landkreis Daun speziell für den Südkreis mit den 4 Hauptschulen Daun, Gillenfeld, Niederstadtfeld und Kelberg zur Verfügung stand.

Darüber hinaus deckt der Einzugsbereich der Realschule Daun die Randgebiete der Landkreise Cochem-Zell und Bernkastel-Wittlich d. h. die Räume Ulmen und Manderscheid mit ab, die schulisch sehr stark nach Daun orientiert sind und für die entsprechende Verkehrsverbindungen nach Daun bestehen.

In Anwesenheit von Staatssekretärin Dr. Laurin wird der Richtstrauß gesetzt

Der Neubau kurz vor der endgültigen Fertigstellung

Durch Bereitstellung vorhandener Klassenräume, bzw. zusätzlich Schaffung von Räumen durch Umbaumaßnahmen im Gebäude des Staatlichen Neusprachlichen Gymnasiums konnte erreicht werden, daß die Realschule Daun in den Klassenstufen 7—10 entsprechend ausgebaut werden konnte; die Klassenstufen 5 und 6 wurden in die gemeinsame Orientierungsstufe Gymnasium/ Realschule einbezogen.

So war es möglich, daß in der kurzen Geschichte der Realschule Daun bereits zum Schuljahresende die ersten 22 Schüler und im Mai 1975 weitere 30 Schüler den Abschluß erreichten.

Mit dem Neubau der Realschule findet die aus Platzmangel zwingend notwendig gewordene Gastunterkunft in den Räumen des Staatl. Neusprachl. Gymnasiums ihr Ende. Mitte Mai wurde die schulaufsichtliche Genehmigung durch das Kultusministerium und die Bezirksregierung ausgesprochen, so daß nach dem Erdaushub Ende 1973 im März 1974 bereits mit den Rohbauarbeiten begonnen wurde.

Am 14. 2. 1975 wurde in Anwesenheit von Frau Staatssekretärin Dr. Laurin vom Kultusministerium über dem Rohbau der Gesamtanlage der Richtkranz gesetzt. Die bei dieser Gelegenheit von Herrn Landrat Römer ausgesprochene Hoffnung und Zuversicht, daß zum Schuljahresbeginn 1975/76 der Schulbetrieb zumindest teilweise für beide Schularten anlaufen könnte, hat sich dankenswerterweise bestätigt, so daß am 1. 8. 1975 in den Räumen des in landschaftlich besonders schöner, reizvoller und exponierter Hanglage über der Kreisstadt Daun errichteten Neubaues

— die Hauptschule mit 12 Klassen

— die Realschule mit 8 Klassen

(insgesamt 215 Schülern) den Unterrichtsbetrieb aufnehmen konnten.

Nach Freiwerden durch den endgültigen Auszug der Hauptschule kann auch für die Sonderschule für Lernbehinderte, die durch größeren Raumbedarf auf eine neue Unterkunft angewiesen ist, in weit besseren Räumlichkeiten als jetzt, für eine gewisse Übergangszeit genügend Platz geschaffen werden.

Die neue Haupt- und Realschule Daun mit gemeinsamen Fachklassentrakt, und je einer Hausmeisterwohnung verursacht Baukosten von insgesamt rd. 11 Mio. DM, wozu das Land Rheinland-Pfalz einen Gesamtzuschuß von 7 650 000 DM bereitstellt.

Die Kosten der Ersteinrichtung beider Schularten müssen mit weiteren 1 130 000 DM angesetzt werden.

Im gesamten Gebäudekomplex ist die Statik so ausgelegt, daß möglichst wenig Zwischenwände tragende Konstruktion darstellen. Hierdurch wird im gesamten Innenbereich für eventuell später erforderliche Änderungen eine optimale Gestaltungsfreiheit gewährleistet. Hinzu kommen verschiedene Räume, die durch bewegliche Wände bzw. Faltwände unterteilbar sind.

Bezogen auf den Standort Daun besteht hier, insbesondere auch durch die unmittelbare räumliche Nähe zu den übrigen Bildungseinrichtungen, wie Staatl. Neusprachl. Gymnasium, Staatl. Thomas-Morus-Gymnasium (bisher Aufbaugymnasium) mit Internat und berufsbildenden Schulen (Berufsgrundschule, Berufsfachschulen und Fachoberschule), ein breites, modern ausgestattetes Bildungsangebot, das alle Voraussetzungen für die weitere schulische Entwicklung bietet.

Während die Landkreise bei den Realschulen nach dem früheren Landesgesetz über die öffentlichen Mittelschulen bereits Schulträger waren, ist ihnen durch das Landesgesetz über die Schulen in Rheinland-Pfalz vom 6. Nov. 1974 ab 1. 1. 1975 die Trägerschaft über die Gymnasien zusätzlich übertragen worden. Es handelt sich hierbei um das Staatl. Neusprachl. Gymnasium in Gerolstein und das Staatl. Neusprachl. Gymnasium in Daun; nach dem früheren Landesgesetz waren die Landkreise nur sogenannte „Baulastträger", d.h. sie mußten für die Bereitstellung und Unterhaltung der Gebäude sorgen.

Die drei bestehenden Fachoberschulen Ingenieurwesen (Gerolstein), Wirtschaft (Gerolstein), Sozialpflege/Sozialpädagogik/Erziehung (Daun) sind ebenfalls ab 1 .1. 1975 neu in die Trägerschaft der Landkreise übergegangen; bis dahin wurden die Sachkosten der Fachoberschulen unmittelbar durch das Land getragen.

Zweimal die Strecke zum Mond und zurück ...

... oder 1 433 000 Kilometer legten Busse im Kreise Daun zur Beförderung von Grund- und Hauptschülern im vergangenen Jahr zurück. Die dazu notwendigen Kosten hat das Land Rheinland-Pfalz in voller Höhe übernommen.

Den Schülern zu den weiterführenden Schulen werden vom Land die Fahrkosten in Höhe von 650 000 DM jährlich bezahlt. Zur Beförderung dieser Schüler steht ein nach besten Kräften ausgebautes Nahverkehrsnetz zur Verfügung, zu dessen Aufrechterhaltung der Kreis in den letzten 4 Jahren allein an Ausfallbürgschaft für Bahn und Post rd. 1,2 Mio. DM gezahlt hat.

Kindergärten

Im September 1975 konnte in Jünkerath ein neuer Kindergarten mit 100 Plätzen in Betrieb genommen werden. Der bisherige Kindergarten mit 75 Plätzen wurde gleichzeitig aufgelöst. Die Erweiterung des Kindergartens in Gillenfeld von 50 auf 75 Plätze wurde ebenfalls 1975 abgeschlossen. Z. Z. sind noch Kindergärten in Üxheim, Mehren, Dockweiler und Uersfeld mit jeweils 75 Plätzen im Ausbau. Nach Fertigstellung dieser Kindergärten sind im Kreis insgesamt 1 565 Kindergartenplätze vorhanden.

Neben den Zuschüssen zu den Baukosten in Höhe von 200 000 DM mußte der Kreis nach dem Kindergartengesetz 1975 anteilige Personalkosten von rd. 400 000 DM übernehmen.

Neue Jugendherberge in Gerolstein

Am 7. Juni 1975 konnte die neue Jugendherberge in Gerolstein nach nur 10 Monaten Bauzeit ihrer Bestimmung übergeben werden. Die nach modernen Gesichtspunkten erbaute Jugendherberge mit 180 Betten verfügt auch über besonders ausgestattete Räume für Rollstuhlfahrer und über eine große Zahl von Vier-Bett-Zimmern für Familien. Bereits in den ersten fünf Monaten wurden rund 12000 Übernachtungen registriert. Diese Jugendherge wird den Fremdenverkehr in der Brunnenstadt weiter beleben.

Abfallbeseitigung

Es war gewiß kein Zufall, daß die Zentraldeponie bei Dohm-Lammersdorf am 5. 6. 1975 — dem „Tag der Umwelt" — im Rahmen einer kleinen Feier ihrer Bestimmung übergeben wurde. Der „Tag der Umwelt" wurde bewußt gewählt, um zu dokumentieren, daß mit der Eröffnung der Zentraldeponie auch ein echter Beitrag zum Umweltschutz geleistet wurde.

Landrat Römer wies darauf hin, daß mit der Einführung der Abfallbeseitigung auf Kreisebene die vielen gemeindlichen Mülldeponien geschlossen wurden, die sich oftmals durch weithin sichtbare Rauchschwaden, üble Gerüche und Ungeziefer auszeichneten. Dieser nicht mehr tragbare Zustand ist jetzt beseitigt. Den Erfordernissen des Landschafts- und Umweltschutzes wird mit der Zentraldeponie in Dohm-Lammersdorf voll Rechnung getragen. Bei einem Fassungsvermögen von 800000 cbm reicht diese Deponie aus, um etwa 10 bis 12 Jahre den anfallenden Müll ordnungsgemäß zu beseitigen und zu lagern. Für die ordnungsgemäße Abfallbeseitigung hat der Kreis bisher insgesamt 730 000 DM investiert. Die Abfallbeseitigung erfordert darüber hinaus einen jährlichen Kostenaufwand von 1,3 Mio. DM. Nach den gesetzlichen Bestimmungen muß der Kreis diesen Betrag durch kostendekkende Gebühren von den Grundstückseigentümern erheben.

Daun, Mittelpunkt der Vulkaneifel

Bessere Ausstattung des Rettungswesens

Mit einem Kostenaufwand von 350000 DM wird eine hydrauliche Drehleiter für den Einsatz im Kreise Daun angeschafft. Mit einer Steighöhe von 30 Metern ist diese Leiter zu Rettungseinsätzen für die Hochhäuser im Bereich des Kreises Daun geeignet. Der Landkreis Daun hat zu den Anschaffungskosten einen Zuschuß von 50000 DM gewährt. Für die Erstausstattung der Feuerwehrwagen mit Funkgeräten stellte der Kreis weitere 40000 DM zur Verfügung.

Zur Vervollständigung der persönlichen Mindestausstattung und für feuerwehrtechnisches Gerät (ohne die Kosten für Baumaßnahmen und die Beschaffung von Fahrzeugen) wurden 1975 82000 DM aufgewendet.

Im Jahre 1975 wurde ein weiterer wesentlicher Schritt zur Verbesserung des Rettungswesens getan. In Wittlich wurde der Rettungshubschrauber „Christoph 10" stationiert. Dieser Hubschrauber wird auch für Rettungsflüge im gesamten Kreisgebiet Daun eingesetzt.