HEIMATSEHNSUCHT

 

Ich bin allein gezogen

Fort in die weite Welt

Durch viele fremde Länder

Bis ich das Glück gestellt.

Ich habe zwar gefunden

Ein neues Heimatland

Doch blieb ich stets ergeben

Dem alten Vaterland.

Ich streift vor vielen Jahren

Durchs Mosel-, Eifelland;

Nur dort auf meinen Fahrten

Ich stets das Beste fand.

Die bied'ren Menschen fehlen,

So freundlich, fromm und gut,

Wie sie die Eifel bietet

In frischer Lebensglut.

Vergeblich wird man suchen

Die gute Eifelart,

Hab nie sie mehr gefunden

Auf meiner Wanderfahrt.

Auch hab ich schon getrunken

Der Fremde Traubenblut,

Doch fehlt die Moselblume

Des Moselweines Glut.

Ich mußte zwar verlassen

Durch große Heimatnot

Die lieben Heimatberge,

Von lichtem Glanz umloht.

Ich bin auch hier zufrieden.

Es winkt mir ja das Glück.

. . . Einst will ich wiederkehren

Nach meinem Dorf zurück!

Brasilien 1922—24

Theodor Lonien