Kommunaler Jahresrückblick 1976

Stand 31. 1O. 1976

Der Landkreis Daun — ein Kreis der Offenen Tür

Die Kreisverwaltung als „gute Stube" für Gäste aus dem In- und Ausland

Kurz gesagt — es hat ihnen bei uns gefallen, den Gästen und Besuchern des vergangenen Jahres. Da war Ende 1975 der Journalistenverband des Landes Rheinland-Pfalz bei uns zu Gast. Landrat Römer stellte den Redakteuren den Kreis Daun vor, der längst aus der Traumzone des nur Beschaulichen heraus ist und der sich energisch und kräftig aus dem einst landwirtschaftlich ausgerichteten Kreis zu einer ansprechenden Wohn- und Ferienlandschaft mit Industriearbeitsplätzen gemausert hat.

Die Güteschutzvereinigung Lava mit Sitz in Neustadt (Weinstraße) hat auch im vergangenen Jahr eine Vorstandssitzung in Daun abgehalten und sich an Ort und Stelle über unsere Lavaindustrie informiert.

Daß der Kreis Daun kein Kreis „hinter Schloß und Riegel" ist wissen inzwischen viele Juristen und Richter aus der Bundesrepublik, die ihren Fortbildungsaufenthalt bei der Deutschen Richterakademie in Trier zu Exkursionen in den Kreis Daun benutzen und von Vertretern des Kreises begrüßt und begleitet wurden.

In der Gästeliste des Kreises im Jahr 1976 hat die grüne Farbe einen ganz besonderen Platz. Gern folgten im Frühjahr 1976 die Leiter der Forstämter einer Einladung in die Kreisverwaltung. Mit Landrat Römer besprachen sie gemeinsam die Probleme der Forstwirtschaft und gemeinsam interessierende Fragen des Natur- und Landschaftsschutzes. Bei einem Frühlingsausflug in den Kreis Daun machten die Mitglieder des Vogelschutzbundes des Kreises Trier-Saarburg Rast in der Kreisverwaltung und wurden von Regierungsrat z. A. Graef in Vertretung des Landrats begrüßt.

Der Einladung des Eifelvereins zur diesjährigen Herbsttagung nach Stadtkyll folgten einige hundert Freunde aus dem Eifel-Ardennenraum. Die Tagung stand unter dem anspruchsvollen Thema „Europa, unser Auftrag, unsere Chance".

Eine Woche später tagte in Daun der Ausschuß für Naturparke und Umweltschutz der Vereinigung Eifel und Ardennen. Landrat Römer konnte im Kursaalcafe 50 Gäste aus Belgien, Luxemburg, Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland begrüßen.

Die Einladung der Bezirks(Kreis)gruppe des Eifelvereins brachte viele Wanderfreunde zu einem Bezirkswandertag im Herbst von Hillesheim nach Kerpen auf die Beine. Landrat Römer, der seit 14. 5. 1976 Vorsitzender der Kreisgruppe ist, konnte die Wanderer bei zünftiger Marschverpflegung im Bereich der Burg Kerpen empfangen und zur Stärkung aufmuntern.

Per Telefon meldete sich der Bürgerbeauftragte des Landes Rheinland-Pfalz, Herr Johann Baptist Rösler, zu einem Besuch in der Kreisverwaltung an. Dieser Arbeitstag galt hauptsächlich dem Bürger, der Sorgen und Probleme mit Behörden und Anliegen verschiedenster Art hatte. Nach einem Gespräch mit Landrat Römer und einer Aussprache mit den Abteilungsleitern hatte Herr Rösler in der Kreisverwaltung Zeit für jeden Einzelnen. Wer den Arbeitstag dieses Mannes miterlebt hat, kann nur Respekt aufbringen.

Daß in unserem Kreis Gutes, Überlegte, auf die Zukunft Gerichtetes geschehen ist und weiter geschieht, daß sich der Kreis bemüht, seine Naturschönheiten zu erhalten, ihn aber auch in Wirtschafts-, Bildungs-, Kultur- und anderen Lebensbereichen zu heben, diesen Eindruck haben unsere Gäste im Hause der Kreisverwaltung und wo immer sie im Kreisgebiet waren, mit nach Hause genommen.

Übrigens... für das Jahr 1977 steht der Kreis für neue Besucher offen.

Willi Steffens beim Neujahrsempfang des Bundespräsidenten

Ehrungen und Auszeichnungen

Zum Neujahrsempfang des Bundespräsidenten waren 31 Bundesbürger, die sich für das Gemeinwohl besonders einsetzten, nach Bonn eingeladen. Aus dem Land Rheinland-Pfalz hatte Herr Willi Steffens, Daun, die Ehre, vom Bundespräsident und seiner Gemahlin begrüßt zu werden. Herr Steffens ist in der Bevölkerung als Heimatschriftsteller und Wanderführer bekannt.

Die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhielt Frau Agnes Michels aus Schalkenmehren.

Schwester M. Waldfrieden aus Gerolstein wurde die Staatsmedaille des Landes Rheinland-Pfalz für besondere soziale Verdienste verliehen.

Die folgenden Persönlichkeiten erhielten die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz:

Herbert Esch, Gerolstein

Franz Hellebrand, Daun

Heinz Müller, Duppach

Josef Pfeil, Gerolstein

Karl Meyer, Hillesheim

Heribert Spohr, Üxheim-Leudersdorf

Johann Hoffmann, Üxheim-Niederehe

Für 40jährige Tätigkeit im öffentlichen Dienst erhielt Amtsrat Peter Bernardy aus Birgel die Dankesurkunde des Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz. Josef Grafen aus Daun wurde mit der Dr. Johann Christian Eberle-Medaille in Gold für seine langjährige Tätigkeit im Verwaltungsrat der Kreissparkasse Daun geehrt.

Zur Ehrung von Persönlichkeiten, die sich um den Landkreis Daun verdient gemacht haben und zur Ehrung von Persönlichkeiten aus besonderem Anlaß, stiftete der Kreistag den „Großen Wappenteller des Kreises" und den „Wappenteller des Kreises". Der große Wappenteller ist handgetrieben und besteht aus reinem Zinn. Der Durchmesser beträgt 27 cm. In der Mitte des Tellers ist das Kreiswappen mit der Beschriftung „Für besondere Verdienste — Landkreis Daun" eingearbeitet. Mit dem „Großen Wappenteller des Kreises" werden Persönlichkeiten geehrt, die sich um die Belange des Landkreises und zum Wohle der Kreisbevölkerung besonders verdient gemacht haben.

Der etwas kleinere „Wappenteller des Kreises" (24 cm Durchmesser) aus Alpaka-Silber wird als Anerkennung für besondere Leistungen verliehen. Außerdem erhalten Persönlichkeiten den „Wappenteller des Kreises" aus besonderem Anlaß als Ehrengabe.

Als erste Persönlichkeit erhielt Landtagsabgeordneter Günther Wollscheid den „Wappenteller des Kreises". MdL Wollscheid gehört dem Kreistag seit 1967 an. Seit 14. 12. 1970 ist er Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion und seit 1974 Mitglied des Kreisausschusses. Er wurde damit für seinen Einsatz für die Belange des Landkreises Daun und das Wohl der Kreisbevölkerung geehrt.

Personelle Veränderungen

Regierungsrat Harwardt wurde zum 15. Oktober 1975 zum Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und Umweltschutz nach Mainz abgeordnet. Sein Nachfolger bei der Kreisverwaltung Daun wurde Regierungsrat Graef. Herr Graef leitet das Dezernat II bei der Kreisverwaltung und ist gleichzeitig Leiter der Planungsabteilung.

Seit 16. Januar 1976 ist Herr Klaus Schäfer aus Daun neuer Kreisfeuerwehrinspekteur. Herr Schäfer übernahm dieses Amt als Nachfolger von Herrn Keppler aus Gerolstein, der aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat. Zum Stellvertreter von Herrn Schäfer wurde Herr Otmar Zimmermann aus Gerolstein ernannt.

Bürgermeisterversammlung in Daun

Bürgermeisterversammlung

Landrat Römer hatte die Ortsbürgermeister für den 1. Dezember 1975 erstmalig zu einer Bürgermeisterbesprechung nach Inkrafttreten der Landkreisordnung vom 14. 12. 1973 eingeladen. 91 Ortsbürgermeister trafen sich mit Vertretern verschiedener Behörden, um gemeinsam interessierende Fragen zu diskutieren. Landrat Römer ging dabei besonders auf die wirtschaftliche Entwicklung des Kreises und die finanzielle Situation der Gemeinden ein. Er stellte fest, daß für neue Investitionen, die im Interesse der weiteren Verbesserung der Lebensqualität in unserem Landkreis auch künftig durchgeführt würden, die Notwendigkeiten und Zielsetzungen mit ganz besonderer Sorgfalt geprüft werden müßten.

Besonderes Interesse fand ein Referat von Ministerialdirektor Nell vom Innenministerium in Mainz. Er zeigte die Entwicklung der Einnahmequellen der Gemeinden und des kommunalen Finanzausgleiches auf.

In der anschließenden Diskussion wurden aktuelle Probleme und die finanziellen Auswirkungen von Gemeindezusammenschlüssen erörtert.

Wirtschaft

Der erwartete Beschäftigungsrückgang in den witterungsabhängigen Wirtschaftszweigen bestimmte auch in den Wintermonaten 1975/76 die Höhe der Arbeitslosenzahl im Kreise Daun. Zählte man im Dezember 1975 schon 1340 Arbeitslose (= 8,7%), so wurde diese Zahl in den Monaten Januar und Februar noch überschritten. Im Januar wurden insgesamt 1583 Arbeitslose (= 10,3%) registriert. Von der Arbeitslosigkeit war die Verbandsgemeinde Kelberg mit 219 (= 11%) am stärksten betroffen. Im Februar wurde der Höchststand mit 1612 Arbeitslosen (= 10,5%) erreicht. Diese durch die witterungsbedingten Gründe, wie zum Beispiel Ausfälle im Baugewerbe und in der Forstwirtschaft hohe Arbeitslosenzahl, stabilisierte sich wieder in den folgenden Monaten und erreichte mit durchschnittlich 4,45% in etwa den gleichen Stand wie im Jahre 1975. Im Vergleich zum Bundes- und Landesdurchschnitt lag der Kreis Daun damit verhältnismäßig günstig. Das verdeutlicht, daß die Wirtschaft im Kreise Daun inzwischen doch relativ stabil geworden ist.

Das bestätigt auch die Steigerung des Umsatzes der heimischen Industriebetriebe. Betrug der Umsatz in den Monaten Januar bis Juli 1975 bereits  28890000 DM, so erhöhte er sich im gleichen Zeitraum 1976 um 6,3 Mio. DM auf insgesamt 35 190 000 DM, eine beachtliche Steigerung von 22%. Ähnlich entwickelte sich die Lohn- und Gehaltssumme der in Industriebetrieben beschäftigten Personen. Der durchschnittliche Monatsverdienst erhöhte sich in den letzten 5 Jahren um 57 % auf durchschnittlich 1 860 DM.

Auch die Zahl der in Industriebetrieben Beschäftigten stieg im vergangenen Jahr wieder erfreulich. Während im August 1975 3617 Personen in Industriebetrieben mit 10 und mehr Arbeitsplätzen tätig waren, erhöhte sich diese Zahl bis zum Juli 1976 auf 3748.

Im Jahre 1976 konnte wieder ein neuer Betrieb durch die Förderung aus Mitteln des regionalen Aktionsprogrammes Eifel-Hunsrück im Kreisgebiet angesiedelt werden. Hierdurch erhöht sich das Arbeitsplatzangebot für Industriebeschäftigte um ca. 20 Arbeitsplätze. Im Zuge von 3 Betriebserweiterungen sollen nach Fertigstellung der Baumaßnahmen mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 2,5 Mio. DM 32 Arbeitsplätze neu geschaffen werden.

Von den im Rahmen des „Programmes zur Stärkung von Bau- und anderen Investitionen" vorgelegten Anträgen bewilligte das Wirtschafts- bzw. Finanzministerium von Rheinland-Pfalz für die folgenden Projekte Zuschüsse:

Kindergarten Darscheid

Neubau einer Brücke über den Ueßbach in Berenbach

Ausbau des Marktplatzes in Daun

Errichtung eines Verwaltungsgebäudesf ür die Verbandsgemeindeverwaltung Hillesheim

Diese Maßnahmen sind inzwischen weitgehend fertiggestellt.

Warum in die Ferne schweifen ...

Nach diesem Spruch scheinen immer mehr deutsche Urlauber ihre Reiseziele auszuwählen, jedenfalls was die Vulkaneifel betrifft. Zufriedene Gesichter bei Gastgebern wie bei Feriengästen — das kennzeichnete die Situation im Fremdenverkehr des Jahres 1975.

In nüchternen statistischen Daten schlägt sich das in hohen Steigerungen der Übernachtungszahlen nieder. In den 31 Gemeinden stieg die Übernachtungszahl um 124554 (= + 22,9%) auf 669351. Die Zunahme liegt damit deutlich über den Ergebnissen des Gebietes Eifel-Ahr mit + 10,04% und des Landes Rheinland-Pfalz mit + 9,55%. Die Übernachtungszahlen kletterten im ersten Halbjahr 1976 noch über diese Rekordergebnisse von 1975. In den von der Statistik erfaßten Gemeinden registrierten die Gastgeber vom Januar bis zum Juni 1976 372 636 Übernachtungen. Das entspricht einer Steigerung von 25,8% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Aufgrund dieser Entwicklung kann man auch für das Jahr 1976 mit einer Zunahme der Übernachtungen von mindestens 20% rechnen.

Bei der Grundsteinlegung für den Ferienpark Daun

Im Frühjahr 1976 begann die Stadt Daun mit der Erschließung des Geländes für den Ferienpark Daun. Bereits im Jahre 1977 sollen hier die ersten Gäste ihren Urlaub in den 121 Bungalow- und Appartementwohnungen verbringen. Viele Freizeiteinrichtungen wie Schwimmhalle, Sauna, Solarium, Trimm-Raum, Kegelbahnen, Minigolf- und Bocciaanlagen, Tennishalle und Tennisplätze stehen für eine aktive Urlaubsgestaltung zur Verfügung. Das Gesamtprojekt wird rd. 26 Mio. DM kosten.

Bei der Planung und Bauausführung wurde besonders auf eine harmonische Einfügung in das Landschaftsbild der Vulkaneifel geachtet. Die lebendige Architektur, die den gesamten Ferienpark auszeichnet, wird durch die Fachwerkbauweise unterstrichen. Einen Jugendzeltlagerplatz zünftiger Bauweise hat die Gemeinde Stadtkyll in Betrieb genommen. Mitten in einem ruhig gelegenen Waldgelände finden 70 Kinder und Jugendliche in 10 Köhlerhütten Abenteuer, Abwechslung und Erholung. Neben den Köhlerhütten gehören sanitäre Einrichtungen und offene Feuerstellen zu der Anlage. Die vielfältigen Freizeiteinrichtungen im Wirftbachtal wie Schwimmbad, Minigolfplatz, Wassertretbecken und Spießbratenhütte sind schnell zu erreichen. Für diesen Jugendzeltlagerplatz bewilligten der Bund, das Land und der Kreis beachtliche Zuschüsse. Auch im Jahre 1976 bemühten sich die Verkehrsämter bei den Verbandsgemeinden und das Kreisverkehrsamt in Daun, den Bekanntheitsgrad der Vulkaneifel zu steigern. Besonderes Interesse an der Vulkaneifel weckte eine Sendung im Zweiten Deutschen Fernsehen am 28. Februar 1976. In der Reihe „Urlaub nach Maß" berichtete das Fernsehen etwa 12 Minuten über die Vulkaneifel. Allein aufgrund dieser Sendung erhielt das Verkehrsamt Daun über 8000 Anfragen nach Informationsmaterial.

Stand der Vulkaneifel auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin

Eine weitere wichtige Werbeveranstaltung für das Gebiet der Vulkaneifel war die Internationale Tourismus-Börse in Berlin. Auf dieser größten Fachausstellung für Tourismus war die Vulkaneifel 2 Tage vertreten. Hier kam es besonders darauf an, Kontakte mit Reiseveranstaltern und Reisejournalisten zu knüpfen. Besondere Beachtung, sowohl bei den Besuchern als auch bei Reisejournalisten, fand dabei das Vorführen von „Fossilienklopfen", das als neue attraktive Urlaubsbeschäftigung in der Vulkaneifel immer mehr Liebhaber findet. Aufgrund der bei dieser Veranstaltung geführten Gespräche besuchten inzwischen verschiedene Journalisten die Vulkaneifel, um anschließend über diesen Erholungsraum zu berichten. Die Zahl der Berliner Urlaubsgäste nahm in den letzten Jahren besonders stark zu.

Besucher beim „Fossiliensuchen" unter fachmännischer Anleitung

Dürreschäden führten nicht zu einer Katastrophe

Die langanhaltende Trockenheit vom Frühjahr bis in den Spätherbst führte zu einer unerwarteten Futterknappheit bei den landwirtschaftlichen Betrieben. Auf den ausgetrockneten Weiden fand das Rindvieh kein Futter mehr, so daß Landwirte bereits im Juni anfingen, das für den Winter vorgesehene Heu zu verfüttern.

Zur Minderung der sich abzeichnenden verheerenden Futterknappheit wurde im Landkreis Daun eine bisher nie gekannte Großaktion zur Futterbeschaffung organisiert. Koordination und Einsatzleitung lag bei dem Krisenstab unter Vorsitz von Landrat Römer. In der Zeit vom 8. Juli bis 20. August 1976 wurden 986 Waggons mit 418100 Ballen Stroh aus dem Räume Alzey/Wörrstadt in den Kreis Daun transportiert. Diese Waggons hintereinandergereiht ergäbe eine Schlange von über 14 km. Ohne den unbürokratischen Einsatz der Bundeswehr wären die mit dieser Aktion verbundenen Transportprobleme nicht lösbar gewesen. Für den Transport des Strohs waren allein im Landkreis Daun 196 Bundeswehrfahrzeuge mit einer Gesamtkilometerleistung von 56490 km eigesetzt. 930 Soldaten und 36 Zivilpersonen waren in die Strohaktion eingeschaltet.

Zur Bewältigung der vielfältigen Aufgaben hat das VKK 422 Gerolstein auf Truppenteile aus Daun, Gerolstein, Hermeskeil und der BW-Erprobungsstelle Trier sowie der US Air Force von Bitburg und Spangdahlem zurückgegriffen. Im Raum Rheinhessen setzte die Bundeswehr zur Verladung des Strohs insgesamt 29352 Soldaten mit 3152 Bundeswehr-Kraftfahrzeugen ein. Die reinen Sachkosten der Bundeswehr betrugen allein in diesem Raum rund 2113000 DM.

Bedienstete der Kreisverwaltung waren ständig unterwegs, um das Stroh aufzukaufen, die vom Maschinenring Vulkaneifel bereitgestellten Strohpressen einzuteilen, den Transport vom Feld bis zum Bahnhof zu organisieren und für die Bereitstellung einer ausreichenden Zahl von Waggons zu sorgen, im Kreise Daun wurde das Stroh über die Verbands- und Ortsgemeindeverwaltungen von mehreren Bahnhöfen aus an die Landwirte verteilt. Durch Zuschüsse des Landes von 2 Mio. DM zu den Transportkosten ermäßigten sich die zunächst erwarteten Kosten von etwa 10,— DM pro Zentner auf rund 5,— DM.

Aufgrund der beschafften Futtermengen können die Landwirte dem bevorstehenden Winter zuversichtlich entgegensehen. Es wird allgemein erwartet, daß die Landwirte mit der gestärkten „Futterdecke" ohne Notverkäufe über den Winter kommen.

In diesem Zusammenhang ist ein Rückblick auf die Notzeiten in den Jahren 1921/22 und 1815/16 interessant, die damals schwerwiegende Folgen hatten. Dr. Peter Blum berichtet 1925 darüber in seinem Buch „Entwicklung des Kreises Daun": „Gleich an der Schwelle der preußischen Zeit steht ein Notjahr. 1815/16 war ein nasser Sommer, der eine große Mißernte und viel Elend im Gefolge hatte.

Verladung des Strohs in Daun

Kurz nach 1815 wurde eine Denkmünze aus Kupfer und Zinn mit einer gedruckten Beschreibung verbreitet zur Erinnerung an das Hungerjahr: Nach einem langen verwüstenden Kriege, der beinahe ein Vierteljahrhundert hindurch währte, gab uns die allgütige Vorsehung den goldenen Frieden zurück. In dem letztvergangenen Jahr 1815 verursachte eine außerordentliche Menge Regen nicht nur große Überschwemmungen, sondern sie verhinderte auch die Fruchtbarkeit der Erde und verminderte die Erzeugnisse derselben, welche die Menschen ernähren. Es entstand infolgedessen 1816 und 17 eine Teuerung, die einen Grad erreichte und um so traurigere Folgen mit sich brachte, als sie sehr weit verbreitet war und das zum notwendigsten Lebensbedürfnis erforderliche Korn selbst aus dem entferntesten Rußland herbeigeschafft werden mußte. Die Preise der wichtigsten Produkte waren folgende: 1 Scheffel Korn 60—70 Gulden, Weizen 84—90 Gulden, Hafer 21 Gulden. Der Zwölfkreuzer-Laib schwarzes Brot wog 1 Pfund 3 Lot, so daß das Pfund 10 Kreuzer 3 Pfennige kostete. Der Zwölf-Kreuzer-Laib Weizenbrot wog 27 Lot; das Rindfleisch wurde das Pfund zu 15, das Schweinefleisch zu 26 Kreuzer verkauft und die Maß braunes Bier zu 8^/2 Kreuzer ausgeschenkt. — Die Denkmünze zeigte auf der Vorderseite eine Mutter, die wehmutsvoll auf ihre beiden Kinder blickte; das eine liegt ihr kraftlos im Schoß, das andere umfaßt ihre Knie und hebt bittend die Händchen empor. Die Umschrift lautet: 'O gib mir Brot, mich hungert!' Auf der Rückseite der Münze hängt aus einer Wolke eine Wage; in der einen Schale liegt ein Brot, in der anderen ein Gewicht mit der Bezeichnung: 1 Pfund 3 Lot. Zwischen den beiden Wagschalen liegt auf einer Weizengarbe ein Anker als Bild der Hoffnung, und die Umschrift mahnt: .Verzaget nicht, Gott lebt noch'!"

Zuschüsse für die Landwirtschaft

Bei der Veterinärabteilung der Kreisverwaltung wurden bis Ende September 1976 insgesamt etwa 8000 Anträge auf Gewährung der EG-Erzeugerprämie gestelt. Aufgrund dieser Beiträge erhielten die Landwirte des Kreises Beihilfen von rd. 800 000 DM.

Nach den Richtlinien des Kreises zur Förderung der Tierzucht bewilligte die Kreisverwaltung für die Anschaffung von erstklassigen und leistungsverbessernden Vatertieren sowie zur Anschaffung von Klauenpflegeständen rd. 10 000 DM Zuschüsse an Gemeinden und an Privattierhalter.

Tollwut

Nachdem Mitte September 1975 seit mehreren Jahren erstmals wieder die Tollwut im Kreis Daun auftrat, verbreitete sich diese Seuche in Windeseile über das gesamte Kreisgebiet. Bei Untersuchungen der verdächtigen Tiere wurde in insgesamt 80 Fällen Tollwut nachgewiesen. Darunter waren allein 40 Füchse. Da der Fuchs als Hauptüberträger der Tollwut angesehen wird, ordnete das Ministerium des Innern im Frühjahr 1976 eine Fuchsbaubegasung an. Nach Abschluß dieser Begasungsaktion war ein spürbares Nachlassen der Tollwutfälle zu registrieren.

Wasserbilanz

Die im Jahre 1975 begonnenen Bohrungen zur Erkundung des Grundwasservorrates konnten im Jahre 1976 weitgehend abgeschlossen werden. Parallel zur Grundwassererkundung wurden inzwischen Untersuchungen über den Wasserbedarf bis zum Jahre 2000 abgeschlossen. Danach wird der Wasserbedarf bis zum Jahre 2000 im Kreise Daun um 11 000 cbm pro Tag steigen. Auch die Nachbarkreise Ahrweiler und Cochem wollen bis dahin den um 7 000 bzw. 11 000 cbm gestiegenen Bedarf durch die Wasservorräte aus dem Kreise Daun decken.

Wasserbedarf und Wasservorräte werden in einer Wasserbilanz gegenübergestellt, die demnächst von den Fachbehörden vorgelegt wird. Nach dem derzeitigen Überblick kann davon ausgegangen werden, daß die erbohrten Wasservorkommen ausreichen, um die Wünsche aller Versorgungsträger zu befriedigen.

Kindergärten

Was vor wenigen Jahren noch kaum jemand geglaubt hätte, wird nach Fertigstellung der zur Zeit noch im Bau befindlichen Kindergärten Wirklichkeit sein. Dann können 4 von 5 Kinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahren einen Kindergarten besuchen. Für die 2 060 Kinder in dieser Altersgruppe werden dann 1 625 Kindergartenplätze angeboten. Dieses Ziel konnte nur durch eine enorme finanzielle Anstrengung sowohl des Landes als auch des Kreises und der Träger erreicht werden. Allein im Jahre 1976 stellte der Kreis für den Bau der Kindergärten in Pelm, Dockweiler, Uersfeld, Üxheim, Darscheid und Mehren Zuschüsse in Höhe von 575 000 DM bereit.

Jugendpflege im Landkreis Daun

Am 1. 7. 1975 wurde die Stelle des Kreisjugendpflegers für den Bereich des Landkreises Daun erstmalig hauptamtlich besetzt.

Bei Übernahme dieses Arbeitsgebietes war es vollkommen klar, daß im Bereich der außerschulischen Jugendbildung ein großer Nachholbedarf besteht. Denn auch dann, wenn vorher die ehrenamtliche Tätigkeit eines Kreisjugendpflegers mit großem Engagement ausgeübt wurde, so konnte sich diese Arbeit — allein aus rein zeitlichen Gründen — nur auf das Wesentliche beschränken.

Die größte Anfangsschwierigkeit war, Kontakt zur Jugend unseres Kreises herzustellen und diese an unsere Angebote im Rahmen der außerschulischen Jugendbildung heranzuführen. Es nahm naturgemäß einige Zeit in Anspruch, bis dieses Ziel erreicht war; heute kann man jedoch feststellen, daß unsere Jugend der Institution Jugendamt, deren Aufgaben und den Angeboten aufgeschlossener gegenübersteht. Diese Einstellung ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, daß seit geraumer Zeit besondere Veranstaltungen durchgeführt werden, wie z. B. l. und II. Orientierungslauf, Malwettbewerb 1975, UNICEF-Wohltätigkeitsveranstaltung, Vorlesewettbewerb, Photowettbewerb, Volkstanzkursus, Pop-Konzert, Theateraufführung.

Im Bereich des Jugendschutzes, insbesondere zur Frage des Rauschmittelmißbrauchs wurde eine Drogenausstellung zusammengestellt und mit weiterem entsprechendem Informationsmaterial in allen Haupt- und Realschulen sowie den Gymnasien des Kreises gezeigt.

Die sportliche Jugendbildung nimmt einen großen Teil der Tätigkeit des Referates Jugendpflege in Anspruch. Die Durchführung des Kreisjugendsportfestes und die im Frühjahr 1976 erfolgte Ehrung der Aktiven des Sports und der ehrenamtlichen Mitarbeiter der Sportvereine waren Höhepunkte für diesen Bereich.

In Zusammenarbeit mit Kreisrechtsrat Michael Broehl wurden Jugendgruppenleiterschulungen vorbereitet und auch durchgeführt, um eine vielfach bei Jugendgruppenleitern bestehende Rechtsunsicherheit abzubauen.

Diskussionsveranstaltungen mit Landesund Bundespolitikern wurden im Bereich der politischen Jugendbildung angeboten. Es ist vorgesehen, in diesem Bereich im kommenden Jahre weitere Veranstaltungen durchzuführen, mit denen die Jugend an die demokratischen Funktionen und Institutionen herangeführt werden soll.

Im Rahmen der Europäischen Vereinigung für Eifel und Ardennen wurde durch das Kreisjugendamt Daun eine Freizeitmaßnahme geleitet, an welcher 48 Kinder aus unserem Landkreis teilgenommen haben. Hervorzuheben ist hierbei, daß auch Kindern aus sozialschwachen Familien die Möglichkeit zur Teilnahme an dieser Freizeitmaßnahme geboten wurde. Für das Jahr 1977 sind 2 weitere Maßnahmen geplant: Eine internationale Jugendfreizeit in Großbritannien und eine Freizeit in der Jugendlagerstätte Stadtkyll, bei der Kinder aus der Sonderschule für Geistigbehinderte aus Gerolstein ihre Freizeit gemeinsam mit einer Entlaßklasse einer Hauptschule und weiteren Jugendlichen unseres Kreises verbringen.

Im Sommer des Jahres 1976 waren darüberhinaus sowohl eine Gruppe junger Israelis als auch eine Gruppe englischer Jugendlicher Gäste des Kreises Daun.

Zwecks Erstellung des Sportstättenleitplanes und des Jugendplanes für den Bereich des Kreises Daun sind die Vorarbeiten soweit abgeschlossen. Angestrebt wird, diese Pläne im Jahre 1977 fertigzustellen.

Beratung von Jugendgruppen, Einzelpersonen, Gewährung von Zuschüssen an Vereine und Verbände sowie die Förderung von Freizeitmaßnahmen runden den Aufgabenbereich des Referates Jugendpflege ab. Abschließend soll noch auf das „Jugend-Info", das Mitteilungs- und Informationsheft des Jugendamtes, hingewiesen werden, das jetzt bereits zum 8. Male erscheint und an allen Haupt- und Realschulen, den Gymnasien sowie der Berufsbildenden Schule verteilt wird und für die Öffentlichkeitsarbeit des Jugendamtes unerläßlich ist.

Trimm Dich — bleib fit

Um breiten Bevölkerungsschichten eine aktive sportliche Betätigung zu ermöglichen, wurden im Jahre 1976 wieder eine Reihe von Sportstätten neu errichtet oder ausgebaut. Der Kreis bewilligte für die Sportplätze in Gillenfeld, Darscheid, Oberstadtfeld, Kirchweiler, Stadtkyll und Kelberg sowie für die Tennisplätze in Gerolstein insgesamt 244185 DM an Zuschüssen. Gerade in der wirtschaftlich schwierigen Zeit zeigt dieses finanzielle Angagement, welche Bedeutung der Kreis dem Ausbau von modernen Sportstätten beimißt.

Fast 7 Millionen DM für den Wohnungsbau

Für den Bau von Wohnungen in Eigenheimen und Miethäusern bewilligten Bund und Land im Jahre 1976 die Rekordsumme von 6830000 DM. Diese Mittel wurden in Form von zinsgünstigen Darlehen und als Zuschüsse zur Verbilligung von Kapitalmarktdarlehen bereitgestellt. Dadurch war es möglich, insgesamt 60 Wohnungen in Eigenheimen und 44 Mietwohnungen zu errichten. Trotz dieser umfangreichen Mittel war es nicht möglich, allen Bauwilligen die beantragten Darlehen zu bewilligen. So konnten nur Bauherren mit 2 und mehr Kindern berücksichtigt werden. Bauherren mit 3 und mehr Kindern erhielten zur Reduzierung der Zinsbelastung neben den Landesdarlehen auch zinsgünstige Bundesdarlehen.

Unfallrettungsdienst und Krankentransport

Der Unfallrettungsdienst und Krankentransport wurde in den letzten Jahren erheblich verbessert. Am 3. Juni 1976 konnte die Rettungsleitstelle in Daun in Betrieb genommen werden. Die Rettungsleitstelle ist Einsatzzentrale für den gesamten Rettungsdienstbereich Daun, zu dem neben den im Kreisgebiet gelegenen Rettungswachen Daun, Gerolstein, Jünkerath und Kelberg die Rettungswache in Lutzerath aus dem Landkreis Cochem-Zell zugeschaltet und die nach dem Landesrettungsdienst-Gesetz vorgesehene noch einzurichtende Rettungswache in Manderscheid kommen soll. Alle Einsätze der Rettungsmittel, das sind Rettungs- und Krankentransportwagen sowie der Rettungshubschrauber, werden von der Leitstelle koordiniert und geleitet. Die vorhandene technische Einrichtung mit Fernmelde- und Funkgeräten ermöglicht die enge und notwendige Zusammenarbeit mit der Polizei, der Feuerwehr, den Krankenhäusern usw. Die Rettungsleitstelle ist mit voll ausgebildeten Rettungssanitätern rund um die Uhr besetzt.

Fernsprechdirektleitungen zu den einzelnen Rettungswachen und den im Kreisgebiet gelegenen Krankenhäusern ermöglichen es, daß für den einzelnen Einsatz das notwendige und am schnellsten erreichbare Rettungsmittel eingesetzt wird. Durch Funk-Drahtverbindungen ist es möglich, den Rettungs- und Krankentransportwagen an der Unfallstelle mit dem diensthabenden Arzt im Krankenhaus zu verbinden.

Die Kosten der Einrichtung der Rettungsleitstelle hat das Land Rheinland-Pfalz getragen. Es ersetzt auch die persönlichen Kosten der an der Rettungsleitstelle tätigen Rettungssanitäter. Der Landkreis Daun als zuständige Behörde hat dem DRK-Kreisverband Daun die Durchführung des Rettungsdienstes im Rettungsdienstbereich Daun übertragen. Der DRK-Kreisverband hat in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen zur Verbesserung der Rettungsmittel geleistet. Alle Fahrzeuge entsprechen den heutigen gesteigerten Anforderungen und sind mit dem notwendigen Material und Gerät ausgestattet, das eine optimale Versorgung von Unfallverletzten und Notfallpatienten ermöglicht.

Ein derart moderner und den heutigen medizinischen und technischen Erkenntnissen entsprechender Rettungsdienst stellt auch besondere Anforderungen an das Personal. Alle in unserem Rettungsdienstbereich eingesetzten hauptamtlichen Rettungssanitäter haben die für ihre Tätigkeit notwendige Ausbildung erhalten und die Abschlußprüfung an der Uni-Klinik Mainz bzw. anderen Unfallkliniken abgelegt.

In der kürzlich abgehaltenen Hauptversammlung konnte der Vorsitzende des DRK-Kreisverbandes, Landrat Römer, mit Genugtuung feststellen, daß der Landkreis Daun heute über einen gut funktionierenden und nach den neuesten Erkenntnissen ausgestatteten Rettungsdienst verfügt, der einem Vergleich mit den Verhältnissen in anderen Bereichen durchaus standhält.

Katastrophenschutz

Die Kreisverwaltung Daun übergab die zwei kreiseigenen Ölwehrwagen an die Feuerwehren in Daun und Gerolstein. Das Fahrzeug in Daun ist für Einsätze im Bereich der Verbandsgemeinden Daun und Kelberg vorgesehen, während das Fahrzeug in Gerolstein Einsätze im Bereich der Verbandsgemeinden Gerolstein, Hillesheim und Obere Kyll übernimmt. Anfang des Jahres erhielt die Kreisverwaltung Daun vom Land Rheinland-Pfalz einen Funkleittisch, der für die zentrale Leitung bei größeren Katastropheneinsätzen bestimmt ist. Der Funkleittisch bestand bereits seine erste Bewährungsprobe, als nach langer Trockenzeit im Juli in dem ausgedehnten Waldgebiet zwischen Meisburg und Birresborn ein Waldbrand zu löschen war. Durch den schnellen und konzentrierten Einsatz von zahlreichen Feuerwehren konnte der Brand auf ein relativ kleines Gebiet begrenzt und nach kurzer Zeit ganz gelöscht werden.

Der ABC-Zug Jünkerath/Stadtkyll hat im August ein Erkundungstrupp-Fahrzeug vom Bund erhalten. Neben diesem Fahrzeug verfügt der ABC-Zug noch über ein Vorausentgiftungsfahrzeug.

Eröffnung der Kunstausstellung durch Landrat Römer

Musikschule

Zum 1. Januar 1976 wurde die bis dahin nur für die Verbandsgemeinden Gerolstein, Hillesheim und Obere Kyll bestehende Musikschule auf das gesamte Kreisgebiet ausgedehnt. Seitdem werden in verschiedenen Standorten rund 500 Schüler von etwa 30 nebenamtlichen Lehrkräften im Instrumental-, Einzel- und Gruppenunterricht ausgebildet. Die ungedeckten Kosten werden von den Verbandsgemeinden und vom Kreis gemeinsam getragen. Im Jahre 1976 wird der Kreis dafür einen Zuschuß von etwa 35 000 DM bereitstellen.

Für die Zukunft sind auch Unterrichtsstunden für Holz- und Blechblasinstrumente in Zusammenarbeit mit den örtlichen Musikvereinen geplant.

Kunst in der Kreisverwaltung

Unter diesem Motto konnte Landrat Römer eine Ausstellung von Arbeiten zeitgenössischer Künstler in der Kreisverwaltung eröffnen. Die Künstler Jupp Kuckartz aus Aachen, Christel Schneider aus Daun und Gerhard Winkler aus Kommern zeigten ihre Werke erstmals im Rahmen einer solchen Ausstellung im Kreise Daun.

Die Eingangshalle und der Vorraum in der ersten Etage der Kreisverwaltung bot sich dafür an. Hier wurde jeder Besucher mit den Gemälden, Grafiken und Aquarellen konfrontiert. Die in der Eingangshalle befindlichen Gemälde des Eifelmalers Fritz von Wille wurden in die Ausstellung miteinbezogen. Das rege Interesse der zahlreichen Besucher zeigte, daß die Künstler dem Bedürfnis vieler Kunstliebhaber des Kreises entgegengekommen sind.

Mit dieser Ausstellung sollen auch andere heimische Künstler zur Nachahmung ermuntert werden. Die Kreisverwaltung Daun wird auch in Zukunft für solche Zwecke die Räumlichkeiten gerne zur Verfügung stellen.

Weiterer Ausbau des Schulwesens

Im fünften und damit letzten Bauabschnitt wurde das Neusprachliche Gymnasium in Gerolstein um einen Verwaltungstrakt erweitert. In diesem Neubau sind auch Klassenräume für die Schüler der „Mainzer Studienstufe" eingerichtet.

Im Sommer wurde in Gerolstein ferner mit dem Neubau der Sonderschule für geistig behinderte Kinder begonnen. Mit diesem Neubau wird die bisher beengte Unterbringung in angemieteten Räumen beendet.

Im Rohbau fertiggestellt werden konnte inzwischen der Neubau der Grundschule Gerolstein. Dieses neue und moderne Gebäude paßt sich hervorragend in das Landschaftsbild um Gerolstein ein.

Zu Beginn des Schuljahres 1976/77 wurde ein weiteres Berufsgrundschuljahr, und zwar ein Sondergrundschuljahr bei den Berufsbildenden Schulen in Gerolstein eingerichtet. Das neue Sonderberufsgrundschuljahr erweitert das Unterrichtsangebot sowohl für Jugendliche ohne Hauptschulabschluß als auch für Abgänger von Sonderschulen für Lernbehinderte nach Erfüllung der jeweiligen Schulpflicht. Die Schüler des Sondergrundschuljahres sollen durch ergänzende Stütz- und Förderkurse nach Möglichkeit zur nachträglichen Erreichung des Hauptschulabschlusses geführt und damit besser auf die Berufs- und Arbeitswelt vorbereitet werden. Das Berufsgrundschuljahr kann auf die Berufsschulzeit und teilweise auch auf die Ausbildungszeit angerechnet werden.

Forstwirtschaftliche Probleme sind zu lösen

Landrat Römer hatte die Forstamtsleiter des Kreises zu einer Besprechung über aktuelle forstwirtschaftliche Probleme eingeladen. Besonders breiten Raum nahm dabei die Diskussion über die Funktion des Waldes im Rahmen der Landschaftsgestaltung und in diesem Zusammenhang insbesondere für die Urlaubslandschaft der Vulkaneifel ein. Der Laubwaldanteil liegt im Kreise Daun zur Zeit bei 35%. Dieser relativ hohe Anteil ist auch in Zukunft unbedingt notwendig, um den Erholungswert des Waldes zu erhalten. Dazu sollen vor allem der Staat und die Gemeinden bei der Aufforstung neuer Flächen beitragen, obwohl dies kurzfristig das betriebswirtschaftliche Ergebnis verschlechtern kann.