Das Kreisheimatmuseum in der Brunnenstadt Gerolstein

Toni Redagne

Hand aufs Herz! Kennst Du unser Heimatmuseum in der Sarresdorfer Straße? Wenn noch nicht, empfehlen wir dringend, das Versäumte bald nachzuholen. Unser neuer Museumsbetreuer Josef Raskob, der seinen Dienst Mitte April dieses Jahres antrat, widmet sich mit Leib und Seele seiner neuen Aufgabe. Sein erstes Bestreben ging dahin, die Räume so zu gestalten, daß sie auch dem Laien etwas sagen.

Einige Aufnahmen mögen das illustrieren: Selbstverständlich zeigen wir zunächst unseren neuen Heimverwalter vor seiner Residenz. Das Haus entstand im 16. Jahrhundert und diente den Priestern der damaligen Pfarrei Sarresdorf als Wohnung. Sogar als die alte Pfarrkirche für baufällig erklärt und der Gottesdienst auf die linke Kyllseite nach Gerolstein verlegt wurde, blieb der Priester noch bis 1834 im alten Pfarrhaus. Nach mehrfachem Besitzwechsel erwarb schließlich der Flecken Gerolstein das Gebäude. In Gemeinschaftsarbeit von Kreis Daun, Gerolstein und interessierten Heimatfreunden entstand in den dreißiger Jahren nach dem ersten Weltkrieg im ehemaligen Pfarrhaus eine Schau heimischer Volkskunst aus den Räumen von Daun, Gerolstein, Jünkerath, Hillesheim und dem Kylltal bis hinab nach Densborn. Der zweite Weltkrieg forderte auch hier seinen Tribut. In mühevoller Kleinarbeit, an denen die ersten Verwalter Schreinermeister Meyer aus Mürlenbach und später seine Schwester wertvollen Anteil nahmen, öffnete das Museum am 22. Mai 1958 wieder seine Pforten.

Der neue Heimverwalter vor seiner Residenz

Küche mit offener Feuerstelle

Himmelbett im Renaissancestil

Wir betreten das Haus und stehen, der alten Eifler Tradition folgend, sogleich in der Küche mit der offenen Feuerstelle. Alle früher üblichen Geräte, wie die Hahl mit den gußeisernen Kochtöpfen, Waffeleisen, Kaffeemühlen, Zinngeschirr, eiserne Öllampen usw. in entsprechenden Gestellen untergebracht, füllen den Raum. Die oft sehr kunstvollen Takenplatten — das Museum besitzt deren 45 aus den ehemaligen Eisenhütten Jünkerath, Müllenborn, Eisenschmitt, Manderscheid u. a. — schirmen die Herdstellen ab.

Eine weitere Aufnahme zeigt das breite im Renaissancestil gearbeitete Himmelbett. Es diente der allergnädigsten Gräfin von Aremberg auf der Kasselburg als Ruhestatt und schaut auf ein Alter von fast 500 Jahren zurück.

Es ist selbstverständlich, daß eine geologisch besonders interessante Landschaft auch im Heimatmuseum vertreten ist. Eine prachtvolle Steinsammlung begeistert den Fachmann. Auch der Laie staunt über das, was hier an Versteinerungen zu sehen ist. Mit Recht gab der verstorbene Gerolsteiner Geologe Dr. B. Dohm dem heimischen Raum den verständlichen Namen „der versteinerte Zoo".

Das hier gezeigte stellt nur einen Auszug dessen dar, was unser Heimatmuseum bietet. Darum wiederholen wir noch einmal den Ratschlag: Komm und sieh! Unser neuer Museumsverwalter, Polizeihauptmeister i. R. Josef Raskop, führt Sie gern durch das Haus und gibt Ihnen verständliche Aufklärungen.

Erfreulich die Feststellung, daß in der letzten Zeit durchschnittlich rund 600 Gäste monatlich das Museum besuchten. Es geht also aufwärts. Und Du?

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