Volksbank Daun

20 Jahre Volksbank Daun

Das jüngste genossenschaftliche Kreditinstitut zwischen Rhein und Mosel

Als jüngstes genossenschaftliches Kreditinstitut zwischen Rhein und Mosel begeht die Volksbank Daun am 17. November 1978 das 20jährige Geschäftsjubiläum. Durch ihre konsequent an den Belangen der heimischen Wirtschaft orientierte Arbeit und durch Fusionen mit anderen Genossenschaftsbanken gelang es dem Unternehmen, während dieses relativ kurzen Zeitraums eine für das Wirtschaftsleben der Region zentrale Funktion zu erringen: Von den 30000 Bürgern, die im Geschäftsbezirk leben, zählt die Volkbank 22000 zu ihren Kunden. Rund 14% der Kunden, genau 3150, sind Anteilseigner (Mitglieder) der Volksbank.

Die Bank, deren Haupstelle an der Abt-Richard-Straße in Daun liegt und die Geschäftsstellen in Ulmen, Gillenfeld, Oberstadtfeld, Daun-Neunkirchen, Deudesfeld, Mehren, Meisburg, Neroth, Salm und Übersdorf unterhält, hat eine Bilanzsumme von derzeit 68 Mio. DM. Der Umsatz im Warengeschäft liegt bei gut 5 Mio. DM, während sich der Jahresumsatz insgesamt auf 1 Mrd. DM beläuft. Die Volksbank beschäftigt 49 Personen — darunter 4 Auszubildende — sowie 5 Halbtagskräfte. Der geschäftsführende Vorstand wird gebildet von 3 Direktoren.

Blick in den Schalterraum der Volksbank Daun am Weltspartag 1976

1958, also in dem Jahr, als die erfolgreiche Geschichte der Volksbank begann, gab es in der Stadt Daun kein genossenschaftliches Kreditinstitut. Der Direktor der Zentralkasse in Koblenz erkannte das als echte Marktlücke. Auf sein Betreiben fanden sich 26 Dauner Bürger — Kaufleute, Handwerker, Industrielle, Rechtsanwälte, Ärzte, Arbeitnehmer, also ein repräsentativer Querschnitt durch den gesamten Mittelstand — als Gründungsmitglieder zusammen. Aus ihren Reihen wurde auch der erste Aufsichtsrat und der erste Vorstand gebildet.

In ihrem Gründungsjahr beschäftigte die Volksbank drei Mitarbeiter. Das Geschäftslokal befand sich im Haus Zender auf der Wirichstraße in Daun. Wenig später, am 1. Januar 1959, übernahm Otto Lenz die Geschäftsführung. Im Juli wurde er in den Vorstand gewählt. Etwa zur gleichen Zeit mußte sich das junge Unternehmen bereits um größere Räume umsehen. Der Umzug in die Abt-Richard-Straße 1 (heute Marien-Apotheke) erfolgte in der zweiten Jahreshälfte. Als Ergebnis des ersten Geschäftsjahres weist die Bilanz der Volksbank Daun eine Summe von 900000,— DM und einen Umsatz von 22 Mio. DM auf. Welch großen Anklang die genossenschaftlichen Ideen in der Bevölkerung fanden, zeigt die Tatsache, daß nach diesem ersten Jahr 194 Bürger Anteilseigner der Volksbank waren. Indem sie Geschäftsanteile zeichneten, legten sie einen Teil ihres Kapitals nicht nur zinsgünstig an. Als Miteigentümer hatten und haben sie darüber hinaus bei der Volksbank konkrete Mitbestimmungsrechte: Auf der General- bzw. Vertreterversammlung ist es die vornehmste Aufgabe der Anteilseigner, die Arbeit ihrer Rank zu kontrollieren und mitzuwirken bei der Festlegung der geschäftspolitischen Leitlinien.

1961 eröffnete die Volksbank ihre erste Zweigstelle in Ulmen, Kreis Cochem. 1967 wurde der Grundstein für das neue Bankgebäude in der Abt-Richard-Straße in Daun gelegt, welches Ende 1968 eröffnet wurde.

Das bisher wohl bedeutendste Datum in der jungen Geschichte der Volksbank ist der 1. Januar 1973: Damals erfolgte die Fusion mit der Eifeler Raiffeisenbank Oberstadtfeld, einem 1900 gegründeten genossenschaftlichen Kreditinstitut. Dieser Zusammenschluß vergrößerte den Geschäftsbezirk der Volksbank, und er erweiterte das Leistungsangebot an den Kunden, denn die Raiffeisenbank brachte ein florierendes Warengeschäft in das vereinigte Unternehmen ein. Heute handelt die Volksbank in zwei Zentral- und sieben Neben-Warenlägern mit landwirtschaftlichen Produkten, Brenn- und Baustoffen. Als erste Genossenschaft des Kreises richtete sie eine sogenannte Lose-Dünger-Kette ein. Ferner entstand in Gillenfeld eine moderne, leistungsfähige Getreide-Erfassungsanlage, die auch den Nachbargenossenschaften zur Verfügung steht.

Die Raiffeisenkasse Oberstadtfeld hatte 1965 mit zwei benachbarten Genossenschaften zur Eifeler Raiffeisenbank Oberstadtfeld fusioniert. Durch zwei weitere Fusionen im Jahre 1967 wuchs die Raiffeisenbank zu einem Institut mit einer Bilanzsumme von damals 2,6 Mio. DM. Zur Verschmelzung entschlossen sich Volksbank und Raiffeisenbank vor allem deswegen, weil die Verbreitung der Unternehmensbasis die Leistungsfähigkeit steigerte und eine nochmalige Verbesserung der Kundenbetreuung ermöglichte.

Der Grundsatz, die Belange von Kunden und Anteilseignern zur Richtschnur des Handelns zu machen, galt in gleicher Weise für die Übernahme der Raiffeisenkasse Gillenfeld (1974) und der Raiffeisenkasse Mehren (1975). Unter anderem schuf das vergrößerte Institut die Voraussetzung für eine sinnvolle Spezialisierung der Mitarbeiter und deren kontinuierliche Fortbildung, was der Qualität der Kundenberatung direkt zugute kommt. Auch in technischer Hinsicht stehen die Volksbanken und ihre Zweigstellen auf dem neuesten Stand, denn alle Buchungen werden auf dem Wege der elektronischen Datenverarbeitung durch das genossenschaftseigene Rechenzentrum in Koblenz erledigt. Die Rationalisierung setzte nicht etwa Arbeitskräfte frei, sondern sie befreite die Bankangestellten von einem wesentlichen Teil der Routinearbeit, so daß sie sich heute ihren Kunden intensiver widmen können. Schließlich führten die Fusionen in allen Geschäftsstellen zu einer spürbaren Verbesserung des Erscheinungsbildes: Vier Filialen wurden völlig neu eingerichtet, die sechs weiteren renoviert.

Die Anteilseigner der Volksbank Daun bestehen heute mehrheitlich aus Beamten, Angestellten und Arbeitnehmern. Als gleichstarke Gruppen folgen der gewerbliche Mittelstand und die Landwirtschaft. Laut Genossenschaftsgesetz ist die Volksbank verpflichtet, die Stärkung der wirtschaftlichen Verhältnisse ihrer Mitglieder — und damit der Kunden in ihrer Gesamtheit — anzustreben. Durch die Verwirklichung der Prinzipien von Selbstverwaltung, Selbstverantwortung und Selbsthilfe geschieht das in ständigem Dialog mit den Bürgern des Geschäftsbezirks. Gerade in einer Zeit, da immer mehr Bereiche der Wirtschaft in eine für den einzelnen undurchschaubare Anonymität abgleiten, ist dieses persönliche Moment von entscheidender Bedeutung.