Kommunaler Jahresrückblick 1978

Stand: 3l. Oktober 1978

Kreisverwaltung Daun — Zentralabteilung

Einem fast schon zur Tradition gewordenen Brauche folgend soll auch das 7. Heimatjahrbuch des Kreises Daun wieder mit einem Rückblick über die Geschehnisse im kommunalen Bereich des Kreises beginnen.

Der Rückblick auf das Jahr 1977 endete mit der Ankündigung, daß der ab dem 20. Juli 1977 im Kreise Daun wirkende neue Landrat Karl-Adolf Orth in Kürze aus der Hand des Innenministers die Ernennungsurkunde erhalten wird.

Dieser Festakt fand am Dienstag, dem 22. November 1977 in der Kreisverwaltung Daun statt.

Herr Innenminister Böckmann ging bei der Überreichung der Urkunde vor allen dingen auf die Bedeutung des staatlichen Landrates ein und wünschte Herrn Landrat Orth für sein Wirken im Landkreise viel Erfolg. Diesem Wunsche schlössen sich die Vertreter aller Fraktionen des Kreistages und sonstige Sprecher an.

Innenminister Böckmann überreicht die Ernennungsurkunde an Landrat Orth

Kreisbereisung des Landrats: Besuch in einem Kindergarten

Kreisbereisung des Landrats

Landrat Orth hatte sich bei seiner Amtsübernahme vorgenommen, daß er in kürzester Zeit allen Verbands- und Ortsgemeinden des Kreises einen Besuch abstatten wollte, um in persönlichen Gesprächen mit den Mandatsträgern der Gemeinden die Sorgen und Nöte kennenzulernen. Dieses Vorhaben konnte wahrgemacht werden. Am 6. 12. 1977 fand der Besuch der letzten Gemeinden statt.

Der Ablauf dieser Bereisung war in der Tat geeignet, die vielfältigen Bereiche, die sich in einem Flächenkreis wie dem unsrigen dartun, kennenzulernen. Während tagsüber die Orte besucht und die jeweiligen Besonderheiten besichtigt wurden, fand am Abend stets eine Besprechung der Fahrtteilnehmer mit den Ortsbürgermeistern und den Fraktionsvorsitzenden der Verbandsgemeinderats-Fraktionen und den Dezernenten der Kreisverwaltung statt.

Alles in allem fällt es schwer, abzuwägen, ob bei der Bereisung die positiven Eindrücke oder die noch offenstehenden Probleme überwiegen. Wie dem auch sei, jeder Vertreter einer Ortsgemeinde hatte die Möglichkeit, im persönlichen Gespräch seine Anliegen darzutun und z. T. auch um Unterstützung zu bitten. Landrat Orth hat zugesagt, daß dieser Dialog auch in Zukunft fortgesetzt wird.

Ehrungen und Auszeichnungen

Herr Hans Busert erhielt aus der Hand von Landrat Orth die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz für seine jahrzehntelange Tätigkeit als Fischereiaufseher.

Die Freiherr-vom-Stein-Plakette erhielten:

II. Kreisdeputierter Heinrich Schmilz, Gerolstein-Lissingen

Ortsbürgermeister Josef Hubertz, Oberehe-Stroheich.

Regierungspräsident Saxler überreichte diese Auszeichnungen im Rahmen einer Feierstunde bei der Bezirksregierung Trier.

Die Sievogt-Medaille wurde Herrn Professor Kurt Schwippert in Kelberg überreicht.

Die Verfassungsmedaille des Landes Rheinland-Pfalz wurde anläßlich einer Feierstunde in der Bezirkregierung Trier an folgende Persönlichkeiten überreicht:

Blech Wilhelm, Kaufmann, Hillesheim

Blonien Karoline, Krankenschwester, Nohn

Böffgen Peter, Gemeindearbeiter, Gerolstein

Findt Hans Hermann, Kaufmann,

Jünkerath Hein Willi, Kaufmann,

Wallenborn Henzgen Maria, Lehrerin,

Kelberg Michels Adolf, Landwirt, Betteldorf

Pick Hubert, Rektor, Dockweiler

Sartoris Albert, Landwirt, Mückeln

Simon Johann, Landwirt, Hörscheid

 Vegelahn Karl, Kaufmann,

Lissendorf Wagner Marietta, Krankenschwester, Gerolstein

Herrn Matthias Böffgen in Gerolstein wurde der kleine Wappenteller des Kreises Daun für seine jahrelange Tätigkeit als Patientenfürsprecher des Krankenhauses Gerolstein überreicht.

Für ihre 40jährige Tätigkeit im öffentlichen Dienst wurden mit einer Urkunde durch den Ministerpräsidenten geehrt:

Becker Rudolf, Kreisverwaltung Daun

Rings Theodor, Kreisverwaltung Daun

Schneider Peter, Schutzpolizeiinspektion Daun

Riegert Leopold, Kriminalpolizeiinspektion Daun

Kühlwein Erich, Schutzpolizeiinspektion Daun

Thelen Karl, Verbandsgemeindeverwaltung Kelberg

Schäfer Friedrich, Verbandsgemeindeverwaltung Daun

Schunk Alfons, Verbandsgemeindeverwaltung Gerolstein

Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel im Kreise Daun

Um Land und Leute kennenzulernen, machte der Ministerpräsident eine Tournee durch die Land- und Stadtkreise des Landes. So war er am 3. Juli 1978 im Landkreise Daun unterwegs, um sich nicht etwa in Form eines Staatsbesuches, sondern in einem aktiven Arbeitstreffen vor Ort zu informieren.

Eingeleitet wurde das Programm mit einem Informationsgespräch über aktuelle Probleme des Kreises Daun im Konferenzraum des Hotels Stadt Daun. An diesem Gespräch nahmen rd. 60 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, darunter Regierungspräsident Saxler, Landrat Orth, die Bundes- und Landtagsabgeordneten des Kreises usw., teil. Mit eindringlicher Prägnanz wurde hierbei die Situation des Kreises Daun und gezielt eine Vielzahl von Schwerpunkten einer kritischen Untersuchung unterzogen.

Informationsgespräch mit dem Ministerpräsidenten im Hotel „Stadt Daun"

Im Hotel Michels in Schalkenmehren wurden Fragen des Fremdenverkehrs und der Gastronomie besprochen. An diesem Gespräch nahmen der Vorstand des Hotel- und Gaststättengewerbes und Fachleute aus dem Bereich des Fremdenverkehrs teil.

In Kelberg hatte man sich zum Empfang des Ministerpräsidenten etwas besonderes einfallen lassen. Der Spielmannszug Kelberg, Schulkinder und die Bevölkerung entboten dem Regierungschef auf dem Marktplatz einen herzlichen Willkommensgruß.

Im Hotel Reichspost standen Fragen der Berufsausbildung und Gespräche mit Jugendlichen an.

Sodann galt sein Besuch dem größten Industriebetrieb des Kreises, der Firma Demag in Jünkerath. Nach einem Rundgang durch verschiedene Bereiche des Werkes bot sich für Betriebs- und Geschäftsleitung sowie für den Betriebsrat die Möglichkeit zu einem Gespräch am runden Tisch.

Fragen der Milcherzeugung und des Milchabsatzes wurden in einem Gespräch mit Vertretern der Landwirtschaft und der Geschäftsleitung der Firma Eifelperle Milch e. G. behandelt, nachdem zuvor ein Rundgang durch einen Teil des Betriebsgebäudes Zeugnis von einer modernen und wirtschaftlichen Betriebsführung erbrachte.

Letzte Station war das Waldhotel Rose in Gerolstein. Hier warteten Mitarbeiter der sozialen Dienste auf den Besucher, um mit ihm über Fragen der Krankenpflege einschließlich Krankenhausversorgung und der Altenpflege zu diskutieren.

Schließlich und zuletzt hatte der Ministerpräsident zu einem großen Bürgerempfang in die Aula des Staatlichen St. Matthias-Gymnasiums in Gerolstein eingeladen. Rund 600 Persönlichkeiten aus allen Bevölkerungsschichten des Kreises Daun hatten sich eingefunden, zu den Geladenen gehörten u. a. 103 Ortsbürgermeister, die Mitglieder des Kreistages, die Vertreter der Parteien und Vereinigungen, die Kreisvorstände der Vereine des Kreises, Vereinsvorsitzende von 172 Vereinen sowie Künstler, Behördenleiter, Vertreter der Kirchen und sonstiger zahlreicher Institutionen. Nachdem der Ministerpräsident, der Landrat und der Bürgermeister in Ansprachen die verschiedensten Bereiche angesprochen hatten, wurde schließlich in zwanglosen Gesprächen so manches Problem angerissen.

Fragen des Fremdenverkehrs wurden in Schalkenmehren besprochen

 

„Großer Bahnhof" in Kelberg

Besuch bei der Demag in Jünkerath

Fragen der Milcherzeugung und des Absatzes wurden bei einer Betriebsbesichtigung der Firma „Eifelperle" besprochen

Beim großen Bürgerempfang im St. Matthias-Gymnasium i Gerolstein

Aus dem Schulwesen des Kreises

Zu Beginn des Schuljahres 1978/79 sind im Kreis Daun folgende Schulen eingerichtet:

15 Grundschulen

3 Hauptschulen

4 organisatorisch verbundene Grund- und Hauptschulen

2 Schulen für Lernbehinderte

1 Schule für Geistigbehinderte

2 Realschulen

3 Gymnasien

und die Berufsbildenden Schulen.

Außer diesen staatlichen Schulen besteht noch eine Musikschule in der Trägerschaft der Verbandsgemeinden.

Ein Blick auf die Schülerzahlen:

Grund- und Hauptschulen

6 640

Sonderschulen:

244

Gymnasien: (einschl. gemeinsame Orientierungsstufe)

2 432

Realschulen: (einschl. gemeinsame Orientierungsstufe)

1 029

Berufsbildende Schulen:

a) Pflichtschulbereich:

1 392

b) Bereich Fachoberschule

    Berufsfachschule

    Berufsgrundschuljahr

618

An der Musikschule werden rd. 700 Schüler an verschiedenen Standorten unterrichtet.

Bemerkenswert ist das weitere Absinken der Schülerzahlen im Grund- und Hauptschulbereich.

Während im Schuljahr 1976/77 noch 7650 Schüler registriert wurden, sank die Zahl 1977/78 auf 7 199 und jetzt auf 6 640.

Bei den Berufsschulen konnte das schulische Angebot erweitert werden. Damit wurden auch neue Ausbildungsplätze geschaffen. Zur Zeit sind im Wahlschulbereich eingerichtet:

1 Klasse Fachoberschule Technik

1 Klasse Fachoberschule Wirtschaft

5 Klassen Berufsfachschulewirtschaft

2 Klassen Berufsfachschule Metall

3 Klassen Berufsfachschule Hauswirtschaft/ Sozialpflege

3 Klassen Berufsaufbauschule in Teilzeitform

1 Klasse Berufsgrundschuljahr Bau

2 Klassen Berufsgrundschuljahr Metall

1 Klasse Berufsgrundschuljahr Elektro

1 Klasse Berufsgrundschuljahr Holz

2 Klassen Berufsgrundschuljahr Wirtschaft/ Verwaltung

2 Klassen Berufsgrundschuljahr Hauswirtschaft/Sozialpflege

1 Klasse Sonderberufsgrundschuljahr

Organisatorische Änderungen im Grundschulbereich

Mit Wirkung vom 1. 8. 1978 wurde für das Gebiet der Gemeinden Deudesfeld, Meisburg, Salm, Wallenborn und Weidenbach eine Änderung im Grundschulbereich vorgenommen.

Schulsitzgemeinde für die Gemeinden ist Wallenborn. Außenstellen sind in Salm und Deudesfeld (fällt zum nächsten Schuljahr weg) eingerichtet.

Fahrten zur Schule, zum Kindergarten und zu den weiterführenden Schulen

Für die Beförderung der Schüler zu den Grund-, Haupt- und Sonderschulen sind 125 besondere Schulbuslinen eingerichtet. Täglich werden mit diesen Schulbussen rd. 4900 Schüler zur Schule und zurück gebracht.

Als Entgelt zahlt das Land hierfür an Bundesbahn, Bundespost und 30 Privatunternehmer rd. 2 500 000,- DM jährlich.

Die Fahrten zu den Kindergärten erfolgen zusammen mit den Schülern in den Schulbussen, soweit dies möglich ist, werden besondere Kindergartenbusse eingesetzt. Zur Zeit sind 37 besondere Linien eingerichtet. Kosten pro Jahr rd. 210 000,- DM.

Im Bereich der Realschulen, Gymnasien und berufsbildenden Schulen erfolgt eine Fahrtkostenerstattung durch das Land an die Schüler der Klassen 5 bis 10. Gutscheine bzw. Berechtigungsausweise zum Erwerb von Schülermonatskarten bzw. Schülerjahreskarten für die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel erhielten rd. 2500 Schüler.

Förderung des Schulbaus einschl. Schulsporthallen — Erweiterung der Staatlichen Realschule Hillesheim

Die Staatliche Realschule in Hillesheim umfaßte im Schuljahr 1977/78 ca. 600 Schüler. Unter Zugrundelegung der in den Jahren 1962 bis 1964 absehbaren Schülerzahlentwicklung wurde für die Realschule Hillesheim ein Bedarf von 10 allgemeinen Unterrichtsräumen ermittelt und bei der damaligen Planung berücksichtigt. Die Klassenstufen sollten im wesentlichen 2zügig geführt werden. Ein laufender Anstieg der Schülerzahlen machte eine weitere Schaffung von Schulraum unumgänglich. Aus diesem Grunde wurden 2 Räume, die anderen Zwecken dienen sollten in allgemeine Unterrichtsräume umgewandelt. Dies hatte zur Folge, daß vorgesehene und notwendige Kursräume von den Schülern nicht in Anspruch genommen werden konnten. Außerdem wurden in der ehemaligen Landwirtschaftsschule bisher insgesamt 6 weitere Räume als Klassenräume ausgebaut, in denen rd. 200 Schüler unterrichtet werden. Die Erweiterung der Realschule Hillesheim war daher dringend notwendig.

Nachdem das Vorverfahren mit der Festlegung des Raumprogrammes abgeschlossen werden konnte, erteilte die Bezirksregierung mit Schreiben vom 24. 8. 1978 die schulbehördliche Genehmigung. Aus Mitteln des Schulbauprogrammes 1978 wurde ein Landeszuschuß in Höhe von 1 350000,- DM zur Verfügung gestellt. Die Restkosten von 385 000,— DM des Gesamtvolumens der Maßnahme von 1 735 000,— DM werden aus Eigenmitteln des Kreises bestritten.

Neben 2 neuen allgemeinen Unterrichtsräumen werden eine Reihe von Fachräumen geschaffen, die für die Unterrichtung einer 2zügigen Realschule auf Dauer dringend notwendig sind. So werden im Erdgeschoß eine Lehrküche mit Speise- und Vorratsraum, ein Mehrzweckraum, ein Fotolabor und ein Klassenraum errichtet. Im Obergeschoß sind Sprachlabor, Schreibmaschinenraum, Archivraum, Arztzimmer, Physikraum, Vorbereitungsraum für Physik, Elternsprechzimmer, ein Raum für den stellvertretenden Schulleiter sowie ein weiterer Klassenraum vorgesehen. Nach Durchführung des Erweiterungsbaus kann auf die Nutzung der früheren Landwirtschaftsschule, in der z. Z. noch 6 Klassen ausgelagert sind, verzichtet werden. Damit sind in absehbarer Zeit die Nachteile der dislozierten Unterbringungn der Schüler der Realschule behoben und es kann in eigenen Räumen eine optimale Unterrichtsgestaltung vollzogen werden. Der erste Spatenstich für diese Erweiterung fand am 3. 10. 1978 statt.

Neubau einer Sporthalle (nutzbare Hallengröße 15 x 27 m) an der Grundschule in Üxheim

Die Ortsgemeinde Üxheim ist Grundschulstandort. Im Jahre 1975 ging die Trägerschaft für die Grundschule Üxheim auf die Verbandsgemeinde Hillesheim über.

Um den Schulsport in der Grundschule Üxheim in der vorgeschriebenen Form ordnungsgemäß durchführen zu können, war die Errichtung einer Schulturnhalle dringend erforderlich.

Zum Einzugsbereich der Grundschule Üxheim gehört die Ortsgemeinde Üxheim mit den Ortsteilen Ahütte, Leudersdorf, Flesten, Niederehe und Heyroth sowie die Ortsgemeinde Kerpen mit Ortsteil Loogh und die Ortsgemeinde Nohn.

Das Projekt sollte bereits in vergangenen Jahren verwirklicht werden, mußte aber immer wieder zurückgestellt werden, da die Gesamtfinanzierung nicht sichergestellt werden konnte. Erst im Jahre 1976 — den bis dahin vorgelegten Anträgen auf Gewährung einer Landeszuwendung aus Schulbaumitteln des Landes konnte wegen fehlender Mittel nicht entsprochen werden — erteilte die Bezirksregierung Trier die schulbehördliche Genehmigung. Die zuschußfähigen Pauschalkosten für genormte Anlagen „Sporthallen 15 x 27 m mit einer Übungseinheit" betragen gemäß Runderlaß des MfGuSp 700 000,- DM. Hierzu bewilligte die Bezirksregierung Trier einen Landeszuschuß von 40% = 280000,— DM. Der Kreis beteiligte sich an diesem Projekt mit einem Zuschuß in Höhe von  70 000,— DM.

Mit dem Neubau der Turnhalle wurde am 1. 6. 1977 begonnen. Die Einweihung konnte am 26. 6. 1978 stattfinden.

Dem Turnhallenneubau vorangegangen war die Errichtung eines 3-Gruppen-Kindergartens. Mit den Bauarbeiten für den Kindergarten wurde im Jahre 1975 begonnen. Im Februar 1976 konnte der Kindergarten bereits in Betrieb genommen werden.

Die Baukosten beliefen sich auf 625 000,— DM. Das Land Rheinland-Pfalz übernahm hiervon 330 250,— DM, der Landkreis beteiligte sich mit 70 200,— DM an der Baumaßnahme, die Verbandsgemeinde Hillesheim hatte als Eigenleistung 224 550,— DM aufzubringen.

Mit der Fertigstellung der Sporthalle ist das größte Bauvorhaben in der Ortsgemeinde Üxheim, das Kindergarten-, Grundschul- und Sportzentrum abgeschlossen.

Neben dem Bauvorhaben der Verbandsgemeinde wurde ein Gemeinschaftszentrum der Ortsgemeinde Üxheim für die Jugend-, Senioren- und Vereinsarbeit angegliedert. Die gesamten Kosten für dieses Gemeinschaftsprojekt (Turnhalle und Gemeinschaftszentrum) belaufen sich auf 953000,— DM. Getragen wird diese Summe neben den Landes- und Kreiszuschüssen für die Sporthalle durch einen weiteren Kreiszuschuß für das Gemeinschaftszentrum von 40000,— DM und die Eigenanteile der Verbandsgemeinde (Sporthalle) 468 000,- DM und der Ortsgemeinde Üxheim (Gemeinschaftszentrum) von 94500,— DM.

Insgesamt wurden in den vergangenen 20 Jahren für das Kindergarten-, Grundschul- und Sportzentrum Üxheim 2624500,- DM aufgewendet. Hierzu flössen Landeszuschüsse von 1196250,— DM und Kreiszuschüsse von 224 100,— DM. Die Ortsgemeinde Üxheim hat in Eigenleistung 511 600,— DM und die Verbandsgemeinde Hillesheim 682 550,— DM aufgebracht.

Neben der Benutzung der Halle im Rahmen des schulischen Bereiches (Grundschule) wird die Sporthalle auch den sporttreibenden Vereinen zur Verfügung gestellt.

Alte Schule und Backhaus in Immerath

Schul- und Backhaus in Immerath

Genau kann das Jahr nicht angegeben werden, in dem das Schul- und Backhaus in der Ortsgemeinde Immerath errichtet wurde.

Nach der Überlieferung stammt der Bau aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das Haus wurde als Schul- und Backhaus für die gesamte Gemeinde benutzt.

Aus der Schulchronik ist zu entnehmen, daß um das Jahr 1820 der damalige Lehrer mit einer 9köpfigen Familie in einem Nebenraum des Backhauses seine Wohnung hatte. Im Mittelteil des Hauses wurde der Unterricht abgehalten, während der Speicher der Lehrerfamilie aus Gründen des Raummangels teilweise als Schlafstätte diente.

Dieses alte Schul- und Backhaus hat mittlerweile historischen Wert erlangt und ist von überregionaler denkmalpflegerischer Bedeutung.

Aus diesem Grunde sind in letzter Zeit vom Landesamt für Denkmalpflege, vom Landkreis Daun, von der Verbandsgemeinde, aus dem Dorferneuerungsprogramm und von der Ortsgemeinde'" Immerath selbst finanzielle Mittel geflossen, um das Schul- und Backhaus zu renovieren und in seinem ursprünglichen Zustande zu erhalten.

Es soll als Fremdenverkehrsattraktion genutzt werden und der Bevölkerung als Kulturgut mit denkmalpflegerischer Bedeutung erhalten bleiben.

Sozialstation für Daun und Kelberg

Am 2.10.1978 hat die Sozialstation Daun/Kelberg ihre Arbeit aufgenommen. Die Einrichtung dient dem Wohle der Allgemeinheit, insbesondere in der offenen Kranken-, Alten- und Familienpflege. Welch hoher Stellenwert dieser Einrichtung beizumessen ist, hat die Tatsache gezeigt, daß Herr Sozialminister Dr. Gölter bei der Arbeitsaufnahme am 2. 10. 1978 zugegen war.

Die neu errichtete Sozialstation erbringt unter zentraler Leitung ihre Leistungen in dezentraler Arbeitsweise. Dies bedeutet, daß die angebotenen Dienste außerhalb der erwähnten zentralen Einsatzstelle in den betroffenen Familien des Betreuungsbereiches erbracht werden.

Der Einzugsbereich liegt bei ca. 30000 Einwohnern und ist in 6 Unterbezirke oder Pflegebereiche gegliedert. Die Pflegebereiche werden von 5 Krankenschwestern, 1 Krankenpflegehelferin, 1 Altenpflegehelferin und 2 Dorfhelferinnen betreut.

Die Einrichtungskosten einschließlich der Kosten für die anzuschaffenden Pflegehilfsmittel belaufen sich auf etwa 30000,— DM. Die Kostenbeteiligung des Landkreises liegt bei einmalig 15 % oder ca. 4 500,— DM. An den Anschaffungskosten für die erforderlichen Fahrzeuge wird der Kreis sich ebenfalls anteilmäßig beteiligen.

Durch die Inbetriebnahme dieser Sozialstation wird den Bürgern in den Verbandsgemeinden Daun und Kelberg die notwendige Hilfe außerhalb der vorhandenen Einrichtungen wie Krankenhäuser und Altenheimen gewährt.

Arbeitsaufnahme der Sozialstation Daun/Kelberg

Um für das gesamte Gebiet des Landkreises Daun eine Versorgung der Bürger im Bereich der Kranken-, Alten- und Familienpflege zu gewährleisten, wird die Eröffnung einer zweiten Sozialstation mit Einzugsbereich der Verbandsgemeinden Gerolstein, Hillesheim und Obere Kyll im Jahre 1979 mit Nachdruck betrieben.

Wassererkundung — Wasserbilanz

Die im Rahmen der großräumigen Grundwassererkundung im Kreise Daun im August 1975 in Angriff genommenen Erkundungs und Pegelbohrungn konnten inzwischen abgeschlossen werden. Insgesamt wurden 35 Erkundungs- und 9 Pegelbohrungen niedergebracht. Ziel dieser Versuchsbohrungen ist, die im wasserwirtschaftlichen Generalplan für die Moselgebiete als Überschußgebiete angegebenen Bereiche innerhalb des Kreises Daun näher zu untersuchen, um letztlich die Wasserversorgung der Kreise Daun, Ahrweiler und Cochem-Zell mit den hier erkundeten Wasservorkommen sicherzustellen. Nach Abschluß der Versuchsbohrungen und durchgeführten Pumpversuche kann festgestellt werden, daß die Wassererkundung erfolgreich verlaufen ist. Der von den an der Grundwassererkundung beteiligten Kreise angemeldete zusätzliche Wasserbedarf wird aus den erkundeten Vorkommen sichergestellt werden können.

Das von den beteiligten Kreisen mit den weiteren geologischen und hydrogeologischen Untersuchungen beauftragte Ingenieurbüro hat inzwischen eine Vorstudie erstellt. In der Vorstudie wird das allgemeine Konzept für die Grundwassererschließung dargestellt, das sich ergibt aus den erstellten Gutachten des Geologischen Landesamtes und des Landesamtes für Gewässerkunde, den Untersuchungen zur Frage der Grundwasserneubildung und einer Analyse der derzeitigen und künftigen Versorgungssituation in den Kreisen Daun, Ahrweiler und Cochem-Zell. Die Studie beinhaltet weiter einen Vorentwurf für den Bau von Hochbehältern und Pumpwerken und der Trassenführung von Transportleitungen zu den einzelnen Versorgungsgebieten.

Es wird angestrebt, für die Erschließung und Fernverteilung der Grundwasservorkommen einen Wasserbeschaffungszweckverband zu gründen. Erste Arbeitsgespräche der gebildeten Fachkommission haben dieserhalb bereits stattgefunden.

Die drei beteiligten Kreise haben in dieses Programm einen Betrag von rd. 1,7 Mill. DM investiert. Zu diesen Kosten hat die Landesregierung eine Beihilfe von 40 % gewährt.

Über die Bautätigkeit

Der in den Jahren 1972/73 erreichte bisherige Höchststand an Bauanträgen und Bauvoranfragen ist im Jahre 1977/78 in den Bauanträgen wieder erreicht worden. Lediglich die Bauvoranfragen blieben hinter der Höchstzahl 1972/73 zurück. Zur Verdeutlichung der Entwicklung in den Bauanträgen und Bauvoranfragen ist ein Schaubild zur Information abgedruckt.

Die Kreisverwaltung hat mit dem Ziel der Beschleunigung des Baugenehmigungsverfahrens ein Merkblatt für Bauherren und

Bauinteressenten herausgegeben, welches die notwendigen Schritte und Informationen für Bauvoranfragen und Bauanträge aufzeigt.

Schaubild Bauanträge/Bauvoranfragen

Entwicklung der heimischen Wirtschaft

Auch im Berichtszeitraum dieses Nachschlagewerkes (1. 9.1977 bis 31. 8. 1978) konnte wie im gesamten Bundesgebiet, die heimische Wirtschaft den nach wie vor erhofften Aufschwung nicht erreichen. In Anbetracht der Entwicklung der letzten Jahre kann jedoch von einer nachhaltigen Konsolidierung gesprochen werden. Dies machte sich besonders bei den monatlichen Arbeitsmarktberichten bemerkbar.

Wie alljährlich bestimmte auch in diesem Jahre in den witterungsabhängigen Wirtschaftszweigen (insbesondere Bauwirtschaft und Forst) in den Wintermonaten der erwartete Beschäftigungsrückgang die Höhe der Arbeitslosenzahl wesentlich. Während im Januar 1977 insgesamt 1 705 Personen arbeitslos gemeldet waren, betrug diese Zahl im Vergleichsmonat 1978 nur noch 1 495. Diese hohe Zahl, überwiegend durch witterungsbedingte Gründe hervorgerufen, stabilisierte sich jedoch bald wieder in den darauffolgenden Monaten. Im Juni 1978 wurde mit einer Arbeitslosenzahl von 462 (3,0 %) das günstigste Ergebnis seit rund vier Jahren erreicht. Im gleichen Monat des Vorjahres waren noch 554 Personen (3,6 %) arbeitslos gemeldet. Die vergleichbaren Bundes- und Landesergebnisse im Zeitraum April — August 1978 wurden zum Teil beträchtlich unterschritten.

Ein weiterer Gradmesser der Konjunktur unseres Bereiches bildet die Anzahl der Industriebetriebe und die hierin beschäftigten Personen. Während im April 1977 3 773 Personen in 62 Betrieben mit mehr als 10 Beschäftigten tätig waren, erhöhte sich diese Zahl bis April 1978 auf 3903 bei insgesamt 63 vergleichbaren Betrieben. Der Industriebesatz, d. h. die Zahl der Beschäftigten je 1 000 Einwohner, konnte in 1977 (Dezember) von 66 auf 70 gesteigert werden.

Der Umsatz der heimischen Industriebetriebe mit mehr als 10 Beschäftigten (62) betrug in den Monaten September—Dezember 1977 rund 134 Mill. DM. Dies bedeutet gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum 1976 eine Steigerung von 5,3 %. Die Lohn- und Gehaltssumme der Betriebe erhöhte sich von April 1977 bis April 1978 um 561 000,- DM auf 7 803 000,- DM monatlich. Dies kommt einer Steigerung von 7,7 % gleich. Pro Beschäftigten ergibt dies eine Steigerung vonl 920,— DM auf rd. 2000,- DM (4,2 %).

190 neue Arbeitsplätze ...

. . . werden nach Abschluß der zur Zeit geplanten bzw. bereits begonnenen Investitionsmaßnahmen demnächst zur Verfügung stehen. Insgesamt 15 Betriebe haben Anträge auf Förderung nach dem Regionalen Aktionsprogramm „Eifel-Hunsrück" für Erweiterungen gestellt, über die zum Teil bereits entschieden ist. Mit diesen vorgesehenen Erweiterungen werden rund 140 Arbeitsplätze geschaffen. Das Investitionsvolumen für diese Maßnahmen beläuft sich auf 12,3 Mill. DM. Für die Neuansiedlung von vier Industriebetrieben (Investitionsvolumen = 6,5 Mill. DM), die in der Anfangsphase ca. 50 Arbeitsplätze bereitstellen werden, hat das Wirtschaftsministerium in Mainz die öffentlichen Finanzierungshilfen ebenfalls bereits teilweise bewilligt. In zwei Fällen wurden von der Stillegung bedrohte Betriebe von neuen Inhabern übernommen. Dadurch konnten rund 80 Arbeitsplätze gesichert werden. In einem weiteren Betrieb wurde eine umfangreiche Rationalisierung durchgeführt; hierdurch wurde ca. 100 Arbeitnehmern der Arbeitsplatz erhalten.

Neben der Industrie und dem Handel bildet das Handwerk eine wesentliche Stütze für die Wirtschaft unseres Bereiches. Im Jahre 1977 hat die Handwerkskammer Trier eine umfangreiche Zählung durchgeführt. Hiernach gibt es im Kreisgebiet 607 Handwerksbetriebe. Gegenüber der letzten Zählung aus dem Jahre 1968 bedeutet dies einen Rückgang von 89 oder 12,8%. In diesen Betrieben waren zum gleichen Zeitpunkt 3 388 Personen beschäftigt. 1968 waren es noch 3694 Arbeitnehmer (Rückgang von 8,3 %). Ein Vergleich dieser Zahlen läßt darauf schließen, daß die Beschäftigten, die von Betriebsauflösungen betroffen wurden, zumindest zu einem großen Teil von den übrigen Handwerksbetrieben aufgenommen worden sind. Diese Annahme wird noch dadurch bekräftigt, daß sich die durchschnittliche Beschäftigtenzahl pro Handwerksbetrieb im Kreis Daun von bisher 5 auf 6 Arbeitnehmer erhöht hat. Der Umsatz dieser Handwerksbetriebe konnte im vorgenannten Vergleichszeitraum um 97,8 % gesteigert werden. Damit wird das durchschnittliche Bezirksergebnis übertroffen. Insgesamt wurde in 1977 ein Umsatz von 251,6 Mill. DM erzielt. Dies ergibt pro Handwerksbetrieb einen Betrag von 421 000 DM (rd. 74000 DM pro Beschäftigten).

Abschließend kann für die Situation im Bereich des heimischen Handwerks gesagt werden, daß nach wie vor ein akuter Mangel an qualifizierten Arbeitskräften besteht. Aus diesem Grunde muß in vielen Fällen auf ungelernte Arbeitskräfte zurückgegriffen werden.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, daß es erfreulich ist, daß die Bemühungen zur Erhöhung der Arbeitsplatzkapazität trotz eines nicht leichten Jahres für die Wirtschaft nicht erfolglos waren. Die Wirtschaft unseres Kreises ist relativ stabil. Der Grund hierfür dürfte vor allem in der breiten Branchenstreuung liegen.

Entwicklung des Fremdenverkehrs weiter positiv

Im Kalenderjahr 1977 wurden in den 34 statistisch erfaßten Fremdenverkehrsgemeinden im Landkreis Daun 816 860 Übernachtungen registriert. Damit stieg die Übernachtungszahl im Vergleich zum Vorjahr um 6,0 %. Trotz der Steigerung der absoluten Zahl der Übernachtungen sank die Auslastung der Bettenkapazität von 39,8 % auf 34 %. Das entspricht einer Belegung pro Bett von 118 Tagen im Jahr. Die rein rechnerische Verschlechterung der Auslastung ist z. T. auch darauf zurückzuführen, daß etwa 700 Betten erst im Laufe des Jahres belegt wurden. Statistisch wurden diese Betten so geführt, als hätten sie bereits das ganze Jahr zur Verfügung gestanden. Bei Berücksichtigung dieser nur zeitweise vorhandenen Betten ergibt sich eine durchschnittliche Belegung von 125 Tagen.

Übergabe der Silberplakette an Landrat Orth

Der Anteil der Ausländerübernachtungen sank erstaunlicherweise um 13,7%. Bei den Ausländerübernachtungen sind jedoch auch in den vergangenen Jahren große Schwankungen festzustellen gewesen, so daß aus dem Jahresergebnis 1977 noch kein Trend abgeleitet werden kann. Die durchschnittliche Verweildauer der Gäste blieb mit 6,3 Tagen im Vergleich zum Vorjahr (6,4 Tage) relativ konstant.

„Goldene Reisekutsche" für Werbeprospekt der Kreisverwaltung Daun

Die Kreisverwaltung Daun hat bei dem 9. Wettbewerb um die „Goldene Reisekutsche" für den Werbeprospekt „Vulkaneifel — Der Natur ins Auge schauen" den zweiten Preis erhalten. Bei diesem größten europäischen Wettbewerb wählten 11 unabhängige Preisrichter unter insgesamt 168 eingerichteten Prospekten die 3 besten für diese begehrte Auszeichnung aus. Den 1. Preis erhielt dabei das Verkehrsamt Berlin.

In der Begründung zu der Verleihung dieses Preises wird darauf hingewiesen, daß der Prospekt durch einen echten Blickfang die Aufmerksamkeit auf sich zieht und in Text und Bild übersichtlich gegliederte Informationen enthält.

Während der 12. Internationalen Tourismus-Börse in Berlin erfolgte die offizielle Preisverleihung und Übergabe der Silberplakette an Landrat Orth. Während der gesamten Ausstellungsdauer wurde der prämierte Prospekt der Vulkaneifel öffentlich ausgestellt.

Die Kreisverwaltung Daun hat den prämierten Prospekt seit dem Frühjahr 1977 für die Fremdenverkehrswerbung der Vulkaneifel eingesetzt. Der Prospekt enthält auf 24 Seiten ausgezeichnetes Bildmaterial und eine detaillierte Beschreibung des Urlaubsgebietes mit exakten Informationen, die auf die Wünsche der Urlaubsinteressenten abgestellt sind.

Beteiligungen an Ausstellungen

Die Kreisverwaltung Daun beteiligte sich im Januar 1978 erstmals an der Urlaubsmesse in Utrecht. An dem attraktiv gestalteten Stand wurde für den Fremdenverkehr in der Vulkaneifel geworben. Etwa 3 000 Besucher verlangten Prospektmaterial und gezielte Auskünfte über Urlaubsmöglichkeiten in der Vulkaneifel.

Vom 4. bis zum 12. März 1978 war die Vulkaneifel mit einem eigenen Stand auf der Internationalen Tourismus-Börse in Berlin vertreten. Bei dieser Messe konnten wieder zahlreiche Fachbesucher erstmalig auf das Erholungsgebiet Vulkaneifel aufmerksam gemacht werden. Inzwischen sind bereits verschiedene umfangreiche Berichte in Tageszeitungen erschienen.

Ehrung des 100 000. Besuchers, Herrn Otto Nehmer aus Trier, im Adler- und Wolfspark Kasselburg am 20. Sept. 1978

 

Adler- und Wolfspark Kasselburg — ein attraktives Ausflugsziel

Im Jahre 1977 hat sich der Adler- und Wolfspark Kasselburg sehr positiv entwickelt. Durch ein attraktives Programm war es möglich, die Besucherzahlen weiter zu steigern. So wurde der Adler- und Wolfspark Kasselburg im Jahre 1977 von 97371 Personen besucht (1976 = 75 119). Trotz der ungünstigen Witterung dieser Saison brachte die Besucherentwicklung einen Rekord: am 28. September konnte der 100000ste Besucher des Jahres 1978 begrüßt werden. Es handelte sich hierbei um den 80jährigen Post-Senior Otto Nehmer aus Trier.

Durch Zuchterfolge mit den ursprünglich 7 eingesetzten Wölfen hat sich das Rudel auf insgesamt 20 Stück erhöht. Damit lebt im Adler- und Wolfspark Kasselburg das größte z. Z. in Europa bekannte Wolfsrudel. Im Sommer 1978 konnten weitere Erfolge mit der Zucht von Uhus und Schnee-Eulen gemeldet werden. Bis September wurden 9 Uhus nachgezüchtet. Davon konnten bereits einige in die freie Wildbahn entlassen werden. Der Adler- und Wolfspark Kasselburg leistet damit einen großen Beitrag zur Wiedereinbürgerung der Uhus in der Eifel.

Landespflege

Aus dem Bereich der Landespflege und des Naturschutzes ist zu berichten, daß auch in dem Berichtszeitraum dieser Ausgabe wieder umfangreiche Ausbau- und Sicherungsmaßnahmen in Natur- und Landschaftsschutzgebieten sowie an Naturdenkmälern durchgeführt wurden. Schwerpunkt war dabei die Sicherung des Naturschutzgebietes um das Weinfelder Maar. Mit einem Kostenaufwand, der mit rd. 72 000 DM überwiegend aus Finanzhilfen des Landes gedeckt wurde, konnten größere Erosionsschäden durch biologische Verbauung behoben werden. Zur Erfolgssicherung dieser dringend notwendigen Verbauungsmaßnahmen wurden gleichzeitig die Zuwegungen zum Maar und zum Gipfel des Mäuseberges teilweise verbessert und streckenweise vollkommen neu angelegt.

Ferner wurden weitere Sicherungsmaßnahmen im Wacholdergebiet „Hönsel" bei Niederehe, an dem Naturdenkmal Nr. 77 „Drei alte Eichen" bei Rockeskyll, im Wacholdergebiet und an den Windschutzhecken bei Bleckhausen sowie im Naturschutzgebiet „Mürmes" zwischen Mehren und Ellscheid durchgeführt. Der Kostenaufwand hierfür in Höhe von rd. 22 000 DM wurde ebenfalls mit ca. 21 000 DM aus Finanzhilfen des Landes für Maßnahmen in der Landespflege bestritten.

Darüber hinaus erfolgte — wie bereits in den Vorjahren — ein weiterer Ausbau der Wanderwege; das Angebot an Bänken, Abfallbehältern und Wanderschutzhütten in Landschaftsschutzgebieten konnte ergänzt werden. Ferner wurde eine Mineralquelle in einem Landschaftsschutzgebiet unseres Kreises neugefaßt und ein Jugendzeltplatz hergerichtet.

Insgesamt wurden diese Maßnahmen mit einem Kostenaufwand von rd. 180000 DM veranschlagt, wozu das Land Zuschüsse in Höhe von ca. 160000 DM bewilligte.

Der Kreis Daun erfährt durch diese jährlichen Mittelbewilligungen eine nicht unwesentliche Unterstützung in den Bemühungen, der Landespflege, die Landschaft unseres Kreisgebietes intakt zu erhalten und gleichzeitig attraktiv zu gestalten.

Die Tätigkeit der Landespflege beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Durchführung solcher Maßnahmen. Sie hat vielmehr weiterhin die Aufgabe, auch die nicht durch Rechtsverordnungen geschützten Landschaftsbereiche vor nicht notwendigen Eingriffen und nachteiligen Veränderungen zu bewahren. In diesem Zusammenhang sei darum auch an dieser Stelle einmal angesprochen, daß das zunehmende Streben nach privaten Hobby- und Erholungsanlagen im Außenbereich sowie die Verlagerung der im Ortsbereich unrentablen oder unangenehmen Gebäude wie z. B. Geräteschuppen oder Vorratsgebäude, Stallungen für die verschiedensten Tierarten und auch verschiedene Vereinsgebäude in den Außenbereich die Landespflege in immer stärkerem Maße beschäftigt. Auch sieht sich die Landespflege durch die ungenehmigten Erd- und Bauschuttablagerungen sowie die meist recht willkürlichen und unbegründeten Abholzungen von Heckenbeständen und Feldgehölzgruppen in der freien Flur immer wieder vor neue Problerne gestellt. Ein weiteres immer wiederkehrendes Problem stellt — wenn auch inzwischen mit rückläufiger Tendenz — nach wie vor das flächenhafte Abbrennen von Wiesen, Hecken und Böschungen im Frühjahr dar. Die Schäden, die durch diese und ähnliche Maßnahmen am Landschaftsbild und dem Landschaftshaushalt verursacht werden, sind — dem Laien vielfach noch nicht so sehr bewußt — oft erheblich und die Herbeiführung des erforderlichen Ausgleiches, sofern ein solcher überhaupt danach noch möglich ist, bedarf meist langwieriger Regenerationsprozesse, die sich je nach dem über Menschengenerationen hinziehen können.

Wenn wir wollen, daß auch künftige Generationen unserer Nachkommen unsere Eifellandschaft in ihrer urwüchsigen und reizvollen Schönheit mit all der Vielfalt dieses speziellen Lebensraumes erleben können, ist es an uns, bereits jetzt dafür zu sorgen, daß diese Landschaft im wesentlichen optisch und funktionell so wertvoll erhalten bleibt, wie wir sie von unseren Vätern übernommen haben. Dies ist das Ziel des Landespflegegesetzes und der mit dessen Durchführung beauftragten Behörden.

Situation Tollwut

Die seit September 1975 herrschende Tollwut, welche im Jahre 1976 den stärksten Verseuchungsgrad erreichte, ist immer noch nicht erloschen. In der Zeit vom 1. 9. 1977 bis 31. 8.1978 wurden im westlichen Teil des Kreises Daun noch 10 Tollwutfälle überwiegend bei Füchsen registriert. Aus diesem Grunde mußten die Verbandsgemeinde Gerolstein und Teile der Verbandsgemeinden Daun, Hillesheim und Obere-Kyll erneut zu „Gefährdeten Tollwutsperrbezirken" erklärt werden.

Trotz der im Vergleich zu vorherigen Berichtszeiträumen sinkenden Tollwutzahlen ist ein Ende des Seuchenzuges noch nicht abzusehen.

Nach wie vor stellt der Fuchs der Hauptüberträger der Tollwutseuche dar.

Deshalb mußte bisher die Reduzierung der Fuchspopulation zur Eindämmung dieser Seuche in den Vordergrund der Bekämpfungsmaßnahmen gestellt werden. In guter Zusammenarbeit mit allen Forstdienststellen und der Jägerschaft wurde mit vermehrter Bejagung der Füchse die gewünschte Verringerung des Fuchsbesatzes in allen Revieren erreicht und damit der im Jahre 1977 erfreuliche Rückgang der Tollwut eingeleitet. Hierzu tragen nicht zuletzt auch die seit dem Frühjahr 1976 durchgeführten Fuchsbejagungsaktionen bei. Wenn auch vor Beginn dieser Aktionen mit Sicherheit nicht alle Baue von den Revierinhabern gemeldet werden, so wird dennoch ein Teil der Jungfüchse getötet. Infolgedessen bleibt der gesamte Bestand zahlenmäßig so verdünnt, daß dem Fuchs die große Überträgerrolle beim Zustandekommen der Tollwut wie z. B. im Jahre 1976 nicht mehr möglich sein wird.

Auf Grund der bisher gemachten Erfahrungen sowie des zur Zeit vorliegenden Zahlenmaterials ist zu befürchten, daß die Tollwut in unserem Räume so schnell noch nicht zum Erliegen kommen wird. Hierfür spricht die Tatsache, daß die Tollwut noch in fast allen an den Kreis Daun angrenzenden Nachbarkreisen herrscht. Im Kreise Bitburg im Bereich der Verbandsgemeinde Prüm, sind in letzter Zeit sogar die Tollwutfälle leicht angestiegen.

Es bleibt darum eine vorrangige Aufgabe der zuständigen Dienststellen, bzw. der Jägerschaft, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, diese Seuche in Zukunft noch mehr zu bekämpfen und dadurch einzudämmen.

Zweiter Milzbrandfall im Kreise Daun seit dem Jahre 1959

In einem Viehbestand der Gemeinde Hörscheid ist am 4. 8.1978 nach einer Notschlachtung ein Milzbrandfall bei einer Kuh durch das Landes-Veterinäruntersuchungsamt Koblenz amtlich bestätigt worden. Es handelt sich hierbei um den ersten Fall einer Milzbranderkrankung bei einem Rind nach 8 Jahren innerhalb von Rheinland-Pfalz. Der Milzbrand stellt eine der gefährlichsten Seuchen dar und ist auch für den Menschen wegen der großen Übertragungsmöglichkeit sehr gefährlich.

Nach Bekanntwerden dieses Seuchenfalles hatte der Amtstierarzt des Kreises Daun umgehend alle bei der Schlachtung der milzbranderkrankten Kuh beteiligten Personen auf die mögliche Übertragung auf Menschen hingewiesen und gleichzeitig belehrt, beim Auftreten von Erkrankungserscheinungen sich sofort in ärztliche Behandlung zu begeben.

Bereits 1 Woche nach der Schlachtung mußte der Dorfschlächter wegen Hautmilzbrandes im Bereich des Gesichtes im Krankenhaus Daun behandelt werden. Der 6jährige Sohn des Tierbesitzers mußte ebenfalls wegen einer Infektion des rechten Armes in die Isolierstation des Krankenhauses. Beide Patienten sind nach 3wöchiger Behandlung wieder gesund entlassen worden.

Finanzen

Am 1.1.1978 ist das Landesgesetz über den Finanzausgleich in Rheinland-Pfalz vom 28. 10. 1977 in Kraft getreten. Die Neuregelung des Finanzausgleichs beschreitet bei den entscheidenden Kriterien der Mittelverteilung neue Wege. Die wichtigsten Punkte des gerechteren Finanzausgleichs sind dabei einmal die Abschaffung der sogenannten Popitz'schen Staffel und zum anderen die Einführung bedarfsgerechter und ausgewogener Leistungsansätze. Die Popitz'sche These, nach der der Einwohner größerer Gemeinden (Städte) einen höheren Finanzbedarf habe und auch beanspruchen könne, als der Einwohner der ländlichen Gebiete, wurde durch eine Regelung ersetzt, die von der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse, von der Gleichgewichtung und Gleichbewertung aller Einwohner ausgeht. Ferner schafft dieses Finanzausgleichsgesetz den kleineren und finanzschwächeren Gemeinden mehr finanziellen Spielraum im Rahmen der Selbstverwaltung. Folgende Beträge fließen als Schlüsselzuweisungen im Haushaltsjahr 1978 in den Landkreis Daun:

 

 

 

 

Schlüssel-

zuweisungen

A+B

DM

Zuweisungen

f. Gemeinde-

vereinigung.

DM

Härte-

ausgleich

 

DM

 

Zusammen

 

DM

Verbandsgemeinde Daun

 4 016 407

376 852

26 562

4 419 821

Verbandsgemeinde Gerolstein

 1 759 381

486 888

180 661

2 426 930

Verbandsgemeinde Hillesheim

 1 324 417

284 697

10 662

1 619 776

Verbandsgemeinde Kelberg

 1 688 493

109 380

3 523

1 801 396

Verbandsgemeinde Obere Kyll

 1 354 637

74 285

53 796

1 482 718

Zwischensumme

10 143 335

1 332 102

275 204

11 750 641

Landkreis Daun

Insgesamt:

 6 493 039

 16 636 374

1 332 102

275 204

6 493 039

 18 243 680

Die Mehreinnahmen an Schlüsselzuweisungen sollen zur Konsolidierung der Gemeindefinanzen führen. Aus diesem Grunde und weil die Schlüsselzuweisung als eine der Umlagegrundlagen für die Berechnung der Amts- und Kreisumlagen dient, hat der Landesgesetzgeber eine Genehmigungspflicht für die Umlagesätze zur Amts- und Kreisumlage eingeführt. Die Genehmigung der Aufsichtsbehörde ist erforderlich, sofern die Umlagesätze bei der Kreisumlage 30 v. H. und bei der Verbandsumlage 40 v. H. der Umlagegrundlagen überschreiten.

Im Landkreis Daun wird seit Jahren dem Ausbau von Kreisstraßen besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Das Straßenbauprogramm 1978 umfaßt folgende neue Maßnahmen, die voraussichtlich alle in Angriff genommen werden können:

K 86 Bodenbach-Borler

K 61 B 410 - Betteldorf - Zilsdorf

K 56 Brücke über die Deutsche Bundesbahn bei Dohm

K 47 Verbreiterung von der Umgeheung Bewingen — L 10 Oberbettingen

K 89 Ortslage Bereborn

K 14 Gillenfeld - B 421 mit Kreuzungsbereich

K 78 Einmündung Ortslage Salm

K 22 Ortslage Demerath

K 67 Gehweg von B 421 - Zufahrt Schule Jünkerath

K 89 Ortslage Kolverath

K 92 Nitz — Virneburg

K 54 Stadtkyll (Wirfttalsstraße)

Der Ausbau von Ortslagen im Bereich der Kreisstraßen wird nur dann in Angriff genommen, wenn die Wasserversorgungs- und Wasserentsorgungsleitungen vorhanden sind.

Auf dem Schulsektor ist erwähnenswert, daß für die Erweiterung der Ralschule Hillesheim seitens des Kulturministeriums „Grünes Licht" gegeben wurde und die Sonderschule G, Gerolstein, kurz vor der Vollendung steht. Weitere Maßnahmen sind geplant und zwar

die Turnhalle und Metallwerkstatt für die Berufsbildenen Schulen Gerolstein und die Sporthalle zum Schulzentrum Gerolstein (für Haupt- und Sonderschule Gerolstein).

Das Haushaltsvolumen für die Jahre 1976 bis 1978 zeigt folgendes Bild:

Haushaltsjahr

Verwaltungshaushalt

Vermögenshaushalt

Gesamthaushalt

1976

25 809 675

11 161 712

36 971 387

1977

30 658 152

11 868 664

42 526 816

1978

31 850 240

15 699 721

47 549 961

In allen drei Haushaltsjahren war der Kreistag des Landkreises Daun in der Lage, einen im Verwaltungs- und Vermögenshaushalt ausgeglichenen Haushaltsplan zu verabschieden.