Kommunaler Jahresrückblick 1979

Kreisverwaltung Daun, Pressereferat

Wie auch in den vergangenen Ausgaben unseres Heimatjahrbuches soll eine kurze Chronik über das kommunale Geschehen sowie aus der Arbeit der Verwaltung den Auftakt bilden.

Mit kennzeichnend für das Jahr 1979 war sicherlich eine Vielzahl von Wahlen. Aus unserer Sicht sind mit am interessantesten die Kommunalwahlen vom 10. Juni 1979, da auch unser „Kreisparlament", der Kreistag, neu gewählt wurde. Rund 43 000 Wähler waren aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Wahlbeteiligung lag mit 81 % rund 1,5 % niedriger als bei den letzten Kommunalwahlen im März 1974. Von den abgegebenen gültigen Stimmen entfielen auf die eingerichten Wahlvorschläge der

CDU

23 164 Stimmen

= 68,6 %

= 24 Sitze

SPD

  9 034 Stimmen

= 26,8 %

=   9 Sitze

FDP

  1 555 Stimmen

= 4,6%

=   0 Sitze

Die FDP konnte kein Mandat erringen, da sie an der Hürde der 5 %-Klausel scheiterte.

Nach den von den Parteien aufgestellten Wahlvorschlägen gehören dem Kreistag als Mitglieder an:

CDU

Blum Leo, Hillesheim-Niederbettingen

Blum Werner, Kelberg

Braun Heinrich, Kelberg

Eiden Karin, Gerolstein

Haase Theobald, Birresborn

Keul Karl, Kirchweiler

Krings Walter, Daun

Kühl Martin, Gees

Kutscheid Nikolaus, Gillenfeld

Leuwer Albert, Stadtkyll

Merk Ingrid, Daun

Neusen Herbert, Gerolstein

Noth Hartwig, Daun

Romes Franz, Nohn

Sehend Eduard, Uersfeld

Scheppe Josef, Deudesfeld

Schmitt Klaus, Üdersdorf

Schneider Erwin, Demerath

Stein Matthias, Hillesheim

Stölben Hans-Peter, Daun

Thaeren Matthias, Lissendorf

Wagner August, Jünkerath

Wollscheid Günter, Gillenfeld

Wülferath Peter, Gerolstein

SPD

Cossmann Detlef, Hillesheim

Gniffke Gert, Daun

Mein Helmut, Gerolstein

Jenssen Wolfgang, Daun

Köber Karl-Heinz, Jünkerath

Linnerth Evi, Pelm

Pinn Peter, Jünkerath

Schmitz Helmut, Lirstal

Schnitzler Hermann, Hillesheim-Bolsdorf

Am 5. 7. 1979 trat der neugewählte Kreistag unter Vorsitz von Landrat Orth zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. In dieser konstituierenden Sitzung wurden Herr Christian Theiss, Üxheim, zum l. Kreisdeputierten und Herr Heinrich Schmitz, Gerolstein-Lissingen, zum II. Kreisdeputierten gewählt. Ebenfalls wurde in dieser Sitzung aus der Mitte des Kreistages der Kreisausschuß gewählt, dem die folgenden Mitglieder angehören:

Braun Heinrich, Kelberg

Gniffke Gert, Daun

Noth Hartwig, Daun

Pinn Peter, Jünkerath

Wagner August, Jünkerath

Wollscheid Günter, Gillenfeld

Wülferath Peter, Gerolstein

Ehrungen und Auszeichnungen

Der Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz hat an 28 Bürger des Landkreises Daun die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz verliehen. Die Ausgezeichneten, die sich besonders durch langjährige ehrenamtliche Tätigkeiten Verdienste erworben haben, erhielten die Auszeichnung im Rahmen einer Feierstunde aus der Hand von Landrat Orth.

Im einzelnen wurden folgende Personen mit der Ehrennadel ausgezeichnet:

Anton Adolfi, Walsdorf

Arnold Arnoldy, Dockweiler

Matthias Dederich, Kerschenbach

Georg Dyck, Daun

Michael Finken, Schüller

Nikolaus Friesen, Feusdorf

Albert Haubrich, Jünkerath

Johann Hennen, Oberstadtfeld

Ernst Hoffmann, Gerolstein

Adolf Hutter, Hillesheim

Ferdinand Kettenhofen, Daun

Christian Koch, Gerolstein

Georg Krisor, Schutz

Heinrich Leiff, Oberehe-Stroheich

August Mark, Brockscheid

Walter Manstein, Kerpen

Adolf Michels, Betteldorf

Nikolaus Ratz, Loogh

Josef Schildgen, Gerolstein

Martin Schneider, Schönbach

Josef Schuck, Stadtkyll

Matthias Schröder, Feusdorf

Johann Simon, Hörscheid

Karl Spohr, Jünkerath

Matthias Thaeren, Lissendorf

Peter Thelen, Oberehe-Stroheich

Andreas Thomas, Gillenfeld

Nikolaus Wolff, Schüller

Landrat Orth im Kreis der Geehrten

Gäste aus Finnland

Im Mai 1979 waren Mitglieder des Finnischen Gemeindetages zu Gast im Landkreis Daun. Die Gäste aus Skandinavien informierten sich im Rahmen einer Rundfahrt über die strukturellen und wirtschaftlichen Gegebenheiten in unserem Landkreise.

Begrüßung der finnischen Gäste durch Landrat Orth

Besichtigung eines Industriebetriebes

Dabei werden ihnen die besonderen Reize unserer schönen Landschaft sicherlich nicht verborgen geblieben sein.

Die Gruppe wurde von Landrat Orth und Vertretern der Verwaltung begleitet.

Das Besuchsprogramm erstreckte sich von der Besichtigung eines Industriebetriebes über Einrichtungen des Fremdenverkehrs bis hin zu Sehenswürdigkeiten unserer schönen Vulkaneifel-Landschaft.

Die Gäste aus Finnland versicherten, daß sie viele positive Eindrücke aus dem Landkreis Daun mit nach Hause nehmen würden.

Schulen

Zu Beginn des Schuljahres 1979/80 sind im Kreis Daun folgende Schulen eingerichtet:

a.

14 Grundschulen

b.

  3 Hauptschulen

c.

  4 organisatorisch verbundene Grund- und Hauptschulen

d.

  2 Schulen für Lernbehinderte

e.

  1 Schule für Geistigbehinderte

f.

  2 Realschulen

g.

  3 Gymnasien und

h.

     Berufsbildende Schulen.

Die zu d. bis h. genannten Schulen stehen in der Trägerschaft des Landkreises.

Zusammenfassung der Schülerzahlen

Grund- und Hauptschulen:

6 120

Sonderschulen:

228

Gymnasien:

2 499

Realschulen:

989

Berufsbildende Schulen:

2 621

davon

a. Pflichtschulbereich:

1 904

b. Wahlbereich (Fachoberschulen):

717

Berufsfachschulen

Berufsaufbauschule

Berufsgrundschuljahr

Bemerkenswert ist das weitere Absinken der Schülerzahlen im Grund- und Hauptschulbereich.

Während im Schuljahr 1977/78 noch 7199 Schüler registriert wurden, sank die Zahl 1978/79 auf 6640 und jetzt auf 6120. Im Sonderschulbereich bleibt die Schülerzahl ungefähr konstant.

Die Zahl der Kinder im grundschulpflichtigen Alter wird in der Region Trier von rd. 28 500 (1977) bis 1985 um 36 % auf 18300 zurückgehen, um nach 1985 wieder leicht anzusteigen. Mithin würde die Anzahl der Grundschüler von gegenwärtig 28182 bis 1985 auf rd. 18000 absinken; bei Aufrechterhaltung der jetzigen Klassenzahl (1053) würde sich die durchschnittliche Anzahl der Schüler je Klasse von 26,8 auf 17,1 vermindern. Daraus wird ersichtlich, daß in erheblichem Umfang die Klassenzahl zu senken sein wird, um das Schulangebot dem Bedarf anzupassen.

Das Kultusministerium trägt mit der jüngsten Senkung der Klassenmeßzahlen zum Beginn des Schuljahres 1979/80 (Rdschr. vom 18. 5. 1979) dieser Entwicklung Rechnung: Danach wird die Klassenmeßzahl für die 1. Klassenstufe auf 27 + 10 % (30 Schüler) festgesetzt (bisher: 34 + 10%); für die 2. und 3. Klassenstufe beträgt die Meßzahl 34 + 10 %, für die 4. Klassenstufe 36 + 10 % (40 Schüler).

Der seit Schuljahresbeginn 1973/74 eingerichtete Schulversuch „Kooperativer Gesamtschulversuch Daun" wird fortgeführt, da eine Umwandlung des Schulversuchs in ein ,,Regionales Verbundsystem" noch nicht vollzogen ist.

Das noch in der Trägerschaft des Landes stehende Staatliche Thomas-Morus-Gymnasium Daun wurde ab 1. 8. 1977 als 3. Schule in den Modellversuch einbezogen.

Der Schulversuch umfaßt somit das zwischenzeitlich in „Geschwister-Scholl-Gymnasium" umbenannte Staatl. Neusprachliche Gymnasium, das Thomas-Morus-Gymnasium und die Staatliche Realschule Daun.

Im Schulversuch kooperieren darüberhinaus die Hauptschulen Daun, Gillenfeld, Niederstadtfeld und Kelberg.

Hinsichtlich der Berufsbildenden Schule Gerolstein, die an den drei Standorten Gerolstein, Daun und Jünkerath geführt wird, ist auf die zum neuen Schuljahr 1979/80 (ab 1. 8. 1979) vorgenommene Erweiterung des Bildungsangebotes hinzuweisen:

Es konnten 2 neue Klassen (Grundstufenklassen) im Bildungsgang für das Berufsfeld Ernährung/Hauswirtschaft für den Schwerpunkt Gastgewerbe eingerichtet werden, in denen sowohl Hotel- und Gaststättengehilfen als auch Köche ihre fachtheoretische und fachpraktische Ausbildung erfahren können.

Im Berufsfachschulbereich konnte der Bereich Wirtschaft am Standort Daun auf 2 Züge (= 4 Klassen) ausgeweitet werden.

Am Standort Gerolstein wurde im Bereich Hauswirtschaft/Sozialwesen ein Parallelzug zum Standort Daun ebenfalls neu eingerichtet.

Die übrigen Bildungsangebote (Bildungsgänge und Unterrichtsformen) im Fachschulbereich, im Berufsgrundschulbereich und im Fachoberschulbereich sind die gleichen wie die des Vorjahres.

Im Vollzug des Landesgesetzes über die Schulen in Rheinland-Pfalz vom 6. 11. 1974 wurden durch Organisationsverfügung der Bezirksregierung mit Wirkung vom 15. 8. 1979 die Klassen des Berufsfeldes Landwirtschaft der Berufsbildenden Schule Gerolstein — Nebenstelle Daun — aus ihrer seitherigen Schule ausgegliedert und von der Beratungs und Weiterbildungsstelle für Landwirtschaft und ländliche Hauswirtschaft Daun übernommen. Die Schule führt die Bezeichnung: ,,Berufsbildende Schule Landwirtschaft — Beratungs- und Weiterbildungsstelle für Landwirtschaft und Hauswirtschaft — 5568 Daun — und ist in der alten Landwirtschaftsschule in Daun, Rosenbergstraße, untergebracht.

Einführung eines zweiten schulfreien Samstags im Monat

Entsprechend den Ausführungen des Herrn Ministerpräsidenten in der Regierungserklärung vom 21. Mai 1979 und dem Schreiben vom 22. Mai 1979 wurde mit Beginn des Schuljahres 1979/80 als Schulversuch ein zusätzlicher (zweiter) freier Samstag eingeführt, der auf den 4. Samstag im Monat gelegt wird. Dieser zusätzliche unterrichtsfreie Samstag soll die Gestaltung gemeinsamer familiärer Wochenenden erleichtern.

Die eingegangenen Stellungnahmen — so unterschiedlich zum Teil die Meinungen, Vorstellungen und Forderungen im einzelnen sind — gehen einheitlich davon aus, daß durch einen zusätzlichen freien Samstag keine vermehrte schulische Belastung für den Schüler entstehen darf.

Organisatorische Änderungen im Grund-, Haupt- und Sonderschulbereich:

Im Bereich der Grundschule Wallenborn mußte aufgrund sinkender Schülerzahlen der Außenstandort Deudesfeld aufgelöst werden. Alle Schüler des Einzugsbereiches besuchen jetzt die Schule in Wallenborn und im Außenstandort Salm.

Nach Fertigstellung des Erweiterungsbaues der Grundschule Hillesheim besuchen die Grundschüler aus Oberbettingen, Niederbettingen und Basberg ab Schuljahr 1979/80, die bisher in Oberbettingen unterrichtet wurden, die Grundschule in Hillesheim.

Der Außenstandort Duppach der Grundschule Gerolstein wurde zum Schuljahr 1979/80 aufgelöst. Alle Schüler sind jetzt im Grundschulgebäude Gerolstein eingeschult.

Die St. Laurentiusschule, Schule für Lernbehinderte (Sonderschule) in Daun, die im Rahmen eines Schulversuchs bisher als Ganztagsschule geführt wurde, ist ab Schuljahr 1979/80 Halbtagsschule.

Die Brunnenschule, Schule für Lernbehinderte in Gerolstein, kann in das renovierte Gebäude der früheren St.-Josef-Schule umziehen.

Die Schüler der Hubertus-Rader-Schule, Schule für Geistigbehinderte (Sonderschule) sind ab Schuljahr 1979/80 im neuen Schulgebäude in Gerolstein untergebracht.

Der Außenstandort Gees konnte aufgehoben werden.

Musikschule im Landkreis Daun

Im Zuge der Neu- und Umorganisation der Verwaltung der Musikschule im Landkreis Daun, die zu einer erheblichen Einsparung der Verwaltungs- und Sachkosten führen soll, hat die Kreisverwaltung Daun ab 1.4. 1978 die Verwaltungsgeschäfte der Musikschule teilweise übernommen.

Die Musikschule wird getragen von den Verbandsgemeinden und dem Landkreis; Sitz der Musikschule ist Daun. An 10 Außenstandorten wird z. Z. unterrichtet.

Derzeit werden bei der Musikschule rd. 700 Schüler von 48 Lehrern unterrichtet. Weitere 120 Anmeldungen liegen vor.

Die Ausbildung an der Musikschule geschieht in folgenden Stufen:

1. der elementaren Musikerziehung in Grund- und Vorklassen der Grundstufe;

2. dem instrumentalen Gruppen- und Einzelunterricht in der Unterstufe;

3. dem Einzelunterricht in der Mittelstufe;

4. dem Einzelunterricht in der Oberstufe.

Im Jahre 1979 wurden 7 Vorspielabende im Kreis Daun durchgeführt, die ein sehr großes Interesse in der Bevölkerung fanden. Die Vorspielorte waren Uersfeld, Jünkerath, Daun, Üxheim, Gerolstein und Immerath.

Fahrten zur Schule, zum Kindergarten und zu den weiterführenden Schulen

Für die Beförderung der Schüler zu den Grund-, Haupt- und Sonderschulen sind 138 besondere Schulbuslinien eingerichtet. Täglich werden mit diesen Schulbussen rd. 4550 Schüler zur Schule und zurück gebracht.

Als Entgelt zahlt das Land hierfür an Bundesbahn, Bundespost und 32 Privatunternehmer rd. 2 500000 DM jährlich.

Die Fahrten zu den Kindergärten erfolgen zusammen mit den Schülern in den Schulbussen. Soweit dies nicht möglich ist, werden besondere Kindergartenbusse eingesetzt. Z. Z. sind 38 besondere Linien eingerichtet. Kosten pro Jahr rd. 240000 DM.

Im Bereich der Realschulen und Gymnasien erfolgt eine Fahrtkostenerstattung durch das Land an die Schüler der Klassen 5 bis 10. Gutscheine bzw. Berechtigungsausweise zum Erwerb von Schülermonatskarten bzw. Schülerjahreskarten für die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel erhielten rd. 2500 Schüler.

Denkmalschutz

Muß unser Dorf häßlich werden, oder können wir aus den Fehlern anderer lernen?

Die historischen Dörfer und ländlichen Siedlungen, eingebunden in ihre Umgebung, sind nach wir vor überall in Europa bedroht. Schon wie die Dörfer in der Landschaft liegen, beweist, daß unsere Vorfahren wußten, daß man vieles spart, wenn man die Häuser an die

rechte Stelle setzt, wo keine Abendnebel waren und kein Wind. Wer sich duckt hat es wärmer. Alte Dörfer nutzen jede Falte im Gelände, jede Minute Wintersonne in den Gebirgstälern. Sie sind die Summe jahrhundertelanger Erfahrung. Sie unterscheiden sich von Landschaft zu Landschaft, wie sich das Klima unterscheidet und das Baumaterial. So bildeten sich traditionelle Bauformen, die das Gesicht einer Landschaft bis heute prägen und den Häusern im Dorf etwas gemeinsames Brüderliches geben, etwas Typisches und Unverwechselbares. 27 verschiedene Hausund Hofformen zählen wir allein in Deutschland. 27 unterschiedliche Hauslandschaften von der Küste bis zu den Bergen.

Herrenhaus von 1766

Schön ist es schon, das Haus, aber wohnen sie mal darin, sagt der Bewohner des alten Hauses. Dabei könnte man auch den Wohncharakter eines alten Hauses verändern. Vielleicht genügt es, die Küche in ein anderes Zimmer zu verlegen und es ist Platz genug da für ein Bad und einen Heizraum, oder es findet sich im l. Stock ein selten benutztes Zimmer, warum soll ein Bad nicht großzügig sein und mit dem Heizraum könnte man vielleicht in den alten Stall ausweichen oder mit dem Bad in die Tenne, es gibt immer eine Möglichkeit, wenn man will. Alte Häuser brauchen Liebe, wie alles, für das wir Gefühl aufzubringen vermögen. Das ist vielen lästig geworden. Zerstören wir vor allen Dingen nicht den größten Vorteil unserer alten Häuser, ihr Alter. Alter ist durch nichts zu ersetzen. Alten Wein verpanscht man nicht mit jungem. Garnieren wir unsere Häuser nicht mit neuen Baustoffen. Ein altes Haus, das man auf jung trimmt, ist eine Urkundenfälschung. Es geht wahrhaftig nicht nur um die Denkmäler. Es geht auch um die Welt unserer Kinder. Was ist Denkmalschutz, wenn vom gewachsenen Dorf nurmehr der renovierte Kirchturm übrig bleibt.

Fachwerkhaus um 1850

Wir brauchen das Gemeinsame, das Dorf; denn es ist ein noch überschaubarer Lebensraum. Es ist nicht mehr lächerlich und nicht mehr aussichtslos, um alte Häuser und Bäume zu kämpfen und sie zu schützen.

Entwicklung der heimischen Wirtschaft

Die Entwicklung der Industrie und des Produzierenden Gewerbes ist im Berichtszeitraum weiterhin positiv verlaufen. Dies zeigt sich deutlich bei der Entwicklung der Anzahl der heimischen Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten. Während im September 1978 in 63 Betrieben insgesamt 4025 Personen beschäftigt waren, stieg diese Zahl bis Juni 1979 (neueste Zahl) auf 4227 bei gleichbleibender Betriebszahl an. Das entspricht einem Zuwachs von 5,0 v. H. Der Gesamtzuwachs dieser Betriebe belief sich im Juni 1979 auf rd. 48,5 Mio. DM. Der vergleichbare Wert im September 1978 lag bei ca. 42 Mio. DM und damit um rd. 13,4 v. H. niedriger. Die Lohn- und Gehaltssumme der v. g. Betriebe erhöhte sich im Vergleichszeitraum von 8,4 Mio. DM auf 9,3 Mio. DM; das entspricht einer Steigerung von 11,0 %.

Ein weiterer verläßlicher Gradmesser für die Konjunktur ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu Marktpreisen. Der absolute Wert erhöhte sich für den Kreis Daun von 1974 bis 1976 (neueste Zahl) von 637 auf 696 Mio. DM (+ 9,1 v. H.). Das vergleichbare Ergebnis auf Landesebene stieg nur um 7,8 % an. Noch aussagekräftiger ist in diesem Zusammenhang der Wert des Bruttoinlandsproduktes je Einwohner. Hier liegt der Kreis Daun mit der Zahl aus dem Jahre 1976 von 12 450 DM je Einwohner innerhalb des Regierungsbezirks Trier hinter dem Landkreis Bernkastel-Wittlich an zweiter Stelle. Allerdings darf bei dieser Betrachtung nicht übersehen werden, daß auch die Vergleichszahlen für das Land Rheinland-Pfalz und für den Regierungsbezirk

Trier insgesamt stark angestiegen sind, so daß sich der Abstand des Kreises Daun gegenüber dem Landesdurchschnitt um 250,— DM und gegenüber dem durchschnittlichen Wert auf Bezirksebene um 320,— DM vergrößert hat. Dies allein macht deutlich, daß weitere intensive Anstrengungen erforderlich sind.

Die v. g. Zuwachsraten wären ohne eine umfassende Beratung und Unterstützung von ansiedlungswilligen Interessenten nicht möglich gewesen. So ist es im Jahre 1978 noch gelungen, fünf neue Industriebetriebe im Bereich des Kreisgebietes anzusiedeln. Bis August 1979 konnten ebenfalls noch zwei weitere Industriebetriebe erstmals die Produktion hier aufnehmen. In der Anlaufphase stellen diese 7 Unternehmen zunächst insgesamt etwa 150 Arbeitsplätze zur Verfügung. Im vorläufigen Endausbau wird sich die Zahl der entsprechenden Dauerarbeitsplätze auf über 300 erhöhen.

Im gleichen Zeitraum haben 17 Unternehmen Erweiterungen durchgeführt bzw. hiermit begonnen, was zur Schaffung von ca. 120 zusätzlichen Arbeitsplätzen führte. Letztlich sind 6 umfangreiche Rationalisierungen zu erwähnen, durch die rd. 900 Dauerarbeitsplätze langfristig gesichert worden sind.

Das Investitionsvolumen für die v. g. 30 Errichtungs-, Erweiterungs- und Rationlisierungsvorhaben beläuft sich auf rd. 48 Mio. DM. Für die v. g. Investitionsmaßnahmen wurden die höchstmöglichen öffentlichen Finanzierungshilfen beantragt und überwiegend bereits bewilligt.

Neben der Industrie und dem Handel bildet das Handwerk eine wesentliche Stütze der überwiegend mittelständisch strukturierten Wirtschaft unseres Kreises. In 608 Betrieben wurden am 31. 12. 1978 insgesamt 3761 Beschäftigte gezählt. Der Umsatz dieser Handwerksbetriebe erhöhte sich von 1967 (letzte Vergleichszahl) bis 1978 von 114,6 auf 292 Mio. DM. Das entspricht einer Steigerung von 155 v. H. Damit wird das durchschnittliche Bezirksergebnis deutlich übertroffen. Insgesamt wurden im Jahre 1978 pro Handwerksbetrieb rd. 480000,- DM umgesetzt. Das entspricht einem Anteil pro beschäftigtem Arbeitnehmer dieses Bereichs von etwa 77000DM.

Besonders erfreulich ist in diesem Zusammenhang die hohe Ausbildungsbereitschaft der einheimischen Handwerksbetriebe zu werten. Die Anzahl der Ausbildungsplätze, die von den v. g. Betrieben am 31.12.1978 angeboten wurden, belief sich auf 758. Das bedeutet gegenüber 1976 eine Steigerung um 39,1 v. H. Damit konnte der Kreis Daun das weitaus beste Ergebnis innerhalb des Regierungsbezirks aufweisen. Auch über diese Grenze hinaus dürfte nach Ansicht der zuständigen Kammer eine vergleichbare Steigerungsrate nicht wiederzufinden sein.

Insgesamt sollte an dieser Stelle über die Situation des heimischen Handwerks noch gesagt werden, daß trotz der steigenden Zahl von Auszubildenden, die bekanntlich die späteren Facharbeiter darstellen, nach wie vor ein akuter Mangel an qualifizierten Arbeitskräften besteht. Aus diesem Grunde muß vielfach auf ungelernte Kräfte zurückgegriffen werden. Daneben ist ebenfalls oft festzustellen, daß junge Menschen, die ihre Ausbildung im Bereich des Handwerks soeben abgeschlossen haben, in den Bereich der verarbeitenden Industrie bzw. des Produzierenden Gewerbes abwandern und hierdurch neue Lücken hinterlassen.

Daß die Lage der heimischen Wirtschaft sich insgesamt etwas entspannt hat, ist auch an den monatlichen Arbeitsmarktergebnissen abzulesen. Zwar stieg die Zahl der Arbeitslosen infolge des überaus strengen Winters im Januar 1979 kreisweit nochmals über die 10%-Marke, der Schnitt für das Winterhalbjahr 1978/79 (Oktober 1978 bis März 1979) betrug dagegen nur noch 6,4 v. H. Das vergleichbare Vorjahresergebnis war um 0,6 % schlechter. Im Monat Mai 1979 wurde die günstigste Quote mit nur 373 Arbeitslosen bzw. 2,5 v. H. für das Kreisgebiet erreicht. Mit diesem Ergebnis konnten die vergleichbaren Zahlen für den Regierungsbezirk Trier (3,8 v. H.), für das Land Rheinland-Pfalz (3,1 v. H.) und für die Bundesrepublik Deutschland (3,4 v. H.) deutlich unterboten werden.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, daß sich unsere heimische Wirtschaft im hier angesprochenen Berichtszeitraum insgesamt gesehen konsolidiert hat. Darüber hinaus läßt das l. Halbjahr 1979 eine weitere kontinuierliche Aufwärtsentwicklung erkennen. Um diese positive Entwicklung langfristig fortsetzen zu können, bedarf es jedoch weiterer gemeinsamer Anstrengungen von Wirtschaft und Verwaltung.

Neuer Rekord im Fremdenverkehr

Trotz vieler schlechter Voraussetzungen brachte das Jahr 1978 im Bereich des Fremdenverkehrs wieder einen neuen Rekord. Die Übernachtungszahl stieg um 9 % auf insgesamt 890 208. Die Gästezahl stieg ebenfalls um 9 % auf 140 695. Damit blieb die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste konstant bei 6,3 Tagen. Der Landkreis Daun liegt damit auch erheblich über den prozentualen Steigerungen der Gesamteifel (= Zunahme 3,1 %) und des Landes Rheinland-Pfalz (= Zunahme 3,1 %).

Drei neue Ferienparks in der Vulkaneifel

Im Jahre 1979 konnten gleich drei neue Ferienparkanlagen in der Vulkaneifel eröffnet werden. Im Frühjahr 1979 wurde der „Waldferienpark Hinterhausen" offiziell seiner Bestimmung übergeben. Dieser Ferienpark verfügt über rd. 40 Bungalows, die mit allem Komfort ausgestattet sind. Die winterfesten, zwischen Laub- und Fichtenbäumen stehenden Einzelhäuser sind für sechs Personen geeignet und verfügen über ein großes Wohnzimmer mit offenem Kamin und Terrasse sowie drei Schlafzimmer und ein Badezimmer.

In einem Kommunikationszentrum findet der Gast ein Restaurant für 70 Personen, eine kleine Bar, einen Aufenthaltsraum, ein Hallenschwimmbad mit Sauna, Solarium und Sonnenterrasse. Tennisplätze, Spielplätze mit Planschbecken für Kinder und weitere Einrichtungen ergänzen das Freizeitprogramm dieses Ferienparks.

Am 16. Juni 1979 wurde der Ferienpark „Heilbachsee" in Gunderath eröffnet. Der Ferienpark „Heilbachsee" besteht aus insgesamt 231 Bungalows mit rd. 1200 Betten. Der Ferienpark „Heilbachsee" kann seinen Gästen neun verschiedene Bungalowtypen in unterschiedlichen Größen von 2—8 Personen anbieten. Alle Bungalows sind komfortabel und komplett ausgestattet. Zur Einrichtung gehört auch ein Farbfernsehgerät für jeden Bungalow. In einem großzügig eingerichteten Service-Zentrum findet der Gast ein Restaurant, eine Snackbar, eine Bistro, Bierstube und Diskothek. Im Freizeitbereich stehen ein Hallenschwimmbad, Solarium, Sauna, Fitnessraum, vier Kegelbahnen und zwei Bowlingbahnen, Tennisplätze, Tischtennisraum und Spielautomatenhalle zur Verfügung. Verteilt über den gesamten Ferienpark sind Spiel- und Bolzplätze für Kinder sowie Grillplätze eingerichtet. Der Ferienpark „Heilbachsee" liegt an dem von der Gemeinde Gunderath erbauten Stausee, der den Ferienparkgästen zur Verfügung steht.

Eifel-Ferienpark Daun

Der Ferienpark „Heilbachsee" ist auch auf die Veranstaltung von größeren Tagungen eingerichtet. Insgesamt stehen Tagungsräume für 300 Personen zur Verfügung.

Damit verfügt der Ferienpark „Heilbachsee" über ein umfangreiches Angebot, das sowohl für den erholungssuchenden Feriengast oder den Kurzurlauber als auch für Tagungen ideale Möglichkeiten bietet.

Am 7. September 1979 wurde der ENNIA-Ferienpark durch Herrn Minister Holkenbrink offiziell seiner Bestimmung übergeben. Der ENNIA-Ferienpark liegt im Wirfttal bei Stadtkyll. Auf einem 20 Hektar großen Wald-Areal wurden inzwischen 160 moderne Ferienhäuser zusammen mit einem großen Freizeitzentrum errichtet. Dieser Ferienpark verfügt in den Bungalows über rd. 800 Betten. Auf einem angrenzenden Camping- und Caravanplatz sind weitere 250 Stellplätze mit 750 Betten vorhanden.

Im Service- und Freizeitbereich finden die Feriengäste Spielplätze und Sporteinrichtungen. Der ENNIA-Ferienpark im Wirfttal wird das Angebot der Gemeinde Stadtkyll sowie des gesamten Erholungsgebietes Oberes Kylltal wesentlich erweitern. Es kann damit gerechnet werden, daß allein dieser Ferienpark der Vulkaneifel pro Jahr ca. 150 000 zusätzliche Übernachtungen bringt.

Weitere Steigerung der Besucherzahlen ' im Adler- und Wolfspark Kasselburg

Der Adler- und Wolfspark Kasselburg bei Pelm/Gerolstein konnte im Jahre 1978 wieder einen Besucherrekord verbuchen. Nachdem im Jahre 1979 97371 Besucher registriert wurden, stieg diese Zahl im Jahre 1978 auf 115 080. Diese Steigerung bestätigt das attraktive Programm, das in diesem Wildpark geboten wird.

Situation Tollwut

Die Tollwut im Kreise Daun hält nun schon seit September 1975 an, ohne daß ein Ende des Seuchenganges abzusehen ist. Im Zeitraum 1. 9. 1978 bis 31. 8. 1979 wurden wiederum 19 Tollwutfälle registriert, welche sich auf 8 Füchse, 1 Dachs, 1 Hund und 9 Kühe verteilen. Diese Tollwutfälle traten überwiegend im westlichen Teil des Kreises Daun auf. Aus diesem Grunde ist auch noch mehr als die Hälfte des Landkreises Daun als Tollwutsperrbezirk ausgewiesen.

Ein besonders krasser Fall von Tollwut trat in der Gemeinde Hillesheim, Ortsteil Bolsdorf, auf. Hier mußten im Juli 1979 insgesamt 8 Kühe aus zwei Beständen innerhalb weniger Tage auf polizeiliche Anordnung getötet werden, weil sie an Tollwut erkrankt waren. Nachforschungen über die Ursache dieser Tollwuterkrankungen ergaben, daß die beiden Viehherden ca. 4 Wochen vor Erkrankung der ersten Kuh auf Viehweiden untergebracht waren, auf welcher 3 Wochen zuvor in unmittelbarer Nähe ein verendeter Fuchs gefunden worden war, bei dem das Landesveterinäruntersuchungsamt Rheinland-Pfalz in Koblenz das Vorliegen der Tollwut amtlich festgestellt hat. Die betroffenen Kühe wiesen alle Verletzungen am Flotzmaul (Oberlippe) auf, die vermutlich von mehreren an Tollwut erkrankten Füchsen stammten. Dieser Vorfall stellt die massivste Tollwuterkrankung in einer Gemeinde des Kreises Daun seit dem Jahre 1964 dar. Es hat sich erneut bewahrheitet, daß nach wie vor der Fuchs der Hauptüberträger der Tollwutseuche darstellt. Deshalb ist es auch weiterhin erforderlich, daß zur Eindämmung der Tollwutseuche die Reduzierung der Fuchspopulation nachhaltig betrieben wird. Einen wesentlichen Beitrag hierzu stellen die jährlich im Frühjahr durchgeführten Begasungsaktionen dar. Letzlich bleibt die Jägerschaft aufgerufen, durch verstärkte Bejagung des Fuchses mit dazu beizutragen, den Fuchsbestand nachhaltig zu verdünnen, damit dem Fuchs die große Überträgerrolle beim Zustandekommen der Tollwut genommen wird.

Finanzen

Der Kreistag des Landkreises Daun verabschiedete in seiner Sitzung am 18. 12. 1978 einen im Verwaltungs- und Vermögenshaushalt ausgeglichenen Haushaltsplan 1979. Das Gesamthaushaltsvolumen beläuft sich in Einnahmen und Ausgaben auf je 44 467 425,— DM, davon entfallen 32 802 500,— DM auf den Verwaltungs- und 11 644 925,— DM auf den Vermögenshaushalt. Von den Gesamtausgaben des Verwaltungshaushalts fallen 2 849 115,- DM = 8,69 v. H. in den Schuletat, 12 202 160,- DM = 37,20 v. H. in den Sozialetat, 1 507654,- DM = 4,60 v. H. in den Etat Gesundheit, Sport und Erholung, 4 990 700,- DM = 15,21 v. H. in

den Etat Bau- und Wohnungswesen, Verkehr und 3426449,- DM = 10,45 v. H. in den Etat öffentliche Einrichtungen, Wirtschaftsförderung.

Am 1. 1. 1973 ist das Krankenhausreformgesetz in Kraft getreten. Ziel des Krankenhausreformgesetzes ist es, die Versorgung der Bevölkerung mit leistungsfähigen Krankenhäusern sicherzustellen. Die Versorgung mit Krankenhäusern ist nach diesem Gesetz eine öffentliche Aufgabe (Gemeinschaftsaufgabe) des Landes sowie der Landkreise und der kreisfreien Städte. Dies bedingt jedoch auch Mehrausgaben für die Landkreise, denn die durch den Bundesanteil an der Krankenhausfinanzierung von rd. einem Drittel nichtgedeckten Aufwendungen werden vom Land (Landesanteil) sowie von den Landkreisen und kreisfreien Städten (kommunaler Anteil) je zur Hälfte getragen. Diese Krankenhausumlage beläuft sich im Haushaltsjahr 1979 für den Landkreis Daun auf 1 170 595,- DM.

Die größten Einnahmepositionen des Verwaltungshaushalts sind im Einzelplan 9 — allgemeine Finanzwirtschaft — veranschlagt. An Kreisumlage sind 8 175 438,- DM, als Schlüsselzuweisungen 6888254,— DM, an allgemeinen Straßenzuweisungen für die Unterhaltung von Ortsdurchfahrten und Kreisstraßen 3 767 500,- DM sowie 1 830000,- DM an Grunderwerb- und Jagdsteuer veranschlagt.

Mit Wirkung vom 1.1. 1979 verzichtet der Landkreis Daun auf die Erhebung der Schank-erlaubnissteuer. Maßgebend für den Verzicht auf die Schankerlaubnissteuer war die im Landkreis Daun bestehende investitionshem-

mende Wirkung dieser Steuer für das heimische Hotel- und Gaststättengewerbe. Ab 1.1. 1979 werden nur noch die sog. „Altfälle" abgewickelt, bei denen der Konzessionsantrag vor dem 31.12.1978 gestellt wurde.

Der Hebesatz für die Kreisumlage beläuft sich auf 24. v. H. der Umlagegrundlagen. Der Landkreis Daun erhält vom Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk Konzessionsabgaben aus den Roheinnahmen der Tarifvertragsund Sondervertragskunden. Es wird im Jahr 1979 mit einer Einnahme von 1 750 000,— DM gerechnet. An dieser Einnahme sind auch die kreisangehörigen Gemeinden aufgrund der abgeschlossenen Vereinbarungen und aufgrund des Konzessionsvertrages vom 30. 6. 1975 beteiligt. So fließen im Haushaltsjahr 1979 ca. 682500,- DM = 39% den kreisangehörigen Gemeinden zu.

Ab 1. 1. 1978 ist das neue Landesgesetz über den Finanzausgleich in Rheinland-Pfalz vom 28. 10. 1977 in Kraft getreten. Die Gemeinden, die Verbandsgemeinden sowie der Landkreis erhalten aufgrund dieser neuen Regelung Mehreinnahmen und Schlüsselzuweisungen. Diese Mehreinnahmen führten zur Konsolidierung der Gemeindefinanzen. So konnten von 110 kreisangehörigen Gemeinden bei Beginn des Haushaltsjahres 1979 bereits 90 Gemeinden einen in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichenen Verwaltungshaushalt verabschieden. Weitere Gemeinden sind auf dem Wege zu einem ausgeglichenen Haushaltsplan. Folgende Beträge fließen im Haushaltsjahr 1979 als Schlüsselzuweisungen in den Landkreis Daun:

Verbandsgemeinde

Schlüssel-

Zuweisungen

Härte-

Zusammen

zuweisungen

für Gemeinde-

ausgleich

DM

A= B

vereinigungen

DM

DM

DM

Daun

4 324 159

419 060

15 935

4 759 154

Gerolstein

1 777 691

535 938

108 396

2 422 025

Hillesheim

1 341 645

239 390

6 397

1 587 432

Kelberg

1 682 803

121 631

2 113

1 806 547

Obere Kyll

1 384 014

82 605

32 277

1 498 896

Zwischensumme

10 510 312

1 398 624

165 118

12 074 054

Landkreis Daun

Insgesamt:

7 217 343

17 727 655

-

1 398 624

-

165 118

7 217 343

 19 291 397

Dies sind insgesamt 1 047 717,— DM mehr als im Haushaltsjahr 1978.

Der Vermögenshaushalt 1979, in dem die Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen veranschlagt sind, sieht folgende größere Baumaßnahmen vor:

1. Erweiterungsbau der Realschule Hillesheim mit 1 435 000,- DM

2. Neubau der Turnhalle und der Metallwerkstatt der Berufsbildenden Schulen Gerolstein mit 1 000 000,— DM

3. Kreisstraßenbau 1979 mit 3 955 000,-DM

Ferner sind an Zuwendungen für Investitionen anderer (z. B. der Verbandsgemeinden, Gemeinden, Orden pp.) im Bereich Feuerwehrwesen zur Grund-, Hauptschulen- und Turnhallenförderung, für das Altenzentrum Daun, zur Förderung von Jugendheimen, Sozialstationen, Kinderspielplätzen, Sportstättenbau, für Fremdenverkehrsmaßnahmen und zur Industrieansiedlung 1463800,- DM vorgesehen.

Die Investitions- und Investitionsförderungsmaßnahmen werden mit Landeszuschüssen und Kreditaufnahmen finanziert. Der Landkreis Daun verfügt über eine freie Finanzspitze, die die dauernde Leistungsfähigkeit des Kreises signalisiert.

Die Verschuldung belief sich zum 31. 12. 1978 auf 29508000,- DM. Dies sind 531 ,-DM je Einwohner. Nach der Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Bad Ems betrug die Einwohnerzahl des Landkreises Daun am 1. 1. 1979 55557 Einwohner, davon 27180 männliche und 28377 weibliche Einwohner.