Nochmal: Die „Kolverather Traud"

 

Im Jahrbuch des Kreises Daun 1978 wurde aus dem Leben der sogenannten Kolverather Traud, der umherziehenden alten Frau aus dem Kelberger Raum, berichtet. Die darin abgedruckte Fotografie zeigt die alte, heimatlose Frau auf der Landstraße bei Niederelz. Das Foto, das qualitativ zu wünschen übrig läßt, war nur mit erheblicher Mühe ausfindig zu machen. Einem reinen Zufall und der Aufmerksamkeit heimatkundlich Interessierter aus der Gegend von Kolverath ist es zu verdanken, daß dem Verfasser des Beitrages nunmehr ein außerordentlich typisches Bild der „Tünnesse Traud" (so der Hausname in Kolverath) zur Verfügung gestellt werden konnte. Es ist von hervorragender Qualität und geradezu ergreifender Aussagekraft; denn es zeigt die von einem Großteil der menschlichen Gesellschaft geächtete Frau in einem verlassenen Hauswinkel sitzend. Frühstückt sie gerade oder sortiert sie ihre Handelsware, den Kamillentee? Man weiß es nicht genau! Und über den Schnappschuß des Fotografen scheint Frau Feiler auch nicht gerade erfreut zu sein, wie ihre Miene unschwer erkennen läßt. -

Wie zu hören war, soll der Bericht über die „Kolverather Traud" einen größeren interessierten Leserkreis gefunden haben. Deshalb wollen wir den verehrten Lesern der Jahrbücher die besagte Fotografie nicht vorenthalten; wir haben sie hier abgedruckt.

F. J. F.

„Kolverather Traud" Gertrud Feiler (1884-1964)