Die alte Bank

Besinnliche Verse eines betagten Ehepaares

Es war in den ersten Stunden
Seitdem wir kamen ins Land,
Daß wir die Bank gefunden,
Die alt und gebrechlich da stand

Dort stieg vor unseren Blicken
Die Steinberger Ley empor,
Und über dem Lehwaldrücken
Sah 'n Höchst und Hochkehl hevor.

Wir können nicht rennen und schwitzen,
Dazu sind wir zu alt.
Wir schauen lieber im Sitzen
Die Berge, die Felder, den Wald.

Drum kamen wir immer wieder
Zur alten Bank hinaus
Und setzten behutsam uns nieder
Das hielt sie gerade noch aus.

Jetzt hat man sie ganz ruiniert,
Ihr Sitzbrett alleine verblieb.
Wir haben 's nur dürftig montiert
Auch so noch ist es uns lieb.

Nicht lange mehr und wir sind beide
Von je sechs Brettern umhegt.
O, tut dem Brett nichts zuleide,
Das noch die Lebenden trägt.