Bei Efeler Spaßvijelln jeloustert

Hans Mühlhaus

Daat neumodisch Zeug

»Ech honn zu meiner Frau jesot, et os nett alles jot, watt ma haut zu kofe kreit; datt neumodisch Zeug os nett immer wert, daat mer et Heem treet. Bei os flecht de Closettbiescht och noch eruss, un et kitt wea Pabeier eron.«

Begrüßung im Theaterbus

Der Theaterbus von Daun hielt in Gillenfeld. Die Einsteiger nahmen Platz. Der Fahrer wartete, er schaute auf die Uhr. Eine Stimme von •hinten: »Di lossen os ewwer lang woaden. »Da jagt ein Auto um die Ecke, parkt vor der Scheune, Türen fliegen auf, und die Brockscheider Glockengießerfamilie beeilt sich, in den Bus zu kommen. Wieder eine Stimme von hinten: »Woren de Glocken noch worm?«

Auch ein Dankeschön

Der Fahrereines alten Pkw, ein ergrauter Rentner, sieht vor sich eine Frau auf dem Weg zum Einkaufsort. Er hält an, lädt ein mitzufahren, was denn auch gern angenommen wird. Im Gespräch lobt die Mitgenommene die Annehmlichkeiten des Autos, gesteht, daß sie noch keins besitze, was sie aber so rechtfertigt: »Haut hart jo jidder Zijeuner en Auto.«

Verkehrte Welt

Die Straßenbauverwaltung hatte veranlaßt, auf der Bundesstraße 257 die Autos zu zählen. Bald saß sonntäglich ein Befohlener auf der weißen Bank am Josefskapellchen und zählte, was es zu zählen gab. Dabei blieb ihm Zeit, viel vorbeispazierendes junges Volk, sommerlich gekleidet, in fröhlicher Unterhaltung, zu sehen und zu hören, was bei ihm eine sorgenvolle Stimmung hinterließ: »Verkehrte Welt! Watt soll daat noch jenn? De Mannsleit lossen sech de Hör nett mi schneide un dröhn Bluse, un de Frauleit lofe un lange Boxe. Wo jeht daat hien? Am End, et dauert nett mi lang, da krein de Männer och noch de Kunner.« Nachbar Konrad, der vergnüglich zugehört hatte, klopfte ihm besänftigend auf die Schulter: »Maach dir neist druss, bös se esuweit sein, sein mir zwin us demm Alter eruss.«

Verfängliche Katechismusfrage

In der alten Kirche war am Sonntagnachmittag Christenlehre. Dazu mußte der Katechismus gelernt werden. Einstens sollte Kätti die Sakramente aufzählen. Sie begann: »1. die Ehe«, »Halt«, rief der Herr Pastor, »Kätti, du hast dich in der Reihenfolge vertan.« Kätti war ganz verdattert, sie wurde rot bis hinter die Ohren. Der Pastor gab ihr Hilfestellung: »Kätti, ist die Ehe so unbedingt notwendig?« Darauf sprang es bei Kätti mit einer im Gedächtnis schlummernden Antwort an: »Die Ehe ist nicht unbedingt zur ewigen Seligkeit notwendig, aber man begeht eine schwere Sünde, wenn man sie aus Nachlässigkeit oder Gleichgültigkeit nicht empfängt.« (Kätti hatte die Antwort vorgetragen, die der Katechismus für das Sakrament der Firmung vorgesehen hatte).

Ma sollt et nett fir mijelich hale

Die Oma sitzt vor dem Bildschirm. Dort küßt sich ein Pärchen, ziemlich lange, der Oma zu lange. Sie stößt energisch mit ihrem Stab auf den Boden und ruft: »Nou os et bal jenoch!« Ihr Enkel kommt auf das Klopfen herein: »Oma, os jett? « Oma: »Ech moßt kloppe, die zwei hätte netmi objehurt.«

Höfliche Absage

Fräulein Lehrerin bat am ersten Schultag den kleinen Peter, er möge sich in die Bank setzen, und zeigte ihm, wo er Tafel und Griffeldoseablegen könne. Dazu äußerte Peter gelassen: »Ech hatt nett via, lang zu bleiwe.«

Die Frage an den Schulrat

Früher waren die Schulkinder viel schweigsamer als heute. Dem Herrn Schulrat fiel das immer wieder auf, deshalb ermuntert er die Kinder, Fragen zu stellen. »Nikla«, sagte er flehentlich, »frag du mich etwas, du brauchst keine Angst zu haben!« Nikla hatte auch keine Angst, er fragte geradeheraus: »Wini jehst dou

Die Flucht nach Ägypten

In der Grundschule hörten die Kinder die Geschichte von der Flucht nach Ägypten. Sie begann mit dem Engel, der zu Josef sagte: »Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und flieht nach Ägypten, denn Herodes will das Kind töten. »Nach der Erzählung gab es ein ausführliches Gespräch mit allerhand Fragen, etwa: »Warum wurde gerade Josef geweckt?« Klein Suschen wußte warum: »Weil hän via jeläje not.«

Jawohl, Herr Schulinspektor

Der Schulinspektor, ein vielgefürchteter Herr seiner Zeit, legte großen Wert auf Ehrenerweisung. Die Anrede am Schluß jeder Antwort durfte nicht fehlen. Die Lehrer wußten das und ließen es an Übungen nicht fehlen. Bei einer Prüfung über die Vertreibung aus dem Paradiese wollte der Herr Schulinspektor wissen: »Mit welchen Worten hat Gott die Schlange verflucht?« Ein strammer Junge nahm tief Luft und begann: »Du sollst verflucht sein, Herr Schulinspektor, auf deinem Bauche sollst du kriechen, Herr Schulinspektor, Staub sollst du fressen alle Tage deines Lebens, Herr Schulinspektor!«

Der neue Anzug

Theis bekam einen neuen Anzug: ein schöner Anzug, direkt von der Stange mit Bügel eingepackt; denn es war Größe 42, genau seine Größe und dazu preiswert. Alle Welt bewunderte Theis. Er war ein anderer Mensch geworden, mehr aufrechter Gang, aber bei aller Bewunderung schien Theis sich nicht wohlzufühlen. »Theis, watt hosde, jefällt dir da Onzog nettmi?« Darauf Theis: »Da Onzog jefällt mer jot, äwwer, ma welle soon, de janze Daag en Bijjel um Kreiz, datt meßt jo nett unbedingt sein.«

Zu verkaufen

Metzgermeister Baddi zog über Land, um Schlachtvieh zu kaufen. Er hörte, daß in einem Gehöft eine schwere Sau verkauft werden sollte. Weil der Bauer nicht zu Hause war, hinterließ Baddi sein Preisangebot und bat, dem Bauer zu bestellen, er möge ihm umgehend mitteilen, wenn er mit dem Verkauf einverstanden sei. Schon am nächsten Tage erhielt Baddf folgende Nachricht: »Ich bin mit dem Verkauf meiner Frau einverstanden. Sie können die Wutz sofort abholen.«

Der goldene Engel

Während der Kirchbau in Darscheid 1971 seinem Ende entgegenschritt, ging mit einem Male das Gerücht um, es käme kein Hahn, sondern ein goldener Engel auf den Turm. Das schien ganz unmöglich und konnte doch nicht wahr sein, denn seit alters her gehöret auf den Turm ein Wetterhahn für Wind und Sturm! Nun kam der erwartungsvolle Augenblick: Urige Kräfte eines Krans hoben den fertigen Pyramidenturm auf den Sockel, obenauf das Kreuz und darauf den goldenen Engel. Ein prächtiges Bild: Ein Posaunenengel im Goldgeschmeide dreht sich in 35 m Höhe im strahlenden Frühlingsblau des Himmels! Die Bedenken gegen ihn schwanden wie die Winde, denen der Engel die Stirne bot. Nur ein fremder Zuschauer, der zufälligerweise dabei war, frug den Pfarrer: »Ist das jetzt überall so, daß anstatt des Hahns ein Engel auf den Kirchturm kommt?« Er erhielt die spaßige Antwort: »Nein, das ist nicht überall so, das ist von Firma zu Firma verschieden.«

Wider den Tierischen Ernst

Hedda Zinner

Schäme dich nicht zu lachen!

Glaube nicht, daß tierischer Ernst

würdig dich macht, dich erhebt.

Wenn du das Lachen nicht lernst,

hast du nur kläglich gelebt.