PRESSESPIEGEL  1979/80

Zur Eröffnung der Fritz von Wille-Ausstellung m der Kreisverwaltung kamen Gäste aus dem gesamten Kreisgebiet. Selbst Regierungspräsident Julius Saxler ließ es sich nicht nehmen, der Eröffnungsfeier beizuwohnen. Die Galerie besteht durchweg aus Leihgaben, man wird sie in solcher Konzentration kaum noch einmal vorstellen können.

 

Fritz-von-Wille-Galerie

Eine Bildersammlung.

Bei der feierlichen Eröffnung der Sondergalerie des Eifelmalers Fritz von Wille in den Räumen der Kreisverwaltung sprach Landrat Orth von einer längst fälligen Reverenz an den Maler, denn Wille und der Kreis Daun gehören zusammen.

Schade, daß der Künstler dieses Bekenntnis nicht mehr hören konnte. Doch das ist der Lauf der Dinge, besonderes Lob wird dem Menschen oft erst zuteil, wenn es nur noch Erinnerung an seine Persönlichkeit und seine Arbeit gibt.

Es war eine langwierige und umfassende Arbeit, diese Gedenkausstellung zu arrangieren,, wen es sich durchweg um Leihgaben handelt, die in mühevollem Suchen zusammengetragen wurden. An den Vorbereitungen hat Dr. Dr. Baur aus Stadtkyll maßgeblich mitgewirkt. Für finanzielle Hilfen war dem Kulturministerum und besonders Hanna Renate Laurien zu danken, dazu der Kreissparkasse für einen Zuschuß. Die Gestaltung des Katalogs lag in den Händen von Hans Pollnick aus Baasem. In seinem Grußwort zur Eröffnung sagte Landrat Orth: »Durch diese Ausstellung soll die Grundlage zur Aufnahmefähigkeit für die Kunst erweitert werden, denn wir haben gelernt, daß Kunst und Kultur zu dem gehören, das uns aus dem Alltag heraushebt«. Die Festansprache hielt Professor Dr. Ladendorf vom Kunsthistorischen Institut der Universität Köln. Er verwies auf das besondere Heimatgefühl, das in Willes Bildern vorhanden ist und den Betrachter sofort gefangen nimmt. »Hier bekommt das Wort Heimat, das uns so völlig vermiest wurde, wieder seinen guten Klang«. So aufgefaßt, hat die Galerie eine besondere Qualität und sie zeigt in ihrer Fülle das Beste, was Wille zu bieten hatte.

Eine Führung durch die Ausstellung nach der Eröffnung übernahm Dr. Dr. Baur. Die Galerie hat mittlerweile ein Echo gefunden, wie man es sich in den kühnsten Träumen kaum erhoffte. Es mag sein, daß der Name Fritz von Wille viele Besucher anzog um der Popularität eben dieses Namens. Es ist sicher, daß fast alle nun auch mit der Arbeit dieses Malers vertraut wurden und ihn schätzen lernten.

Die Räume der Kreisverwaltung haben sich für' »Kunstbetrieb« bewährt und die Bevölkerung dankt für das besondere Angebot am Rande des Alltags. Eine Ausstellung im Landratsamt, das wäre wert, wiederholt zu werden.

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• Erstmals gelang es einer Schülerin des Kreises Daun, Claudia Häser, vom Geschwister Scholl Gymnasium Daun, im Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, den Sieg auf Bezirksebene zu erringen.

 

Unser nebenstehendes Bild zeigt den Baubeginn für den ersten Bauabschnitt des Behördenhauses in Daun. Das Behördenhaus entsteht zwischen dem Gebäude der Kreisverwaltung und der Thomas-Morus-Kirche sowie dem evangelischen Gemeindezentrum. Auf den Baubeginn wurde seitens der Behörden lange gewartet

Der erste Bauabschnitt umfaßt Büroräume für das Staatliche Gesundheitsamt Daun und für das Katasteramt Daun. Beide Behörden sind derzeit sehr schlecht untergebracht. Gerade die Unterbringung des Gesundheitsamtes hat in der Vergangenheit zu vielen Beanstandungen geführt. Das Katasteramt ist zur Zeit in zwei verschiedenen Gebäuden untergebracht. Im Frühjahr 1980 soll mit dem zweiten Bauabschnitt begonnen werden. Dieser Bauabschnitt umfaßt ausschließlich Büroräume für das Finanzamt Daun. Durch die Errichtung einer zentralen Finanzkasse in Daun ist ein besonderer Bedarf an Büroräumen für das Finanzamt entstanden. Die Unterbringung des Finanzamtes erfolgt zur Zeit in drei verschiedenen Gebäuden.

Nach Realisierung der vorgenannten Bauvorhaben ist noch die Unterbringung der Polizei sowie des Amtsgerichtes offen.

 

Den Geschwistern Scholl gewidmet

Schule Hort der Freiheit

DAUN. Sophie und Hans Scholl, Alexander Schmorell, Wilhelm Graf, Hans Karl Leipelt, Professor Kurt Huber sind Namen, die eng verbunden sind mit dem deutschen Widerstand. Sie haben den Widerstandswillen, insbesondere der Jugend, gegen den Nationalsozialismus verdeutlicht und sind auch heute noch Leitbilder der Freiheitsliebe. Die Namensverleihung „Geschwister-Scholl-Gymnasium" für das Staatliche Neusprachliche Gymnasium Daun, die auf Wunsch der Mehrzahl der Schüler, Eltern und Lehrer erfolgte, zeigt, daß Freiheitsideale ihren Sinn nie verlieren werden.

Die Feierstunde wurde anläßlich der Namensverleihung von Kammermusikern des Gymnasiums umrahmt. Auch Vertreter des Kultusministeriums, der Bezirksregierung, des Kreises, der Stadt und der Schulen des Kreises Daun, des Elternbeirates und die Oberstufenschüler waren anwesend. Landrat Orth bezeichnete die Schule als einen Hort der Freiheit. Er gratulierte den Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums zu der Namensgebung und drückte die Hoffnung aus, daß sie in den Personen des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus jemanden finden mögen, der ihnen glaubwürdig erscheint, Um als Vorbild zu gelten.

Oberstudiendirektor Nix verdeutlichte die Breitenbildung, die zur Namengebung führte. Sein Dank galt der Schülerin Ulrike Heller (MSS 11), die das neue Schulemblem entworfen hat, und dem Kreis für die gezeigte Unterstützung. Er zeigte sich über die positive Resonanz erfreut, die der neue Name bereits gefunden hat, und äußerte die Hoffnung, daß das Geschwister-Scholl-Gymnasium im Sinne seines Namens Akzente setzen möge.

Die Festansprache hielt Professor Dr. Du well (Trier). Er referierte zum Thema „Gruppierungen im deutschen Widerstand gegen Hitler". Ohne politische Emotion gelang es dem Redner, die geschichtlichen Zusammenhänge zu skizzieren, die zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges führten. Er verdeutlichte die Schwierigkeiten, mit denen sich der Widerstand auseinandersetzen mußte.

Der Deutsche Wandertag

Malerisch und einprägsam war das Bild der Abschlußkundgebung zum 79. Deutschen Wandertag auf dem Mäuseberg bei Daun. Hoch über der Vulkaneifel, auf dem Plateau zu Füßen des ehrwürdigen Dronke-Turmes, hatten sich, begleitet von einem Meer bunter Wimpel und Vereinsfähnchen, weit über 3000 Wanderfreunde versammelt, um den Wandertag mit einem eindrucksvollen Schlußakkord zu verabschieden.

„Kultur und Landschaft" hieß das Motto des Deutschen Wandertages. Die Schönheit der Eifellandschaft zitierte Landrat Orth nach einer Beschreibung des Geologen und Sprachwissenschaftlers Sebastianus Münster aus dem Jahre 1541. Auch heute noch bringe die Region rund um den Mäuseberg noch einen Teil dieses ursprünglichen Reizes der wechselvollen Eifellandschaft zum Ausdruck. Zur Abschlußkundgebung passe er deshalb besonders eindrucksvoll zum diesjährigen Motto des Wandertages.

Mit Mausefallen durch Europa ...

Dokumentarfilm über aussterbendes Handwerk in der Eifel

„Als Kolumbus Amerika entdeckte, wurde er nicht nur von Indianern empfangen - ein Händler aus Neroth in der Vulkaneifel war bereits zur Stelle und bot dem Entdecker Mausefallen an." Diese Anekdote erzählte man; um die weite Verbreitung der Nerother Drahtgeflechte zu beweisen. Der Landschaftsverband Rheinland hat inzwischen einen Dokumentarfilm über das aussterbende Handwerk gedreht, um es der Nachwelt im Bild zu erhalten.

Wie die Geschichtsforscher ermittelten, befand sich noch bis zum zweiten Weltkrieg in nahezu jedem Haus des Dorfes eine Werkstatt zur Herstellung von Mäuse- und Rattenfallen, denn die heilige Gertrud, die Beschützerin vor Mäuseplagen, kam nicht immer gegen die Schädlinge an, die oft bis zur Hälfte der Ernte vernichteten. Diesem Notstand verdanken die Nerother Mausefallenhändler ihren „Ruhm".

In der einst wirtschaftlich notleidenden Eifel waren die Menschen gezwungen, die dürftigen Einnahmen aus der Landwirtschaft mit Heimarbeit aufzubessern. Die rund 900 Einwohner von Neroth verlegten sich Mitte des vorigen Jahrhunderts auf die Drahtflechterei. Neben Haushaltsgeräten brachten sie es vor allem in der Fallenherstellung zu erstaunlichen Fähigkeiten. Bis zu 25 Modelle mit verschiedenen Mechanismen waren in der Blütezeit des Gewerbes im Angebot der Heimwerker. Die Fallen, an deren Herstellung meist die ganze Familie mitarbeitete, trugen stolze Namen, wie „Französischer Massenfänger" oder „Irische Lochfalle".

Der Verkauf der fertigen Produkte war Sache der Männer. Sie zogen in monatelangen Reisen durch ganz Europa bis ins ferne Ostpreußen oder nach Ungarn und boten ihre Waren an den Haustüren feil. Die Fallen kosteten um die Jahrhundertwende etwa 70 Pfennig. Zwei geübte Drahtflechter brachten es pro Tag auf etwa zehn Stück. Veteranen erzählen heute noch von den Zeiten, als sie mit ihren Vätern über Land zogen, um die Waren an den Mann zu bringen. Die Fallen wurden damals, auf große Metallreifen aufgezogen, über der Schulter getragen oder auf Wagen befördert, die von Hunden gezogen wurden.

Im heutigen Neroth stellte noch bis zum letzten Jahr ein jetzt 86jähriger Einwohner etwa 4000 Fallen pro Jahr her. Inzwischen wächst wieder der Bedarf an Mausefallen. Bauern, die kein Gift verwenden wollen, und Privatleute, die ihren Partykeller mit den attraktiven Fallen verschönern, sind interessiert. Um die „Mausefallentradition" zu wahren, will die Gemeinde Neroth eine Heimatstube einrichten. Dort sollen die Touristen und die Kinder des Ortes die Möglichkeit haben, die Fallen, andere Drahtflechterzeugnisse und das zur Herstellung benötigte Handwerkszeug zu besichtigen.

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Der Kreisausschuß des Landkreises Daun befaßte sich in seiner Sitzung mit der Renovierung von Steinkreuzen und beschloß, künftig ein Drittel der anfallenden Kosten, höchstens mit einem Betrag von 700 DM, zu bezuschussen. Für die Renovierung des Backhauses in Waldkönigen wurde ein Zuschuß von 30 Prozent, höchstens jedoch von 1000 DM, zur Verfügung gestellt.

Für den Erhalt der Dorfstruktur

Votum von Landrat Orth - Kreissieger wurden geehrt

DAUN-BOVERATH. Dorferneuerungsprogramme sind nicht nur Mittel zum Zweck, das äußere Bild eines Dorfes aufzuwerten, sie bringen auch das gesamte Dorfleben kräftig in Schwung. Dies wurde im Dauner Stadtteil Boverath deutlich, als am Freitag abend die Ehrung der Kreissieger des Wettbewerbs „Unser Dorf soll schöner werden" stattfanden.

In der eindrucksvoll hergerichteten Kulisse im Festzelt, bei Musik, Gesang und Tanz, erlebten die Festgäste, was eine intakte Dorfgemeinschaft bieten kann. Ehrengäste dieser Veranstaltung waren der Landtagsabgeordnete Günther Wollscheid, Landrat Orth, Dechant Hubig, Bürgermeister des Kreises Daun und die Abordnungen der Siegergemeinden. Die Bezirksregierung war durch Forstdirektor Feldner und H. Zigawe vertreten.

Schirmherr Landrat Orth sprach als zentrales Problem des ländlich strukturierten Landkreises Daun die Frage an, ob und wie die Siedlungsstrukturen der Dörfer erhalten, beziehungsweise unter den modernen Lebensbedingungen sinnvoll modifiziert werden können und ob das Dorf auch weiterhin seine Funktion als Wohn-und Arbeitsort, als Ort sozialer Gemeinschaft überhaupt, erfüllen kann.

Ausgehend von der Dorferneuerung, sah Orth in diesem Begriff eine umfassende gesellschaftspolitische Aufgabe. Allerdings lehnte der Landrat ganz entschieden eine Verstädterung der Dörfer ab. Vielmehr solle das eigene Selbstverständnis bewahrt werden, daß der Bürger sich mit seinem Wohnort identifiziert und ihn als Heimatort akzeptiert und liebt.

An dem diesjährigen Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden" haben sich 38 Gemeinden in der Hauptklasse und neun Gemeinden in der Sonderklasse beteiligt. Mit dieser hohen Teilnehmerzahl liegt der Landkreis Daun seit Jahren an der Spitze im Regierungsbezirk Trier. In der Hauptklasse siegte auf Kreisebene der Dauner Stadtteil Boverath vor dem Ortsteil Schönfeld, der Ortsgemeinde Stadtkyll und der Ortsgemeinde Kaperich. Kreissieger der Sonderklasse wurde Deudesfeld vor dem Ortsteil Müllenborn der Stadt Gerolstein und der Ortsgemeinde Uersfeld. Sieger der Ehrenklasse wurde die Ortsgemeinde Birresborn.

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• Der Landkreis, die Verbandsgemeinden des Kreises, die Verbandsgemeinden Ulmen und Manderscheid sowie die Ferienparks in Daun, Gunderath und Gerolstein-Hinterhausen besuchen auch im Jahre 1980 wieder Messen und Ausstellungen zur Fremdenverkehrswerbung. Im vergangenen Jahr wurde sich an den Messen in Utrecht (Niederlande), Brüssel (Belgien) und an der Internationalen Tourismus-Börse in Berlin beteiligt. In diesem Jahr sollen die Messen in Essen und Hamburg neu hinzukommen.

Zuschuß für Kulturdenkmäler

Dauner Kreisausschuß erarbeitete die Richtlinien

DAUN. Der Aufruf zum Erhalt und zur Pflege erhaltenswerter Bausubstanz im Kreis Daun führte zu einer bemerkenswerten Resonanz: Viele Bürger meldeten sich, gaben Tips und Hinweise. Jetzt beschäftigte sich der Kreisausschuß mit dem Problem der Zuweisungen , zum Erhalt und zur Pflege der Bausubstanz.

Bisher hatte der Kreis im wesentlichen nur Kirchengebäude bezuschußt. Jetzt sollen aber auch private Träger gefördert werden. Der Kreisausschuß erstellte eine Arbeitsgrundlage, in der auch die Umfange der Zuschüsse festgelegt wurden. Die Zuschüsse sollen nur zur Erhaltung von Bausubstanz, nicht aber zur Erweiterung gegeben werden.

Der Kreis gewährt nach dem Beschluß im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel Zuschüsse an Gemeinden, Körperschaften des öffentlichen Rechts und Privateigentümer. Die Maßnahmen müssen den im Landesgesetz zum Schutz und zur Pflege der Kulturdenkmäler niedergelegten Zielen entsprechen. Voraussetzung für einen Zuschuß sind die Vorlage eines Antrages unter Beifügung prüffähiger Unterlagen, die Feststellung des Erhaltungswertes durch das Landesamt für Denkmalplege, die Einstufung in die Kategorie eins in dem bei der Kreisverwaltung geführten Dorfinventarsationsverzeichnis, die Eintragung in das Denkmalbuch, die Aufzeichnung in dem Nachweis für Kulturdenkmäler für den Kreis Daun und der Nachweis der Sicherstellung der Gesamtfinanzierung der Baumaßnahme.

Die Zuschüsse des Kreises und Zuschüsse von anderen Seiten dürfen die zuwendungsfähigen Kosten nicht übersteigen. Eine angemessene Beteiligung der jeweiligen Ortsgemeinde/Verbandsgemeinde wird erwartet, soweit der Träger keine kommunale Gebietskörperschaft ist. Die Höhe des Zuschusses wird im Einzelfall entschieden. Anträge sollen grundsätzlich bis zum 1. Oktober für das kommende Haushaltsjahr bei der Kreisverwaltung Daun, Untere Denkmalschutzbehörde, vorgelegt werden. Der Zuschuß wird nach Fertigstellung der Maßnahme gezahlt. Vor Entscheidung über den Antrag darf mit der Baumaßnahme nicht begonnen werden.

Sportförderung

Der Kreistag hat in seiner letzten Sitzung einstimmig Richtlinien über die Gewahrung von Zuschüssen an öffentliche und private Träger zum Bau von Turn- und Sportstätten sowie für Kinderspielplätze verabschiedet. Der Kreis  Daun fördert nach Maßgabe der verfügbaren Haushaltsmittel den Neubau, Erweiterungsbau sowie größere Instandsetzungen von Sportanlagen und Kinderspielplätzen und darüber hinaus di« erstmalig« Einrichtung. Die Zuschüsse werden an Sportvereine sowie an Gemeinden gewahrt. Bei Sportstätten betragt die Höhe des Zuschusses in der Rege! bis zu 20 Prozent der entstehenden Auszukosten. Wird das Projekt nicht mit Mitteln des »Goldenen Planes« gefördert beträgt der Zuschuß des Kreises ebenfalls bis zu 20 Prozent, jedoch höchstens 20 000 DM. Bei Kinderspielplätzen beträgt der Zuschuß in der Regel bis zu 30 Prozent der angemessenen entstehenden Kosten, höchstens jedoch 3 000 DM. Kinderspielplätze, die einen Kostenaufwand von über 20 000 DM verursachen, sind im Rahmen des »Goldenen Planes« zu fördern. Für diese betragt der Kreiszuschuß dann nur 20 Prozent. Sportvereine und Gemeinden sollen dem Kreisjugendamt die Absicht, eine Sportstätte bzw. einen Kinderspielplatz zu errichten, jeweils bis zum 1. 10. eines jeden Jahres formlos, mit einer kurzen Beschreibung, einer Planskizze und der vorläufigen Kostenberechnung anmelden und die erforderlichen Planungsunterlagen jeweils bis zum 31.12. vorlegen, soweit eine Förderung im darauffolgenden Jahr erwartet wird. Über die Gewährung von Zuschüssen entscheidet der Jugendwohlfahrtsausschuß.

Hobbyarbeiten in der Kreisverwaltung

Landrat Orth eröffnete jetzt die 14 Tage lange Ausstellung

DAUN. „Verwaltung - einmal anders", heißt das Thema einer Hobby-Ausstellung, die in den nächsten vierzehn Tagen in der Vorhalle der Kreisverwaltung zu sehen ist. Ausgestellt sind nur Hobbyarbeiten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung Daun, die in der Freizeit hergestellt wurden. Landrat Orth eröffnete am Montag die Ausstellung. Böffgen, einer der Initiatoren, kommentierte die ausgestellten Arbeiten.

Zu sehen sind Kupferdrucke und -arbeiten, Arbeiten aus Bastelklammern, Blumen, Gewebearbeiten, Granulate und Glasmalereien, Streichholzhäuser, Materialbilder, Bauernmalereien, Bilder aus Wandfliesen, elektronische Spielereien, Flugzeugmodelle und eine Foto-Ausstellung. Ferner gibt es Arbeiten aus Ton, Gips und Holz, Uhren aus Holz und Marmor und sonst noch allerlei interessante und ideenreiche Arbeiten.

Diese Ausstellung soll deutlich machen, daß auch in einer Verwaltung Bürger mit Interessen tätig sind, die durchaus über die Kante des eigenen Schreibtisches hinausreichen. Gleichzeitig soll auch - und dies bezogen auf das interne Betriebsklima - ein wenig stärker der Blick auf ein besseres Kennenlernen untereinander gerichtet werden. Die Ausstellung vermittelt zudem wertvolle Tips für die Gestaltung und Nutzung von Freizeit.

Katholische Zentrale für die Jugend in Daun eröffnet

Keine Konkurrenz zur kommunalen Jugendarbeit

DAUN. Am Donnerstag wurde in Daun die Katholische Jugendzentrale eröffnet. Zahleiche Gäste nahmen an der Feierstunde im Schwesternheim des Dauner Krankenhauses teil. Unter ihnen waren geistliche Würdenträger der Bischöflichen Behörde, der Region Westeifel, des Dekanats, Landrat Orth, Bürgermeister des Kreises Daun und kommunaler Behörden sowie Vertreter der katholischen Jugendorganisationen.

Mitarbeiter der Katholischen Jugendzentrale, die sich in der Friedensstraße 11 befindet und Montag bis Freitag von 8.30 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 17 Uhr geöffnet ist, sind Regionaljugendpfarrer Franz-Rudolf Müller, Jugenpfleger Kurt Lappe und Margret Körber.

Die Dauner Jugendzentrale soll gezielt helfen, unterstützen, anregen, beraten und für jedermann offen sein. Jugendliche sollen hier Impulse erhalten können, die ihnen helfen, Verantwortung in Kirche und Gesellschaft zu tragen.

Landrat Orth begrüßte die Einrichtung dieser Katholischen Jugendzentrale und unterstrich, daß in dieser Richtung keineswegs eine Konkurrenz zur staatlichen oder kommunalen Jugendarbeit gesehen wird, sondern der willkommene Partner und Helfer für gemeinsame und vielfältige Aufgaben in der Jugendhilfe und Jugendpflege.

20,5 Millionen DM für das neue Altenzentrum Daun

Orden finanziert davon über neun Millionen DM - Kreistag gab grünes Licht für das Dauner Projekt

DAUN. Der Kreistag gab am Montag einstimmig „grünes Licht" für den Bau eines 20,5 Millionen DM teuren Altenzentrnms im „Kampbüchle". Der Kreis beteiligt sich mit einem Drittel an den Gcsamtkosten. Der Baubeginn soll dieses Jahr sein. Das Altenzentrum erhält ein Altenwohnheim, ein Pflegeheim und ein Kommunikationszentrum sowie 122 Betten. 25 neue Arbeitsplätze werden geschaffen und dann das Altenheim des Kreises in Mehren aufgelöst. Personal und Bewohner des Altenheimes Mehren werden vom Altenzentrum Daun übernommen. Anmeldungen für die Aufnahme in das Altenzentrum Daun werden ab sofort im Krankenhaus Daun entgegengenommen.

Bei der Vorstellung dieses Projektes machte der Architekt Dipl.-Ing. Hans-Joachim Neckenig (Neuwied) deutlich, daß dieses Zentrum etwas Besonderes werden wird: Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit soll »Menschlichkeit im Wohnen für Senioren" Realität werden. Das Altenzentrurm erhalte keine Betonklötze. Die Baumasse werde gestaffelt und sich im besonders reizvollen städtebaulichen Akzent in die neue Gemeinde „Altendorf" integrieren. Aktivitäten der Senioren würden nicht nur erhalten, sondern geradezu gefördert.

Direktor Geißler gab in Vertretung des Ordens die künftigen Pflegesätze bekannt, die jedoch heute noch nicht fest fixiert seien: Etwa 7,50 DM im Wohnbereich für den Quadratmeter, für den Heimbereich 49 DM pro Tag, für den Pflegebereich 68 DM pro Tag und für Schwerstfälle 80 DM pro Tag. Im übrigen lobte Direktor Geißler die gute Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung, und er gab der Hoffnung Ausdruck, daß mit der Fertigstellung dieses Dauner Alten-Zentrums „vorrangig" sozial schwache Senioren die Chance erhalten, einen gemütlichen Lebensabend im Dauner Altenzentrum zu verbringen.

Landrat Orth nannte die Kostenaufteilung. Das Altenzentmm erfordere ohne den Grunderwerb und ohne die äußere Erschließung einen Aufwand von rund 20,5 Millionen DM. Die von der Stadt Daun zusätzlich zu tragenden Kosten für den Grunderwerb und die äußere Erschließung belaufen sich auf rund l Million DM. Auf Grund der neuen Kostensituation ergibt sich folgende Finanzierung: Eigenmittel des Ordens 3 924 626 DM, durch den Orden aufzunehmende Darlehen und Kredite 5 405 400 DM, Zuschuß des Landes 2 824 000 DM, Anteil des Landkreises Daun (Va) 6 900 000 DM, Zuschuß Verbandsgemeinde Daun l 500 000 DM.

Blick in die Kreistagssitzung. Von links: CDU - Fraktionssprecher Mdl Günther Wollscheid, Direktor Herbert Neusen , II. Kreisdeputierter Christian Theiss, Landrat Karl - Adolf Orth, Oberamtsrat Arnold Arnoldy, SPD - Fraktionssprecher Wolfgang Jenssen; vorne Mitte : Leo Blum, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes

DAUN. Die „Wachablösung" war in diesen Tagen beim Kreisbauernverband Daun. Zum neuen Vorsitzenden wurde Leo Blum, Landwirtschaf tsmeister aus Niederbettingen, gewählt. Er löst Peter Clausen (Dockweiler) ab, der in den vielen Jahren seiner Tätigkeit als Vorsitzender dem Kreisbauernverband Daun sein Profil verliehen hat. Unser Bild zeigt Landrat Orth (links), der dem neuen Vorsitzenden Leo Blum die Grüße des Kreises Daun überbrachte. (Mitte: Peter Clausen).

Arbeitsplätze für Behinderte

GEROLSTEIN. In Anwesenheit von Sozialminister Gölter wurde das 3,5 Millionen DM teure Projekt „Behindertenwerkstatt in Gerolstein" am Montag der Bestimmung übergeben. Diese Hilfe für die Behinderten war nur zustande gekommen, weil Vereine für die Werkstatt in Gerolstein rund 500 000 DM gespendet haben.

Der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Bürgermeister Lorse (Kelberg), betonte, mit der Inbetriebnahme der Behindertenwerkstatt werde ermöglicht, 120 Behinderten ein erfülltes Arbeitsleben zu bieten.

Die Präsidentin des Landesarbeitsamtes Saarbrücken, Frau Dr. Lenske, beleuchtete das Leistungsglück der Behinderten durch Arbeit in der Werkstatt. Landrat Orth (Kreis Daun) dankte vor allem den Vorsitzenden der Lebenshilfen Bitburg, Prüm, Daun, Lorse, Thommes und Limburg, für ihren uneigennützigen Einsatz.

Zum Schluß sprach Werkstattleiter Görgen über die Möglichkeiten der Werkstatt zur Verarbeitung von Metall, Holz und Textilien.

Adler- und Wolfspark Kasselburg

Etwa 117 000 Besucher im vergangenen Jahr - 60 Greifvögel

PELM/KASSELBURG. Einen Besucherrekord meldet der Adler- und Wolfspark Kasselburg für das Jahr 1979: Über 117 000 Personen haben die Freiflugführungen der Greifvögel und die Wolfsfütterungen in der malerischen Kasselburg bei Gerolstein besucht, obwohl der Park wegen ungünstiger Witterungsverhältnisse rund eineinhalb Monate geschlossen war.

Der Tierbestand im Adler- und Wolfspark Kasselburg hat sich dank Zuchterfolgen erheblich ausgeweitet. Das Schnee-Eulen-Pärchen hat erstmals Nachwuchs. Im August 1979 wurden zwei prächtige Junge geboren. Im Spätsommer dieses Jahres wird erneut Nachwuchs erwartet. Anfang April hat sich bei den Uhu-Pärchen ebenfalls Nachwuchs eingestellt. Das Gänsegeierpaar hat die Halbzeit der Brutzeit ebenfalls überschritten. Nachkommen werden etwa Mitte Mai erwartet.

Parkleiter Kollinger ist sicher, daß auch der Steinadler in Kürze Eier zum Brüten ablegt. Die äußerst seltenen Wanderfalken haben ihr Gelege dagegen schon längst bestätigt. Von den sich derzeit im Brutkasten befindlichen Eiern hat sich zumindest eines bisher als befruchtet erwiesen — also auch hier Nachwuchs. Der Adler- und Wolfspark Kasselburg beherbergt neben rund 60 Greifvögeln aller Art noch etwa hundert verschiedene Säugetiere. Zum Frühjahrsbeginn hat sich auch dort Nachwuchs eingestellt: Fast dreißig Frischlinge beim Schwarzwild, ein Fohlen bei den Tartan-Waldwildpferden und neun Zwergziegen. Der besondere Stolz des Parks ist nach wie vor der Habicht „Sabine", der nun 26 Jahre alt geworden ist. Bei diesem Greifvogel handelt es sich um das mit Abstand älteste Tier dieser Art, das bekannt geworden ist. Bisher war ein 17 Jahre alter Habicht der Alters-Rekordhalter.

Unser Bild zeigt Falkner Kollinger mit (1.) dem Raubadler Zar, der inzwischen 12 Jahre alt ist.

Den Besuchern des Adler- und Wolfsparkes Kasselburg bietet sich also ein reiches Angebot mit erheblich vergrößertem Tierbestand. Über 4000 Besucher allein an den Ostertagen lassen erkennen, daß auch weiterhin mit einer positiven Entwicklung gerechnet werden kann. Wolfsfütterungen und Greifvogelvorführungen sind täglich ab 15 Uhr.

Hubertus-Rader-Schule Gerolstein

GEROLSTEIN. Die Staatliche Hubertus-Rader-Schule in Gerolstein ist ihrer Bestimmung übergeben. Zum Festakt in der Aula der Schule für Geistigbehinderte im Kreis Daun hatten sich Vertreter der Landesregierung, der Kreisverwaltung und der Kommunen zusammengefunden, die Festansprache hielt Kultusministerin Dr. Hanna Renate Launen.

Landrat Orth begrüßte Eltern, Lehrer, Schülerinnen und Schüler zu diesem besonderen Tag. Diese offizielle Übergabe der Schule schließe ein schwieriges Kapitel ab, und die Mühsal vergangener 14 Jahre mit vielen Notlösungen möge bald vergessen sein, sagte Orth.

Es gab an diesem Tag manches Danke zu sagen, für besonderen und persönlichen Einsatz um den Bau dieser Schule. Nach kurzem Rückblick auf die Entstehung der G-Schule meinte Landrat Orth, daß eines der schönsten und zweckmäßigsten Schulgebäude im Kreis Daun eingeweiht werde.

Die Errichtung der Schule war mit erheblichen finanziellen Aufwendungen verbunden. Zu den Gesamtkosten von voraussichtlich 4,5 Millionen DM hat das Land Rheinland-Pfalz bisher einen Zuschuß von 2,3 Millionen DM bewilligt. Mit seinem Dank dafür verband Orth die Hoffnung, daß man in Mainz auch für die Mehrkosten ein offenes Ohr habe.

Nach dem „Tanz der Pferdchen", einer Darbietung der Kinder aus der Unterstufe, war dem „Festprogramm" die Starre genommen. Es gab herzlichen Beifall. Auch bei der Segnung der Kreuze beteiligten sich Schüler der Oberstufe im Teil der Fürbittgebete. Die Mittelstufe zeigte Gymnastik, für behinderte Kinder eine besondere Leistung der Körperbeherrschung.

Dr. Hanna Renate Laurien betonte, die Behinderten seien auf die Solidarität aller Menschen angewiesen und es gilt, überall die Bereitschaft dafür zu wecken. Die Landesregierung sage ja zu allen Schulformen, jede mit eigenem Profil, nicht eine Schule für alle.

Dr. Laurien gab zu bedenken, daß im Grunde der nichtbehinderte Mitbürger im Umgang mit Behinderten Merkmale der „Behinderung" zeige. Nützlichkeit und Leistung seien nicht das einzige im Leben und oft müsse man sich fragen, wer mehr vom anderen lernen kann. Spontaner Beifall des Hauses unterstrich diese Ausführungen. Der Ministerin überreichte Landrat Orth einen Scheck, dessen Betrag für die Ausstattung der Schule Verwendung findet.

Sonderschuldirektor Pauly gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß in dieser Schule alle Behinderten aus dem Kreisgebiet aufgenommen werden können, auch die Schwerstbehinderten. Ein besonderes Dankeswort für Pionierarbeit in den ersten Jahren galt Amtsrätin Leonards und Landrat Urbanus. Der Stadt Gerolstein bescheinigte Pauly, sie sei behindertenfreundlich, Verwaltung und Bevölkerung haben die behinderten Kinder voll akzeptiert. Das ist keine Selbstverständlichkeit.

Es gab noch Dankesworte für gute Planung und erfreuliche Zusammenarbeit mit allen beteiligten Firmen. „Eine optimale Förderung der Kinder ist nun möglich, und alle Lehrer fühlen sich in die Pflicht genommen". Elternsprecher Erich Koch übermittelte den Dank der Eltern, Architekt Dipl.-Ing. Bley gab seiner Freude über den gelungenen Bau Ausdruck. Der Chor der Grundschule beschloß die Feierstunde musikalisch.

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Staatsminister Otto Meyer hat Landrat Orth mitgeteilt, daß für die Fertigstellung der Erneuerungsmaßnahmen an der Burg in Kerpen ein erheblicher Zuschuß in Höhe von 378 000 DM zur Verfügung gestellt wurde. Dadurch können die begonnenen Arbeiten, wie vorgesehen, weitergeführt werden. Bei den Bauarbeiten war man auf unvorhergesehene Schwierigkeiten gestoßen. Diese erforderten allein einen Kostenmehraufwand von rund 430 000 DM.

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• Bei der Verkehrsabteilung der Kreisverwaltung Daun wurde am 1.1.1980 folgender Kraftfahrzeugbestand registriert. Krafträder 658, Personenkraftwagen 21 978, Lastkranwagen 1 383, Kraftomnibusse 125, Zugmaschinen 3 808, Sonderkraftfahrzeuge 145 und Kfz-Anhänger 1 435. Insgesamt als 29 532. Gegenüber dem Vormonat ist eine Abnahme von 63 Fahrzeugen zuverzeichnen. Dies ist auf die Löschung von 285 Fahrzeugen zurückzuführen.

Die Jahresunfallstatistik 1979 weist im Kreise Daun insgesamt 1 279 Verkehrsunfälle mit 12 Toten, 182 Schwerverletzten und 229 Leichtverletzten aus. Im Durchschnitt wurden monatlich 107 Verkehrsunfälle registriert. Die meisten Unfälle ereigneten sich in den Monaten Mai, Juni und Juli sowie im September. Die niedrigsten Zahlen weisen die Monate März und Februar aus. In 1 089 Fällen waren Fehler der Fahrzeugführer die Unfallursache, in 92 Fällen mangelnde Verkehrstüchtigkeit.

Die Pfarrkirche Bodenbach, Mittelpunkt des Eifeldorfes.

Beispielhafte Dorferneuerang

Gespräch zwischen Landrat und Professor Dr. Bendermacher

DAUN. „Sollte das Dorfenieuerangspro-gramm sterben", sei dies bedauerlich für den gesamten Eifelbereich. Diese Wertung traf Landrat Orth in einem Gespräch mit Professor Dr. Bendermacher, der Kapazität im Bereich Städteplanung, Dorferneuerung und Dorfinventarisierung. Die derzeitigen Projekte im Kreis Daun (Immerath, Niederstadtfeld, Schutz, Kerpen, Nitz, Kerschenbach und Bolsdorf) sah der Landrat als Orientierungspunkte für andere Dörfer an. Bisher wurden rund 1,2 Mio. DM investiert.

Bezogen auf den Bereich Bolsdorf, der derzeitig in Hillesheim die Diskussion bestimmt, betonte Orth, daß er Möglichkeiten sehe, auch unter Wegfall der Mittel des Programms langfristig auf den Grundlagen eines Planes von Professor Dr. Bendermacher aufzubauen. Dies könne in Verbindung mit der Verbandsgemeinde und der Gemeinde geschehen. Der Plan Bolsdorf wird seitens des Kreises als Modellfall angesehen, da hier erstmals im Kreis eine Erneuerung im Rahmen einer Gesamtkonzeption erreicht werden soll.

Professor Dr. Bendermacher vertrat die Meinung, daß für eine Dorferneuerung stets eine Gesamtkonzeption notwendig sei. Das Ausklammern bestimmter Bereiche (Kanalisation, Verkabelung) führe nur dazu, daß laufend Verteuerungen auftreten.

Man sollte sich seiner Meinung nach auch davon befreien, nur von Bauerndörfern zu reden. Gesellschaftlich gesehen können Dörfer als Wohnplätze positive Einheiten darstellen. Auf diesem Weg wurde in der Eifel seiner Meinung nach eine gute Strecke zurückgelegt. Rein baukulturell könne erst ein Ergebnis erwartet werden, wenn sich die Verhältnisse auf diesem Sektor konsolidieren.

Als Zielsetzung forderte er zu erhalten, was erhaltbar sei. Natürlich müßten sich hier staatliche Stellen vermehrt engagieren. Eine Notwendigkeit sei in diesem Zusammenhang die Etaterhöhung im Denkmalpflegebereich.

Kreishandbuch

Die Kreisverwaltung Daun hat ein Handbuch für den Landkreis Daun erstellt. Dieses Handbuch enthält allgemeine Angaben über den Landkreis, Zusammensetzung des Kreistages und der Ausschüsse, eine Aufstellung über die Kreisstraßen, Kreiseinrichtungen sowie über, die Gemeinden des Kreises. Schwerpunkt bildet das gesamte zur Zeit geltende Satzungsrecht des Kreises. Das Handbuch soll die Arbeit zwischen Verwaltung und kommunalen Mandatsträgern erleichtern.

Historische Bausubstanz

Die Kreisverwaltung Daun als Untere Denkmalschutzbehörde hat in Daun den alten evangelischen Friedhof an der Bitburger Straße sowie das Kurtrierische Amtshaus nebst aufstehenden Umfassungsmauern in der Burgfriedstraße unterr Denkmalschutz gestellt. Der evangelische Friedhof in Daun wird aufgrund seines Alters, Entstehung etwa um 1800, ais geschichtliches Kleinod angesehen. Auf dem Friedhof befinden sich zahlreiche alte Grabsteine, deren Erhalt gesichert werden soll. Das Bauwerk enthält einen Gebäudeteil aus dem 16, Jahrhundert, der auf der Nordwestecke unregelmäßig gerundet und mit einem Türmchen über die Umfassungsmauer der Burg tritt. Die Hofansicht des Amtshauses mit gemauertem Dachgiebel enthält im Portalüberbau das Wappen des Trierer Erzbiscnofs Karl-Josef, Herzog von Lothringen, Bischof von Olmütz und Osnabrück.

Stadtzentrum

In der letzten Kreistagssitzung wurde durch Landrat Orth, Sparkassendirektor Kremer und Professor Serini dem Kreistag das Planungskonzept für den Bereich des alten Landratsamtes vorgestellt Die Planungen sehen neben der Erweiterung der Kreissparkasse, die Anlegung einer Tiefgarage, einer Ladenzone, den Bau von Wohnungen und Praxen, ein Bürgerhaus und einen gestalteten Platz mit einem Brunnen vor. Der Kreistag hat dem Planungskonzert einstimmig zugestimmt.

Ausgelöst wurden die Planungsüberlegungen durch die dringend erforderliche Erweiterung der Kreissparkasse Daun. Die Kreissparkasse hat nur die Möglichkeit einer Erweiterung in Richtung altes Landratsamt. Derzeit sind in dem Bereich des alten Landratsamtes noch das DRK, die Kreisbildstelle, der Bauernverband und vor allem das Amtsgericht untergebracht. Die Unterbringung des DRK soll nach jetzigen Überlegungen eventuell in einem Neubau zusammen mit der Feuerwehr erfolgen. Aufgrund von Verhandlungen konnte erreicht werden, das nunmehr auch der Planungsauftrag durch da« Justiz- und Finanzministerium für den Neubau eine« Amtsgerichtes im Bereich des Behördenzentrums in Daun erteilt wurde. Sobald eine anderweitige Unterbringung dar genannten Behörden und Organisationen erreicht tot, soll die noch im Kreiseigentum befindliche Fläche einer städtebaulichen Nutzung zugeführt werden. Das vorliegende Planungskonzept sieht vor, daß der Anbau des alten Landratsamtes (früher altes Kreissparkassengebäude) abgerissen werden soll. Nur das eigentliche alte Landratsamt ist architektonisch sehr wertvoll und soll auf jeden Fall erhalten bleiben. Dieses Gebäude soll dann zu einem »Bürgerhaus« umgebaut werden. Die Erweiterung der Kreissparkasse ist im Bereich de« jetzigen DRK-Hauses vorgesehen. Die geplante Ladert-zone soll rund 1 200 qm betragen.

Über dieser Ladenflache sollen 19 Wohnungen bzw. Praxen entstehen. Unter dem Gesamtkomplex ist der Bau einer Tiefgarage mit 80 bis 100 Einstellplatzen vorgesehen. Diese Tiefgarage ist für die Kreissparkasse, aber auch für die neuzubauenden Wohnungen, das Bürgerhaus und die Ladenzone dringend erforderlich. Über der Tiefgarage soll ein Platz mit einem Brunnen angelegt werden. Dieser Platz soll eine Anbindung an den geplanten Kurpark erhalten. Sollte dieses Planungskonzept verwirklicht werden können, erhält die Stadt Daun einen eigentlichen Stadtmittelpunkt. Di« Planugsvorstellungen im Bereich des alten Landratsamtes wurden am gleichen Tag auch dem Stadtrat von Daun vorgetragen. Dar Stadtrat hat in seiner Sitzung beschlossen, für den vorgenannten Bereich einen Bebauungsplan aufzustellen.

 

 

Partner

»Berufsschule und Handwerk, sichere Partner unserer Jugend«. Unter diesem Motto stand eine Ausstellung der Auszubildenden und Gesellen im Schreinerberuf, die in der Berufsschule in Gerolstein durchgeführt wurde. Die Ausstellung zeigte besonders deutlich den bisherigen Erfolg der Berufsgrundschule »Holz«. Alle Besucher konnten sich von einer soliden Handwerksarbeit überzeugen.

Von der Schreinerinnung wurden die Kosten für die Fahrten der Hauptschüler zur Ausstellung übernommen. Diese Aktion leistet einen vorbildlichen Beitrag zur Berufsfindung. Oberhaupt muß gesagt werden, daß die Zusammenarbeit zwischen Innung Berufsschule für den Bereich der Schreiner ausgezeichnet klappt. Bei einer Besichtigung der Ausstellung sagte Landrat Orth, daß die Abschlüsse in der Berufsbildenden Schule gleichrangig mit allen anderen Bildungseinrichtungen gesehen werden müssen. Praktisch alten Absolventen des Berufsgrundschuljahres »Holz« konnte in den letzten Jahren eine Ausbildungsstelle vermittelt werden.

Finanzsituation

Nachdem alle Haushaltspläne der 109 Gemeinden bzw. Städte des Landkreises Daun verabschiedet sind, hat die Kreisverwaltung Daun eine Übersicht über die finanzielle Situation der Gemeinden des Kreises Daun erstellt. Danach läßt sich insgesamt eine erhebliche Verbesserung der Finanzsituation der Gemeinden feststellen. Im Jahre 1977 hatten noch 42 Gemeinden und im Jahre 1978 immerhin noch 29 Gemeinden einen unausgeglichenen Haushaltsplan. Bei den verabschiedeten Haushaltsplänen für das Haushaltsjahr 1980 weisen lediglich noch 13 von 109 selbständigen Gemeinden ein Haushaltsdefizit aus.

25 Gemeinden des Kreises haben das vergangene Jahr mit einem Haushaltsfehlbetrag abgeschlossen. Wenn es in den kommenden Jahren möglich sein sollte, die alten Belastungen aus den Vorjahren Zug um Zug abzubauen, so könnten auch die restlichen 13 Gemeinden in die Lage versetzt werden, ausgeglichene Haushaltspläne aufzustellen. Die Belastung aus Vorjahren ist bei den 13 genannten Gemeinden in sieben Fällen höher oder in etwa gleich mit dem Haushaltsfehlbetrag 1980. Die insgesamt positive Entwicklung läßt auf eine weitere Konsolidierung der gemeindlichen Finanzen schließen und wird die Gemeinden mit einem ausgeglichenen Haushaltsplan künftig verstärkt in die Lage versetzen, Investitionen vorzunehmen und somit auch einen Beitrag, wenn es erforderlich ist, zur Konjunkturpolitik zu leisten.

Bei der Verabschiedung der Haushaltspläne für das Haushaltsjahr 1980 spielte die Hebesatzgestaltung bei der Gewerbesteuer eine sehr große Rolle. 36 Gemeinden des Landkreises Daun haben den Gewerbesteuer-Hebesatz für das Haushaltsjahr 1980 gesenkt. Als einzige Gemeinde im Landkreis Daun erhebt die Gemeinde Hillesheim einen Gewerbesteuer-Hebesatz von unter 300 % und zwar 290 v. H. Der überwiegende Teil aller Gemeinden erhebt eine Gewerbesteuer zwischen 300 und 320 v. H. Lediglich einige kleinere Gemeinden erheben einen wesentlich höheren Gewerbesteuer-Hebesatz. Bei größeren Gemeinden sieht der Hebesatz wie folgt aus: Daun 300, Gerolstein 320, Jünkerath 330, Stadtkyll 320, Üxheim 320 und Kelberg 300. Auch diese Entwicklung zeigt, daß sich die Gemeinden ihrer Verantwortung, die der Bundesgesetzgeber von ihnen im Rahmen der Steuerpolitik erwartet hat, bewußt sind.

DAUN. Der Verbraucherstützpunkt Daun erfreut sich zwar steigender Beliebtheit, wird jedoch im allgemeinen noch zu wenig genutzt, berücksichtigt man das breitgefächerte Angebot und die Vielzahl der Hilfen, die dem Bürger gegeben werden können. Erfreulich, daß beim Dauner Markt der Verbraucherbus der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz in der Kreisstadt Station machte. Zahlreiche Marktbesucher nutzten das Angebot. Möglichkeiten zu weiteren Informationen sind täglich im Verbraucherstützpunkt Daun gegeben, im Gebäude der AOK.

Sanierung Hillesheim

Die Ortskernsanierung Hillesheim wird auch im Jahre 1980 zügig fortgeführt. Weit über die Grenzen Hillesheims wird die Sanierung anerkannt und beachtet. In diesen Tagen ist der Gemeindeverwaltung der Bewilligungsbescheid über insgesamt 1,2 Mill. Bundes- und Landesmittel zugegangen, wozu die Gemeinde Hillesheim einen Eigenanteil von 400 000 DM beisteuern muß.

Mit dem Bewilligungsbescheid ist dem Antrag der Gemeinde Hillesheim zur Durchführung der für 1980 vorgesehenen Sanierungsmaßnahmen in vollem Umfange stattgegeben worden. Mit einem Finanzvolumen von 1,6 Mill. DM ist es möglich, die Grabenstraße vom Viehmarkt Dis zur Einmündung in die B 421 auszubauen sowie verschiedene Ordnungsmaßnahmen im Bereich der Stadtmauer durchzuführen. Unter Einbeziehung der nunmehr bewilligten Mittel wurden für gemeindliche Maßnahmen in die Sanierung rd. 7,5 Mill. DM investiert, denen Privatinvestitionen von rd. 8,5 Mill. DM gegenüberstehen

Ortsbürgermeister Hank sprach allen beteiligten Steilen den Dank der Gemeinde für ihre überaus positive Einstellung und Unterstützung aus.

Ein Schaufenster der Oberen Kyll

Erste Kylltalschau in Stadtkyll eröffnet

STADTKYLL. Die internationale Kylltal-Schau ist eröffnet. Am ersten Tag notierte man in Stadtkyll 3000 zahlende Besucher. Viele Ehrengäste hatten es sich nicht nehmen lassen, dieser Industrie- und Handelsmesse in Kleinformat einen Besuch abzustatten.

Der Gewerbeverein zeichnete verantwortlich, er hat sich redlich gemüht. Daß man aus diesem ersten Versuch lernen muß und wird, ist selbstverständlich. Vor allem im organisatorischen Bereich werden für die Zukunft Korrekturen nötig sein.

Ws den Besucher der IKS freute, es war für jeden etwas dabei. Im Zelt zeigen 55 Aussteller aus der Verbandsgemeinde Obere Kyll aus dem Raum Euskirchen, den Kreisen Bitburg-Prüm und Daun, aus Belgien und Luxemburg und neues aus allen Fachgebieten, Ob Möbel oder Textil, Kunstgewerbe,   Baufach, holzverarbeitende Industrie, Raumgestaltung, Sanitäres. Banken und Sparkassen informieren, der Verkehrsverein wartet mit neuen Angeboten auf, Caritas und DRK geben Informationen aus ihren Arbeitsbereichen. Die Werkstatt für Behinderte zeigt Produkte und Fertigungsgerät. Der Förderverein für Lernbehinderte macht auf Möglichkeiten für diesen Personenkreis aufmerksam. Natürlich sind auch landwirtschaftlich orientierte Firmen vertreten, dazu ein Steinmetz und eine Fülle von Zulieferfirmen für produktionswichtiges Metall.

Die Ausstellung ist bis einschließlich Sonntag geöffnet.

12,5 Millionen DM für 26 Projekte

DAUN. Der Landkreis Daun erhält 1908000 DM an Zuweisungen aus Mitteln des Investitionsstocks 1980. Dies teilte Landrath Orth mit. Gegenüber dem Vorjahr trat eine Erhöhung um rund 700 000 DM ein, bedingt dadurch, daß die Mittel des Investitionsstocks angehoben wurden. Mit den Zuweisungen werden im Kreisgebiet Investitionen in den Gemeinden mit 12,5 Millionen DM gefördert. Bisher liegen für 26 Einzelprojekte die Bewilligungsbescheide bereits vor.

In den Haushaltsjahren 1980 und 1981 liegt nach dem Willen des Landtages der Schwerpunkt der Finanzierungen bei Dorfgemeinschaftshäusern, Bürgerhäusern, Gemeinde- und Vereinshäusern. Die Notwendigkeit dazu wird vorrangig dort anerkannt, wo größere Versammlungs- und Veranstaltungsräume von privater Seite fehlen oder durch ausgeprägte Eigeninitiativen solche Einrichtungen entstehen können. Von den bewilligten Zuschüssen fallen 435 000 DM auf diesen Bereich. Rund 900 000 DM dienen der Mitfinanzierung des aufzubringenden Gemeindeanteils aus Erschließungs- und Ausbaumaßnahmen, wie dem Bau oder Ausbau von Gemeindestraßen und Gehwegen.

Radfahrprüfungen

Landrath Orth besuchte kürzlich in Begleitung von Regierungsrat Schneider, Amtsrat Meyer und Polizeihauptkommissar Eich die Jugendverkehrsschule der Kreisverkehrswacht Daun auf dem Wehrbüsch in Daun. Er wurde dort vom Vorsitzenden der Kreisverkehrswacht, Hans Slabik, Daun und dem Geschäftsführer Franz Hellebrand begrüßt und mit den Sorgen des Vereins vertraut gemacht. Landrat Orth teilte mit, daß der Landkreis Daun seit Inbetriebnahme der Jugendverkehrsschule im Jahre 1953 rd. 63 500 DM Zuschüsse gezahlt habe. Hiervon entfallen allein   19000 DM auf die Jahre 1978 bis 1980. Diese finanziellen Hufen unterstreichen die Bedeutung, die der Landkreis der Jugendverkehrsschule zukommen lasse. Der Landkreis Daun werde auch in Zukunft die einzige stationäre Verkehrserziehungsschule in der Eifel finanziell unterstützen.

In jedem Schuljahr besuchen alle 4. Grundschulklassen unseres Kreises dreimal die Jugendverkehrsschule und legen dort nach eingehender Vorbereitung durch die Kreisverkehrs^ acht ihre Radfahrprüfung ab. Im vergangenen Schuljahr haben sich 99,6 Prozent der Schüler aller 4. Grundschulklassen an der Radfahrprüfung beteiligt.

Diese wurde von 90,9 Prozent der Schüler bestanden. Damit Hegt die Kreisverkehrswacht Daun wie seit Jahren wiederum mit an der Spitze der Landesergebnisse.

Die regnerische Witterung dieses Sommers konnte von den Schülern gegenüber früherer Jahre besser verkraftet werden, weil rechtzeitig mit Unterstützung der Landesregierung und des Landkreises Daun an der Jugendverkehrsschule ein Vordach als Regenschutz und Pausenhalle fertiggestellt wurde.

Unser Bild zeigt die Schüler der Grundschule Üxheim bei der Ablegung der Radfahrprüfung in der Jugendverkehrsschule in Daun. Die Kreisverkehrswacht Daun e. V. ist als gemeinnütziger Verein anerkannt. Ihr Schirmherr ist der Landrat des Kreises Daun. Der Verein ist zur Erfüllung seiner verkehrserzieherischen Aufgaben auf die finanzielle Unterstützung durch die Bevölkerung angewiesen. Zur Zeit beträgt der Mitgliederstand rd. 400 Personen, die einen Jahresbeitrag von jeweils 10 DM an die Kreisverkehrswacht entrichten. Weitere Mitglieder sind erwünscht. Interessenten mögen sich mit dem Geschäftsführer Franz Hellebrand, Trierer Straße 21, in Daun in Verbindung setzen. Jede eingezahlte Mark wird zur Verkehrserziehung der Kindergarten- und Grundschulkinder aufgewendet.

 

Hochkelberg und Mosbrucher Weiher sind

100. Naturschutzgebiet in Rheinland-Pfalz

KELBERG. Mit großem Bahnhof wurde am Montag das 100. Naturschutzgebiet in Rheinland-Pfalz „Hochkelberg und Mosbrucher Weiher" ausgewiesen. Wir berichteten darüber. Der Minister für Soziales, Gesundheit und Umwelt, Dr. Georg Gölter, hob dieses jüngste rheinlandpfälzische Naturschutzgebiet aus der Taufe.

Mit der Ausweisung dieses 100. Naturschutzgebietes bewegt sich das Land Rheinland-Pfalz einen Schritt weiter auf das Ziel zu, bis zum Ende der achtziger Jahre die Anzahl seiner Naturschutzgebiete auf rund 150 gesteigert zu haben. „Hier muß noch einiges geschehen" bekräftigte der Minister. In einer Exkursion wurde den Gästen das „Geburtstagskind" vorgestellt. Während der Leiter des Forstamtes Daun, Dr. Wenzel, die Gründe für den Schutzzweck für Hochkelberg und Mosbrucher Weiher aufgrund geologischer Strukturen sowie der natur- und landschaftsgeschichtlichen Entwicklung darstellte, erläuterte Diplom-Botaniker Gerstenberger (Universität Bonn) den hohen Wert dieses neuen Naturschutzgebietes aufgrund von Vorkommen äußerst seltener Pflanzen, die teilweise in der Eifel vom Aussterben bedroht sind.

Der Mosbrucher Weiher, eine Talsenke mit moorigem Untergrund, zeigt die typische Formation des Maarvulkanismus, während sich die bewaldete Höhe des Hochkelbergs als ein Schichtvulkan darstellt. Beide Fachleute ließen eindeutig anklingen, daß es spezielle beim Mosbrucher Weiher nicht allein um den Erhalt des Vorhandenen gehe, sondern vielmehr darum, durch Verbesserungen und Rückgewinnungen des Biotops, die ursprüngliche Flora und Fauna zu erhalten und zu rekultivieren.

Bezogen auf den Hochkelberg ließ Dr. Wenzel anklingen, daß zwar die dort befindliche Nato-Sendeanlage optisch aus dem Rahmen fällt, die Naturschutzbetrachtungen dieses Bereiches jedoch in keiner Weise beeinträchtige. Ausgehend von diesem Themenkreis bezeichnete Minister Dr. Gölter gerade das Nuturschutzgebiet Hochkelberg und Mosbrucher Weiher als durchaus geeignet, Konflikte und Interessenkollisionen des Naturschutzes mit irgendwie tangiereden Interessengruppen aufzuzeigen. Optimistisch äußerte der Minister, daß sich dieses 100. Naturschutzgebiet in Rheinland-Pfalz als ein wichtiger Schritt darstelle auf dem Weg zur Erhaltung einer lebenswerten Umwelt und damit einer lebenswerten Welt.

Kreiszuschuß für Kreisverkehrswacht

Der Kreisausschuß des Landkreises Daun gewährte der Kreisverkehrswacht Daun e. V. für die entstehenden Ausgaben bezüglich der Unterhaltung und des Betriebes der Jugendverkehrsschule einen Kreiszuschuß in Höhe von 3 000 DM. Darüber hinaus gewährte der Kreisausschuß der Kreisverkehrswacht e. V. für die Anschaffung einer Testeinrichtung zum mobilen Einsatz zur Durchführung von Seh- u. Reaktionstests einen Kreiszuschuß in Höhe von 1 915 DM. Die Anschaffung der Testeinrichtung erfordert einen Gesamtbetrag von 6 386 DM. Hierzu gewährte das Land einen 30 % igen Zuschuß. Der Restbetrag in Höhe von 40 Prozent der Gesamtkosten wird als Eigenleistung durch die Kreisverkehrswacht übernommen. Durch die Zuschüsse des Kreises soll die Arbeit der Kreisverkehrswacht anerkannt werden. Irn Schuljahr 1979/80 werden wie in den vergangenen Jahren alle vierten Grundschulklassen unseres Kreises an den Radfahrprüfungen in der Jugendverkehrsschule teilnehmen. Die Prüfungen wurden im Vorjahre bei einer Beteiligung von 99,6 % von 90,9 % der Schüler bestanden. Die Kreisverkehrswacht lag damit an der Spitze der Landesergebnisse.

Feuerwehrleute

Im Landkreis Daun sind zur Zeit 124 aktive Feuer-1 wehren vorhanden mit insgesamt 2 920 Feuerwehrleuten. Die Zahl der Feuerwehrleute in Relation zur Gesamtbevölkerung des Kreises hat sich in den letzten Jahren kaum verändert und beträgt nunmehr 4,78 Prozent. In der Verbandsgemeinde Daun sind 47 Wehren mit 1 092 Feuerwehrleuten, in der Verbandsgemeinde Gerolstein 23 Wehren mit 579 Feuerwehrleuten, in der Verbandsgemeinde Hlilesheim 19 Wehren mit 430 Leuten, Kelberg mit 19/416 und Obere) Kyll mit 16/403.

Zweckverband

Vor kurzem fand eine Sitzung des Kuratoriums der Musikschule im Landkreis Daun statt. Es ist vorgesehen, für die Musikschule einen Zweckverband zu bilden. Der Entwurf einer Zweckverbandssatzung wurde im Kuratorium beraten und einstimmig gebilligt. Die Satzung wird den Verbandsgemeinden nunmehr zur Beschlußfassung vorgelegt. Mitglieder des Zweckverbandes sind die fünf Verbandsgemeinden des Kreises. Der Zweckverband hat die Aufgabe, im Bereich des Landkreises eine Musikschule einzurichten, zu betreiben und zu unterhalten. Die Aufgaben der Musikschule bestehen insbesondere darin, Kinder, Jugendliche und Erwachsene an die Musik heranzuführen und eine vorberufliche Fachausbildung durchzuführen. Die Musikschule finanziert sich durch die Schülerentgelte, Beihilfen und sonstige Zuwendungen Dritter. Defizite werden zur Hälfte von den Verbandsgemeinden und zur anderen Hälfte vom Landkreis übernommen.

Stromversorgung wird verbessert

DAUN. Ein bedeutendes Projekt für die weitere, gesicherte Stromversorgung der Stadt Daun und Umgebung wird derzeit realisiert. Eine 110-kV-Anlage in Daun und eine neue 110-kV-Leitung werden von Daun nach Kirchweiler gebaut, wo die neue Leitung mit der 110-kV-Leitung Jünkerath-Gerolstein verbunden wird.

Die vorbereitenden Planungen für dieses Projekt begannen in den 70er Jahren. Die Länge der zu erstellenden 110 kV-Leitung beträgt ca. 10 km. Im letzten Leitungsabschnitt zwischen Fuchskopf und Anlage Daun wird der 35-kV-Dop-pelleitungsabschnitt provisorisch durch ein isoliertes Leiterbündel ersetzt. Hierdurch wird eine Beeinträchtigung der Umgebung, insbesondere von Waldabschnitten, vermieden.

13 000 DM für den DRK-Kreisverband

DAUN. Die Direktoren der Kreissparkasse Daun, Kremer und Fries, überreichten dieser Tage dem DRK-Kreisverband Daun die Summe von 13 000 DM. Dieser Betrag war der Erlös aus der Bewirtung im Festzelt, wo die Kreissparkasse am 16., 17. und 18. Mai mit drei tollen Tagen ihren 125. Geburtstag feierte. An diesen Tagen hatten Helferinnen und Helfer des DRK-Ortsvereins Daun für den Ausschank an Getränken und die Bedienung der Gäste gesorgt. DRK-Kreisgeschäftsführer Schütze wies darauf hin, daß dies die bisher höchste Zuweisung war, die dem DRK-Kreisverband zuging. Unser Bild zeigt die Direktoren der Kreissparkasse Daun, Helmut Kremer und Theo Fries, mit dem DRK-Kreisgeschäftsführer Schütze, der den Betrag mit herzlichem Dank entgegennahm.

Spitzenleistungen für Milchanlieferer erzielt

Auszahlungspreis von 68,01 Pfennig- Vertreterversammlung der Eifelperle Milch eG Hillesheim Günstige Entwicklung im Schulmilchbereich -164,9 Millionen Liter Milch vermarktet

DAUN/HILLESHEIM. „Es ist unser Ziel, einen höchstmöglichen Milchpreis z« erwirtschaften, wir haben uns dabei Respekt verschafft, aber keine Freunde gewonnen." Dies betonte der Direktor der Eifelperle eG, Schleder, im Verlauf der ordentlichen Vertreterversammlung des Unternehmens. Mit einem Milchauszahlungspreis von 68,01 Pfennig pro Uter Milch, bei einer Warenrückvergütung von 4,8 Pfennig wurden erneut Spitzenleistungen für die Milchanlieferer erzielt, die in der Bundesrepublik als Novum gelten. Vorstandsvorsitzender Peter Clausen hatte die Versammlung, an der auch Landrat Orth teilnahm, eröffnet.

Im Geschäftsbericht betonte Direktor Schleder, daß es für Milcherzeuger und Molkereien zunehmend schwieriger werde, Zukunftsprognosen zu stellen und künftige Ziele abzustecken. Nicht einmal kurzfristige Entwicklungen könnten derzeit abgeschätzt werden. Er unterstrich, daß die Milch zu dem erforderlichen Preis am Markt nicht absetzbar sei. Die Bemühungen der Molkereien, mit neuen Produkten höhere Umsätze zu tätigen, seien an ihre Grenzen gestoßen. Am Markt herrsche ein erbitterter Verdrängungswettbewerb.

Weitere Positionen seiner Ausführungen bezogen sich auf die Milchanlieferung 1979 , 164 909 389 Liter (168 207 560 Kilogramm), die Milchpreisentwicklung sowie Produktionszahlen und Verwertungsmöglichkeiten. Die Bilanzsumme per 31. Dezember 1979 betrug 48 224 434 DM. Im Verlauf seiner Ausführungen zur Bilanz gab Schleder bekannt, daß sich insbesondere auch der Schulmilchbereich günstig entwickelt habe. So liegt der Schulmilchanteil der Eifelperle Milch eG in Rheinland-Pfalz bei 50 Prozent.

Bauernhöfe mit Gütezeichen

Beim Urlaub auf dem Lande wird auf Qualität wieder Wert gelegt

F.A.Z. FRANKFURT. Um dem Urlaub auf dem Bauernhof zu einem besseren Ruf zu verhelfen, will die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft in ihren Katalog für 1981 nur Betriebe aufnehmen, die das DLG-Gütezeichen erhalten haben. Bereits jetzt sind es 1268 Bauernhöfe mit einer Kapazität von 15 000 Betten. Die Hälfte der Höfe bietet Ferienwohnungen oder Häuser an, ein Drittel der Zimmer ist mit eigenen Sanitärzellen ausgestattet.

In diesem Jahr haben sich laut DLG 253 Betriebe um das Gütezeichen neu beworben. Sie liegen verstärkt in traditionellen Feriengebieten wie dem Allgäu, dem Schwarzwald oder in Schleswig-Holstein. Eine Kommission aus Vertretern der DLG, der Fremdenverkehrsämter und jetzt auch des Hotel- und Gaststättengewerbes prüft die Höfe auf ihre Eignung für die Aufnahme von Urlaubern. Außer Sauberkeit und Ausstattung der Quartiere wird auch auf einen gemütlichen Aufenthaltsraum und die Möglichkeiterj für die Urlaubsgestaltung auf dem Hof und in der Gemeinde geachtet; freundliche Gastgeber gehören ebenfalls zu den Voraussetzungen. Unfall- und Versicherungsschutz sind gewährleistet.

Nur wenige Bauernhöfe können ohne Verbesserungsvorschläge oder Auflagen aufgenommen werden, und ungefähr ein Drittel der Bewerber fällt bei der Prüfung durch. Mängel kommen vor allem im Bereich der sanitären Anlagen vor. Ein unzureichender Eindruck des landwirtschaftlichen Bereiches kann ebenfalls zum Ausschluß führen. Haben die Höfe das Gütezeichen erhalten, werden sie alle zwei Jahre kontrolliert

Ferdinand Krisa feierte 100. Geburtstag

GEROLSTEIN. Ferdinand Krisa, Lissinger Straße 20, ältester Bürger der Stadt und Verbandsgemeinde, feierte in geistiger Frische den 100. Geburtstag. Krisa. der aus Klodnitz bei Breslau stammt, lebt seit über 20 Jahren in Gerolstein. Seit 1966 ist er Witwer. Er wird seit zwölf Jahren von Fräulein Kätchen Krones liebevoll betreut. Der Jubilar ist gelernter Maschinenschlosser und war Werkmeister in einer Blechfabrik. Außerdem war er bei der Bundesbahn tätig. Da er diese Tätigkeiten wegen einer Augenkrankheit nicht mehr ausführen konnte, widmete sich der Jubilar der Heilkunde (Heilpraktiker). Im Namen der Stadt und Verbandsgemeinde Gerolstein gratulierte Bürgermeister Geiser und überreichte ein Weinpräsent. Auch Pfarrer Stiren wünschte für die Kirchengemeinde dem Jubilar alles Gute. Der Männergesangverein Gerolstein brachte am Abend ein Ständchen. Unsere Aufnahme zeigt (von links) Krisa, Pfarrer Stiren und Bürgermeister Geiser.

P. Wilhelm Wiesen feierte eisernes Priesterjubiläum

Gönnersdorf: Im St.-Josef-Stift von Sendenhorst (Bistum Münster) feierte Pater Wilhelm Wiesen das seltene Fest des eisernen Priesterjubiläums. Der 91jährige Jubilar stammt aus Gönnersdorf, Pfarrei Lissendorf in der Eifel. Er ist Mitglied des Ordens vom heiligen Kamillus. Wilhelm Wiesen, 1915 in Köln zum Priester geweiht, arbeitete nach dem Studium der Kirchen- und Profangeschichte von 1920 bis 1947 als Referent und Direktor beim Deutschen Caritasverband in Freiburg. Hier gründete er das erste Seminar für Seelsorgehilfe und die Berufsgemeinschaft katholischer Seelsorgehelferinnen. Außerdem schuf er eine Arbeitsstelle für Fragen der Seelsorgewissenschaft und rief einen Verlag für seelsorgerisches Schrifttum ins Leben. Bekannt ist auch der von ihm verfaßte „Katechismus vom Laienapostolat".

Pfarrer Konrad Mattias Kowalczyk t

Katzwinkel (Eifel): Völlig unerwartet starb in den Mittagsstunden des 4. Juli 1980 in Katzwinkel/Pfarrei Ueß (Eifel) Pfarrer in Ruhe Konrad Mattias Kowalczyk, wenige Tage vor Vollendung seines 73. Lebensjahres.

In der Pfarrei Ueß fand Pfarrer Kowalczyk einen neuen Wirkungskreis und eine neue Heimat. Von 1962 bis 1975 war er hier als Pfarrer tätig. Aber auch in den fünf Jahren seines Ruhestandes half er seinem Nachfolger in der Pfarrei Ueß und seinen Mitbrüdern im Dekanat Kelberg, soweit es seine Kräfte zuließen.

Wie schon in Eichendorf bemühte Pfarrer Kowalczyk sich auch in Ueß um eine würdige Renovierung und Ausstattung der Pfarrkirche. Die Feier seines 40jährigen Priester Jubiläums im Jahre 1973 und seine Verabschiedung in den Ruhestand im Jahr 1975 zeigten, wie sehr seine Pfarrangehörigen ihn geschätzt haben.

Solide Ausbildung der Wehren

HILLESHEIM. „Die Freiwillige Feuerwehren des Kreises Daun besitzen eine moderne Ausrüstung, einen soliden Ausbildungsstand und haben ihre Einsatzbereitschaft in unterschiedlichsten Situationen unter Beweis stellen müssen." Dies verbunden mit einem Dank an die Wehrleute - sagte Landrat Orth beim Kreisfeuerwehrtag in Hillesheim. Verbesserungen seien noch in Ausrüstung und Koodinierung mit anderen Hilfsorganisationen erforderlich.

Der Kreisfeuerwehrtag 1980 war zugleich Anlaß, das 100jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Hillesheim zu feiern. Zur Feuerwehrtagung am Sonntagmorgen im Saal Michels (Hillesheim) hatten sich Abordnungen der 123 Wehren des Kreises Daun und aus der Nachbarschaft sowie Ehrengäste eingefunden. Bezogen auf die finanzielle Ausgleichspflicht des Kreises bei der Gewährung von Zuschüssen für Ausrüstungsgegenstände, Hilfsmittel oder den Bau von Feuerwehrgerätehäusern wies Orth darauf hin, daß der Kreis Daun im Verlauf der vergangenen fünf Jahre (1976 68 000 DM, 1977 61000 DM, 1978 158200 DM, 1979 102800 DM und 1980 112 000 DM) insgesamt 502,000 DM bereitgestellt habe. Er brachte auch die Notwendigkeit der Erstellung von Alarm- und Einsatzplänen zur Sprache, ebenso die Zweckmäßigkeit geschulter Stäbe für die Organisation und Durchführung eines optimalen Brand- und Katastrophenschutzes.

Gemäß einer Neuerung in der Ausbildungs- und Bestellungsverordnung der Feuerwehr ernannte der Landrat erstmals Ausbilder, die auf Kreisebene fungieren: Für die allgemeine Ausbildung: Brandobermeister Johann Kauth (Daun), Brandmeister Helmut Hartmann (Saxler), Oberfeuerwehrmann Gerhard Weiler (Deudesfeld), Ludwig Diederichs (Kalenborn), Robert Benz (Hillesheim) und Wehrführer Matthias Meyer (Schüller). Für die Ausbildung zu Sprechfunkern: Gerd Wirtz (Gereistem), Jürgen Götten (Hillesheim) und Zugführer Werner Thiel (Jünkerath). Atemschutzgerät: Hauptfeuerwehrmann Wolfgang Olf (Daun) und Friedrich Schnitzler (Hillesheim).

Jugendzentrum im Pfarrhaus 500 000 DM Gesamtkosten

DAUN. Die Restaurierung des alten Pfarrhauses in Kelberg beschäftigte den Kreisausschuß des Landkreises Daun. Die katholische Pfarrgemeinde Kelberg beabsichtigt, das alte Pfarrhaus zu einem Pfarr- und Jugendzentrum umzubauen und bei dieser Gelegenheit gleichzeitig zu restaurieren. Bei dem alten Pfarrhaus handelt es sich um einen spätbarocken Bau. Die Unterschutzstellung nach dem Denkmalschutz- und -pflegegesetz wurde beantragt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 500 000 DM. Der Kreisausschuß gewährt einen Kreiszuschuß in Höhe von 10 000 DM.

Der Eigentümer der Dreiser Burg beabsichtigt, die Burg einer grundlegenden Restaurierung zu unterziehen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 751 000 DM. 1980 sollen ca. 180 000 DM verausgabt werden. Der Kreisausschuß gewährt zur Restaurierung einen ersten Kreiszuschuß in Höhe von 5000 DM.

Redaktions-Gespräch

Landrat Orth führte in den letzten Tagen ein Gespräch mit den Redaktionen der Schülerzeitungen und den Verbindungslehrern von Schulen in der Trägerschaft des Landkreises Daun. Mit diesem Gespräch wollte sich Landrat Orth einmal über die Arbeit der Redaktionen von Schülerzeitungen informieren und, soweit es angebracht und gewünscht wird, versuchen, die Arbeit der Schülerzeitungen zu unterstützen.

Zunächst fand ein Meinungsaustausch über die bestehenden Probleme für die Herausgabe von Schülerzeitungen statt. In diesem Zusammenhang wies Landrat Orth darauf hin, daß der Landkreis Daun seit dem Jahre 1980 jeder Schule für die Tätigkeiten der Schülermitverantwortung den Betrag von 500 DM zur Verfügung gestellt hat. Dies sei ein erster Schritt, um eine kleine Hilfestellung für die überaus wichtige Arbeit der Schülermitverantwortungen zu unterstützen. Diese Mittel könnten bei finanziellen' Schwierigkeiten auch für die Herausgabe der Schülerzeitungen verwandt werden.

Damit künftig die Redaktionen der Schülerzeitungen über anstehende Probleme im Bereich der Schulen und der Jugendlichen besser informiert werden, wurde vereinbart, daß die Kreisverwaltung Daun die entsprechenden Presseberichte auch den Schülerzeitungen zur Verfügung stellt. Weiter hat Landrat Orth den Schüllerredaktionen zugesagt, daß sie sich jederzeit bei Problemen an den Landkreis wenden können.

Freizeitstätte

Seit Juli 1979 steht Kindern und Jugendlichen des Kreises Daun, aber auch anderer Städte und Kreise, in Kelberg die kreiseigene Jugendfreizeitstätte zur Verfügung. Seit Beginn der Belegung bis heute waren bereits über 5 000 Übernachtungen hier zu verzeichnen. Kinder und Jugendliche aus Belgien, Frankreich, Luxemburg. Tunesien und selbstverständlich aus der Bundesrepublik Deutschland haben in Kelberg schöne und abwechslungsreiche Tage verbracht. Derzeit verfügt die Jugendfreizeitstätte über 45 Betten in schmucken Räumen, einen Aufenthaltsraum, Besprechungsräume, beispielhafte sanitäre Anlagen und eine Küche, die höchsten Ansprüchen genügt. Hinzu kommen zwei Zeltplätze mit fest installierten Betten, in denen weitere 36 Personen übernachten können.

Sportanlage, Bolzplatz, ein beheiztes Freibad in unmittelbarer Nähe und die herrliche Waldlandschaft runden das Freizeitangebot ab.

Die Jugendfreizeitstätte eignet sich außerhalb der jeweiligen Ferien ganz besonders für die Durchführung von Schullandheimaufenthalten. Durch die außerordentlich günstige Lage — etwas außerhalb von Kelberg — ist gewährleistet, daß zum Beispiel bei solchen Schullandheimaufenthalten eine ungestörte Betreuung erfolgen kann.

Für die Anmietung und die Betreuung der Jugendfreizeitstätte in Kelberg ist das Kreisjugendamt bei der Kreisverwaltung in Daun zuständig. Es empfiehlt sich, frühzeitig eine Reservierung der Freizeitstätte vornehmen zu lassen. Die offizielle Einweihungsfeierlichkeiten für die moderne Jugendfreizeitstätte ist für den 2. Juni 1980 vorgesehen.

Kinderchor dern Grund- und Hauptschule Kelberg beim Vortrag

Leben im Papphaus

Dritte-Welt-Woche der Katholischen Jugend des Dekanats Daun

Pappe und Karton können wertvolle Demonstrationsmittel sein. Das dokumentierte in einer Dritte-Welt-Woche die Katholische Jugend des Dekanats Daun in Zusammenarbeit mit der Jugendzentrale und der DPSG-Gruppe zur Unterstützung der Entwicklungsarbeit afrikanischer Pfadfinderverbände.

Kaum ein Stoff wäre geeigneter, die Kluft zwischen Reichtum und Armut deutlicher zu machen, als verschlissene Pappe. Sie erinnert einmal an jene Zeit vor erst rund 60 Jahren, als hierzulande der Pappkarton, Zeichen der Armut, den teueren Koffer ersetzte. Daß aus Karton und Schilfrohr menschliche Behausungen „gebaut" und inmitten eines gepflegten Stadtbildes gezeigt werden, versetzt andererseits den Betrachter einige tausend Kilometer südwärts in die Elendszonen Afrikas. Auf dem Postplatz in Daun, wo solches geschah, ließ zur Eröffnung der Dritte-Welt-Woche strömender Regen die Wohn- und Lebensnot der Menschen in' Pappzelten und Schilfrohrhütten hautnah werden.

Den Initiatoren Bernhard Kühn, Christoph Schmilz und Kurt Lappe standen Thomas Steckenborn, Sebastian Schmilz und Christoph Hegerl für die Öffentlichkeilsarbeit zur Seile. Viele kleine Helfer aus der Schar der Meßdiener ordneten sich in das Team ein, um ihren Beitrag zum guten Gelingen der Aktion beizusteuern.

In solchen Hütten müssen anderswo Menschen leben.

Alice Thiel erzählte im Kindergarten von Afrika und Sabine Pfeifer führte Regie beim Thealerspiel.

„Anders leben, damit andere überleben! Einfach leben! Der Gier nach Wohlstandsplunder entsagen! Interesse wecken für die Notleidender Mitmenschen! Endlich konsequent handeln!" Das waren Kerngedanken, die Christoph Schmilz bei der Kundgebung nach einem Umzug durch die Stadt zum Ausdruck brachte, während das Dritte-Welt-Feslival zum Abschluß im Vorhof der St.-Nikolaus-Kirche zahlreiche Besucher anzog, Auch die Aachener Zentrale von Misereor hatte zur Information und Aussprache eingeladen. Für den musikalischen Rahmen sorgte beim Festival die Jazz-Combo des Thomas-Morus-Gymnasiums mit vielen beifällig aufgenommenen Darbietungen und solistischen Einlagen. Neben dem Treiben im Workshop fand die emsige Theatergruppe viele dankbare Zuschauer. Und die Unterstülzung der Jugendgruppen durch die Frauengemeinschaft der Pfarrei mit.

Kaffee und Kuchen sicherte dem Abschlußtag der, Dritte-Welt-Woche breite Resonanz der Bevölkerung.

Im Abschlußgottesdienst, den die Jugend in der Thomas-Morus-Kirche gestaltete, würdigte Missionsbischof Hoenen die Aktivität der Jugend zur Verdeutlichung der großen Anliegen im Kampf gegen Hunger und Not in der Welt. Frömmigkeit dürfe sich nicht auf den kirchlichen Raum beschränken. Sie müsse zur Tat reifen, Antrieb zur Hilfeleistung sein, wo immer menschliches Leben gefährdet sei. Christi Wort, „für Euch", müsse zum Nachdenken zwingen und über Kontinente hinweg von Herz zum Herzen dringen. Das war auch einer der Leitgedanken im Grußwort an die Dauner Jugend von Diözesanbischof Dr. Bernhard Stein ... „weil wir wieder darauf gestoßen werden müssen, daß der weitaus größere Teil der Menschheit hungert und in unmenschlichen Verhältnissen lebt!"

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Am 28. 6. 1980 erblickten die Drillinge der Familie Michels aus Lissendorf im Gerolsteiner Krankenhaus das Licht der Welt. Nach ihrer Geburt wurden Simone, Stefan und Erik nach Trier in die Kinderklinik verlegt, um alle Risiken bei dieser Mehrlingsgeburt auszuschließen.

Simone, welche zuerst auf die Welt kam, wog bei der Geburt 2 300 Gramm. Dann kam Stefan mit 2 260 Gramm, und Erik mit 2 400 Gramm. Sie waren bei der Geburt 52 cm, 49 cm und 51 cm groß. Schon nach wenigen Tagen zeigte sich, daß sich die Drillinge gut entwickelten und schon etwas zugenommen hatten. Ihre Eltern sind Matthias und Monika Michels. Ihr Vater ist in Köln bei der Bundesbahn tätig. Simone, Stefan und Erik haben schon einen »großen« Bruder von zwei Jahren, Vor einigen Tagen sind die drei neuen Erdenbürger nun endlich nach Hause gekommen.

Nun klatscht mal schön ...

Nostalgisches in Bronze vor dem Kreishaus in Daun

Es hat eigenen Reiz, künstlerischen Besonderheiten am Wegesrand nachzuspüren. Doch viele Kunstwerke aus vergangenen Jahrhunderten sind in den Regionen des Bistums Trier von Bomben und Gefechtseinwirkungen des Zweiten Weltkriegs zerstört worden. Ihre Trümmer hinterließen Lücken, die in den Aufbaujahrzehnten nach dem Krieg nur unvollkommen geschlossen werden könnten. Zwar ist das Bemühen um künstlerischen Ausdruck in Kleinstädten und Dörfern nicht' nur durch schöpferisches Wirken kulturell tätiger Vereine neu belebt worden, sondern auch bei kirchlichen Wiederauf- und Neubauten, an Schulen, Rathäusern und öffentlichen Bauwerken, deren Architektur allerdings allzu häufig vom Zeitdruck der Nachkriegsepoche geprägt ist Die Wiederaufbaueile schuf mancherlei reizlose Betonsilos und überließ es der „Nachwelt", diesen wenigstens im Umfeld künstlerische Effekte zuzufügen.

Ein Beispiel dieser Art ziert seit zwei Jahren den Eingang zum Sitz der Kreisverwaltung in Daun, wo die Vollendung des Neubauprogramms in den 60er Jahren von nachfolgenden Rezessionsstreichungen gestoppt wurde. Dar*-um war es erfreulich, daß der Dauner Kreisausschuß unter Führung des damaligen Landrats Martin Urbanus schon 1966 für den Vorplatz zum neuen Kreishaus einen künstlerischen Akzent in Auftrag gab. Der kreiseingesessene Bildhauer Ullrich Kenn aus Leudersdorf, dessen künstlerisches Schaffen weithin Ruf genießt, löste die Aufgabe mit der einfühlsamen, ja bürgernahen Idee dreier Klatschweiber, die vor dem Landratsamt gestikulieren, wie es Landrat Römer 1977 zur Enthüllung deutete, „um die Schwellenangst des Bürgers vor dem Betreten eines Behördenhauses abzufangen und dem Besucher klarzumachen, daß in dem Behördenhaus keine anonymen Wesen wirken, sondern Menschen, die sich ihrer Schwächen und Fehler bewußt sind".

In der Tat: Wer zu schmunzeln versteht, wird das verschmitzte Augenzwinkern der drei Frauen ihre Gestik mit dem vielsagenden Fingerzeig auf den Landratssitz, ihr Händereiben- und ihr „Fäustchen" als stummes Flunkern vor dem Verwaltungshaus deuten. Der Künstler hat dies so lebendig und aussagekräftig dargestellt, daß der Betrachter angeregt wird, eigene Gedanken und Gefühle in die Unterhaltung einzubringen, ähnlich humorvolle wie sie etwa an Stammtischen oder bei den Möhnen am Weiberdonnerstag den Ernst des Alltags in Heiterkeit umsetzen. So verbindet sich Nostalgisches mit der Szenerie, denn jenen volkstümlich-heiteren Schalk sprüht auch der gußeiserne Bacchus in der Dauner Leopoldstraße aus, der von 1815 an runde 150 Jahre über vergilbte Aktenbündel vor dem alten Landratsamt wachte; ebenfalls kein Symbol humorloser Untertanen. Um diese Ausstrahlung Eifeler Artverwandtschaft mit rheinischem Frohsinn ging es dem Künstler auch am heutigen Kreishaus, wenngleich die drei Frauen trotz ihrer lebensgroßen Darstellung dennoch die zwerghafte Bescheidenheit des Bürgers vor hohen Behörden verkörpern. Aber schlank und rank sprechen die Figuren eine deutliche Sprache. Ihre Gestik ist unmißverständlich von herber Eifeler Art und wirkt ebenso humorig wie schalkhaft im Wechselspiel von Licht und Schatten.

Klatschweiber sind im Zeitalter der Emanzipation und des Berufslebens der Frauen außer Mode geraten, ja rar geworden. So mag die Nostalgie, die sich um die ansprechende Bronzegruppe rankt, jedwede gegenwartsbezogen« Deutung anheimstellen. Ihre künstlerische, volksverbundene Aussage indes wird über Jahrzehnte hinweg aktuell bleiben wie Klatsch und Tratsch um Wetter und Tagesgeschehen ... und — so möchte der Betrachter hinzufügen — solange es noch Behörden gibt, die selbstkritisch Sinn für Humor bewahren. Es soll größere und höhere als in Daun geben, denen heitere Selbsterkenntnis die Arbeit zum Wohl zwerghafter Untertanen erleichtern könnte.

Die Prototypen

Als Gott die Welt erschaffen hatte, Hunsrück, Eifel und Moseltal fertig waren, erkannte er, hier fehlt noch die passende Bevölkerung. Also machte er sich in dem ihm eigenen Stil ans Werk.

Auf dem Hunsrück trat er gegen eine Erdscholle, und heraus kam der Urvater aller Hunsrückbewohner. Der rieb sich die Augen und tönte: Maach dat net noch mal!

In der Eifel trat der liebe Gott gegen einen Baum, und heraus sprang mit wildem Blick der Urtyp der Eifel, und der schrie kampfbereit: Wer war dat?

Im Moseltal trat Gott dann behutsam gegen eine Rebe und ging, vorsichtig geworden, einen Schritt zurück. Aus der Rebe schälte sich langsam der Prototyp der Moselaner heraus und sagte: Jetzt trinke mer erst mal e Fläschelche Wein, dann könne me ja drüber reden.

Aus »Deutschland und die Moselaner« von Alfons Krisam (Basilika-Verlag Trier, 1980)