Kritiker und Kenner der Malerin Christel Schneider aus Daun beobachten seit Jahren die sich immer stärker profilierende Ausdrucksform der Künstlerin. Mit Aquarellen in Wischtechnik begann der eigenwillige Stil, in denen die Themen des Bildes — meist Bäume oder Sträucher — mit energischen Tuschestrichen Akzente setzten. Dann wurden Christel Schneiders Landschaftsbilder farbiger, jedoch nie bunt. Verwaschenes Aqua ist ihr fremd, sie liebt starke Farben und gewagte Kompositionen. In einen Abend- oder Gewitterhimmel mit Weltuntergangsstimmung setzt sie das Stückchen Helle, das Hoffnung signalisiert. Fast zerbrechlich erscheinen vor diesem Hintergrund blühende Bäume in sanftem Rosa. Farben als dekoratives Element? Ja, aber sie sind genau so Mittler zwischen Künstler und Betrachter und lenken durch geschickte und fein dosierte Übertreibung den Blick auf die Schönheit der einfachen Dinge. Es lohnt, mit Christel Schneiders Bildern den Dialog immer wieder aufzunehmen.