Schul- und Backhaus Immerath renoviert

Gemeinschaftsraum für die örtlichen Vereine geschaffen • 100 000 DM Kosten

IMMERATH. Nach etwa einjähriger Bauzeit ist die Renovierung des historischen Schul- und Backhauses Immerath abgeschlossen. Die Renovierungskosten beliefen sich auf 100 000 DM. Das Gebäude, das vermutlich Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut wurde, wurde, nachdem es seine Funktion als Backhaus verloren hatte, nicht mehr genutzt und drohte zu zerfallen. Im Dorferneuerungsprogramm wurde erstmals die Möglichkeit einer Renovierung gegeben. Weiter wurde dadurch möglich, die Umgebung des Backhauses durch die Anlegung eines Brunnens, Bepflanzung und Natursteinpflasterung zu verschönern.

Nachdem zunächst nur 65 000 DM für die Gebäuderenovierung vorgesehen waren, zeigte sich bei der Renovierung des alten Fachwerkgebäudes bald, daß diese Kosten nicht gehalten werden konnten, weil erheblich größere Beschädigungen von tragenden Teilen erkennbar wurden. Auch die Wiederherstellung der beiden Backöfen erforderte einen erheblichen Mehraufwand. Nach Abschluß der Renovierung belaufen sich die Baukosten auf 100 000 DM. An der Finanzierung dieser Summe beteiligten sich das Land Rheinland-Pfalz, das Landesamt für Denkmalpflege, der Landkreis Daun, die Verbandsgemeinde Daun und die Gemeinde Immerath.

Im gesamten Eifelbereich ist ein Gebäude mit ähnlicher oder gleicher Funktion nicht mehr auffindbar. Lediglich im Freilichtmuseum Cochem kann noch ein ähnliches Gebäude besichtigt werden. Das alte Fachwerkhaus diente sowohl als Schule als auch als Gemeindebackhaus. Im Untergeschoß, das durch den Straßenbau nicht mehr ebenerdig zur Straße liegt, ist der Backraum und ein kleinerer Backofen untergebracht. Ein weiterer größerer Ofen wurde an die hintere Giebelseite vermutlich später angebaut. Im Untergeschoß befindet sich weiter neben dem Backraum ein Wohnraum, der dem Lehrer zur Verfügung stand. Im Obergeschoß zur Straßenseite hin, befand sich der Klassenraum in einer Größe von sechs mal fünf Metern. Ferner war ein weiteres kleines Zimmer in der Größe von eineinhalb bis drei Metern neben dem Treppenhaus angeordnet, das als zweiter Wohnraum dem Lehrer zur Verfügung stand. Aber auch der Speicherraum mußte als Wohnraum genutzt werden, wie aus der Schulchronik Immerath hervorgeht. Um 1850 wohnte und wirkte Lehrer Niewel in diesem Backhaus. Lehrer Niewel soll fünf Kinder gehabt haben. Die Schulchronik berichtet folgendes: „Als damaliger Lehrer wird der Niewel genannt. Damals diente als Schulhaus ein Haus im Unterdorfe. Es liegt gegenüber dem Hause des Hieronimus und wird jetzt als Gemeindebackhaus genutzt. Das war eine sehr beschränkte und erbärmliche Wohnung für einen Lehrer, zumal der damalige Lehrer Niewel eine zahlreiche Familie hatte. Einige seiner Kinder mußten wegen Raummangels ihre Schlastätten auf dem Speicher unter dem Dach " - Lehrer Niewel starb im  Dezember 1869 in Immerath. Schön wäre es, wenn die alten Backöfen Das historische Gebäude soll jetzt den örtlichen Vereinen von Immerath als Gemeinschaftsraum zur Verfügung stehen. Schön wäre es, wenn die alten Backöfen.bald wieder benutzt würden.

Das Schul- und Backhaus Immerath