Grundsteinlegung für Seniorenheim in Daun

Urkunde

Im Namen des Dreieinigen Gottes

t des Vaters

t des Sohnes

t des Heiligen Geistes

Im Jahre Eintausendneunhundertundachtzig nach der Menschenwerdung des Herrn wurde diese

Urkunde ausgefertigt für den Grundstein des Altenzentrums in Daun, das von der Kongregation

der Schwestern von der Heiligen Jungfrau und Märtyrin Katharina erbaut wird. Das Haus erhält

den Namen

Seniorenhaus Regina Prothmann

nach der Gründerin der Kongregation der Ermländer Katharinenschwestern.

In diesem Jahr Eintausendneunhundertundachtzig war

Papst Johannes Paul II, Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche

Dr. Bernhard Stein, Apostolischer Administrator mit den Rechten eines regierenden Bischofs in

der Diözese Trier

Josef Pauken, Regionaldekan der Region Westeifel

Alfons Hubig, Pfarrer von Daun und Dechant des Dekanats Daun

Pater Reinhard Bück P. A., Hausgeistlicher im Krankenhaus Maria Hilf

Prof. Dr. Karl Carstens, Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland

Helmut Schmidt, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland

Dr. Bernhard Vogel, Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz

Julius Saxler, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Trier

Karl-Adolf Orth, Landrat des Kreises Daun

Adolf Waldorf, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun

Ferdinand Kettenhofen, Stadtbürgermeister der Stadt Daun

In der Ordensgemeinschaft der Kongregation der Schwestern von der Heiligen Jungfrau und

Märtyrin Katharina war

Schw. M. Leonis Sobisch, Generaloberin der Kongregation

Schw. M. Philothea Hinzmann, Provinzoberin der Provinz Berlin

Schw. M. Agnes Quos-Simon, Oberin des bestehenden Konvents der Katharinenschwestern am

Krankenhaus Maria Hilf in Daun

Die Kongregation der Schwestern von der Heiligen Jungfrau und Märtyrin Katharina, eine katholische Ordensgemeinschaft päpstlichen Rechts, wurde im Jahre 1571 zu Braunsberg in Ostpreußen von der Kaufmannstochter Regina Prothmann gegründet. Die Heilige Katharina von Alexandrien wurde als Schutzheilige erwählt, da sie die Patronin der Stadtpfarrkirche zu Braunsberg war.

Regina Prothmann wagte es als junges Mädchen mit einigen wenigen Gefährten, dem Antrieb ihres Herzens und der Gnade Gottes folgend, ein Kloster ohne strenge Klausur in der damals üblichen Form zu gründen und ein soziales Hilfswerk zu beginnen, das für die damalige Zeit unerhört war.

Die kirchliche Genehmigung für die ersten Ordensregeln der Neugründung wurde am 18. März 1583 durch den ermländischen Fürstbischof Martin Cromer erteilt.

Die Tätigkeit der Schwestern beschränkte sich in den ersten Jahrhunderten auf das Ermland in Ostpreußen. Das Tagewerk der Schwestern war ausgefüllt mit Gebet, Pflege der Armen und Kranken und Erziehung der weiblichen Jugend. Mit der Gnade und Hilfe des Herrn war es der Schwesternschaft möglich, durch alle Heimsuchungen, Nöte und Schicksale der Zeit ihr segensreiches Wirken bis auf den heutigen Tag ununterbrochen fortzusetzen. Im Jahre 1897 zogen die ersten Schwestern nach Brasilien, wo sich zwei blühende Provinzen entwickelten. Auch die Not zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde mit der Gnade und Kraft des Heiligen Geistes überwunden. Über hundert Schwestern gingen in dieser Not heim zum Herrn. Den überwiegenden Teil der Schwesternschaft aber vertrieben die Kriegsfolgen aus ihrer angestammten Heimat. Sie suchten und fanden ein neues Wirkungsfeld in Mittel- und Westdeutschland.

Direktor Geister verliest die Urkunde

Die Kongregation hat zum Zeitpunkt der Grundsteinlegung den Sitz des Generalmutterhauses in Grottaferrata/Rom, Italien, zwei Ordensprovinzen in Brasilien, eine Ordensprovinz in Polen, eine westdeutsche Ordensprovinz und eine Ordensprovinz in Berlin, die die Niederlassung der Schwesternschaft in Daun begründete.

Nach deutschem Recht ist die Kongregation rechtsfähige Körperschaft des öffentlichen Rechts innerhalb deutschen Gebietes mit Sitz in Münster/Westfalen.

Im Jahre 1951 konnte die Ordensgemeinschaft nach Gottes Willen ihr segensreiches Wirken auch in Daun ausüben. Sie übernahm von der katholischen Kirchengemeinde zu Daun das Krankenhaus Maria Hilf. Der Dienst am Nächsten in der Pflege der Kranken und auch die Betreuung der Kinder im Kindergarten der Pfarrgemeinde zu Daun wurde von den Schwestern ausgeübt.

Der notwendige Neubau des Krankenhauses in Daun wurde mit vielen Mühen und Sorgen der Schwestern, jedoch guter Hilfe staatlicher, kommunaler und kirchlicher Stellen und dem Segen des Herrn im ersten Bauabschnitt im Jahre 1972 und im zweiten und abschließenden Bauabschnitt im Jahre 1977 vollendet. Dem Konvent der Katharinerinnen zu Daun wurde von der Kongregation auch eine irdische Heimstatt geschaffen durch den Bau des Konventhauses an der Wehrbüschstraße, dessen Grundstein am 26. Februar im heiligen Jahr 1975 gelegt und das am 23. Juni 1976 eingeweiht werden konnte.

Der Not der Jugend um qualifizierte Berufsausbildung begegnete die Kongregation mit dem Neubau der Krankenpflegeschule auf dem Krankenhausgelände, der am 4. Juli des Jahres 1977 begonnen und bereits am 2. Juli 1978 eingeweiht werden konnte.

Im gleichen Jahre, am 22. März 1978, trat die öffentliche Verwaltung durch den Landrat Karl-Adolf Orth an die Katharinenschwestern heran mit der Bitte, auch die Betreuung der alten und pflegebedürftigen Bewohner von Stadt und Landkreis Daun zu übernehmen. Die Schwestern sagten auch zu dieser Aufgabe ja, obwohl sie selbst Sorge um den Nachwuchs an Ordensberufen haben und auch die wirtschaftliche Belastung durch den Bau eine sorgfälitge Prüfung ihrer Möglichkeiten erforderte.

Ehrengäste und Schwesternschaft bei der Grundsteinlegung

Ausschnitt vom Chor der Krankenpflegeschule, der das denkwürdige Ereignis gesanglich umrahmte.

Die Unterstützung, die das Vorhaben durch die Öffentlichkeit und die öffentliche Verwaltung erfuhr, ermutigte die Schwesternschaft, in dieser Zeit ein neues Werk zu beginnen. Die Einwohner und Grundstückseigentümer der Grundstücke Aufm Kammpbüchel gaben Grund und Boden, der durch die Gemeinde gekauft und den Schwestern übertragen wurde. Geben der Gemeinde hat vor allem die Kreisverwaltung und auch die Landesregierung Rheinland-Pfalz die Vorbereitungen mitgetragen. Der Deutsche Caritasverband gab seine Unterstützung durch Sicherung der Finanzen mit Mitteln der Bundesrepublik Deutschland.

Wir danken Gott, dem Herrn, dem Allmächtigen Vater, dem menschgewordenen Sohn und dem Schöpfer Geist, daß wir heute, am 18. September 1980, den Grundstein für das Seniorenhaus Regina Prothmann in Daun legen können. Den kirchlichen Segen zur Grundsteinlegung erteilt als Vertreter des Bistums Trier Domkapitular Monsignore Werner Mühlenbrock.

Der Geist Gottes soll das Haus und alle, die in ihm wohnen werden, behüten und bewahren zu allen Zeiten. Es soll irdische Heimstatt sein für die Bewohner von 6 Zweizimmerwohnungen, 24 Einzimmerwohnungen, 22 Einzimmerwohnplätzen für betreuungsbedürftige und 64 Plätze für pflegebedürftige Mitbürger in 16 Einzel- und 24 Zweibettzimmern. Für die Ordensschwestern sind zugleich neun Wohnplätze vorgesehen. Das Haus hat damit Raum für 122 Betreute und 9 Betreuungskräfte. Es soll offen sein für jedermann nach der Aufgabenstellung der Hilfe für ältere Bürger.

Wir bitten die Menschen von Stadt und Landkreis Daun und alle Menschen, die uns anvertraut und zugetan sind, mit uns zu beten um Ordensberufe für die Kongregation der Katharinenschwestern, damit das Werk in alle Zukunft erhalten werden kann und gedeihen möge. Den Bau plante der Architekt Dipl.-lng. Hansjoachim Neckenig, Neuwied/Rhein; er wird auch die Bauausführung leiten.

Der Urkunde sind Zweitausfertigungen des Bauantrages und der amtlichen Baugenehmigung mit Baubeschreibung und Erläuterungsbericht; ein Satz Baupläne und der verbindliche Finanzierungsplan sowie Farbbilder der Stadt Daun und der Baustelle beigefügt. Ferner legen wir bei die Zeitungen: Paulinus — Trierer Bistumsblatt, Trierischer Volksfreund, Frankfurter Allgemeine — Zeitung für Deutschland —, das Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Daun und ein Satz Münzen in deutscher Mark als derzeit gültiges Zahlungsmittel.

Mit Gott dem Herrn!

Wo der Herr nicht baut,

bauen die Bauleute vergebens /

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