Zur 1250-Jahr-Feier der Kur- und Kreisstadt Daun erschien »Das Dauner Buch«, griffig im Format, dezent in der Aufmachung und auf den ersten Blick gar nichts Besonderes. Doch was das Jubiläumsbuch vom Inhalt her bietet, ist lesenswert. Da gibts Geschichtliches über die Entwicklung der Stadt, historische Bauten sind in alten Fotos oder Zeichnungen zu sehen. Geologisch interessierte Leser erfahren Wissenswertes über die Geburt der Maare und vulkanische Bomben.

Der Leiter des Redaktionsausschusses dieses Sonderbandes, Lutz Kaiser, erzählt von seiner Begegnung mit der Eifel in der Jugend unter dem Titel . . .»es begann mit einer riesigen Rübe«. Gemeint ist vulkanisches Gestein. Aufsätze über die Dauner Laurentiuskirmes wechseln mit Betrachtungen über die Nutzung der Wälder einst und heute.

Und viele Autoren, vom Regierungspräsidenten, dem amtierenden Landrat bis zum Gärtner, die Daun oder die Eifel ihre Heimat nennen, zeichnen auf bunter Palette imposante Bilder aus großväterlichem und aktuellem Alltag des 165jährigen Kreiszentrums und der zum Bad aufstrebenden Kurstadt. Nachdenkliches schrieb Nico Sastges über den Wandel des Dorfes; über die letzten Monate des Krieges und seine Auswirkungen in und um Daun. Es ist zwar vielerorts Brauch, in geschichtlichen Betrachtungen das Dritte Reich und seine Folgen zu ignorieren. Eine Methode, die bei aufmerksamen Lesern nicht viel Gegenliebe findet. Schweigen kann auch peinlich sein und geschichtliche Abrisse mit Vakuum sind der beste Nährboden für Gerüchte.

Ein besonderer Dank der Stadt für den Mut zur lückenlosen Darstellung der Zeitgeschichte. Gedichte findet man im Jubiläumsband, Mundartpoesie und Prosa. Dauner Ausdrücke, alte Dauner Hausnamen, Bilder der Eifellandschaft um Daun von Fritz v. Wille, Pitt Kreuzberg, Prof. Hanns Altmeier, Christel Schneider, Ilse Schneider. In Chikago schrieb Leo Jung, ein gebürtiger Dauner, 1897 das Gedicht »Eifelers Heimweh«.

Es ist ein vielschichtiges Buch, geziert mit der silbernen Jubiläumsmedaille. Ein Buch, das man jedem Dauner Bürger auf den Tisch wünscht, jedem interessierten Gast der Maarlandschaft empfehlen kann und als Geschenk für »Auswanderer« aktuell ist. Auch nach den festlichen Wochen zur 1250-Jahr-Feier.

Anne M. Belmonte