»Damals um den Hochkelberg«

Fotoalbum der Verbandsgemeinde Kelberg

Hans Mühlhaus

Im Jahre 1980, als der Landkreis Daun zum ersten Male in eigener Regie ein Heimatjahrbuch herausgab, hat die Verb.-Gem. Kelberg, die seit 1970 dem Kreise Daun zugeordnet ist, einen Bildband angeboten: »Damals um den Hochkelberg«, der besondere Beachtung verdient und auch gefunden hat.

Der Hochkelberg, mit 675 m höchste tertiäre Erhebung des Vulkankreises Daun, gekrönt durch einen Ringwall aus prähistorischer Zeit, war immer eine anziehende Mitte im Hochland der Eifel und verlieh dem Amtsort Kelberg seinen Namen.

Als um die Mitte unseres Jahrhunderts eine unvorhergesehene Bauwelle auch die Dörfer überflutete, drohte vieles aus vergangener Zeit unterzugehen. Da wagten einige Männer, in Sorge um den Schwund heimatlicher Werte, einen Aufruf an die 33 Dörfer der Verbandsgemeinde Kelberg, um leihweise Überlassung von Familien- und Heimatfotos, um sie zu reproduzieren und die entstandenen Abdrücke in einem Sammelband veröffentlichen zu dürfen. So sollten sie zu Nutz und Frommen der Nachwelt erhalten bleiben. Der Erfolg war über Erwarten groß, keine Gemeinde wollte sich der Bitte verschließen, überall wurde eifrig gesucht und aus der Vielzahl konnten weit über 200 Fotos ausgewählt werden für das Fotoalbum, das zeigen sollte, wie's Daheim war, damals um den Hochkelberg.

Pfarrkirche und Pfarrhaus mit alter Schule in Retterath um 1907 (Aus dem Bildband: »Damals um den Hochkelberg«). Foto: J. Oster

Die Vergangenheit spricht in den Bildern der Heimat, zumal wenn sie durch das Auge der Kamera gesehen sind, uns alle an, die Alten wie die Jungen. Der breitgefächerte Themenkreis des Bildbandes zeigt, was das Buch will. Es will Freude bereiten im Wiedersehen mit den Vorfahren und gleichzeitig anspornen, weiter zu sammeln und mitzuhelfen, damit das Bild der Heimat für alle Zeit ins rechte Licht gerückt wird. Dem Vergessen sei Kampf angesagt; denn nur der, der die Armut vergangener Zeiten erkannt hat, weiß, wieviel Dank er denen schuldet, die, um Besseres zu erreichen, sehr schwer arbeiten mußten. Es waren nicht nur die Männer, sondern auch die Frauen, die gebeugt von unsichtbaren Lasten durchs Leben gingen. Ihre Bilder haben uns viel zu sagen. In guten Gesprächen mit ihnen soll erreicht werden, was Emanuel Geibel vor 100 Jahren ausgesprochen hat:

»Am guten Alten in Treue halten

am kräftigen Neuen sich baß erfreuen

wird niemand gereuen!«

Die Vielzahl der ansprechenden Bilder wird am Schluß noch erweitert um Fotos von Funden und Fundstellen aus vor- und frühgeschichtlicher Zeit. Dabei kommt auch der Gipfel des Hochkelberges nochmal ins Bild. Der Sage nach birgt er einen kostbaren Schatz: einen goldenen Wagen. Wer aber das Bilderbuch der Kelberger Heimat durchblättert und mit Freude erlebt, fährt im goldenen Wagen des alten Königs durch ein schönes Reich, das heute wie damals um einen hohen Berg liegt, den die Kelten »Kel« nannten.Bürgermeister Lorse schreibt im Vorwort: »Das Buch soll ein Bilderbuch sein. Möge ein jeder Freude daran haben.« Sein Wunsch ging schnell in Erfüllung. »Damals um den Hochkelberg« ist ein Heimatalbum geworden, das man oft und gern ans Herz drücken möchte. Allen aber, die am Zustandekommen des Buches mitwirkten, besonders Franz Josef Ferber aus Hörschhausen und Erich (Viertes aus Kolverath, gebührt Anerkennung und herzlicher Dank. Sie haben ihrer Heimat einen guten Dienst erwiesen.