AUS DEN AKTEN

DER KREISVERWALTUNG

Haushaltsentwicklung erfordert neue Prioritäten

Nicht nur Bund und Länder haben finanzielle Schwierigkeiten, ihre Haushalte auszugleichen, sondern auch der Landkreis, die Verbandsgemeinden und die Ortsgemeinden. Die Zeiten, in denen oft sehr großzügig mit Steuergeldern umgegangen, Forderungen zu schnell nachgegeben und nur das Vollkommenste angestrebt wurde, gehören der Vergangenheit an. Neue Prioritäten müssen gesetzt werden. Die Kommunen im Kreis Daun haben sich den neuen Gegebenheiten angepaßt. Trotz der schwierigen Entwicklung ist es erfreulich, daß bis auf neun Gemeinden alle ihren Haushalt ausgleichen konnten. Dies war in vielen Fällen nur durch Zurückstellung von weiteren Investitionen möglich.

Der Haushalt des Landkreises Daun für 1982 sieht im Verwaltungshaushalt 42 899 844 DM und im Vermögenshaushalt 17 827 757 DM vor. Um den Ausgleich im Verwaltungshaushalt zu erreichen, mußte die Kreisumlage um einen Punkt auf 25 v. H. der Umlagegrundlagen angehoben werden. Der kostenträchtigste Einzelplan ist der Etat für soziale Sicherung mit 12 926 535 DM (30,14 Prozent der Ausgaben des Verwaltungshaushaltes), gefolgt vom Schuletat mit 8025680 DM (18,72 Prozent). Die Verschuldung des Landkreises Daun erreichte am 31. 12. 1981: 38 846 238 DM; das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 694,99 DM. Damit rangiert der Landkreis Daun mit an erster Stelle im Vergleich der rheinlandpfälzischen Landkreise. Allerdings hat der Landkreis Daun einen erheblichen Nachholbedarf gegenüber anderen Regionen aufgearbeitet und inzwischen alle Schulbaumaßnahmen abgeschlossen. Dies trifft auch auf andere Sektoren zu, wo die kostenaufwendigen Investitionen ganz bzw. teilweise abgeschlossen sind, wie z. B. bei den Kindergärten, Turnhallen, Altenzentren und Sportplätzen.

Richtfest Altenzentrum

Das Richtfest für das Seniorenhaus Regina Prothmann fiel fast ins »Wasser«. Strömender Regen verlegte nach Aufziehen der Richtkrone die Feier in die Cafeteria des Maria-Hilf-Krankenhauses. Das Altenzentrum wurde im Mai 1980 begonnen und soll im Jahre 1983 von rd. 120 Bürgern bezogen werden. Die Kosten belaufen sich auf über 25 Mio. DM.

Zur Einweihung der erweiterten Realschule in Hillesheim begrüßte der I. Kreisdeputierte Christian Theiss (Üxheim-Ahütte) die zahlreichen Gäste.

Realschule Hillesheim erweitert

Durch die Erweiterung der Realschule Hillesheim wird den Schülern die Möglichkeit geboten, einen praxisbezogenen, den naturwissenschaftlichen Fächern zugewandten Unterricht in Anspruch zu nehmen. Die Kosten für die Erweiterung betrugen 1 735 000 DM. Neben zwei Klassenräumen wurden ein Lehrsaal für Physik, 3in Medienraum, ein Fotolabor, ein Mehrzweckraum und eine Lehrküche eingerichtet.

Unser Bild zeigt die Gäste bei der Einweihung der Realschule Hillesheim, in der vorderen Reihe von links II. Kreisdeputierter Heinrich Schmitz, Gerolstein; Bürgermeister Alfred Pitzen, VG Hillesheim; MdL Günther Wollscheid, Gillenfeld; Regierungsdirektor Horstmann, Bezirksregierung Trier und Realschuldirektor Kilens, Hillesheim.

Wirtschaftsförderung durch GmbH

Für den Bereich des Landkreises Daun wurde mit Wirkung vom 1.1.1982 die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Daun-Vulkaneifel mbH (WFG) gegründet. Dies entspricht einer mehrjährigen Forderung des Kreistages. Die Gesellschaft kann alle Maßnahmen fördern, die der Entwicklung und Verbesserung der Wirtschaftsund Sozialstruktur im Landkreis Daun dienen. Aus dem Vertrag ergeben sich folgende Aufgaben:

1. Industriell-gewerblicher Bereich (Neuansiedlung von Betrieben, Erweiterung bestehender Betriebe, Neuschaffung von    Arbeitsplätzen, Sicherung gefährdeter Arbeitsplätze).

2. Fremdenverkehr

    a) Fremdenverkehrswerbung (Besuch von Messen, überörtliche Prospekte usw.),

    b) Einzelförderung,

    c) Wildparks.

3. Erschließung von Industrie-, Gewerbe- und Baugebieten in engster Abstimmung mit den hierfür zuständigen kommunalen Gebietskörperschaften.

Gesellschafter sind der Landkreis Daun und die Kreissparkasse Daun. Zum ersten Geschäftsführer wurde Amtsrat Josef Saxler durch den Aufsichtsrat bestellt.

11 302 Schüler im Kreis Daun

An den Schulen des Kreises Daun werden im Schuljahr 1981/82 11 302 Schüler unterrichtet. Interessant ist ein Vergleich mit dem Jahr 1972.

Schulen

1982

Schüler

 

%

1972

Schüler

 

%

Grundschulen´

2 628

23,25

4941

38,36

Hauptschulen

 Realschulen

2 541

1 032

22,48

9,13

3 102

564

24,08

4,38

Gymnasien

Berufsschulen

2 493

2 401

22,06

21,25

2 171

 1 890

16,85

 14,67

Sonderschulen

207

1,83

214

1,66

Gesamt

11 302

100%

12882

100%

Hohe Sportförderung

Auf dem Sportkreistag im September 1981 berichtete Peter Tourmo (Daun), daß die Zahl der Aktiven und Inaktiven der Sportvereine innerhalb des Kreises Daun binnen fünf Jahren um über 5 000 Mitglieder gestiegen sei. So sind heute über 15 000 Mitglieder in 118 Sportvereinen, die ein breitgefächertes Angebot sportlicher und freizeitlicher Maßnahmen anbieten. Landrat Orth unterstrich, daß der Kreis seit 1975 für den Sportstättenbau rund 1,6 Millionen DM und für die Sportvereine 220 000 DM aufbrachte. In diesen Summen sind nicht die Förderungsmaßnahmen der zuständigen Orts- und Verbandsgemeinden enthalten. Peter Tourmo, der sich aus Altersgründen nicht mehr für das Amt des Sportkreisvorsitzenden zur Verfügung stellte, wurde nach dankerfüllter Verabschiedung zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Die Vorstandswahl erbrachte folgendes Ergebnis: Bruno Esch (Kerpen) Vorsitzender, Stellvertreter Josef Pfeil (Gerolstein), Frauenwartin Elfriede Skiepik (Mehren), Jugendwart Hans Geisen (Daun), Delegierte Josef Pfeil (Gerolstein), Otto Berger (Daun), Hermann Molitor (Kelberg), Wille Kein (Wallenborn), Albert Steffens (Daun).

Kinder-, Schüler- und Personenförderung

Der Landkreis Daun bezuschußt z. Zt. 20 der vorhandenen 43 Linien des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV). Jährlich muß hierfür ein Betrag von über 400 000 DM aufgewandt werden.

Seit dem 1.8.1981 sind die Landkreise auch für die Kindergarten- und Schülerbeförderung zuständig. Es fallen jährlich Kosten von 4 520 000 DM an, die vom Land Rheinland-Pfalz erstattet werden.

Unser Bild zeigt den Erweiterungsbau der Berufsbildenden Schule in Gerolstein beim Richtfest. Der Erweiterungsbau umfaßt eine Sporthalle mit Nebenräumen (45 x 21 Meter), Werkstätten für Metall, Sanitär und Schweißen, Sonder- und Nebenräume, einen großen Schüleraufenthaltsraum und eine überdachte Pausenhalle. Die Baukosten belaufen sich auf 4 905 000 DM. Hinzu kommt die bewegliche Einrichtung von rd. 1 700 000 DM.

Behördenzentrum in Daun

Der l. Bauabschnitt des Behördenzentrums für das Katasteramt und das Gesundheitsamt wurde durch Staatsminister Kurt Böckmann Anfang des Jahres 1982 seiner Bestimmung übergeben. In seinem Grußwort betonte Landrat Orth, daß nicht nur für die Mitarbeiter die Arbeitsverhältnisse in dem traditionsreichen alten Katasteramt und in dem alten Bürgerhaus des Gesundheitsamtes eng und fast unzumutbar geworden waren. Auch die Bürger empfanden es unzweckmäßig und gönnen es den beiden Verwaltungen, der heutigen Zeit entsprechend zu arbeiten und zu wirken. Dieser Bau ist notwendig für eine geordnete bürgernahe Verwaltung. Für den l. Bauabschnitt wurden Kosten von 5,3 Mio. DM aufgewandt. Im Bau befindet sich z. Zt. der II. Bauabschnitt für das Finanzamt. Der Baubeginn für das neue Amtsgericht wurde vom Justizministerium Mainz für Herbst 1983 in Aussicht gestellt.

Mit diesen Baumaßnahmen ist das Behördenzentrum noch nicht vollendet. Es steht noch die dringend notwendige Erweiterung der Kreisverwaltung und die damit im Zusammenhang stehende Unterbringung der Polizei an.

Jugendnationalspieler

Thomas Hein aus Daun, Mitglied der Handballabteilung des TuS Daun, wurde vom Deutschen Handballbund in den Nationalkader der B- und in die westdeutsche Auswahl der A-Jugend berufen.

 

Daun hat nun Kurpark

Lange haben die Bürger der Stadt Daun und des Umlandes, vor allem die Feriengäste, auf die Fertigstellung des I. Bauabschnittes des Kurparkes in der Nähe des Dauner Sprudels warten müssen. Für rd. 1,5 Mio. DM wurde ein Park angelegt, in dem besonderer Wert auf die Durchführung von Bewegungstherapie im Heilklima als Ergänzung zur Kneipp- und Trinkkur gelegt wurde. Sonnen- und Luftbadeterrassen, Wassertretbecken, Armbadebecken und ein offener Trinkbrunnen gehören zur Grundausstattung dieses Parkes. Durch die Anlage des Kurparkes hat die Stadt Daun die Auflagen erfüllt, die zur Anerkennung als heilklimatischer Luftkurort erforderlich waren.

Moderne Badeanstalt

Neu gestaltet präsentiert sich der Bereich der Badeanstalt am Gemündener Maar. Die bisherigen alten Holzbaracken wurden abgerissen, ein modernes Umkleidegebäude mit Sanitäreinrichtungen und eine Cafeteria errichtet. Der Anlage wurde ein Kleinkinder-Planschbecken zugefügt. Die Gesamtkosten für die Umbauarbeiten am Gemündener Maar belaufen sich auf über 1,5 Mio. DM.

Bischöfliches Internat in Gerolstein geschlossen

Im Jahrbuch 1981 (S. 120) wurde das Bischöfliche Internat »Albertinum« in Gerolstein vorgestellt. Daß diese Einrichtung bereits im Jahre 1982 geschlossen würde, konnte man damals nicht voraussehen. Trotz zahlreicher Proteste, vor allem aus dem Gerolsteiner Raum, wurde das Internat geschlossen, da bei sinkenden Interatsschülerzahlen und steigenden Kosten sich das Bischöfliche Generalvikariat in Trier nicht in der Lage sah, die Internate in Prüm und Gerolstein gleichzeitig weiterzubetreiben.

177 Regentage

Der Wetterverlauf des Jahres 1981 war durch hohe Abweichungen bei den Niederschlagsmengen gegenüber dem langjährigen Durchschnitt gekennzeichnet. Insgesamt fielen an 177 Regentagen 975 mm Niederschlag (langjähriges Mittel 817 mm). Auch sonst war das Wetter nicht gerade ideal, gab es doch nur 39 Hitzetage. 1980 waren es noch 50, dafür aber 111 Frosttage und 12 Eistage.

Aufstieg in Regionalliga

Die Handballmannschaft des TuS Daun 05 wurde Meister der Handballoberliga Rheinland-Pfalz und ist als erste Mannschaft des Handballbezirks Mosel in die Regionalliga West aufgestiegen. Vor drei Jahren stieg die Handballmannschaft des TuS Daun 05 mit nur einem Sieg in die Landesliga ab, von wo aus sie ohne Verlustpunkt wieder nach oben kam. Seit drei Jahren ist der TuS Daun in eigener Halle in Meisterschaftsspielen unbesiegt.

Schönere Dörfer

Beim Kreisentscheid im Wettbewerb »Unser Dorfsoll schöner werden« siegte in diesem Jahr in der Hauptklasse Leudersdorf vor Berlingen, Hörschhausen und Hohenfels. Sieger in der Sonderklasse wurde Hörscheid vor Uersfeld. Im vergangenen Jahr hatte Hörscheid noch die Hauptklasse gewonnen. Der Bezirksentscheid verlief für die teilnehmenden Gemeinden aus dem Kreis Daun sehr erfolgreich. So konnte Leudersdorf die Hauptklasse gewinnen. Berlingen erreichte in dieser Klasse noch den achten Platz. In der Sonderklasse belegte Hörscheid den zweiten Platz. Beim Landesentscheid wurde Leudersdorf vierter Landessieger und Hörscheid erhielt die Bronzemedaille.

Unser Bild zeigt einen Ausschnitt aus der Gemeinde Leudersdorf, die beim Verschönerungswettbewerb Bezirkssieger wurde.

Schienenreiseverkehr

Der Rückzug der Bundesbahn aus der Fläche hält weiter an. Nach Stillegung der Strecke Gerolstein - Prüm wurde ab 1. 11. 1981 auch der Schienenreiseverkehr auf der Strecke Daun -Wittlich eingestellt. Ab diesem Zeitpunkt wird die Personenbeförderung durch Busse sichergestellt. Die noch bestehenden Eisenbahnlinien wurden ebenfalls von den Rationalisierungsmaßnahmen der Bundesbahn betroffen. So verkehren ab Sommerfahrplan 1982 auf der Strekke Köln - Jünkerath - Gerolstein - Trier keine D-Züge mehr. Alle Züge wurden in Eilzüge umgewandelt. Ferner wurden auf der Strecke Gerolstein - Daun - Mayen zwei Zugpaare wegen zu geringer Auslastung gestrichen.

Förderverein für Lernbehinderte

Seit einigen Jahren besteht für den Bereich der Verbandsgemeinden Gerolstein, Hillesheim und Obere Kyll ein Förderverein für Lernbehinderte. Durch Initiativen von Bürgern aus den Verbandsgemeinden Daun und Kelberg wurde auch für diesen Bereich eine Ortsvereinigung zur Förderung Lernbehinderter gegründet. Über 50 Bürgerinnen und Bürger waren zur Gründungsversammlung erschienen. Zum 1. Vorsitzenden wurde Alois Hermes (Daun) gewählt. Ziele dieses Vereins sind die Darstellung der Aufgaben einer Sonderschule, Kontakt zur Schule, Förderung von Hobbys, Betreuung von Sonderschülern, Mithilfe bei der Suche nach geeigneten Ausbildungsplätzen, Betreuung während der Berufsschulzeit und Kontaktpflege zu den Eltern, Behörden und Organisationen.

Hohe Verkehrsdichte

Am 1. 1. 1982 wohnten 61 675 Personen im Kreise Daun. Dies bedeutet bei 31 756 angemeldeten Kraftfahrzeugen eine Verkehrsdichte von 1,94 Einwohnern pro Fahrzeug. Damit liegt der Kreis Daun wesentlich über dem Bundesdurchschnitt von 2,4 Einwohnern je Fahrzeug.

Westeifel-Werkstätten werden erweitert

Die Westeifel-Werkstätten werden nach Fertigstellung des Erweiterungsausbaues einen Ver-

sorgungsgrad erreichen, wie bisher in keinem Einzugsbereich einer Werkstatt für Behinderte in Rheinland-Pfalz. Das betonte die Staatssekretärin des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Umwelt (Mainz), Frau Dr. Maria Herr- Beck, beim Spatenstich für den Erweiterungsbau. Damit werde es möglich, auch in den kommenden Jahren Abgängern aus Sonderschulen, die auf eine Beschäftigung in einer Werkstatt angewiesen seien, ein entsprechendes Angebot zu machen. Die bisherige Werkstatt, getragen von den Kreisvereinigungen der Lebenshilfe Daun, Bitburg und Prüm, erbaut mit rund 4 Mio. DM bei einer Kapazität von 120 Plätzen, wird mit einem Kostenaufwand von weiteren 4 Millionen DM (Land 1,2 Mio. DM, Bundesanstalt für Arbeit 400 000 DM, Bundesausgleichsfonds 1,2 Mio. DM, Träger 1,2 Mio. DM) um 60 Plätze erweitert. Bezugsfertig soll der Bau 1983 werden. Gleichzeitig wird von der Lebenshilfe-Kreisvereinigung Daun in Gerolstein an anderer Stelle ein Behindertenwohnheim (23 Plätze) erstellt.

Baugenehmigungsverfahren beschleunigt

Am 30. Juni 1982 waren über 70 Vertreter von Kreisverwaltungen aus Rheinland-Pfalz nach Daun gekommen, um sich über die neue Organisation im Baugenehmigungsverfahren bei der Kreisverwaltung zu informieren. In den letzten Jahren setzte die Kritik des Bürgers oft bei der Bauabteilung ein. Allzu lange Wartezeiten auf die Baugenehmigung, unübersichtliches und schleppendes Verfahren waren der Anlaß. Daraufhin hat Landrat Orth dem Kreisausschuß vorgeschlagen, ein Organisationsgutachten erstellen zu lassen. Zum Gutachter wurde der bautechnische Referent a. D. des niedersächsischen Landkreistages, Erich Herrmann, berufen. Nach einer völligen Neuorganisation und dem Einsatz neuer technischer Mittel konnte beim Kreisbauamt Daun die Bearbeitungszeit halbiert werden. Diese positive Entwicklung hat weithin Aufmerksamkeit erweckt. Die Tagungsteilnehmerwaren vor allem von der neuen Registratur und dem Organisationsautomaten beeindruckt.