Das Lied der Maare

Lotte Schabacker

 

Unsre Berge kommen aus der Tiefe.

Unsre Steine kommen aus der Nacht.

Und die stillen Wasser unsrer Maare,

 die sind uns als Erinnerung gedacht

 

an wilde Feuer, die einst furchtbar lohten,

als Lava noch aus grausen Schlünden brach,

als schwerste Beben dieses Land bedrohten,

und unsre Erde unter Asche lag.

 

Oh lauscht dem Lied der Maare in den Nächten,

die ohne Lärm sind. Horcht auf ihren Ruf

nach Ehrfurcht vor den starken, ewgen Mächten,

vor DEM, der unsrer Heimat Antlitz schuf.

 

Kannst du nicht hören, wie sie leise klagen:

» Wer hütet dieses Land, wer hält hier Wacht?«

Versteh doch, wie sie immer wieder fragen:

»Gibst du auf deine schöne Heimat acht?«