Blüten und Düfte
Die Erle im Licht. Fast kaukasische Bläue. |
Der kleine Wind, der die Birke verwirrt. |
Das ist die wirklich beständige Treue: |
Der Ehrenpreis blüht, der bläßliche, scheue. |
Die Erde erfüllt ihr Gesetz unbeirrt. |
Die Düfte, die Düfte: das Leben von Bäumen |
Und Sträuchern und Stauden im Mai.
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Die Ebereschenblüten verschäumen |
Gilbend den Dunst von gebrühtem Salbei. |
In allen Gräben, an allen Hängen |
Blüht Wiesenkerbel: fast ohne Geruch. |
Er trägt dafür auf den Überlängen |
Seiner grünen Ständer ein Spitzentuch, |
Geklöppelt aus weißen Blütensternen. |
Vielmeterlanges Tuch wellt im Wind. |
Neu sind jedes Jahr ein paar Worte zu lernen, |
Denen Düfte und Blüten zutraulich sind. |
Eva Strittmatter |