Das Baumsterben stoppen!

Magnesium-Therapie-Vorschlag Darmstadt (MTVD)

Dr. Karl-Heinz Höfle, Darmstadt

Das sich ausbreitende Baumsterben mit seinen kaum absehbaren Folgen hat in der letzten Zeit alle aufgeschreckt. Der unabwendbare Baumtod von erkrankten Tannen und Fichten wird mit Angst hingenommen. Man hat erkannt, daß die menschliche Zukunft von dem Untergang des Waldes beeinträchtigt wird. Notmaßnahmen zur Vermeidung des sogenannten »Sauren Regens« stellen nur eine Teillösung des Problems dar. Die bleibenden Schäden sind enorm. Deprimierend ist die Tatsache, daß die Art der Erkrankungen der Nadelbäume keine typische Krankheitsdiagnose erlaubt. Alarmierend ist das Fehlen einer gezielten Therapie, die so paßt, wie der Schlüssel zum Schloß. Jeder ist aufgerufen, praktikable Schutz- und Vorsorgemöglichkeiten zu nennen. Ziel des Therapie-Vorschlags Darmstadt ist es, die Pflanzen an den Schwachstellen ihres Stoffwechsels zu unterstützen. Was sich vollzieht, ist ein »Countdown« durch schädigungsbedingte Störungen im Pflanzenstoffwechsel, die Verschiebungen im lonenhaushalt auslösen. Gleichgewichtsstörungen (balance-shifting) führen zu Patho-dys-metallosen. Bei der Patho-dysmetallose kommt es zu Anteilverschiebungen, die das Verhältnis der einzelnen Bioelemente untereinander betreffen. Auch Mangelerscheinungen und Fehlen von Spurenelementen spielen hier eine Rolle. Am wesentlichsten sind Störungen, die das Wirken der Magnesiumionen beeinträchtigen. Der lonenatagonismus verhindert plötzlich die Magnesiumaufnahmen durch die Wurzeln und drängt Magnesium aus seinen Stellungen. Chelate anderer Ionen können seine Anwesenheit maskieren. Andere Kationen verdrängen Magnesium aus den Nadeln in unterschiedliche Pflanzenorgane. Hierdurch kommt ein scheinbarer Magnesiummangel innerhalb der Pflanze zustande. Trifft nun auch noch eine von außen her kommende Störung einer Magnesiumunterversorgung mit dem zusätzlich erhöhten Bedarf zusammen, so wird die kritische Größe der noch möglichen Anpassung erreicht. Dies ist auf saurem Boden oder bei »Saurem Regen« der Fall. Wird diese Anpassungsfähigkeit überschritten, so kommt es zum Ausklinkphänomen (Countdown to death). Hier muß eine Sofortbehandlung der erkrankten Bäume einsetzen. Ihre Wiederbelebung kann der Forstwirtschaft helfen, den Altwaldbestand zu retten. Unabhängig von der übermäßig hohen Erstschädigung sterben die Bäume in einer typischen vorprogrammierten Weise an Stoffwechselentgleisungen der Sauerstoffumsetzungen, des Energiestoffwechsels und des Stoffwechsels der Eiweiß- und Chlorophyllsynthese.

Wir wissen, daß ein lebensnotwendiges Bioelement der Pflanze eine entscheidende Schlüsselstellung an den geschädigten Stoffwechselzentralstellen der Sauerstoffumsetzung und des Energiestoffwechsels hat. Dieses essentielle Bioelement, das interessanterweise auch im Zellatmungs- und Energiestoffwechsel des Menschen eine Rolle spielt, heißt Magnesium. Als Element 12 des Periodensystems ist es der entscheidende Bestandteil des grünen Blattfarbstoffs, des Chlorophylls. Als Magnesiumchelat versetzt dieser grüne Blattfarbstoff die Pflanzen in die Lage, die unwiederbringlich flüchtige Strahlungsenergie der Sonne in eine faßbare Dauerenergieform umzuwandeln. Ohne den magnesiumhaltigen grünen Blattfarbstoff könnten die Pflanzen keinen Zucker, keine Stärke und kein Holz bilden. Kohle- und Erdölversorgung hängen demnach ebenfalls mit dem Pflanzenmagnesium zusammen.

Auch unser Herz schlägt mit Sonnenenergie, die über den Weg des grünen Blattfarbstoffs eingefangen wurde, und die durch die Nahrung aufgenommen auf dem Blutweg weitergelangt. Dabei ist es interessant, daß an der Herzmuskelzelle ebenfalls wieder Magnesium erforderlich ist, um die eingefangene Energie in Bewegungsenergie des Herzens umzuwandeln. Beim Menschen ist ohne Magnesium kein Hören, kein Sehen, kein Fühlen, kein Denken und keine Nervenerregungsübertragung möglich. Man kann dem Magnesium eine Sonderstellung im Lebensgeschehen einräumen. Bei den Pflanzen sind im Zusammenspiel der metallischen Kationen auch noch andere störanfällig. Krankhafte Verschiebungen der Verhältnisse dieser Kationen, die kleinste Träger der Bioelektrizität sind, werden durch das Wort Pathodysmetallose ausgedrückt.

Baumsterben ist eine beginnende Pathodysmetallose. Baumtod ist die irreversible, nicht wieder auzugleichende Pathodymetallose. Baumsterben beginnt mit dem Gleichgewichtsverlust des wirksamen Mengenverhältnisses von Kationen. Diese haben in ihrer Stoffwechsel-Steuerungsaufgabe oft entgegengerichtete Funktionen (Ionen - Antagonismus). Magnesium ist leicht störanfällig. Wiederbelebung heißt also Wiederherstellung von lebensfähigen Bedingungen. Hier eilt die Zeit.

Stoffzufuhr der kritischen Mangel-Ionen kann auf sehr langsame Weise über die Wurzeldüngung erfolgen. Beim Braunwerden der Blätter an Rebpflanzen geben die Winzer sofort Magnesium als Spray oder Pulverstaub auf die Blätter. Diese können interessanterweise ebenso wie die Wurzeln Mineralstoffe aufnehmen. Das geschieht unmittelbar. Für unsere Tannen- und Fichtenwälder würde das bedeuten, Magnesium von oben zu geben. Per Flugzeug wird heutzutage viel vernebelt oder versprüht. Diesmal würde es anstelle einer Schädlingsbekämpfung eine Erste-Hilfe-Aktion von oben sein. Aus der Vorstellung der Pathodysmetallose heraus ist der Einsatz von Magnesium zweckmäßig. Langfristige Schutzmaßnahmen gegen Schadstoffentwicklung werden erst zukünftig wirksam

Warum

Therapie-Vorschlag Darmstadt?

Darmstadts Beiträge zur Magnesium-Forschung sind bekannt. Diesmal geht es nicht um den Magnesium-Joule-Quotienten, sondern um die Pathodysmetallose zu ungunsten des Magnesiums. Darmstadt hat 40 % Wald und zählt somit zu den waldreichen Gebieten. Justus von Liebig, ein Sohn Darmstadts, hat als erster die schwellenwirksame Bedeutung der Kationen für den Pflanzenwuchs und den Ernteertrag herausgestellt. Professor Dr. Ludwig Schmitt der Landwirtschaftlichen Versuchsanstalt Darmstadt hat sich in den Jahren 1950 -1959 eingehend mit Böden, Düngung und Magnesium-Mangelerscheinungen beschäftigt. Auf einem von ihm ausgehenden Kongreß haben damals schon Forscher über den sauren Regen und die Nützlichkeit des Magnesiums berichtet. Bei ebenso erkrankten Obstbaumplantagen und auch in Weinbaugebieten erwiesen sich Magnesiumbehandlungen günstig. Damals wurde im Zusammenhang mit dem sauren Regen ein pathologischer Kalium-Magnesium-Antagonismus festgestellt.

Unser Darmstädter Therapie-Vorschlag erfolgt deshalb im Gedenken an diese beiden Männer und unter dem Gesichtspunkt, den uns das moderne Anschlußwissen der Internationalen Gesellschaft für Magnesium-Forschung gestattet. Er soll ein prüfenswerter Beitrag für die Gesamtproblematik sein. Es geht um Helfen und Retten.