An den Burgen von Manderscheid

Die Restaurierung sichert einen »Glanzpunkt« der Eifel

Walter Densborn, Manderscheid

 

Wackenroder spricht in seinem Bericht über die Manderscheider Burgen (Die schöne Eifel. Manderscheid) vom Glanzpunkt der Eifel. Eine treffende Beurteilung, wie wir auch heute noch feststellen dürfen. Was aber als Glanzpunkt der Eifel galt, war vor wenigen Jahren akut vom Verfall bedroht

An der Oberburg war ein Turm eingebrochen, der Bergfried sehr schadhaft und ohne Aufstiegsmöglichkeit, die Niederburg vom Verfall bedroht, und Schäden am Treppenaufgang zum Bergfried waren vorhanden. Schuttmassen, Hecken und Sträucher verdeckten die Grundstrukturen der Burgen.

Gemeinsam mit dem Eifelverein, der Eigentümer der Niederburg ist, der Ortsgemeinde Manderscheid als Eigentümer der Oberburg, der Verbandsgemeindeverwaltung, Vertretern des Landesamtes für Denkmalpflege und der Kreisverwaltung Bernkastel- Wittlich wurden Überlegungen angestellt, wie denn nun die Burgruinen restauriert und der Zukunft erhalten werden könnten.

 Der Vorschlag der Verbandsgemeindeverwaltung Manderscheid, im Wege eines Arbeitsförderungsprogrammes erste Sicherungsmaßnahmen vorzunehmen, fand die Zustimmung aller Beteiligten. So konnte, nachdem die Arbeitsverwaltung die erste Bewilligung ausgesprochen hatte, am 5. Juni 1978 mit den Arbeiten begonnen werden. In ersten Maßnahmen wurde der das Mauerwerk zerstörende Pflanzenbewuchs entfernt, die Fugen im Mauerwerk ausgespritzt und schließlich das Mauerwerk neu verfugt. Die im Laufe der Zeit angesammelten Schuttmassen sind auf das ursprüngliche Bodenniveau abgetragen worden. Dort, wo sich lediglich Mauerreste andeuteten, wurden die Mauern wieder hochgezogen in herkömmlicher Ausbauform. Aus dem vorhandenen Schutt wurden brauchbare Steine herausgelesen und mit Steinmaterial aus abgebrochenen Gebäudeanwesen des Umlandes wieder verwendet. Wie in der Zeit des Burgenbaues diente als Mörtel Vulkansand und Trasskalk. Das nur noch als Ruine erkennbare Portenhaus wurde wieder aufgebaut und ist derzeit bewohnt. Mit der Reparatur der Treppe zum Bergfried konnte eine Sicherung des Treppenaufganges für künftige Jahre erfolgen.

Die Arbeiten auf der Niederburg wurden im Jahre 1982, wenn auch noch weitere wünschenswerte Maßnahmen anstehen, beendet. Die bis dahin zur Verfügung stehenden Mittel waren aufgebraucht und die bewilligte Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ausgelaufen. Für die Niederburg stellen sich die Gesamtkosten und die Finanzierung der Restaurierung wie folgt dar:

Gesamtaufwand:

950 000 DM

Zuschüsse Arbeitsverwaltung

585 000 DM

Zuschüsse Landeskonservator

1200 000 DM

Zuschüsse des Lankreises und der Kreissparkasse

150 000 DM

Eigenmittel des Eifelvereins, Darlehen Arbeitsverwaltung

75 000 DM

sonstige Mittel des Eifelvereins

155 000 DM

Die Maßnahmen an der Oberburg gehen weiter. Derzeit sind dort regelmäßig 10 Arbeitnehmer beschäftigt, die weiteres Mauerwerk freilegen und insbesondere aber den Bergfried restaurieren. Im Bergfried selbst wurde eine Decke eingezogen, die künftig die Standsicherheit des Turmes gewährleisten soll und den Turm vor Witterungseinflüssen schützt. Mit dem Neueinbau einer Treppe besteht die Möglichkeit, den Turm zu besteigen. Diese Maßnahme wurde im Jahre 1983 abgeschlossen. Damit ist dem Besucher der Burgen eine weitere Attraktion eröffnet.

Wie an der Niederburg ist die Restaurierung der Oberburg nur möglich über die maßgebliche Finanzierung mittels eines Arbeitsförderungsprogrammes. Dennoch sind die Eigenanteile der Ortsgemeinde Manderscheid infolge großem Materialaufwand erheblich.

 Die Maßnahmen werden, so wie es die Umstände zulassen, weiter fortgesetzt. Als Ergebnis der bisher durchgeführten Arbeiten kann jedoch festgehalten werden, daß die Burgruinen in ihrem Bestand nicht nur gesichert, sondern auch weiter ausgebaut wurden. Der Vulkaneifel wurde eine Attraktion erhalten, die seit Jahrzehnten Anziehungspunkt für Besucher ist, und die vielen positiven Äußerungen bestätigen, daß die Aktivitäten zur Erhaltung der Burgruinen sich gelohnt haben.