Kulturdenkmale beschildern

Informationen für Naturfreunde und Wanderer

Siegfried Stahnke, Neroth

 

Was ist es eigentlich, das uns bei der Betrachtung einer Burgruine, eines alten Gebäudes oder eines Naturdenkmals so fasziniert? Ist es Romantik, Geschichtsbewußtsein, Nostalgie oder einfach Neugierde?

Unser Land hat zahlreiche Burgen und Schlösser. Die Denkmalschutzämter sind bemüht, möglichst viele Zeugen unserer Vergangenheit der Nachwelt zu erhalten. An den meisten historischen Stätten hat die Jahrhunderte dauernde Einwirkung auf das Mauerwerk ihre Spuren hinterlassen. Aber gerade das macht ihren Reiz aus. Und wer durch die Eifel wandert oder sie mit dem Auto »erobern« möchte, richtet seine Wegstrecke meist so ein, daß er all diese Natur- und Kulturgüter mit einbezieht. Ganz gleich, ob es sich um eine Felsenhöhle handelt oder um romantische Burgruinen oder um Zeugen der Erdgeschichte, man wird in die Vergangenheit zurückversetzt und möchte mehr über die Entstehungsgeschichte erfahren.

Natürlich kann man alles in Büchern nachlesen, doch trifft man oft unvorbereitet auf Objekte, von denen man gerne mehr wüßte. Wann und von wem ist die Burg erbaut worden, warum gerade an dieser Stelle? Wann wurde sie verlassen, wer hat sie zerstört? Wie alt ist der Lavafels und wann wurden dort zum ersten Mal Mühlsteine gebrochen? Der Wissensdurst ist groß und könnte befriedigt werden, wenn sich an den Sehenswürdigkeiten Tafeln befänden, auf denen die wichtigsten Daten und Hinweise stehen.

Im Kreis Daun sind solche Beschilderungen rar, obwohl es einige Vorbilder gibt. Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz hat an seinen Burgen Basaltplatten mit eingemeißelter Inschrift angebracht. Diese sind zwar teuer, aber haltbar.

Foto: Nico Sastges

Übersichtliche Hinweistafel am Eingang zum Burgbering in Gerolstein. Links der Verfasser der Burggeschichte, Peter Morsch, der mit 80 Jahren noch zu den unermüdlichen Aktivisten heimatlicher Geschichtsforschung zählt.                                                                                          

Ansonsten ist die Praxis sehr unterschiedlich. Außer den Steintafeln werden Holz-, Metalloder Plastikschilder verwendet. Doch leider ist die Zerstörungswut in den Außenbereichen sehr groß. Oft findet man die Tafeln als Souvenir in Partykellern wieder. Deshalb kommt es darauf an, daß sie aus widerstandsfähigem Material angefertigt und möglichst unablösbar verankert werden.

Foto: NicoSastges

Neuer Hinweis der Eifelvereins-Ortsgruppen Daun und Gerolstein auf den »Nerother Kopf« an der Straße Oberstadtfeld - Neroth.

In den Städten und Ortschaften könnte man eloxierte Metalltafeln verwenden und sie fest verdübelt auf dem Mauerwerk anbringen. Wo die Gefahr der Zerstörung größer ist, sollte man Stahlplatten wählen, sie wetterfest (mit Schiffsfarbe) lackieren und dann die Schrift im Siebdruck auftragen. Diese Methode ist im Kreis Daun bereits praktisch erprobt und zeichnet sich durch Preiswürdigkeit aus. Die Schilder können dann auf Holztafeln oder direkt auf dem Mauerwerk befestigt werden.

Der Kreis Daun beherbergt viele historische Kultur- und bemerkenswerte Naturdenkmäler. Zusammen mit der bewegten Landschaft, in der sie stehen, bereichern sie den Reiz der Vulkaneifel. Man könnte sie den vielen Touristen und den Natur- und Wanderfreunden noch einprägsamer machen, wenn man sie mit Hinweisschildern versehen würde.