Udo Köhler t

Aktiven Ruhestand. Den hatte er sich immer gewünscht und er erlebte ihn bewußt; wenn auch nur wenige Jahre. Pfarrer Udo Köhler in Gerolstein war Mitarbeiter fürs Jahrbuch des Kreises Daun, ein engagierter, ein kritischer Mann. Seine Beiträge sprachen von der Zuwendung zu den bescheidenen Dingen des Alltags. Die Geschichte des Landes, das ihm zweite Heimat wurde, erforschte er mit der ihm eigenen Gründlichkeit. Und was immer wieder aufhorchen ließ, war die Anerkennung treuer Dienste in der Gemeinde — so seine Darstellung über die Arbeit der Schwestern Münch in Daun. Er hat ihnen mit diesem Bericht über die Diasporagemeinde ein Danke gesagt, das dem Geistlichen wohl kaum in dieser Form über die Lippen gekommen wäre. Es war nicht seine Art, sich in Worten zu ergehen. Anerkennung verteilte er sparsam. Dieser Theologe aus dem Osten, geboren in Schwerin, Pfarrer in der Uckermark, in der Schorfheide, er hatte eine andere Mentalität als Eifeler und Rheinländer. Das war der Grund für manches Mißverstehen, auch in der eigenen Gemeinde. Udo Köhlers kritische Gedanken boten auch für die Jahrbuch-Mitarbeiter nicht immer eitel Freude. Wie wertvoll sie waren, werden wir nun begreifen, wenn er keine Denkanstöße mehr gibt. Wir danken ihm für alles, was durch ihn unser Jahrbuch bereicherte. M. S.

Unser Foto zeigt Pfarrer Köhler bei einem Ausflug der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der evangelischen Gemeinde, im Vordergrund Frau Barbara Büttner, Mitglied des Kuratoriums » Villa Sarabodis« Gerolstein und Presbyter Fritz Schuch, Gerolstein.

Foto: Marianne Schönberg, Jünkerath.