400 Jahre frisch gesungen

Glaadt — ein Bastion der Sangespflege an der Oberen Kyll

Marianne Schönberg, Jünkerath

 

Der Kirchenchor der Pfarrei Glaadt                                         Foto: Josef Koch

Wenn ein Kirchenchor die 400-Jahr-Feier begeht, hat die Chronik das Wort. Beim Erinnerungsfest des Chores der Pfarrkirche Heilig-Kreuz in Glaadt blätterten Vorstandsmitglieder in alten Büchern, und was sie fanden, war des Staunens wert.

Der heutige Ortsteil von Jünkerath war vor vier Jahrhunderten Zentrum an der Kyll. Hier residierten die Grafen von Manderscheid und Blankenheim. Um der geistigen Armut in diesem Raum zu begegnen, errichteten sie in Glaadt neben dem Kloster eine Lateinschule. Natürlich pflegte man die Musica Sacra. Knaben sangen Gregorianik täglich in den Messen,

sonntags im Hochamt. Auftritte in Form von konzertanten Darbietungen registrierte man allerdings erst später. Doch der Anfang der musikalischen Verkündigung liegt in dieser Zeit. Teile der Heiligen Schrift, Psalmen und Gebete wurden gesungen und wahrscheinlich erreichte dies melodische »Weitersagen« auch damals die Gruppe Menschen, die dem gesprochenen Wort nicht so aufmerksam gegenüberstanden. Verkündigung, das war die Aufgabe der Sänger und sie ist es bis heute geblieben. Daß dem Chor von Heilig-Kreuz in Glaadt auch in Zukunft stets Mitsänger zur Verfügung stehen, war einer der guten Wünsche zum Jubiläum.