Hilfsgüter für Tansania

Dauner Aktion sandte Container nach Ostafrika

Nico Sastges, Daun

 

Solidarität mit den Menschen in der Dritten Welt — das ist für Christen kein Schlagwort, Der beste Beweis dafür sind die großen kirchlichen Werke wie Missio, Adveniat und Misereor. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Direkthilfen, die Pfarreien und Gruppen, in Absprache mit den kirchlichen Werken, den Menschen in bestimmten Ländern und Regionen der Dritten Welt zuwenden. In Daun gab es ein Beispiel dafür.

Tansania — ostafrikanisches Land der Äquatorzone, viermal größer als die Bundesrepublik Deutschland. Von den 17 Millionen Einwohnern leben viele in unerschlossenem Wüstenland. Hunger und Durst sind ihre erbarmungslosen Begleiter. Über diese Menschen und ihre Situation berichtete Schwester Maria L. Stieren im Advent 1983 in Daun. Seit 25 Jahren wirkt sie als Missionarin in der Region Puma. Sie gehört zu einem Team von zwölf Priestern und 30 Ordensschwestern und -brüdern, die einen 480 000 Menschen zählenden Stamm betreuen — als Seelsorger und als Helfer gegen die überhandnehmende Not.

Der Ausschuß Dritte Welt des Dauner Pfarrgemeinderates hat ein offenes Ohr für Hilferufe aus fernen Erdteilen. Auf seine Initiative hin werden seit Jahren Kindertagesstätten in Brasilien unterstützt. Daneben wirken und werken die Mitglieder des Ausschusses alljährlich für eine Sonderaktion; deren Ergebnis war in diesem Jahr für die Leidenden in Tansania bestimmt.

Schon der Appell von Dechant Alfred Becker in der Silvesterpredigt, neben den Sorgen in der Pfarrei die Hilfe für die Dritte Welt nicht zu vergessen, zündete. Die Kollekte für Tansania in Höhe von rund 10 000 DM spornte an, mehr zu tun. Der Spendenaufruf zog Kreise und sprach die Bevölkerung der gesamten Verbandsgemeinde Daun an. Mangel herrscht in Tansania an haltbaren Nahrungsmitteln, Bekleidung, Bettwäsche, Gardinenstoff für Moskitonetze, Seife und Waschmitteln, an Haushalts- und Küchengeräten, Nähmaschinen, Werkzeugen, Fahrrädern sowie Feld- und Gartengeräten. Ausgehend von dieser Bedarfspalette erwuchs ein Spendenresultat, das alle Erwartungen übertraf. Als Sammelstelle hatte der DRK-Kreisverband das Altgebäude des früheren Finanzamtes in Daun bereitgestellt. Dort füllten sich alsbald die Räume mit Stapeln von Sachspenden.

Mitte Februar setzte ein eifriges Sortieren und Verpacken ein, um Lebensmittel, Bekleidung und Gebrauchsgegenstände bis hin zu Fahrrädern für den Containerversand zu bündeln. Diese Arbeit teilten sich die Mitglieder des Dritte-Welt-Ausschusses im Schichtwechsel unter Leitung der Vorsitzenden Johanna Häser, unterstützt von Helferinnen der Pfarrei. Rund 900 Ballen, Kartons und Kübel wurden geschnürt oder (zur Haltbarkeit von Lebensmitteln) versiegelt, so daß die Kapazität eines Großcontainers nicht ausreichte. Ein zweiter Container mußte angefordert werden, der in Daun noch zu einem Viertel gefüllt wurde. Für die anderen drei Viertel sorgte die Pfarrei Bad Honnef (Rhein).

Vom Deutschen Zoll verplombt, gelangen die Hilfsgüter unmittelbar an die Missionsstation. Die Frachtkosten von 19 000 DM schließen ein, daß die Container zur Nutzung am Empfangsort verbleiben können. Der relativ hohe Betrag der Versandkosten ist fast hundertprozentig durch finanzielle Spenden abgedeckt. In Relation dazu steht die große Menge an Hilfsgütern, die etwa dem Jahresbedarf eines Ortes von 1 000 Einwohnern entsprechen.

Mitglieder des Dritte-Welt-Ausschusses des Pfarrgemeinderats Daun sortieren und verpacken Textilien und Lebensmittel für die Missionsstation von Schwester Maria L. Stieren in Tansania.

Fridel Marie Kuhlmann