Heimkehr

Wilma Herzog, Gerolstein

 

Ich ruh im wilden Thymian,

wo's Wegkreuz steht.

Die lehm'gen Äcker vor mir steindurchsäht,

die Wälder weiter oben, himmelan.

 

In dunst'gen Städten

tausend Fenster hochgeschichtet

erblicken Fenster nur im Spiegelbild.

Betonfassaden noch so kunstvoll hergerichtet,

hat meiner Augen Hunger nicht gestillt.

Dort wo in lärmdurchtränkter Neonnacht

verstaubt der schwere ruhelose Tag

und wo im Parkquadrat die schönste Palmenpracht

das Herz zu trösten nicht vermag,

rief dringlicher als aller Städte Laut,

die Heimat mich, ihr stilles sanftes Bild,

der Lerche Lied und so vertraut

der Wolken Spiel im wechselhaften Wind.

 

Ich bin daheim

und atme wieder Stille,

den Duft der Eifelerde, Thymian am Stein.

Dir Gott sei Dank für diese Augenfülle

von Schönheit und erhalt sie mein.