Magnesium in der Friedensforschung

Dem Gesundheitswert Eifeler Mineralwasser nachgespürt

Dr. med. Karl-Heinz Höfle, Darmstadt

 

Die Begriffe Vulkaneifel und Magnesium gehören zusammen. Schließlich sind die Maare sichtbarer Ausdruck einer früheren erdgeschichtlichen Epoche. Der Vulkanismus brachte etwas ganz Wichtiges mit sich. Aus der Tiefe trat Magnesium hervor, das normalerweise nur in geringer Menge in der Erdrinde nachweisbar ist. Hier diene als Beispiel das Magnesiumhydrogenkarbonat. Diese besonders wasserlösliche Magnesiumverbindung reicherte sich im Heilwasser an und wurde mitbestimmend für den Charakter des Dauner Dunarisbrunnens. Während in der Weltöffentlichkeit die Medizin-Beziehung des Magnesiums noch zu wenig bekannt ist, ist das Interesse an Magnesium von jeher groß. Friedensforschung ist in unserer Zeit so wichtig. Die Bevölkerungsdichte nimmt ständig zu. Damit steigern sich Unruhe und Aggressivität. Selbst wenn friedliebende Diplomatie kriegerische Auseinandersetzungen vermeidet, wird es ein Problem sein, die enormen Menschenmassen friedfertig zu halten. Die Zahl der Menschen auf der Erde hat 4,8 Milliarden erreicht. Im letzten Jahr kamen 85 Millionen hinzu. Die Lebenserwartung steigt außerdem ständig. Es wird schwierig sein, so viele Menschen zu ernähren. Man sieht die Engpässe meist nur von der Kalorienseite und von der Eiweißversorgung her. Dabei wird die Bedeutung der Mineralstoffe, der essentiellen Bioelemente und der Spurenelemente übersehen. Es wird vergessen, daß diese nicht nur lediglich vorhanden, sondern in einem ganz bestimmten, gegenseitig optimalen Verhältnis vorliegen müssen. Sonst besteht ein Ungleichgewicht, eine Dysmetallose. Mangelsymptome bringen Unruhe im Verlangen und Suchen nach dem Fehlenden oder ergeben direkt krankmachende Störungen (Pathodysmetallosen).

Von Natur aus läßt ein körpereigenes Element, das aber täglich neu zugeführt werden muß, den Menschen ruhiger und gelassener werden. Magnesium vermag es, das Nervensystem zu beeinflussen.

Magnesiummangel hat verheerende Folgen auf das Zusammenleben der Menschen untereinander. Deshalb ist Magnesium schon heute in der Friedensforschung hochaktuell. Nur aus einer Gesamtschau heraus können die Zusammenhänge richtig verstanden werden.

Vorbeugende Wirkungen

Magnesium wirkt vorbeugend günstig auf die Volkskrankheit Nr. 1: die Arteriosklerose. Es dient der Behandlung Herzinfarktgefährdeter und kann stoffwechselbedingte Herzinfarkte verhindern. Es beseitigt die stenokardischen Beschwerden bei Angina pectoris-Anfällen. Auch andere Massenkrankheiten sind erfolgreich mit Magnesium zu behandeln. Es nützt bei Durchblutungsstörungen, bei Hochdruck und Thrombosegefährdung, senkt den Chole-sterinspiegel und erhöht die Sauerstoffsättigung der roten Blutkörperchen. Magnesium wirkt in besonderem Maße auf eine weitere verbreitete Massenkrankheit: Magnesium ist das eigentliche Mittel gegen vegetative Dystönie mit spasmophilem Symptomenkomplex und gegen latente und normocalcämische Tetanie. Magnesium vermag die Streß-Einwirkungen, unter denen bekanntlich viele Menschen leiden, herabzusetzen. Es hilft, gesteigerte Übererregbarkeit und unlustgetriebene Unruhe bei Kindern und Jugendlichen dämpfend zu regulieren. Magnesium mindert die Aggressivität. Wir konnten zeigen, daß es die Frustrationstoleranz, die Fähigkeit Enttäuschung, Verzicht, Versagung und Zurücksetzung leichter zu ertragen und Fehlleistungen und Rückschläge besonnener und gelassener hinzunehmen erhöht und die Grenze der Kränkbarkeit zur Seite der Gelassenheit hin verändert. Magnesium wirkt wesentlich in der Regulation unseres Nervensystems mit. Es dient dem Frieden auch im Einsatz gegen die großen Bevölkerungskrankheiten, die den Menschen Leid, Schmerz und Tod bringen. Durch seine Magnesium-Mehrfachwirkungen auf die Haupterkrankungsgruppen der Massengesellschaft ist Magnesium das erste Populations-Thera-peutikum dieser Art. Seine ungeheuer vielfältigen Einwirkungen auf die Psyche des Menschen sind noch nicht zu übersehen. Es ist Stabilisator einer frohen, heiteren Stimmungslage. Magnesiumunterversorgung kann sich in Wetterfühligkeit und Schlafstörungen sowie in vegetativen Dysregulationen (Störungen im vegetativen Nervensystem) äußern. Mit Magnesium hat man therapeutisch den einen und vielleicht den wichtigeren Steuerungszügel des entwicklungsbiologischen Vorläufers des vegetativen Nervensystems in der Hand (Höfle, 1981). Schließlich gehören die beiden entwicklungsbiologischen Gegenspieler Calcium und Magnesium mit in die großen Dualsysteme des menschlichen Daseins (Höfle: HOMO IN TOTO DUO, 1978).

Populations-Therapeutikum

In den Industriegroßstädten der ganzen Welt ist ein Magnesiummangel unter der Bevölkerung weit verbreitet. Die Magnesiumunterversorgung kommt besonders aufgrund geänderter Essensgewohnheiten zustande. Die Großstadtmenschen bevorzugen seit drei Generationen immer weniger das magnesiumreiche Gemüse, die Rohkost und eine magnesium- und enzymreiche, biologisch hochwertige Frischkost. Dagegen benutzen sie in steigendem Maße Alkoholika und zuckerreiche Limonaden als getrunkene Kalorienkonzentrate. Diese sind weitgehend frei von Magnesium. Bei fehlender landwirtschaftlicher Beikost müssen die dämpfenden Wirkungen immer mehr abklingen. Eine magnesiumsaturierte (mit Magnesium ausreichend versorgte) Bevölkerung ist in sich friedlicher und friedliebender. Mangelsymptome bringen Unruhe im Verlangen und Suchen nach dem Fehlenden. Magnesium ist somit ein Populations-Therapeutikum. Der Appell an alle, friedlich zu sein, genügt hier nicht. Millionen von Menschen versuchen mit dem Gebrauch von Beruhigungsmitteln und Psychopharmaka ihren Zustand zu bessern. Da ihnen die echten Zusammenhänge unbekannt sind, erreichen sie nur eine flüchtige und unvollkommene Wirkung. Magnesium läßt sich nur durch Magnesium ersetzen. Streß und Lärm können den Magnesiumbedarf steigern. Wie in einem Teufelskreis verschlimmern sich die Zustände und verstärken sich gegenseitig.

Hilfsmittel gegen Sucht

Es gibt noch eine dritte Gruppe der Massengesellschaftskankheiten, bei der Magnesium mit zu bestimmen hat. Es sind Alkoholismus und die Suchtkrankheiten der Rauschgiftabhängigen. Als wichtige Schlüsselsubstanz alles irdischen höheren Lebens sichert das Magnesium die normalen Stoffwechselvorgänge. Ein ausgewogenes Verhältnis der Blut- und Körpersalze untereinander ist Voraussetzung für Wohlbefinden.

Bei Magnesiumunterversorgung zeigen sich Unbehaglichkeit, innere Unruhe, Stimmungsschwankungen, Leistungsabfall, Unleidlichkeit, Unlust, Ungeduld und persönliche Unverträglichkeit noch ehe es zu echten, faßbaren körperlichen Krankheitsbildern kommt. Der Verlust von Wohlbefinden.

Ruhe und innerer Harmonie führt zu einer ungeordneten Suche nach irgendwelchen Mitteln, um den so schönen alten Zustand wieder herzustellen (Höfle: Von der Suche zur Sucht). Den Betroffenen fehlt aber die Erkenntnis über die Zusammenhänge. Gefährdete greifen zu dem ganz Falschen, zu Alkohol und zu suchtmachenden Drogen. Alkohol kann vorübergehend über andere Stoffwechselwege das alte Hochgefühl wieder herstellen. Er wird zur Prothese. Wie bei Prothesen allgemein, gewöhnt sich der Kranke daran. Er wird abhängig. Auch Rauschgift ist eine Prothese, bei der durch Stoffwechselentgleisungen vorübergehende Hochstimmungen und Wahrnehmungsänderungen auftreten. Das ersehnte, bleibende Glücksgefühl einer entspannten, frohen, heiteren Stimmungslage und einer wohlig geborgenen Zufriedenheit läßt sich weder durch Alkoholismus noch durch Rauschgiftgenuß wiederfinden. Die in Abhängigkeit Geratenen sind schwer krank. Krankheitsbehandlungen der Abhängigkeitslösung gelingen mit reichlicher Magnesiumzufuhr leichter.

Magnesiumunterversorgung ist Krankheitsfaktor zahlreicher Großkrankheiten der modernen Industriegesellschaft. Die hierdurch entstehenden Kosten für die Volkswirtschaft sind enorm. Sie stimmen nachdenklich. Selbst Zweifler müssen zugeben, daß sich in auffälliger und übereinstimmender Weise bei einer ganzen Reihe der genannten Volkskrankheiten mit Magnesium Besserungen, Heilungen oder zumindest positive Beeinflussungen erreichen lassen. So bestätigt sich aus der Therapie heraus der Zusammenhang.

Von der Natur lernen . . .

In der Natur werden durch Magnesium häufig friedliche Ruhephasen eingeleitet. So hat Magnesium auch etwas mit dem Winterschlaf der Tiere zu tun. In der Zoologie sind die Pflanzenfresser, die mit dem grünen Blattfarbstoff viel Magnesium aufnehmen, ruhigere und friedfertigere Wesen als die schnellebigen, flinken, stets kampfbereiten, blutdurstigen Fleischfresser. Überaktive Kinder können mit Magnesium umgänglicher und unauffälliger werden. Sportler können ihre Leistungsfähigkeit verbessern. Magnesium ist für den einzelnen Menschen ein Vitalstoff, ein Vitalfunktionsstoff ruhiger Lebensabläufe, der Gruppen- und Gemein-Schaftsbildungen harmonisierend stabilisiert. Bei gesicherter Basisversorgung wirkt es in gesellschaftstherapeutischem Sinne in besonderer Weise aggressiven Verwilderungstendenzen zwischenmenschlicher Beziehungen entgegen. Wir haben mit Magnesium eine wichtige Schlüsselsubstanz zur Verfügung, die der ganzen Menschheit nützlich sein kann. Magnesium Servator Pacis Hominum Sit. Magnesium gehört in die Friedensforschung.