Erstes Wohnheim für Behinderte

Von der Lebenshilfe-Kreisvereinigung Daun eingerichtet

 

Mit der Eröffnung eines Wohnheims für Mitarbeiter der Westeifel-Werkstätten in Gerolstein hat die Lebenshilfe — Kreisvereinigung Daun einen bedeutsamen Schritt zur Vervollkommnung der Integration geistig Behinderter in die Gesellschaft getan. Das im November 1983 eröffnete Wohnheim bietet Behinderten, denen familiäre Betreuung in der Freizeit fehlt, ein Zuhause. Doch die familiären Bindungen werden weiter gepflegt. Auch der Kontakt zum Freundes- und Bekanntenkreis im Heimatort bleibt erhalten.

Zur Einrichtung des Wohnheims hat die Lebenshilfe — Kreisvereinigung Daun 1981 das frühere Amtsgebäude der Bundesbahn in der Lindenstraße erworben und zweckentsprechend zum Wohnheim umgebaut. Dabei waren erhebliche Aufwendungen zur Erhaltung der Fassade des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes sowie zur Erneuerung des Daches, zum Einbau eines Lifts für Rollstuhlfahrer und zur Gestaltung der Außenanlagen erforderlich. Das Wohnheim befindet sich auf einem 5 000 qm umfassenden Grundstück, das ausreichend Raum für Freizeitanlagen im rückwärtigen Grüngelände bietet. In dem Gebäude konnten nach den Richtlinien für Behindertenheime Einzel- und Doppelzimmer samt Gemeinschafts- und Freizeiträumen, Küche und Sanitäranlagen zur Aufnahme von 22 behinderten Mitarbeitern der Werkstatt geschaffen werden. In das Wohnheim einbezogen ist eine Lehr-(Trainings-) Wohnung für Behinderte, um einige Bewohner auf späteren Umzug in eine Privat- oder Familienwohnung vorzubereiten.

Das Wohnheim für Behinderte der Lebenshilfe-Kreisvereinigung Daun in Gerolstein (Bildmitte) bildet neben dem Neubau der Volksbank (rechts) einen städtebaulichen Akzent der Architektur des 19. Jahrhunderts.

Mit Hilfe des Landes und des Kreises Daun ermöglichte die Lebenshilfe den Grundstücksund Gebäudeerwerb für 660 000 DM. Zu den Gesamtkosten des Umbaues gewährte das Land Rheinland-Pfalz einen Zuschuß über eine Million DM, 750 000 DM stellte die Aktion Sorgenkind bereit und der Landkreis Daun beteiligte sich mit 100000 DM. Neben erheblichen Eigenleistungen bleibt die von Rektor Alois Meyers (Niederstadtfeld) geführte Lebenshilfe-Kreisvereinigung als Trägerin auch weiterhin gefordert, um aus Mitgliederbeiträgen und Spenden den finanziellen Anforderungen gerecht zu werden.

In lockerer Form erfolgt im Gemeinschaftsraum des Wohnheimes zwischen den Heimbewohnern, der Heimleitung und den Betreuern die Diskussion über alle Fragen zur familiären Gestaltung des Gemeinschaftslebens.

Foto: Nico Sastges