Beim Glockenguß in Brockscheid
Jakob Konrad, Daun
Das Zinn ist eingetroffen, |
Nun werden die Verzierung |
das Kupfer liegt bereit, |
und Schriften handgemacht, |
bald wird die G lock' gegossen, |
die Wachsschicht aufgetragen, |
noch eine kurze Zeit. |
die Form zeigt ihre Pracht.
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Der Meister tut berechnen, |
Die Wachsschicht überdeckend, |
nach Schwingungszahl und Ton, |
mit allerfeinstem Lehm, |
die Form der neuen Glocke |
und diese Schichten trocknend, |
und fertigt das Schabion. |
durch Feuer muß geschehn.
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Die Grundform wird gemauert, |
Es folgen wieder Schichten, |
die um die Spindel steht, |
aus neuem Lehm gemacht, |
die Schablone zeigt genauer, |
man wird sich danach richten, |
wenn sie im Kreis gedreht. |
die Form braucht viele Kraft.
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Das Mauerwerk zu stärken, |
Den Mantel wird man heben, |
mit Gerstengran und Lehm, |
um darauf zu verseh 'n, |
um dieses zu bemerken, |
Verzierungen und Schriften, |
muß es noch oft geschehn. |
die auf der Glocke steh'n.
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Im Hohlraum dieser Mauer, |
Die Grundform überdeckend, |
wird Feuer angefacht, |
die falsche Glocke fehlt, |
das kürzt die Trocknungsdauer, |
es soll an ihrer Stelle, |
der Lehm wird trockenhart. |
die neue Glocke stehn.
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Aus Lehm ist nun zu machen, |
Die Form wird nun zum Damm gebracht, |
der falschen Glocke Form, |
die Grundform wird verstärkt, |
um dieses auch zu schaffen, |
daß sie dem Gußdruck widersteht, |
kommt es auf die Grundform. |
wird sie mit Erde vollgemacht.
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In Schichten aufgetragen, |
Die Form steht in der Grube, |
nach Trocknung wiederholt, |
um sie herum wird Grund gestampft, |
wie oft ist nicht zu sagen, |
noch bis zum oberen Grunde, |
es zeigt uns das Schabion. |
nur so hält sie dem Gußdruck stand.
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Der Meister muß nun zeichnen |
Um dieses Werk zu krönen |
und richtet das Schabion, |
und vieler Arbeit Lohn, |
damit wird er erreichen, |
fehlt uns ja noch die Krone, |
der Glocke rieht 'gen Ton. |
man fertigt sie ja schon.
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Nur an der Spindel hängend, |
Sie wird aus Wachs geschaffen, |
läßt es im Kreis sich drehn, |
mit feinstem Lehm bedeckt, |
man findet keine Mängel, |
die Form auch stark zu machen, |
die Form ist gut und schön. |
mit rauhem Lehm verstärkt.
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Das Feuer muß versagen, |
Beim Trocknen an dem Ofen, |
die Form wird langsam kalt, |
fließt alles Wachs heraus, |
die Wachsschicht aufzutragen |
der Raum für Guß ist offen, |
und das geschieht recht bald. |
und es bezieht das Haus.
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Nun steht die Form der Krone, |
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die auf die Glocke paßt, |
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der Meister wird nun öffnen, |
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das Gußloch in der Form.
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Durch eine offene Rinne, |
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für feins flüssiges Metall.
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Es kommen die Windpfeifen, |
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an den bestimmten Ort, |
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dann kann durch sie entweichen. |
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die Luft, das Gas von dort.
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Das Metall ist flüssig, |
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es folgt die große Tat, |
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man wird die Form jetzt füllen, |
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die man begraben hat.
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Es folgt ein langes Hoffen, |
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was immer kann gescheh 'n, |
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bis wir die Glocke offen, |
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seh 'n glänzend vor uns steh 'n.
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Doch erst muß sie noch kühlen |
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und ausgegraben sein, |
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Die Form wird schon verschwinden, |
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sie ist ja ausgebraucht.
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Die Glocke hängt im Kirchturm, |
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sie mahnt uns zum Gebet, |
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sie fordert uns're Andacht |
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und wird von Gott erhört.
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Jeder ist ein |
Stückchen Gold.
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Nur zu viele |
lassen sich prägen |
und formen |
zu einer schönen, sauberen, runden |
Münze.
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Dadurch geht immer mehr |
ihre Ursprünglichkeit verloren. |