Der Fuhrknecht Jakob
Hans Kugel, Daun
Auf der Oberburg zu Manderscheid |
Da brannte es vor langer Zeit |
Licherloh brannten Stockwerk und Treppen |
An allem war hier nichts mehr zu retten.
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Zur Wache stand Jakob auf den Zinnen |
Für ihn gab es hier kein Entrinnen. |
Seine Rufe um Hilfe verflogen im Wind |
Das Feuer kam immer näher geschwind.
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Er wußte, daß es keine Rettung gab |
drum warf er seinen Geldbeutel hinab |
Er schleuderte ihn fest mit einem Riemchen verbunden |
In weitem Bogen, doch er wurde nicht gefunden.
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Er bat die dort unten für seine Seele zu beten, |
Das Schicksal des Jakob berührte jeden. |
Der Pastor sollte Messen lesen für's Geld |
Damit seine Seele den Himmel erhält.
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Der Beutel wurde jedoch nicht gefunden |
Er blieb für sehr lange Zeit verschwunden. |
Man glaubte, daß ein Bösewicht |
Gar zu sehr auf die paar Kreuzer erpicht.
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Beim Futter grauten nach 30 Jahren |
Sollte das Dorf die Wahrheit erfahren. |
Ein Lederbeutel mit einem Riemchen dran |
Fand eine Frau am felsigen Hang
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Als sie die Kreuzer und Petermännchen sah, |
Da war ihr gleich die Herkunft klar. |
Er konnte nur vom Jakob sein |
Der auf dem Söller büßte sein Leben ein.
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Aufgeregt über den seltsamen Fund |
Läuft sie ins Dorf und gibt dort kund. |
Sie brachte das Geld zum Pfarrhaus hin |
Zur Verwendung in des Toten Sinn.
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Noch heute betet man von Zeit zu Zeit |
In der Messe für den Fuhrknecht Jakob von Manderscheid. |
Weils im Kirchenbuch steht geschrieben, |
Ist er für die Nachwelt in Erinnerung geblieben. |