Mit der Volkshochschule in der Eifel. .

Christa Feltgen, Moers

 

Wir gingen durch den Morgen, frohgemut,

dem Regen trotzend, den der Nebel

brachte,

und lauschten einem Manne, der so gut

mit Worten Erdgeschichte faßbar machte.

 

Am Wegrand Blumen, die bei uns nicht

blühn,

Waldmeister dort im Gras und

Herbstzeitlose

und Schmetterlinge, die in Farben glühn,

die nur im Tal hat Dahlie und Rose.

 

Und unter uns im Nebel war die Welt,

auf altem Meer wir, — im Gedanken-

schiffe —

und als die Sonne dann den Tag erhellt,

zur Mirtagsrast auf dem Korallenriffe.

 

Dann drangen wir ein wenig in das Reich

von alten, längst erloschenen Vulkanen

und sahen Lavaströme, streng und bleich

und konnten ihre Kraft doch höchstens

ahnen.

 

Ein wenig später klang der Hammer hell

und wollte sich durch harte Kalke beißen.

Uns trieb die Ungeduld, nur gleich, nur

schnell

den Steinen ihr Geheimnis zu entreißen.

Doch allzu fremd die Form der Lebewesen

aus alter Zeit, die wir hier finden sollten;

erst nach und nach gelang es uns zu lesen,

was diese Steine uns erzählen wollten.

 

Durch manchen Fund ward das Gepäck

erweitert,

hier wurd noch dies, dort jenes

mitgenommen,

und das Bemühen hat uns sehr erheitert,

mit solchen Lasten dann auch

fortzukommen.

 

Der Tag klang aus beim alten

Pfarrhausgarten,

da spülten wir den Staub aus unsren

Kehlen.

Ach, könnte doch der Bus noch etwas

warten —

es gab so viel zu fragen und erzählen.

 

Nachher dann, auf der Heimfahrt, sah'n wir

ein:

die Erde ist wie eine schöne Frau.

Man muß ihr schon sein ganzes Leben

weih'n,

so schön es war —

an einem Tag wird man aus ihr nicht

schlau. . .