Steine erzählen Erdgeschichte

Versteinerungen aus der Umgebung von Daun

Heinz Kowalski, Moers/Rhld.

 

»Panta rhei« — alles fließt, alles ist beständigem Wechsel unterworfen — dieser Ausspruch des griechischen Philosophen Heraklit (ca. 540 - ca. 480 v. Chr.) gilt nicht nur für das tägliche Leben, nicht nur für die Geschichte der Menschheit und ihrer Kulturen. Immerwährender Wandel beherrscht auch das nach Jahrmillionen zählende Werden der Landschaften unserer Erde, wie beständig Berge und Täler, hohe Gebirge und weite Ebenen uns auch immer erscheinen mögen.—

So war auch die Eifel nicht immer das, als was sie uns heute vor Augen tritt. Mehr als einmal Meeresboden, ehedem aufgetürmt zu hohen Bergen von nahezu alpinem Charakter, alsdann erniedrigt zu weiter, flachgewellter Ebene und durchglüht von heißer Tropensonne, erzitternd unter dem Ungestüm von Erdbeben und dem Ausbruch Vulkane zeugender glutflüssiger Schmelzen des Erdinnern hat sie ihr Gesicht wiederholt gewandelt, ehe sie zu den uns vertrauten Formen der Gegenwart fand.

Alle diese Ereignisse sind an der Eifel natürlich nicht spurlos vorübergegangen und ihrer Felsenglieder geheimer Bau offenbart noch heute dem, der ihn zu entziffern versteht, die Geschichte ihres Werdens. Wie alte Münzen und Skulpturen dem Archäologen Aufschluß geben über längst versunkene und vergessene Kulturen, so erzählen dem Kundigen erstarrte Strukturen, mächtige Gesteinsprofile und die in ihnen erhaltenen Zeugen uralten Lebens von längst vergangenen Zeiten.— Man muß sie nur verstehen, die stumme Sprache der Steine — und man kann aus ihnen lesen wie aus einem Buch.

Und wie in einem Buch die Blätter, so liegen sie übereinander, die zu festem Stein gewordenen Ablagerungen einstiger Meere und Wüsten und bilden deutlich gegeneinander abgesetzte Schichten, Schichten, die sich zu Tausenden von Metern dicken Gesteinspaketen summieren.

Auch in der Umgebung von Daun finden wir auf Schritt und Tritt die steinernen Zeugen einer bewegten geologischen Vergangenheit. Burgberg, Firmerich und die Maare erinnern an die stürmische vulkanische Periode, da Lavaströme das Liesertal blockierten und heftige Eruptionen das Land mit vulkanischer Asche überschütteten. Gefaltete und verschuppte Schiefer, Sandsteine und Grauwacken künden von Ablagerungen, die durch gewaltige seitliche Schubkräfte zu grandiosen Gebirgsfalten zusammengeschoben wurden, um Äonen später durch die Kräfte der Abtragung und Verwitterung zu einer sanft gewellten Fastebene erniedrigt zu werden, auf der heiße, trockene Winde roten Wüstensand zu weiten Dünen formten und seltene aber heftige Sturzregen mächtige Geröllfächer in die Senken verfrachteten.

Reste ehemaliger Lebewesen, die sich allen Veränderungen zum Trotz in den Gesteinen erhalten haben, erweisen die dunklen Schiefer, die braunen und grünlichgrauen Sandsteine und Grauwacken als ehemalige Meerabsätze. Sie stammen aus einer Zeit, da vor etwa 400 -340 Millionen Jahren die Eifel und mit ihr weite Teile Mitteleuropas ca. 60 Millionen Jahre lang vom Meer bedeckt waren, einem Meer, das in der Fachsprache der Geologen als Devon-Meer bezeichnet wird.

Am Grunde dieses Meeres stapelten sich unentwegt Sinkstoffe, sammelten sich die Reste der toten Meeresbewohner, zerfielen und vergingen meist oder wurden, umhüllt von Sand und Schlamm, vor der Zerstörung gerettet und für spätere Zeiten konserviert.

5000 - 8000 m mächtige Folgen von Tonschiefern, Sandsteinen, Kalken, Dolomiten und Mergelsteinen sind das Vermächtnis jenes uralten Meeres, und es waren die vielfach vorherrschenden Schiefer, denen das Rheinische Schiefergebirge seinen Namen verdankt. Es sind die zu hartem Fels gewordenen Ablagerungen jenes Devon-Meeres, die in der Eifel zumeist den Boden zu unseren Füßen bilden und immer wieder das Bild der Landschaft beeinflussen, seien es die hoch aufragenden Klippen im Ahrtal oder die wuchtigen Dolomite von Gerolstein und Schönecken.

Natürlich finden wir längst nicht alle diese Ablagerungen in der näheren Umgebung von Daun. Hier tritt lediglich eine ungefähr 2000 - 3000 m mächtige Schichtenfolge von Tonschiefern, Sandsteinen und Grauwacken an die Erdoberfläche, die enge Falten bilden und vielfach verschuppt sind. Es sind Ablagerungen, die im älteren Teil der Devon-Zeit, dem sogenannten Unterdevon, gebildet wurden und schätzungsweise 380 - 390 Millionen Jahre alt sein mögen.

Mit diesen Gesteinen sind auch Lebensreste aus jener Zeit auf uns gekommen, um heute an den Steilhängen der Bäche und Flüsse, an Straßenböschungen, in Steinbrüchen und Baugruben oder durch die Tätigkeit des pflügenden Bauern erneut das Licht der Sonne zu erblicken.

Vielfach erregten jene uralten versteinerten Gestalten bereits in den vergangenen Jahrhunderten die Aufmerksamkeit der Gelehrten, die sie mit Staunen, oftmals mit Kopfschütteln betrachteten, da sie die fremdartigen Formen häufig nicht zu deuten wußten. Naturspiele (lu-des naturae) waren sie den einen, als Zeugen der biblischen Sintflut galten sie anderen und es dauerte bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, ehe ihre wahre Natur allgemein anerkannt war.

Wann Versteinerungen aus der Gegend von Daum zum erstenmal Beachtung fanden, läßt sich heute natürlich nicht mehr feststellen. Wir haben jedoch Grund zu der Annahme, daß sie bereits im 18. Jahrhundert Eingang in das eine oder andere der damaligen Naturalienkabinette fanden.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts tauchen die Namen Daun und Oberstadtfeld immer öfter in naturwissenschaftlichen Veröffentlichungen auf und 1853 konnte der Trierer Gymnasialprofessor Johannes Steininger (1792 -1874) von hier bereits 25 Arten namhaft machen. 1902 widmete Fritz Drevermann den Versteinerungen von Oberstadtfeld und Daun eine monographische Bearbeitung, die 134 Arten erbrachte. Würde man die Versteinerungen des Raumes Daun — Oberstadtfeld — Üdersdorf heute einer erneuten Bearbeitung unterziehen, käme man sicherlich auf nahezu 200 Arten. Diese Zahlen machen verständlich, daß in den folgenden Zeilen nur eine sehr beschränkte Auswahl getroffen werden konnte, wobei Subjektivität nicht zu vermeiden war. Früher pflegte man die versteinerungsführenden Schichten der Umgebung von Daun — Oberstadtfeld summarisch als »Stadtfeld-Schichten« zu bezeichnen. Neuere Forschungen haben jedoch gezeigt, daß sich unter diesem Namen verschiedenaltrige Schichtenfolgen verbergen und daß bezeichnende, gut erhaltene Versteinerungen von Stadtfeld-Charakter auch noch in tiefer liegenden Schichten vorkommen.

G. Fuchs (1974) gliedert deshalb die bei Daun, Ober- und Niederstadtfeld vorkommenden Schichtenfolgen von oben nach unten wie folgt:

Ems-Stufe (Emsium):

Gladbach-Schichten

Beinhausen-Schichten (Stadtfeld-Schichten)

Reudelsterz-Schichten

Eckfeld-Schichten

Siegen-Stufe/(Siegenium):

Saxler-Schichten.

Wie überall im Unterdevon der Eifel, so sind auch die Versteinerungen der Dauner Gegend fast ausschließlich in Steinkernerhaltung auf uns gekommen, da die ursprünglich vorhandenen Kalkschalen nach ihrer Einbettung im Sediment der Auflösung anheim fielen.

Spätere Schicksale der Region sind auch an den Versteinerungen nicht spurlos vorübergegangen. So sind im Zusammenhang mit derAuffaltung der Eifel im Rahmen der variski-schen Gebirgsbildung und den damit verbundenen ungeheuren seitlichen Drücken die fossilen Reste vielfach mehr oder weniger stark verdrückt bzw. verzerrt worden. Diese nicht immer leicht zu erkennenden Formveränderungen erschweren ihre Bestimmung oft sehr erheblich und haben nicht selten zu Fehldeutungen geführt.

Anthozoa (Korallen)

Dem Korallenreichtum des kalkigen Eifeler Mitteldevons steht eine auffallende Armut an Korallen im sandig-tonigen Unterdevon gegenüber. So kennt man aus dem Unterdevon der Eifel im wesentlichen nur eine kreiseiförmige Einzelkoralle, die man als »Zaphrentis« sp. zu bezeichnen pflegt, und das merkwürdige Pleurodictyum problematicum Goldfuß, das im Räume Daun — Oberstadtfeld weit verbreitet und gar nicht selten ist. Wie schon der Name andeutet, gab diese im Umriß runde bis ovale Korallenkolonie mit einem s-förmigen Röhrenwurm in der Mitte den Forschern des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts manches Rätsel auf. Pleurodictyum problematicum zählt zu den am längsten bekannten Versteinerungen aus der Eifel und wurde bereits im Jahre 1771 von J.E.I. Walch (1725 - 1778) in seiner »Naturgeschichte der Versteinerungen. . .« recht kenntlich abgebildet.

Pleurodictyum problematicum Stadtfeld-Schichten, Oberstadtfeld; Maßstab: cm.

Brachiopoda (Armfüßer)

Diese Tiergruppe übertrifft an Artenzahl alle anderen im Devon der Eifel vorkommenden Tierklassen. Ihre Schalenreste kommen stellenweise so massenhaft vor, daß sie regelrechte Schill-Lagen bilden, wie wir sie von den Küsten der heutigen Meere her kennen.

Die Brachiopoden besitzen wie die allbekannten Muscheln zwei Klappen oder Schalen, unterscheiden sich von jenen aber durch einen völlig anderen inneren Bau und abweichende Symmetrieverhältnisse. Während die Symmetrieebene bei den Muscheln zwischen den beiden seitlich des Tieres liegenden Klappen verläuft, geht sie bei den Brachiopoden mitten durch die beiden aufeinanderliegenden Klappen hindurch und teilt diese in zwei völlig gleichwertige Hälften.

Brachiopoden lebten ähnlich den Muscheln am Boden des Meeres, wo sie meist mit einem muskulösen Stiel dauernd oder nur während ihrer Jugendzeit an einer Unterlage befestigt waren. Entsprechend dieser Anheftungsweise nennt man die untere, mit einer Stielöffnung versehene Schale »Stielklappe«, während man die obere nach den in ihr vorhandenen Ansatzstellen für fleischige Tentakelarme als »Armklappe« bezeichnete.

 

Platyorthis circularis (Sowerby) — Stadtfeld-Schichten, Oberstadtfeld; Maßstab: mm.

Platyorthis circularis (Sowerby) — Abb. 2 — hat etwa kreisförmigen Umriß, der allerdings meist etwas in die Breite gezogen ist. Durch den geraden Schloßrand nähert sich der Umriß zuweilen einem zugerundeten Viereck. Das Innere der Stielklappe ist gekennzeichnet durch zwei vom Schloßrand ausgehenden und im Winkel von etwa 60°^-förmig divergierende Zahnstützen, den dazwischenliegenden seichten Muskeleindrücken und ein in der Mitte liegendes, etwa 2/3 der Schalenlänge einnehmendes Medianseptum, wobei entsprechend der Steinkernerhaltung Zahnstützen und Medianseptum als Furchen ausgebildet sind. Die feine radiale Berippung der Schalenoberfläche ist auf dem Steinkern nur undeutlich ausgeprägt und tritt nur am Rand scharf hervor. Tropidoleptus rhenanus Frech — Abb. 3 —

Tropidoleptus rhenanus Frech — Stadtfeld-Schichten, Oberstadtfeld; Maßstab: mm.

Gehäuse im Umriß etwa halb-querelliptisch, breiter als lang und mit einem geraden, an den Ecken oftmals etwas ausgezogenen Schloßrand. Stielklappe leicht gewölbt (konvex), Armklappe flach oder leicht eingesenkt (konkav), Oberfläche mit ziemlich groben Radialrippen bedeckt, deren Zahl 28 - 30 erreichen kann. Plicostropheodonta murchisoni (Archiac & Verneuil) — Abb. 4 —

Plicostropheodonta murchisoni (Archiac & Verneuil) — Gladbach-Schichten, Oberstadtfeld; Maßstab: mm — Slg. O. Jung.

besitzt ein im Umriß halbelliptisches bis gerundet rechteckiges Gehäuse mit geradem Schloßrand, der zugleich die größte Breite bezeichnet. Die Stielkappe ist leicht konvex gewölbt, die Armklappe konkav eingesenkt. Die Oberfläche ist mit 12 — 20 einfachen, scharfen und sehr groben Radialrippen bedeckt, die sich zum Schloßrand hin abschwächen. Chonetes sarcinulatus (Schlotheim) — Abb. 5 —

Chonetes sarcinulatus (Schlotheim) — Stadtfeld-Schichten, Daun; Maßstab: cm.

Gehäuse von halb-querelliptischem Umriß, mit geradem Schloßrand, stets deutlich breiter als lang. Der Stirnrand ist im mittleren Teil fast gerade und geht fließend in die breit gerundeten Seitenränder über. Die Oberfläche ist fein radial berippt. Die Radialrippen vermehren sich wiederholt durch Spaltung, so daß wir am Schalenrand schließlich etwa 100 zählen können.

Diese Art ist der häufigste Brachiopod des Eifeler Unterdevons, der kaum je an einer Fundstelle fehlt. Er erscheint bereits im oberen Sie-genium (Saxler-Schichten) und reicht bis ins untere Eifelium (Lauch-Schichten). Oligoptycherhynchus daleidensis (F. Roemer) — Abb. 6 —

Oligoptycherhynchus daleidensis (F. Roemer) — Stadtfeld-Schichten, Daun; Maßstab: mm.

aus der artenreichen Ordnung der Rhynchonel-lida besitzt ein mittelgroßes Gehäuse mit gerundet dreieckigem bis fünfseitigem Umriß, stark gewölbte Arm- und flache, in der Mitte eingesenkte Stielklappe, sowie grobe, faltigeRippen auf der Oberfläche. An der mittleren Aufwölbung der Stielklappe, dem sogenannten Wulst oder Sattel, sind in der Regel vier, an der medianen Einsenkung der Stielklappe, dem sogenannten Sinus, drei Rippen beteiligt. Auf den Flanken zählen wir jederseits 6 - 7 Rippen. Anoplotheca venusta (Schnur) — Abb. 7 —

Anoplotheca venusta (Schnur) — Giadbach-Schichten, Oberstadtfeld; Maßstab: cm.

ist eine kleine, mehr oder weniger rundliche bis ovale Form mit gebogenem Schloßrand, divergierenden Zahnstützen und kurzem, den Schloßrand nicht erreichenden Medianseptum, welches die beiden großen Muskeleindrücke voneinander trennt.

Athyris undata (Defrance) — Gladbach-Schich-ten, Oberstadtfeld; Maßstab: mm.

Athyris undata (Defrance) — Abb. 8 — ist gekennzeichnet durch ein glattes, bikonvexes Gehäuse von fünfseitigem Umriß bei vorherrschender Breitenausdehnung. Die Stielklappe ist im mittleren Teil mit einem schmalen Sinus versehen, während die Armklappe mittig einen flachen Wulst aufweist. Acrospirifer primaevus (Steininger)

— Abb. 9 —

Das ziemlich große Gehäuse besitzt einen halbkreisförmigen Umriß mit geradem Schloßrand, sehr kräftige Muskelzapfen und überaus grobe, faltige Rippen, die in ihrer Grobheit von keiner verwandten Art übertroffen werden. Der Sinus der Stielklappe ist winklig gerundet und scharf begrenzt und reicht bis in die gekrümmte Schnabelspitze. Der Sattel der Armklappe ist zugeschärft, doch nur wenig vorspringend und entspricht an Breite der Breite der benachbarten 2 - 3 Flankenrippen. Auf den Flanken beiderseits von Sinus und Sattel zählen wir jederseits 7 - 9 Rippen. Diese Art ist ein Leitfossil der Siegen-Stufe und offenbar auf die Saxler-Schichten beschränkt. Buryspirifer pellicoi (Archiac & Verneuil) — Abb. 10 —

Acrospirifer primaevus (Steininger) — Saxler-Schichten, Weiersbach; Maßstab: cm.

Euryspirifer pellicoi (Archiac & Verneuil) — Gladbach-Schichten; Oberstadtfeld; Maßstab: cm — Slg, J. J. Peters, Oberstadtfeld.

ist der größte unter den Dauner Spiriferen. Das sehr breit-dreieckige Gehäuse ist beiderseits von Sattel und Sinus in lange, spitz zulaufende Flanken ausgezogen, die jederseits bis zu 20 kräftige, gerundete Rippen tragen. Die Muskelzapfen sind kräftig, überragen den geraden Schloßrand beträchtlich und können 2/5 der Klappenlänge erreichen.

Arduspirifer arduennensis (Schnur) — Stadtfeld-Schichteri, Oberstadtfeld; Maßstab: cm.

Arduspirifer arduennensis (Schnur) — Abb. 11 —

Dieser häufigste Vertreter der Spiriferen des Eifeler Unterdevons ist relativ klein und von dreieckigem Umriß. Die Flanken sind an den Seitenenden oft spitz ausgezogen. Sattel und Sinus schmal, auf den Flanken jederseits 5 - 8 grobe, oft kantige Rippen. Die Muskelzapfen sind kräftig entwickelt und überragen deutlich den geraden Schloßrand. A. arduennensis ist eine sehr langlebige und recht variable Art. Man hat deshalb mehrere Unterarten unterschieden, deren saubere Trennung jedoch Spezialistensache ist. Subcuspidella humilis (Scupin) — Abb. 12 —

Subcuspidella cf. humilis (Scupin) — Gladbach-Schichten, Oberstadtfeld; Maßstab: mm.

Gehäuse gerundet dreieckig im Umriß, mit ziemlich hoher, dreieckiger Area, stark gewölbter Stiel- und flacher Armklappe. Sattel und Sinus breit, etwa so breit wie die benachbarten 6 - 7 Rippen. Auf den Flanken in der Regel jederseits 18-24 ziemlich feine, flach dachförmige Rippen. Meganteris ovata ovata Maurer — Abb. 13 —

Meganteris ovata ovata Maurer — Saxler-Schichten, Weiersbach; Maßstab: mm.

ist durch ihre Größe, den kurz-ovalen Umriß und die gleichmäßige flache Wölbung beider Klappen so gut charakterisiert, daß sie mit keiner anderen Art des Gebiets verwechselt werden kann. Der durch eine mediane Rinne geteilte Muskelzapfen ist lang-oval und zeigt am hinteren (oberen) Ende jederseits eine kleine lang-ovale Grube

Lamellibranchiata (Muscheln)

Die Muscheln haben wie die Brachiopoden zwei Klappen oder Schalen, die zu beiden Seiten des Tieres liegen und am Rücken durch ein biegsames elastisches Band, das sogenannte Ligament, miteinander verbunden sind. Im Gegensatz zu den Brachiopoden, die oft massenhaft vorkommen, finden wir die Muscheln in der Regel nur vereinzelt.

Nuculites solenoides Goldfuß — Gladbach-Schichten, Oberstadtfeld; Maßstab: mm.

Nuculites solenoides (Goldfuß) — Abb. 14 — ist gekennzeichnet durch ein stark querverlängertes und nach hinten verschmälertes, gleich-klappiges Gehäuse, bei dem beide Klappen gleich groß und gleich stark gewölbt sind. Die einzelnen Schalen sind flach gewölbt und sehr ungleichseitig, d. h. der kleine, kaum hervorragende Wirbel liegt nicht in der Mitte der Schale (wie das bei einem gleichseitigen Gehäuse der Fall wäre), sondern nahe dem Vorderrand. Vor dem Wirbel erkennen wir eine gerade, tiefe Furche, die etwa die Hälfte der Schalenhöhe einnimmt und einer inneren Leiste der ursprünglichen Kalkschale entspricht. Palaeoneilo maureri (Beushausen) — Abb. 15 —

Das mäßig gewölbte, gleichklappige Gehäuse zeigt im allgemeinen einen mehr oder weniger quer-ovalen Umriß, ist aber sonst stark variabel, was zur Aufstellung einer ganzen Reihe von Unterarten geführt hat. Vor und hinter dem deutlich hervorstehenden Wirbel zeigt der gebogene Schloßrand je eine Reihe feiner Zähnchen. Die Oberfläche ist mit zahlreichen stärkeren und schwächeren konzentrischen Rippen bzw. Streifen bedeckt. Pterinea (Cornellites) costata (Goldfuß)

— Abb. 16 —

Das ungleichklappige Gehäuse ist schief rhombisch im Umriß, mit ausgeprägtem, gerundetem vorderen Gehäusefortsatz (Vorderflügel)

 Zentimeter! Palaeoneilo maureri (Beushausen) — Gladbach-Schichten, Oberstadtfeld; Maßstab: cm — S/g. Farn. Peters, Landessammlungen f. Naturkunde, Karlsruhe.

Pterinea (Cornellites) costata (Goldfuß) - Stadtfeld-Schichten, Daun; Länge: 34 mm.

vor dem kräftig hervortretenden und weit nach vorn gerückten Wirbel und flachem, hinten eingebuchtetem Hinterflügel. Der eigentliche Kern der Schale ist durch stärkere Wölbung von den beiden flügelartigen Fortsätzen abgesetzt und trägt 6-8 grobe, von der Wirbelsptize ausgehende Radialrippen, zwischen denen feine konzentrische Anwachsstreifen erkennbar sind. Der Hinterflügel zeigt auf seiner Oberfläche zahlreiche feine Radialrippchen.

Leiopteria pseudolaevis (Oehlert) — Stadtfeld-Schichten, Niederstadtfeld; Maßstab: mm — Slg. W. Diesel.

Leiopteria pseudolaevis (Oehlert) — Abb. 17 — Das ebenfalls schief rhombische Gehäuse macht einen deutlich weniger kantigen Eindruck als die vorige Art. Der ebenfalls weit nach vorn gerückte Wirbel tritt weniger stark hervor und der Vorderflügel erscheint weniger scharf abgesetzt. Der Hinterfiügel ist kräftig ausgeschnitten und nicht durch eine abweichende Oberflächenzeichnung vom stärker gewölbten Kern der Schale unterschieden. Die Oberfläche entbehrt radialer Skulpturelemente und ist lediglich von feinen Anwachsstreifen bedeckt. Limoptera (Stainieria) rhenana Frech — Abb. 18 —

Gehäuse ungleichklappig, sehr groß und von rundlichem Umriß mit geradem Schloßrand. Vorderrand abgestutzt, ohne Vorderflügel, mit kaum angedeutetem Byssusausschnitt (Einbuchtung zum Austritt von sogenannten Bys-susfäden, mit deren Hilfe sich die Muschel an einer Unterlage anheften konnte) vor dem wenig hervorragenden Wirbel. Oberfläche glatt, allenfalls mit konzentrischen Anwachsstreifen bedeckt.

L/moptera (Stainieria) rhenana Frech — Gladbach-Schichten, Oberstadtfeld; Maßstab: cm — Slg. Farn. Peters. ..

Goniophora bipartita (F. Roemer) — Stadtfeld-Schichten, Daun; Maßstab: cm — Slg. W. Diesel.

Goniophora bipartita (F. Roemer) — Abb. 19 — Gehäuse im Umriß quer-verlängert rechteckig, mit kleinem, weit vorn gelegenem Wirbel und schwach gebogenem Schloßrand. Vorderrand breit gerundet, Unterrand gerade oder schwach eingebogen, Hinterrand schief bogig nach oben aufsteigend. Vom Wirbel zum Hinterrand verläuft ein schwach gebogener, starker Kiel. Die Oberfläche ist mit welligen, konzentrischen Anwachsstreifen bedeckt.

Myopphoria cicularis Beushausen Stadtfeldschichten, Niederstadtfeld; Maßstab: mm — Slg. W. Diesel.

Myophoria circularis Beushausen — Abb. 20 — Das gleichklappige Gehäuse ist charakterisiert durch rundlichen bis schief kurz-ovalen Umriß, gebogenen Schloßrand und einen kleinen, vor der Schalenmitte gelegenen Wirbel. Die Oberfläche der nur schwach gewölbten Klappen ist glatt. Cypricardella elongata Beushausen

— Abb. 21 —

ist eine gleichklappige, mäßig gewölbte Form von querovalem Umriß. Der Schloßrand ist flach gebogen, der Wirbel klein und nach vorn gerückt, davor eine tiefe Lunula (d. i. eine halbmondförmige, abweichend skulpturierte Schalenregion). Oberfläche mit bündeiförmigen Anwachsstreifen bedeckt, die häufig erst nach dem Rande zu deutlicher werden.

Cypricardella elongata Beushausen — Gladbach-Schichten, Oberstadtfeld; Maßstab: cm — Slg. Farn. Peters. . .

Grammysia sp., beschädigtes Exemplar, dessen Hinterende fehlt — Stadtfeld-Schichten, Weiersbach; Maßstab: mm — Slg. W. Diesel.

Grammysia sp. — Abb. 22 — Die Vertreter dieser Gattung, von der ich nur ein unvollständig erhaltenes Exemplar abbilden kann, sind gekennzeichnet durch kräftig gewölbte, gleichklappige Gehäuse von kurzovalem bis quer verlängertem Umriß, mehr oder weniger stark eingerollten Wirbeln, tiefer Lunula und eine oder mehrere grobe transversale Rippen, die vom Wirbel ausgehend zum Unterrand verlaufen und von kräftigen Furchen begleitet sind. Neben dieser überaus charakteristischen Transversalskulptur ist die Oberfläche mit unregelmäßigen Anwachsstreifen und wulstigen, konzentrischen Rippen bedeckt.

Gastropoda (Schnecken)

sind Weichtiere, deren Gehäuse nur aus einer einzigen Schale gebildet wird, die in der Regel gewunden und meist spiralig oder schraubenförmig aufgerollt ist. Sie sind im Gebiet mit 12 Arten vertreten, die nur stellenweise häufiger vorkommen. Bembexia alta Koken — Abb. 23 —

Bembexia alta Koken — Gladbach-Schichten, Oberstadtfeld; Höhe: 13 mm.

ist eine mittelgroße Art, deren an Umfang allmählich zunehmenden Windungen eine räumliche Spirale von kegel- oder kreiseiförmiger Gestalt bilden. Die Windungen der Steinkerne sind rundlich und lassen das in Schalenerhaltung deutliche Schlitzband nicht mehr erkennen.

Tentaculites schlotheimi Koken — Abb. 24 — gehört nicht mehr zu den Schnecken im engeren Sinne, sondern zu den neuerdings zu einer selbständigen Tierklasse erhobenen Tentaculitoidea, die indes große Ähnlichkeit mit den Pteropoden oder Flügelschnecken aufweisen. Die spitzkonischen, quergeringelten Gehäuse werden selten länger als 2 cm und kommen oft massenhaft und unverkennbar strömungs-orientiert eingebettet vor.

Tentaculites schlotheimi Koken — Gladbach-Schichten, Oberstadtfeld; Maßstab: cm.

Cephalopoda (Kopffüßer)

»Orthoceras« sp. — Gladbach-Schichten, Oberstadtfeld; Länge: 75 mm — S/g. W. Diesel.

Von dieser fast ganz auf die geologische Vergangenheit beschränkten, überaus formenreichen Tierklasse finden wir ausgesprochen selten die geraden, langgestreckten, stabförmigen Gehäuse von

»Orthoceras« sp. — Abb. 25 — 

Das Gehäuse der Orthoceren bestand aus einer relativ großen Wohnkammer, in der das Tier lebte, und einer größeren Anzahl kleinerer, durch uhrglasförmig gewölbte Scheidewände voneinander getrennten Kammern, die durch einen zentralen Kanal, den sogenannten Sipho, miteinander verbunden waren. Jene hinter der Wohnkammer gelegenen Abschnitte waren mit Gas oder Flüssigkeit gefüllt und dienten der Steuerung des Gehäuseauftriebes, dem Auf-und Absteigen im Wasser. Die aktive Fortbewegung der Orthoceren erfolgte nach dem Rückstoßprinzip, wobei vorher aufgenommenes Atemwasser ruckartig ausgestoßen wurde.

Trilobita (Dreilapper)

Diese bereits vor ca. 230 Millionen Jahren ausgestorbene Klasse der Gliedertiere ist charakterisiert durch eine doppelte Dreigliederung, wonach man von vorne nach hinten Cephalon (Kopfschild), Thorax (Rumpf) und Pygidium (Schwanzschild), in der Quere zwei seitliche Flanken und eine mittlere Achse unterscheiden kann, die durch zwei mehr oder weniger tiefe Rückenfurchen von den Flanken getrennt ist. Die meisten Trilobiten besaßen die Fähigkeit, sich bei Gefahr mehr oder weniger vollkommen einrollen zu können.

Die charakteristischsten Trilobiten des Unterdevons von Daun - Oberstadtfeld sind die groß-wüchsigen Vertreter der Familie Homalonoti-dae. Sie sind die Riesen unter den Eifel-Trilobi-ten und können eine Länge von fast 20 cm erreichen. Aus diesem Grunde sind komplette Exemplare außerordentlich selten und in der Regel finden wir nur isolierte Schwanzschilder, Mittelköpfe, Freiwangen und einzelne Rumpfglieder. Um eine Vorstellung dieses Trilobiten-Typus zu vermitteln, habe ich in Abb. 26 den kompletten Panzer eines Trimerus (Trimerus) delphinocephalus Green nach einer guten Zeichnung von P. Hupe wiedergegeben. Die Abbildung zeigt deutlich die kennzeichnenden Merkmale: Das gerundet-dreieckige, an einen gotischen Spitzbogen erinnernde Kopfschild mit der verlängert trapezförmigen Glabella (Glatze), den kleinen runden Augen und den dem Außenrand nahezu parallel verlaufenden Gesichtsnähten. Die Rumpfglieder zeigen eine breite Achse, die nur undeutlich gegen die Flanken abgesetzt ist. Das Schwanzschild ist mehr oder weniger dreieckig und läßt ebenfalls eine auffällige Verflachung der die Achse von den Flanken trennenden Längsfurchen erkennen. Diese »Verwischung« der Längsfurchen ist überdies eines der typischsten Merkmale dieser Trilobitenfamilie.

Trimerus (Trimerus) delphinocephalus Green — Silur, USA — nach P. Hupe (1953).

 

Burmeisteria (Digonus) rhenana (Koch) — Stadtfeld-Schichten, Daun; Maßstab: cm — S/g. L Jung.

Burmeisteria (Digonus) rhenana (Koch) — Abb. 27 —

besitzt ein lang-dreieckiges Schwanzschild mit einer gleichmäßig sich verjüngenden, 12-13gliedrigen Achse und je 8 Seitenrippen auf den Flanken. Die Längsfurchen sind überaus seicht und die Trennung von Achse und Flanken wird vor allem durch das winklige Abknikken der Flankenrippen augenfällig. Trimerus (Dipleura) laevicauda (Quenstedt) — Abb. 28, 29 —

ist diejenige Art des rheinischen Unterdevons, bei der die Verwischung der Gliederung am weitesten fortgeschritten ist. Das Schwanzschild hat einen parabolischen bis halbovalen Umriß und ist dadurch ausgezeichnet, daß sowohl Längs- wie Quergliederung nahezu völlig verwischt bzw. ausgelöscht sind. Zumindest die jüngeren Exemplare dieser Art besaßen die oben erwähnte Fähigkeit zur Einrollung (Abb. 29).

Trimerus (Dipleura) laevicauda (Quenstedt), Pygidium — Stadtfeld-Schichten, Oberstadtfeld; Maßstab: mm.

Trimerus (Dipleura) laevicauda (Quenstedt), eingerolltes Exemplar — Stadtfeld-Schichfen, Daun; Maßstab: cm — Slg. O. Jung.

Treveropyge sp., hinterer Thoraxabschnitt und Pygidium — Beinhausen-Schichten, Niederstadtfeld; Maßstab: cm — S/g. W. Jung.

Treveropyge sp. — Abb. 30 — Die Vertreter dieser Gattung besitzen ein breit gerundetes Kopfschild mit einer nach vorn verbreiterten Glabella, die durch mehr oder weniger waagerechte Seitenfurchen deutlich gegliedert ist. Die Wangen sind in kurze, kräftige Dornen ausgezogen.

Die Rumpfglieder sind seitlich in nach hinten gebogene Dornen verlängert. Das dreieckige Pygidium trägt zu beiden Seiten der langdreieckigen Achse jeweils 5 Flankenrippen, die in schwach gebogene Randdornen auslaufen.

Ostracoda (Muschelkrebse)

Diese Winzlinge der Dauner Unterdevonfauna erreichen nur eine Größe von wenigen Millimetern. Es handelt sich dabei um kleine Krebse, deren Körper wie bei den Muscheln vollständig von einer zweiklappigen Schale umschlossen sind.

Von ihnen findet sich die kräftig skulpturierte Carinokloedenia tetrapleura (Fuchs) — Abb. 31 —

Carinokloedenia tetrapleura (Fuchs) — Reudelsterz-Schichten, Weiersbach; Maßstab: mm.

stellenweise geradezu massenhaft. Ihre Schalen tragen drei kurze, senkrecht oder schräg angeordnete Wülste, zu denen sich parallel zum Unterrand noch einer längerer, waagerechter oder schwach gebogener vierter Wulst gesellt, worauf auch der Artname hinweist.

Echinodermata (Stachelhäuter)

Seelilie. Kelch mit Armabschnitt — Gladbach-Schichten, Oberstadtfeld; Maßstab: cm — Slg. Farn. Peters..

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Seestern — Gladbach-Schichten, Oberstadtfeld; Maßstab: cm — S/g. Farn. Peters. . .

zeichnen sich dadurch aus, daß ihre Weichteile durch ein meist fünfstrahliges kalkiges Außenskelett geschützt sind, dessen einzelne Platten vielfach stachelartige Fortsätze tragen, was ihnen den Namen Stachelhäuter einbrachte. Vertreter dieses Tierstammes sind in der Umgebung von Daun - Oberstadtfeld außerordentlich selten. Häufiger findet man eigentlich nur die runden oder zuweilen auch fünfeckigen Stielglieder der gestielten Crinoiden oder Seelilien, von denen Abbildung 32 einen Kelch mit teilweise erhaltenem Fangarm nebst Fieder-chen zeigt. Noch größere Seltenheiten stellen die gedrungen fünfarmigen Seesterne (Abb. 33) und die feingliedrigen Schlangensterne dar, deren schmale runde Arme von der rundlichen Körperscheide deutlich abgesetzt sind.

Pisces (Fische)

im heutigen Sinne waren dem Eifeler Unterdevon-Meer noch fremd. Stattdessen stoßen wir auf mit Panzerplatten umhüllte fischähnliche Gestalten von Torpedo- und Ruderbootform, sogenannte »Panzerfische«. Hin und wieder finden wir einzelne Platten dieses äußeren Knochenpanzers (Abb. 34), der bei manchen Typen Kopf und Vorderrumpf kapseiförmig umschloß, wie das die in Abbildung 35 wiedergegebene Rekonstruktion von Pteraspis (Rhinopteraspis) dunensis (F. Roemer) veranschaulichen soll. Je ein langer spitzer Schnauzen- und Rückenstachel könnte uns diesen fremdartig gepanzerten Gesellen als den ältesten Ritter von Daun erscheinen lassen.

Panzerfischrest — Gladbach-Schichten, Oberstadtfeld; Maßstab: cm — S/g. Farn. Peters.

Pteraspis (Rhinopteraspis) dunensis (F. Roemer) — Rekonstruktion von Walter Gross (1937).

Pflanzen

fanden sich hier und da in Form von gabelig verzweigten, bandförmigen, an Tange erinnernden Resten, die bereits 1847 der Breslauer Profesor H. R. Goeppert (1800 - 1884) als Haliserites dechenianus beschrieb und als Seetang deutete. Heute wissen wir, daß es sich dabei um einen primitiven Vertreter der sogenannten Psilophytales oder Nacktpflanzen handelte, der flutend im küstennahen Wasser wuchs.

Stellenweise, wie z.B. bei Neunkirchen und Neroth, kommen die Reste dieser Pflanzen so massenhaft vor, daß sie geringmächtige Flöze einer unreinen Schieferkohle bilden, auf die Anfang der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts bei Neunkirchen sogar ein 14 m tiefer Schacht abgeteuft wurde, ehe man erkannte, daß die devonische »Steinkohle« der Eifel einen bergmännischen Abbau nicht lohnen würde.

Betrachten wir zusammenfassend die Unterdevonfauna der Umgebung von Daun und Oberstadtfeld und versuchen wir, ihre Befunde zu deuten, so kommen wir zu dem Schluß, daß es sich um die Lebewelt eines flachen, küstennahen Meeres gehandelt haben muß. Das wird auch bestätigt durch Art und Vorkommen der fossilen Pflanzenreste und das Auftreten zahlreicher Lebensspuren, auf die hier leider nicht näher eingegangen werden kann. Abschließend möchte ich Herrn Werner Diesel, Daun für die Zuwendung und Überlassung zahlreicher Sammlungsstücke recht herzlich danken. Vielfacher Dank gebührt auch dem Dauner Sammlertrio Ludwig, Otto und Werner Jung, die mir manchen schönen Fund zur Verfügung stellten. In besonderem Maße gilt mein Dank jedoch Herrn Pater Professor J. J. Peters, SJ., Oberstadtfeld, der mich vor Jahren mit dieser interessanten Fauna vertraut machte und mir ein zuverlässiger und stets hilfsbereiter Führer bei meinen zahlreichen Geländebegehungen war.