Schloß »Jünkerodt« wird erhalten

Die Restaurierung geht Stein um Stein voran

Marianne Schönberg, Jünkerath

 

Es wird intensiv gearbeitet im Gelände der Burgruine (Glaadler Schloß. Neben Facharbeitern hat das Arbeitsamt junge Leute zu Hilfsarbeiten bereitgestellt und sie meinen, eigentlich ist es interessant, alte Mauern freizugraben. Man überlegt schon mal, wer da wohl lebte und welche Sorgen diese Generation hatte.

Das Schloß zu Jünkerath gibt nach und nach seine Schätze frei. Bei den Restaurierungsarbeiten fanden Arbeiter diese Ofenplatte aus vergangenen Jahrhunderten mit Motiven aus dem Alten Testament. Die Bilder zeigen Szenen aus dem Leben des Simson, nachzulesen im Buch Richter AT Kapitel 13 bis 16. Gut erhalten und fein ausgearbeitet ist die Platte, ein Schmuckstück der gräflichen Familien, Dokument Eifeler Gießereikunst vergangener Zeit.

An der Burgruine Jünkerather Schloß wird gearbeitet, zügig, würde man bei jedem anderen Bauwerk sagen. Hier fehlt's zwar nicht an Fleiß und Intensität, doch oft muß wirklich Stein um Stein behutsam freigelegt werden, damit nicht noch der Rest erhaltenswerter Bausubstanz zerstört wird.

Die erste große Konservierungsmaßnahme führte 1982 im Auftrag des Kreises Daun die Firma Torket durch. Sie sanierte die Mauerreste, loses und brüchiges Gestein wurde entfernt, fehlende Teile, soweit erforderlich, ergänzt und die Wände erhielten eine Verfestigung durch Traßkalkeinpreßung, ein Injektionsverfahren, das sich seit Jahren bei ähnlichen Arbeiten an historischen Bauten bewährte. Die Gesamtkosten betrugen 65 000 DM, sie wurden vom Kreis übernommen. Eine Beihilfe von 30 000 DM wird vom Landesamt für Denkmalpflege erwartet.

In dieser Sanierungsphase wurde der innere Schloßbereich teilweise planiert und ein Zugang über dem ehemaligen Graben geschaffen. Der Landkreis setzte sich zu Beginn des Jahres 1984 dafür ein, daß eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme vom Arbeitsamt für dieses Vorhaben bewilligt wurde. Nun arbeiten zwei Fachleute vom Maurerhandwerk mit einigen Hilfskräften im Gelände der Burg. Es geht um Ausbesserungsarbeiten an den Umfassungsmauern, Errichtung von Stützmauern zu den anliegenden Grundstücken und den Erhalt alter, freigelegter Putzschichten. Mitglieder des Eifelvereins, Ortsgruppe Jünkerath, sind im Einsatz, nach Feierabend und an Wochenenden. Sie kümmern sich um die Durchforstung des Baum- und Strauchbestandes, die Anlage von Gehwegen und leisten viele, notwendige Handlangerarbeiten. Für Materialkosten zur Sanierung der Anlage hat der Kreis den Betrag von 10 000 DM im Haushaltsplan '84 eingesetzt. Die Arbeiten gehen weiter. Fachleute rechnen mit einem vorläufigen Abschluß der Sanierung in 1985.