Erlöserkirche Gerolstein —

ein langwieriges Sanierungsprojekt

Marianne Schönberg, Jünkerath

Alles fing ganz harmlos an. Die Erlöserkirche, der Turm und auch das alte Pfarrhaus wiesen Schäden auf. Das ist bei älteren Gebäuden nichts Ungewöhnliches. Pfarrer Stüber setzte sich wegen eines ordentlichen Planungs- und Arbeitsablaufes mit Architekt Jupp Schwartz in Gerolstein zusammen. Es gab Ortsbesichtigungen und Termine mit den Mitgliedern des Presbyteriums. Notwendige Reparaturen müssen gemacht werden. Mit dem Turm fingen die Fachleute an. Die Arbeiten wurden nach Möglichkeit an heimische Firmen vergeben. Dem Gerüstbau folgten Dachdecker- und Klempnerarbeiten, die Teilerneuerung des Dachstuhles stand an, Natursteinarbeiten an der Außenfassade, Teilerneuerung des Turmkreuzes und der Bekrönung, Neuverfugung und Imprägnierung der Außenfassade, Neuherstellung der Blitzschutzanlage, Glaserarbeiten, Montage der Turmjalousien.

Seit Herbst 1983 wird im Kirchenraum gearbeitet. Im Frühjahr kamen auf Anraten von Architekt Schwartz Fachleute für die Marmorbänke im Altarraum und das Mosaik; es mußte geschliffen und verfugt werden und noch zwei Tage vor Ostern war das Mittelschiff eine verstaubte Baustelle. Küster Sander hat in Durchlaufschichten gearbeitet, um das Gotteshaus für die Festtage benutzbar zu machen.

Dann kam das große Gerüst zur Renovierung der Mosaikbilder an den Wänden und in den verschiedenen Deckengewölben. Es steht noch immer in der Kirche, wandert von einem Teil zum ändern und wird sich bestimmt bis 1985 behaupten. Bis zum Jahresende 1984 sind geplant, das Dachgebälk gegen Insekten-und Pilzbefall zu schützen, die Risse in den Gewölben zu schließen und dort eine Wärmedämmschicht anzubringen. Die Fortführung der Restaurierung des Mosaiks und der folgende Anstrich dauern bestimmt bis Frühjahr oder Sommer 1985. Da wäre Eile verderblich. Sanierungen sind keine Blitzaufträge. Die Erlöserkirche bleibt »im Gespräch«.

Die Erlöserkirche in Gerolstein, so sieht man sie vom Rathaus aus, am anderen Ufer der Kyll. Sie war das letzte sakrale Bauwerk aus der Regierungszeit Kaiser Wilhelms und ihre Gestaltung im Innenraum ist den Fragmenten der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin ähnlich.

Der Altarraum ist mit Marmorplatten eingefaßt, diese sind durch Mosaikbänder miteinander verbunden. Hier erfolgt die Restaurierung schadhafter Mosaikteile und das Schleifen des Marmors an der Wand. Einige Teile mußten zur Aufarbeitung aufgebaut werden.