Kreis-Chorfest in Jünkerath

»Drum soll der Sänger mit dem König geh'n, sie beide stehen auf der gleichen Höh'n«. Diese Worte von Schiller entboten den Teilnehmern des Kreis-Chorfestes im September 1983 in Jünkerath das Willkommen, Kreis-Chorleiter Walter Bell und Matthias Scheuten begrüßten eine große Zahl von Chören und zahlreiche Gäste. Der Werkchor der Mannesmann-De-mag, dem Sängerkreisvorsitzender Klaus Mein für die Ausrichtung dieses musikalischen Ereignisses gebührenden Dank aussprach, eröffnete den musikalischen Reigen, gefolgt von den Chören Lissendorf, Birresborn, Dockweiler, Bodenbach, Birgel, Gees, Leudersdorf und Gerolstein. — Nachdenklich stimmte die Festansprache von Landrat Orth. Im Kreise Daun, so meinte er, gäbe es wohl nirgendwo einen Platz, an dem es so schwer zu reden sei wie in Jünkerath. Es sei einfach nicht vom Tisch zu wischen — auch an solchem Abend nicht —, daß viele hundert Mitbürger ihren Arbeitsplatz verlieren. Und wer keine Arbeit habe, verliere nach und nach seine Persönlichkeit. Was bleibe, sei die Hoffnung, daß die Menschen hier mit ihren persönlichen Schwierigkeiten fertig werden. Er meinte weiter, schwere Zeiten hätten Menschen stets zusammengeführt, in Vereinen, in Chören. »Freundschaft trägt und gemeinsames Musizieren hilft über seelische Tiefs.« Als Anerkennung überreichte er dem Werkchor einen Scheck.

 

50 Jahre Treue zur Musik

Zur ordentlichen Mitgliederversammlung des Kreismusikverbandes Daun trafen sich die Delegierten der Musikvereine im November 83 in Gerolstein. Der Vorsitzende des Kreismusikverbandes, Paul Mathey, leitete die Tagung, in der unter anderem Beratung und Beschluß einer Satzung für den Kreismusikverband und die Eintragung in das Vereinsregister erörtert wurden. Im Laufe der Versammlung wurde auch Theo Fries (Daun) für seine 50jährige Treue zur Musik mit Urkunde und Verdienstnadel geehrt.

 

Paul Mathey (Dreis) mit dem »Croix de Merite« geehrt

Der Kreismusikverband Daun, dem 41 Vereine mit rund 1 500 Musikern, darunter 570 Jungmusiker unter 18 Jahren angehören, beging im Mai 1984 sein silbernes Jubiläum mit einem Jubiläumskonzert, zu dem der Präsident des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz, Rudolf Tartter, Grüße und Glückwünsche des Präsidiums überbrachte. Für den gelungenen Ablauf der Veranstaltung sorgte der Musikverein Daun1912 unter Leitung von Dirigent Helmut Schmitz, der mit Werken von Grieg, Nitze, Biszet, Adams, Dvorak, Offenbach u. a. Glanzpunkte setzte und verdeutlichte, daß Eifler Musikvereine längst Anschluß an das Niveau bekannter Orchester gefunden haben.

Der Vorsitzende des Kreismusikverbandes, Paul Mathey, der durch das »Croix de Merite« der Confederation Internationales des Societes Musicales aus Luxemburg eine besondere Ehrung erfuhr, konnte zu Beginn zahlreiche Gäste und Ehrenmitglieder begrüßen, neben Landrat Orth auch die Gründungsmitglieder Theo Fries, Franz Jung, Georg Bley und Josef Meyers.

Der Kreismusikverband blickt auf wertvolle Aufbauarbeit zurück. Vom ersten Vorsitzenden Heinrich Jung, 1979 verstorben, über Franz Jung bis hin zu Paul Mathey, der seit 1974 den Vorsitz führt, gab es stets neue Impulse. Waren anfangs nur die Musikvereine Daun, Mehren, Neroth, Immerath, Wallenborn und Walsdorf/ Zilsdorf dabei, fühlen sich heute nahezu alle Musikvereine des Kreises als Mitglieder in der Gemeinschaft des Verbandes wohl. Hinzu kam die Gründung einer Jugendorganisation.

Die Gründung des Kreismusikverbandes wertete Landrat Orth als »Elan mit Blick für die Zukunft«. Er erinnerte rückblickend auf die Vielzahl von Vereinsgründungen vor und nach den Weltkriegen, die ausschlaggebend für den heutigen Kulturstand im Kreis gewesen seien.