Die Söhne der Windrose

Der Nerother Wandervogel - Teil I: 1890 - 1933

Klaus-Peter Meeth, Langen/Hessen

 

 

»Als Männer wollen wir gestalten,

was wir als Jugendtraum geschaut«.

Robert Oelbermann

 

Der gewaltige Lebensbaum des Nerother Bundes ist so weit verästelt und verzweigt, daß eine Gesamtschau Bände füllen würde. Ich habe mir die Aufgabe gestellt, schlaglichtartig die Geschichte der Nerother zu beleuchten und ihre Wurzeln bis in die Anfänge der deutschen Jugendbewegung zurückzuverfolgen. Soweit die Entwicklungen im Vorkriegswandervogel (1 .Weltkrieg) von Bedeutung für das Verständnis der Nerother sind, sollen sie kurz behandelt werden. Den Nerother Wandervogel (NWV) umgibt eine Aura des Mystischen und er lädt geradezu zur Legendenbildung ein; das ist ein Teil von ihm. Durch dieses Dickicht von Wahrheit und Dichtung möchte ich mich mit dem Leser hindurcharbeiten und zu den spannenden und bewegten Teilen seiner Geschichte vorstoßen, die sich objektiv aus dem Studium des Quellenmaterials (Primär- und Sekundärliteratur) recherchieren lassen.

So werde ich im ersten Teil meiner Ausführungen von der Aufbruchsstimmung in der deutschen Jugend um die Jahrhundertwende berichten, den Vorkriegswandervogel in seinen Spaltungsprozessen behandeln, den Appell der Freideutschen Jugend auf dem Hohen Meißner 1913 ins Gedächtnis zurückrufen und die Entwicklungslinien der Nachkriegsbünde nachzeichnen. Dabei soll der typisch nerothane Anteil im bündischen Spektrum verdeutlicht werden.

Das gewaltsame Ende, das die Nationalsozialisten der autonomen Jugendbewegung aufzwangen, die Entwicklung des Nerother Wandervogels nach einem Verbot im Nazi-Deutschland und sein Wiederaufleben nach 1945 werden als 2. Teil folgen.

 

Was die Jugend bewegte

Glaubt man dem Chronisten, so begann eine der dynamischsten Bewegungen der deutschen Jugend zu Beginn dieses Jahrhunderts mit einem Faustschlag auf den Katheder. Hermann Hoffmann, Untersekundaner der Guerikkeschule zu Magdeburg, hatte Ostern 1890 ein Schlüsselerlebnis. Sein Deutschlehrer, Prof. Dr. Edmund Sträter, mußte die Klasse bei der Lektüre des Textes: »Reise zu Fuß«! mit einem gewaltigen Faustschlag aus ihrer Lethargie wachrütteln. Bei Hoffmann wirkte der Donnerschlag nach. Schon im Sommer 1890 reiste er mit seinen Freunden in den Harz. Im Jahre 1896, als Stenographielehrer am Steglitzer Gymnasium tätig, unternahm Hoffmann erstmals mit den mittleren und oberen Klassen zunächst Tagesfahrten in die nähere Umgebung Berlins und später ausgedehnte Fahrten in den Harz oder Böhmerwald. Die Gruppen teilten sich in Horden auf, und die Mitteilungen wurden von Hoffmann mit »Oberhäuptling« unterzeichnet. Er ahnte wohl zu dem Zeitpunkt noch nicht, daß er zum Auslöser für eine gewaltige Bewegung geworden war. Abseits des Schulbetriebs unter einfachsten Bedingungen Schülerwanderungen zu organisieren war ein echtes Novum und erregte auch skeptische Aufmerksamkeit in der damaligen Gesellschaft. Die Wandergruppen wollten autark sein, sie pflegten einen kameradschaftlichen Umgangston, frei von Formalismen. Vor dem Würgegriff der sich ausbreitenden Industrialisierungswelle der Gründerjahre und vor der Prüderie ihrer eigenen Familien flohen die jungen Bürgerleute in die Natur. Unerträglich lasteten auf ihnen die Zwänge der viktorianisch-wilhelminischen Epoche. So boten wenigstens diese Ausflüge eine der wenigen Gelegenheiten, ohne elterlichen und schulischen Druck, ihr Tun und Lassen selbst zu bestimmen. Aus dieser seelischen Not heraus entstand die bürgerliche Jugendbewegung als einer der vielen romantischen Versuche des Bildungsbürgertums, sich dem Druck des halb-feudalen Obrigkeitsstaates zu entziehen. Aus anderen Wurzeln entwickelte sich die proletarische Jugendbewegung. Die Gründung der ersten Arbeiterjugendvereine in Süddeutschland (1904) war eine Reaktion auf das verstärkte ökonomische und physische Elend der jungen Arbeiter und Lehrlinge, für das die frühkapitalistische Expansion verantwortlich war. Die Wandervogelbewegung war die Antwort auf das psychische und individuelle Leiden der bürgerlichen Jugend zur gleichen Zeit.

Die Höhle auf dem Nerother Kopf ist die Gründungssttätte des Nerother Wandervogel.

 

Scholaren, Bachanten und Vaganten

In der sogenannten »Fichteberg-Abrede« (Januar 1900) bat Hoffmann, der nach seinem Examen in den auswärtigen Dienst berufen wurde, den Primaner Karl Fischer, seine Fahrtengruppen weiterzuleiten. Nach anfänglichem Schlendrian widmete sich Karl Fischer ab Ostern 1901 mit voller Energie dem Weiterausbau des Wanderbetriebs. Fischer, ein mehr verschlossener Mensch und trockener Redner, besaß eine ausgeprägte Gabe junge Menschen zu begeistern und in seinem Sinne anzuleiten; er stellte sich der Herausforderung. Den geschichtlichen Bezugspunkt für seine Wanderburschen fand er in der Welt der fahrenden Scholaren der spätmittelalterlichen Lateinschulen und Universitäten. Es war eine der wenigen Zeitepochen in der Geschichte, die der Jugend ein Sonderleben zubilligte, ähnliches schwebte ja auch den Gründungsvätern der Jugendbewegung (Jb) vor Augen, als sie sich für den Aufbau eines eigenen Jugendreiches zu engagieren begannen. Dieses Romantik-Ideal des fahrenden Scholaren wollte Karl Fischer wiederbeleben. Er pflegte einen monarchischen Regierungsstil, auf ihn als Souverän waren die Wandergruppen hin verpflichtet. Er selbts legte sich den Titel »Oberbachant« zu, seinen ihm untergebenen Wanderführern verlieh er den Titel »Bachant«, was ihnen das Recht einräumte, Scholaren, d. h. Neulinge zu »keilen« (werben). Besonders bewährte Mitglieder durften den Namen »Bursche« tragen. In den ersten Aufbaujahren existierte die Bewegung als reiner Jungenbund, Mädchen hatten keinen Zutritt.

Deutliche Sympathien hegten die Wanderburschen auch für die zahlreich auf den Straßen tippelnden Landstreicher, für die Kunden. Ihren Lebensstil ahmten sie in vielem nach und nannten auch ihre großen Wandertreffen Kundenkonvente. Diese rauh-männlichen Vorbilder gaben der männerbündischen Wandertruppe Karl Fischers seine anfängliche provokante Ungehobeltheit.

 

Wandervogel,

Ausschuß für Schülerfahrten

Den damaligen Schulgesetzen Folge leistend und in gut deutscher Manier entschlossen sich die Eltern der Jungen und geachtete Bürger eine Art »Aufsichtsrat« für die jungen Enthusiasten zu konstituieren, später entwickelte sich daraus der Eltern- und Freundesrat - Eufrat -. Am 4. 11.1901 erfolgte die offizielle Gründung der Urzelle der deutschen Wandervogelbewegung im Steglitzer Rathauskeller. Man gab sich den Namen: »Wandervogel, Ausschuß für Schülerfahrten«. Auf den Namen »Wandervogel« war das jüngste Gründungsmitglied, der Mechanikerlehrling Wolfgang Meyen, gekommen. Der Wandervogel (WV) wurde zu einer Zauberformel für eine ganze Schülergeneration. Die jungen Bürgersöhne waren eifrig bemüht ihren eigenen Lebensstil zu finden und sich ihre eigene Kultur zu schaffen. Sie pflegten lebendigere Formen der Geselligkeit, bei denen sie frei von der Bevormundung durch Erwachsene ihre jugendspezifischen Wertvorstellungen verwirklichen konnten. Hoch oben im Stadttor oder in alten Gemäuern richteten sie behaglich ihre »Nester« ein und gestalteten das Gruppenleben nach den neuen Idealen. In abenteuerlicher Kleidung, mit Felleisen, Feder am Hut und mit Wanderstock zogen sie zur Mutter Grün, schliefen im Straßengraben oder im Heuschober, dalften Kartoffeln, die sie bei offenem Feuer brieten und sie sangen.

Ihre Lieder waren Ausdruck der eigenen Haltung und Sehnsüchte. Abenteuer, fremde Welten, Außenseiterstellung in der Gesellschaft waren u. a. die Themen ihrer Texte, musikalisch verpackt in teils derb, teils empfindsam gestrickte Melodiemuster. Das unbestrittene Verdienst der Wandervögel ist es, die alten Volkslieder wiederentdeckt zu haben und ihre eigene Liedtradition und Sangeskunst geschaffen zu haben. Es entstanden die berühmten Fahrtenlieder, die man mit gewisser Selbstironie »Klotzlieder« nannte. Die so in Bewegung geratene Jugend lebte eine geglückte Synthese des mittelalterlichen, entdeckungsfreudigen Scholaren, mit dem in jener Zeit häufig anzutreffenden walzenden Kunden. Der leuchtende Gipfel im Wandervogeljahr war die große Fahrt in den Sommerferien. In den entlegensten Winkeln trafen sich die Horden eines Bundes, um das alle zusammenschweißende Bundeslager mitzuerleben, krönender Abschluß bildete bei diesen Treffen das alle in seinen Bann ziehende Bundesfeuer.

 

Wandervogel e. V. Steglitz

Bei soviel berauschenden Aktivitäten und Gestaltungsdrang blieb die Wandervogelbewegung natürlich nicht verschont vor Spannungen und Richtungskämpfen. Im Jahre 1904 kam es zu einer Spaltung des Steglitzer »Urwandervogels«. Streitpunkt war, man staune, die Frage nach der richtigen Wandertechnik. Die konservative Fraktion fühlte sich dem Ideal der rauhen Männlichkeit und der Vagantenromantik verpflichtet. Demgegenüber entwickelte sich ein oppositioneller Zweig, der das »ästhetische Wandern« dem oft stupiden Kilometerfressen entgegensetzte. Da keine Einigung zwischen den zerstrittenen Gruppierungen zu erzielen war, bildete sich am 2. 11. 1904 ein neuer Verein, der »Wandervogel e. V. Steglitz«. Er legte weniger Wert auf Kilometerleistung, als vielmehr auf Muße und künstlerisch musische Aktivitäten, die Natur sollte bewußt erfaßt und genießend durchstreift werden. Der ganze Lebensstil verfeinerte sich und die Umgangsformen wurden sensibler und inniger.

Karl Fischer hatte zunächst verlauten lassen, daß er sich ganz aus dem Wandervogelleben zurückziehen wolle, Mitglieder des Ausschusses für Schülerfahrten, die ihm die Treue hielten, forderten ihren Gründungs »vater« auf, als Großbachant dem Altwandervogel (AWV) als Führer vorzustehen. Der AWV konnte sich auch in der Zukunft als zahlenmäßig starker und von seiner programmatischen Ausstrahlungskraft her als attraktiver Bund behaupten. Der Stern Karl Fischers begann aber allmählich am Himmel der deutschen Jb zu verblassen. Sein autoritäter Führungsstil stieß auf herbe Kritik und trieb ihn immer mehr in die Isolation. Darum beschloß er, im Oktober 1906 Deutschland als Kriegsfreiwilliger zu verlassen und sich nach China abzusetzen.

Unbestritten bleibt er aber eine der wichtigsten, wenn auch eigenwilligsten Führerpersönlichkeiten innerhalb der Wandervogelbewegung. Seine bahnbrechenden Leistungen haben ihre Würdigung in den Annalen der Jb gefunden.

 

Wandervogel, Deutscher Bund

Die Bundesversammlung des Altwandervogels im Januar 1907 war von neuen Turbulenzen überschattet. Die lebensreformerisch orientierte Ortsgruppe Jena trat aus dem AWV aus und gründete den »Wandervogel, Deutscher Bund«.

Der Grund für diese Spaltung war die Ablehnung ihres Antrags endlich auch das Mädchenwandern einzuführen und ein Alkoholverbot für alle Fahrten des Bundes in die Satzung aufzunehmen. In Jena und Heidelberg bildeten sich die ersten Wandergruppen, in die auch Mädchen aufgenommen wurden; sie tauschten ihr Korsett gegen altdeutsche, weite Reformkleider und traten in freundschaftlichen Kontakt mit den jungen Männern. Für die meisten Mädchen der wilhelminischen Epoche war die Teilnahme an diesen Veranstaltungen die einzige Möglichkeit, überhaupt einmal selbständig handeln und ohne Aufsicht unterwegs zu sein. Unter der Leitung des genialen Führerpaares Hans Breu-er und Hans Lißner übernahm der Wandervogel, Deutscher Bund die geistige Führung innerhalb der Wandervogel-Vereine. Hans Breu-er, der Verfasser des »Zupfgeigenhansl« des berühmten Volksliederbuches der deutschen Jb, entwickelte sich immer mehr zum kulturellen Erneuerer.

 

Jung-Wandervogel

Die letzte große Spaltung vor dem 1. Weltkrieg erlebte der WV im November 1910. Der Rittergutbesitzer Willie Jansen sagte sich mit einer großen Schar vom AW los. Er gründete den Jung-Wandervogel mit dem Ziel, den jüngeren Mitgliedern wieder mehr Geltung und Einfluß zu verschaffen. Ihm war der persönliche Einsatz der Mitglieder wichtiger als die rein zahlenmäßige Stärke. Darum grenzte man sich von den anderen Bünden und den Jugendpflegeorganisationen ab. Ebenso unterschied sich der Jung-Wandervogel von den anderen Bünden durch seine freizügigere Einstellung zur Freundesliebe. Der Jung-Wandervogel verstand es sein Bundesleben auf hohem Niveau und reichhaltigem Angebot zu organisieren.

 

Bund für Deutsches Jugendwandern e. V.

Neben diesen separatistischen Bestrebungen gab es aber auch starke Gegenkräfte, die ein Einigungsprojekt vorantreiben wollte, ihnen schwebte eine einheitliche Linie und Struktur der Wandervogelgruppierungen vor Augen. Diese Bemühungen gipfelten in der Konstituierung eines Einigungsbundes im Winter 1912/ 1913.

Es schlössen sich bei dem Akt der Deutsche Bund und der Steglitzer e. V. mit zwei Drittel der Mitglieder aus dem AWV zu einem Einigungsbund zusammen, der sich den Namen: »Wandervogel, Bund für Deutsches Jugendwandern e. V.« gab (WV e. V.). Der Jung-Wandervogel war für diesen Schritt nicht zu gewinnen. Der WV e. V. gab sich eine bewußt föderalistische Struktur und gewährte den einzelnen Gauen großen Spielraum für ihre Selbständigkeit.

Damit sind die dynamischen Entwicklungslinien der Wandervogelepoche in groben Zügen nachgezeichnet. Jetzt gilt es sich noch mit einem Ergebnis zu beschäftigen, das prägenden Einfluß auf die deutsche Jugendbewegung gewinnen sollte.

 

Freideutscher Jugendtag auf dem Hohen Meißner

Das deutsche Kaiserreich plante für den 31. 10. 1913 ein beispielloses Nationalfest zur Wiederkehr des 100. Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig. Dieser Festakt sollte im ganzen Land mit kriegstreiberischem Chauvinismus begangen werden. Gegen diese Form des »Hurrapatriotismus« regte sich innerhalb der Jb Widerstand. Wichtige Gruppen und Persönlichkeiten der Bewegung schlössen sich zu einer Aktionseinheit zusammen und organisierten auf dem Hohen Meißner ein großes Gegenfest. Die auf dem Meißner versammelten Älterenbünde gaben sich den Namen »Freideutsche Jugend« und verabschiedeten die berühmte Meißnerformel:

»Die Freideutsche Jugend will ihr Leben nach eigener Bestimmung, vor eigener Verantwortung, in innnerer Wahrhaftigkeit gestalten. Für diese innere Freiheit tritt sie unter allen Umständen ein«.

Diese Meißnerformel und alles was an Programmatischem beschlossen und geäußert wurde erlangte für die Gruppen der Jb Verbindlichkeit; der Versuch, alle Vereinigungen als »Freideutsche Jugend« zusammenzufassen, scheiterte jedoch. Der libertärsozialistische Pädagoge Gustav Wyneken warnte in der Abschlußkundgebung noch einmal die Versammelten vor falschem Patriotismus als Kriegsbegeisterung. Trotzdem zogen die Wandervögel in den Krieg, und zwar ebenso begeistert wie der größte Teil der Nation.

 

»Und ein Grausen packte uns. Sind wir Menschen? Oder sind wir Tiere«?

— Robert Oelbermann, Leutnant im Heer und später Führer der Nerother — Nach dieser einschneidenden Zäsur des 1. Weltkrieges, stürzte die Jb in eine fundamentale Krise und Erschütterung. Im Blutbad des Krieges, in den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Notlagen der 20er Jahre zerfielen die Grundlagen, die die Bewegung einst zum Leben erweckt und so gewaltig hatten aufblühen lassen. Die Polarisierung der gesellschaftlichen Kräfte im Staat wirkte bis tief in die Substanz der Wandervogelrestgruppen.

Von den vielen tausend Wandervögeln der Vorkriegsära mußten annähernd 7.000 ihr Leben in patriotischer Verblendung auf den Schlachtfeldern lassen. Dieser schmerzhafte Verlust von wichtigen Persönlichkeiten führte zunächst zu tiefer Trauer und lähmender Ratlosigkeit. Die Hoffnungen ruhten nun auf den aus dem Krieg heimgekehrten Feldgrauen. Von den Jüngeren wurden sie anerkannt und als neue Führer verehrt; sie verkörperten die bestandene Todesangst und sollten das Erbe des Wandervogels antreten. Diese Verbindung von »Frontsoldat: und »Wandervogel« schuf einen neuen Typus, den »bündischen Menschen«.

 

Die Bündische Erneuerung Der Balkenkreuzwimpel

Trotz der großen Schwierigkeiten führten einzelne Gruppen im Sinne der Meißnerformel und in Selbsterziehungsgemeinschaften die Bewegung fort. Es begann die Zeit der Zusammenschlüsse von Gruppen auf der Grundlage von initiativreichen und autonomen Jugendgemeinschaften. Diese versuchten durch formale und organisatorische Straffung und durch ein Sich-Öffnen für die Ideen der Pfadfinderbewegung eine qualitativ neue Stufe in der deutschen Jb zu erreichen. Aufbauend auf dem Prinzip: »Jugend führt Jugend« läuteten sie die »bündische Phase« ein. Beim Fichtelgebirgstreffen im August 1923 erfolgte die erste Manifestation der Bündischen Jugend (BJ); als gemelnsames Symbol wählte man sich den Balkenkreuzwimpel.

Maßgeblichen Einfluß auf diese Erneuerungsbewegung sollten auch noch Robert und Karl Oelbermann gewinnen, die beiden legendären Wandervogelführer und Gründungsväter eines der sagenumwobensten Bünde.

Karl und Robert Oelbermann 1917

 

Die Oelbermänner

Am 24. 4. 1896 wurde als Zwillingspaar in Lennep (Bonn) geboren. Der Vater war ein angesehener Mann, strenger Vater und Patriarch alter Art. Als Lackfabrikant und Lotterieeinnehmer sicherte er seiner Familie einen bescheidenen Wohlstand. Im Jahre 1910 stieß Robert und 1911 Karl zur Ortsgruppe des Altwandervogels Lennep, beide wechselten dann später als Wandervogelführer zur Bonner Ortsgruppe des Wandervogels e. V. Nach bestandener »Mittleren Reife« begannen sie eine Elevezeit in Schleswig-Holstein, diese landwirtschaftliche Ausbildung führte aber nicht zu einer dauerhaften Berufstätigkeit, ihr Arbeitseinsatz sollte auf einem anderen Feld reiche Früchte tragen. 1914 meldeten sie sich als Kriegsfreiwillige zu den Bonner »Tanzhusaren«. Der Stolz einmal bei den Reitern gewesen zu sein begleitet die Oelb's ihr Leben lang. Robert ereilte im Sommer 1916 an der Somme das Schicksal so vieler Frontsoldaten, ein Granatsplitter zerschmetterte ihm die Kniescheibe. Alle operativen Eingriffe konnten nicht verhindern, daß sein Bein steif blieb. Gezeichnet von den schrecklichen Kriegserlebnissen kehrten Robert und Karl im Rang eines Leutnants und mit dem »Eisernen Kreuz« ausgezeichnet zurück, beseelt von dem Gedanken, ein neues deutsches Jugendreich mitgestalten zu helfen. 1918 griff Robert aktiv in die Geschicke des Wandervogels ein, indem er versuchte mit zwei engagiert geschriebenen Artikeln der gesammten Entwicklung eine neue Stoßrichtung zu geben. Es handelt sich dabei um die Abhandlung über die »Verfassungsfragen« — Adelsherrschaft oder Demokratie? — und um den Kampfaufruf an die »Entschiedene Jugend«. Robert war inzwischen zum Gauleiter des Gaues Mittelrhein vom Wandervogel-Bund e. V. (WV e. V.) gewählt worden. Die demokratischen Grundstrukturen des WV e.V. waren immer heftiger werdender Kritik ausgesetzt. So lehnte man die langen Redebeiträge und aufwendigen Entscheidungsfindungsprozesse als ineffektiv ab, zudem darin gipfelte der Vorwurf, sei das alles für ein ungezwungenes Jugendleben nur belastend.

In diesem Sinne äußerte sich auch Robert, als er forderte: »Aus der Bewegung der Mäuler wieder eine Bewegung der Hände und Füße zu machen«!

Die im Altwandervogel (AWV) gelebten Prinzipien gewannen immer mehr an Bedeutung und Faszination; hier lebte man nach aristokratischen Traditionen und fühlte sich der Adelsherrschaft verpflichtet, strenge Auslese wurde praktiziert und das Führerprinzip voll anerkannt. Wichtige Entscheidungen wurden nicht von der Masse, vom Gauthing, getroffen, sondern allein vom Gauadel. Ernst Buske, der Bundesführer des AWV, hatte so durch neue Satzungsbestimmungen seinem Bund den Weg für ein blühendes Bundesleben geebnet. Das entscheidende Ereignis, das dem AWV ebenfalls neuen Aufschwung gab, war die Entscheidung auf dem Bundestag 1920 in Bad Sachsa, sich zum reinen Jugendbund zu erklären. Diese und andere Programmpunkte im AWV erschienen Robert und Karl Oelbermann, bei ihrer Suche nach inhaltlicher und struktureller Erneuerung, als hoffnungsvoller Neubeginn. Darum glaubten sie auch im AWV ihr Wirkungsfeld gefunden zu haben. Mit einer auserlesenen Schar von gleichgesinnten Freunden begannen sie aktiv zu werden.

 

Der Nerommenbund Die Weistümer

Das Kalenderblatt zeigt den 31. Dezember 1919 an. Regenwolken peitschen über der Bergkuppen der Vulkaneifel, wolkenverhangen dehnt sich das hügelige Eifelland aus. Auf der nassen Straße von Gerolstein nach Neroth schleppen sich sechs Wandergesellen mühsam dahin; sie sind in ernste Gespräche vertieft. Robert und Karl Oelbermann, zwei ihrer Kameraden, erwarten sie schon ungeduldig in Neroth.

Ihr gemeinsames Ziel für diese Silvesternacht ist die alte, einsame Höhle hoch auf dem Nerother Kopf. Es war verabredet aus ihrem verschworenen Freundeskreis einen Geheimbund, den »Nerommenbund« zu gründen. Für diesen Akt hatten sie sich die stille und verschwiegene Höhle in der Eifel als Ort auserwählt, an dem die Keimzelle für ein neues Ordensbündnis geschaffen werden sollte. Im Sinne und aus dem Geiste eines Karl Fischers, aus dem Lebensgefühl und der Lebensweise seiner Urpachanten wollten sie einen Neuanfang wagen. Zu den tragenden Säulen ihrer Mannesgemeinschaft bestimmten sie die Tugenden der Ritterlichkeit und der Freundestreue. Durch eine strenge Auslese sollten nur die Besten den Weg zu ihnen finden; durch den Bau Jugendburg wollten sie sich ein Zentrum für ihr Jugendreich schaffen. 

Zu später Stunde erläuterte Robert seinen Mitstreitern die Verfassungsgrundsätze, die er in Anlehnung an alte germanische Rechtsprinzipien Weistümer nannte. Im einzelnen enthalten die fünf Weitümer wichtige Aussagen über Adelsherrschaft und Gefolgschaftstreue, über Jugendbund, Gemeinschaft und Freundestreue. Ähnlich wie für das Leben der Mönche im Kloster feste Regeln gelten, so wurden die Weistümer in den Rang von verbindlichen Grundsätzen erhoben. Ihnen liegt ein aristokratisches, ja monarchisches Weltbild zugrunde. Um Mitternacht legten die Acht, später Erznerommen genannt, ein Treuegelöbnis für den Nerommenbund ab, und schworen ihrem Führer und König, dem Obernerommen Robert, lebenslange Gefolgschaft. Dem Mysterium dieser Eifelhöhle verpflichtet, begannen sie jetzt für ihre Ideen zu werben und den Geheimbund zu vergrößern. Bei nächtlichen Feuern, in alten Ruinen wurden die «Gekeilten« zu Rittern geschlagen. Als äußeres Zeichen ihrer würdevollen Aufnahme erhielten sie das rote Barett, was ihnen den Namen: »Die roten Ritter« einbrachte.

 

Errichtung der Rheinischen Jugendburg

Robert und Karl unternahmen im März 1920 mit Kurt Lorenz eine Burgenfahrt durch das Rheinland. Sie durchstreiften die Hunsrückhöhen und entdeckten dabei ein Seitental der Mosel, das romantische Baybachtal. Hier stießen sie auf die versteckt gelegene Burgruine Waldeck; sie sollte zur Gralsburg der »Nerother« werden. Pfingsten 1920 hielt der AWV auf der Waldeck seinen Gautag ab. Robert wurde mit Hilfe seiner Freunde zum Führer im AWV-Gau-Rheinland gewählt. Während dieses Pfingsttreffens gab er die Gründung des »Bundes zur Errichtung der Rheinischen Jugendburg« bekannt. Der berühmte Architekt, Karl Buschhüter, konnte zum Baumeister für dieses gewaltige Projekt gewonnen werden. Weitere richtungsweisende Beschlüsse wurden verkündet. Ein klares Bekenntnis zum reinen Jugendbund wurde abgelegt und das demokratische Prinzip bei der Meinungsbildung und Beschlußfassung durch das neugeschaffene, höchste Entscheidungsgremium, den Gauadel, abgelöst. Den Oelb's konnte nicht verborgen bleiben, daß ihre sehr romantischen und männer-bündischen Ideale nur schwer mit den im AWV gelebten Prinzipien in Einklang zu bringen waren. Robert, mit dem Charisma eines echten Jugendführers begnadet, mußte mit Ernst Buske in Konflikt geraten. Eine so geartete Konkurrenz konnte der Bundesführer des Altwandervogels nicht zulassen, einen Bund im Bunde konnte er nicht dulden. Bei einer Aussprache in Essen wurde geklärt, daß sich die Wege trennen müßten.

 

Nerother Wandervogel, Deutscher Ritterbund

Ein Jahr nach dem konspirativen Treffen in der Nerother-Höhle faßten die in der Neujahrsnacht 1920/1921 dort versammelten »Roten Ritter« den Entschluß jetzt endlich ihren eigenen Bund zu gründen. Robert und Karl verließen mit ihrer Rebellenschar in den ersten Januartagen den AWV und gründeten am 16. Januar 1921 den Nerother Bund. Auf der Pfalz-Drachenburg hielten sie ihren ersten Bundestag ab und gaben sich bei diesem feierlichen Anlaß den Namen:»Nerother Wandervogel, Deutscher Ritterbund«.

Dieser Bundestag führte zur Vereinigung des Jugendbundes, der sich der Jugendburgidee verpflichtet fühlte und des Nerother Wandervogels als Jungenbund, der die erbauende Burg mit Leben erfüllen sollte. Auf diesen beiden Säulen begannen die Nerother ihr Bundesleben zu gestalten. Die spärlichen Überreste einer Ritterburg der Herren von Waldeck und der Trümmerhaufen eines Barockschlosses waren für den Burgbau nur bedingt geeignet, zudem hatten sich in diesem »Steinbruch« die Hunsrückbauern kräftig bedient. Auf dem verwilderten Gelände mußte weiter aufgeräumt werden. Karl und seine Mannen taten das, wie es ihrem Naturell entsprach, sehr gründlich. Sie entschlossen sich zu einer Instandbesetzung; nach dem Vorbild der mittelalterlichen Bauhüttengemeinschaften errichteten sie am 10. Mai 1922 die erste Bauhütte auf der Waldeck. Das rauhe Hunsrückklima und die anfangs nur kärglichen Mittel führten zu einem entbehrungsreichen Leben. Lohn konnte nicht gezahlt werden, das Dienen stand vor dem Verdienen. Belohnt wurden die Jungs später mit der Teilnahme an den berühmten Weltfahrten. Eine Herde von zeitweise bis zu 30 Ziegenund eine bescheidene Landwirtschaft half über manche Notlagen hinweg. Von den Bewohnern der umliegenden Hunsrückdörfer wurden die Burschen auf der Waldeck liebevoll: »Schloßkerle« genannt. Der Eltern- und Freundesrat verwaltete und vermehrte durch weitere Landkäufe das Vermögen des Bundes. 

Ältere Nerother, die dem Jugendbund entwachsen waren, fanden Aufnahme im Jugendburgbund und konnten so weiter aktiv am Bundesleben teilnehmen. Im Gegensatz zu anderen Bünden verzichteten die Nerother auf aufwendige Accessoires. Ihr äußeres Erscheinungsbild gestalteten sie eher bescheiden. Den echten Nerother erkannt man an seinem achteckigen Samtbarett und der kurzen Lederhose, die er bei Wind und Wetter trug. Zu besonderen Anlässen trug er ein weißes Hemd und ein in den Bundesfarben blau-rot gehaltenes Dreieckstuch. Überall wo sich nerothanes Leben ausbreitete thronte das Bundeswappen, der Wildschwan, Symbol für den unbändigen Drang nach Norden. Wenden wir uns jetzt noch dem wesentlichen Gestaltungsprinzip und Strukturmerkmal des Nerother Wandervogels zu, das ihn von allen anderen Bünden unterscheidet.

 

Die Ordensgemeinschaften Eine Einheit von Gegensätzen

Die aufmerksame Lektüre des 5. Weistums enthüllt uns das Geheimnis. Im Absatz 3 ist dort so nebenbei der entscheidene Satz eingeflochten: »Der Bund gliedert sich in Orden, die meist mehrere Fähnlein umfassen, und in Bundesfähnlein...«. In der Literatur wird dieser geniale Einfall Roberts auch als »Königswerk« oder als sein »Königsgedanke« bezeichnet. Nicht wie in anderen Bünden war für ihn die Einteilung in Gaue oder Regionen von Bedeutung, er wollte einen Zusammenschluß auf der Grundlage von Ordensgemeinschaften und Bundeskorporationen. Dadurch sollten herrschsüchtige Alleinvertretungsansprüche und Kämpfe um die Gebietsführerschaft, wie sie bei den anderen Bünden ständig ausgetragen wurden, ausgeschlossen werden. Die Ordensgemeinschaften schlössen sich auf der Grundlage ihrer Wesensart zusammen, ohne Rücksicht auf den räumlichen Zusammenhang. Damit hatte der neue Bund sich die Möglichkeit geschaffen, die verschiedenen geistigen Richtungen zuzulassen und zu verkraften. 

Diese Ordensgliederung bedeutet Freiheit, Reichtum an Entwicklung und Spielraum zur Entfaltung von schöpferischen Kräften. Derjenige, der sich berufen fühlte und für würdig befunden wurde, suchte oder schaffte sich seinen Orden. Der inhaltliche Schwerpunkt und die programmatische Substanz der Orden wurde durch abenteuerliche klingende Namen und phantasievolle Symbole ausgedrückt. Es existieren, um eine kleine Auswahl zu nennen, folgende Orden im Nerother Bund: Greifen, Wulfen, Löwenritter, Werwölfe, Kosaken, Freibeuter, Geusen, Panduren, Rebellen, Haiduken, Pachanten, Likedeeler u. a. 

Der Nero-Bazillus breitete sich in Windeseile aus und kräftig wurden neue Mitglieder gekeilt. So schloß sich der, der das Abenteuer und das Wagnis liebte dem Piratenorden oder den Seeräubern an. Wer sich vom Geheimnis der Natur und ihrer Schönheit fesseln ließ, fand seinen Platz bei den Vaganten, wer das Geistige im Leben schätze, schloß sich den Schwanenrittern an, wer mit beiden Füßen fest auf der Erde stehen und fest zupacken wollte, der trat der Rabenklaue bei. Unvergeßlich sind auch die Auftritte der mit hoher Sangeskunst begnadeten Bockreiter.

 

Die Oelbermann-Dynastie

Entsprechend der mohamedanischen Hatschifahrt von Mekka nach Medina unternahmen die Nerother alljährlich nach den Weihnachtsfeiertagen eine Viertagewanderung von der Waldeck zur Nerother-Höhle, wo sie ihres Gründungsaktes gedachten und bewährte Wandervögel zum Ritter geschlagen wurden. Unter der Führung der Oelbermänner lernten die Jungs auf Kreuzzügen Europa und auf Großfahrten die ganze Welt kennen. Sie verstanden es dabei nicht nur Geld auszugeben, sondern auch Geld zu verdienen, was ja dringend für ihr Burgprojekt benötigt wurde. Große Konzertveranstaltungen und Sangesdarbietungen wurden im Ausland vom Rundfunk übertragen, mit ihren Aufführungen in den Fürsten- und Herrschaftshäusern ferner Länder waren die Nerother Botschafter deutscher Kultur, Einmalige Filmaufnahmen ihrer Expeditionen brachten sie mit, und die deutsche Wochenschau zeigte diese Dokumentarstreifen einem begeisterten Publikum. Die heimgekehrten Großvaganten bereicherten ihr Liedgut mit den neu gelernten Gesängen fremder Kulturen. Die Lieder der Nerother fanden begeisterte Aufnahme in der gesamten Bündischen Jugend. Das Bundesleben steuerte einmal im Jahr seinem absoluten Höhepunkt entgegen. Die Ordensgemeinschaften erschienen zu Pfingsten zum großen Bundestreffen. Hunderte erlebten die Begrüßungsfeier, die Bundesparade und den Sängerkrieg. Krönender Abschluß bildete das, alle in seinen Bann ziehende, gewaltige Bundesfeuer. Der Treueschwur, zum erstenmal in der Eifel-Höhle gesprochen, wurde erneuert und schweißte alle fest zusammen: Ich gelobe zu diese Stund', bei des Feuers flackerndem Schein, treu dem Nerother Bund, treu seinem Bundesführer zu sein.

 

Die Wappen der Orden im Nerother Wandervogel (Quelle: Der Herold 9/1963)

 

Literaturverzeichnis

1. Ulrich Aufmuth: Die deutsche Wandervogelbewegung unter soziologischem Aspekt. (Studien zum Wandel von Gesellschaft und Bildung im 19. Jahrhundet, Bd. 16 - Forschungsunternehmen »Neunzehntes Jahrhundert« der Fritz Thyssen Stiftung). Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht Verlag 1979 - 259 Seiten.

2. Horst Fritsch (Hsrg.): Bildbroschüren; a) Schloßkerle 9. Ausgabe 54 Seiten; b) Endlos sind jene Straßen 11. Ausgabe 54 Seiten vom Nerother Wandervogel. Südmarkverlag Fritsch KG, 1978/1980

3. Ulrike Heider und Martin Mann: Die Wandervögel. Eine Alternativbewegung, 80 Jahre alt. Manuskript einer Rundfunksendung vom 28. 4. 1982. Hessischer Rundfunk 2. Programm

4. Werner Helwig: Die Blaue Blume des Wandervogels. Vom Aufstieg, Glanz und Sinn einer Jugendbewegung. Erweitere Neuausgabe mit einem Nachwort von Walter Sauer. Heidenheim: Südmarkverlag Fritsch 1980. 335 Seiten.

5. Werner Kindt: Dokumentation der Jugendbewegung. Band III. Die deutsche Jugendbewegung 1920 -1933. Die bündische Zeit. Düsseldorf/Köln: Diedrichs Verlag 1974 - 1840 Seiten.

6. Werner Kindt: (Hrsg.) Grundschriften der Deutschen Jugendbewegung. Eugen Diedrichs Verlag Düsseldorf/Köln 1963 - 596 Seiten

13. Nerother Wandervogel (NWV) »Der Herold«, Bundesschrift der Nerother, Heft Nr. 1/1951, Nr. 2/1954, Nr. 3 / 1954 Sonderheft, Nr. 4-5/1956, Nr. 6/1958, Nr. 7/1959, Nr. 8/1961, Nr. 9/1963, Nr. 10 / 1964, Nr. 11 / 1966, Nr. 12 / 1968, Nr. 13 / 1983. Herausgeber und Schriftleitung: Nerother Wandervogel, 5449 Dor-weiler, Nerotherburg Waldeck.

14. Karl Oelbermann / Walter Tetzlaff (Hsrg.): Heijo, der Fahrtwind weht. Lieder der Nerother. Faksimilenachdruck von 1933 bei Günther Wolff zu Plauen, 57 Seiten; dipa-Verlag und Druck GmbH, 3. Auflage 1978.

15. Robert Oelbermann: Kameraden singt! Lieder der Bauhütte. Fak-

similenachdruck von 1935 bei Günther Wolff zu Plauen, 96 Seiten; dipa-Verlag und Druck GmbH, 3. Auflage 1978

16. Herbert Römer: Karl Oelbermann - Bewahrer und Gestalter -Beiheft zu: »der eisbrecher 97« Sonderheft, eine bündische Zeitschrift der Jungen. Südmark Verlag Fritsch KG, Heidenheim Mai 1982-19 Seiten

17. Hermann Siefert: Der Bündische Aufbruch 1919 - 1923; Voggen-reiter Verlag Bad Godesberg 1963, 200 Seiten

18. Florian Steinbiß: Deutsch - Folk: Auf der Suche nach der verlorenen Tradition. Fischer Taschenbuch Verlag Mai 1984 -151 Seiten, Fischer 2988

19. Dr. Gerhard Ziemer/ Hans Wolf: Wandervogel Bildatlas. Voggen-reiter Verlag Bad Godesberg 1963 - 223 Seiten.

20. Dr Gerhard Ziemer / Hans Wolf: Wandervogel und Freideutsche Jugend. Voggenreiter Verlag Bad Godesberg 1961, 2. Auflage -550 Seiten

21. Dr. Gerhard Ziemer: Der Wandervogel und Zum politischen Standort der historischen Jugendbewegung. Herausgegeben von Fritz-Martin Schulz im Namen der Nerother Burgakademie. Schriftenreihe der Nerother Burgakademie. Die Burg Nr. 21 - 28 Seiten, 2. Auflage 1984

PS: Zahlreiche und intensive Gespräche mit unserem geschätzten Wanderführer, Fritz Jaquemond, haben diesen Artikel bereichert. Fritz, ein gebürtiger Nerother, der die Oelbermänner aus eigenem Erleben kannte, brachte mich mit dem aktiven Alt-Nerother Arnold Heinrichs zusammen. Arnold hat mir umfangreiche Materialien zur Verfügung gestellt, so daß ich wichtiges Quellenmaterial sichten und mitverarbeiten konnte. Ihnen beiden gilt mein herzlicher Dank. Ebenso möchte ich allen anderen »Quadrat-Nerother« danken, die in Gesprächen ihren Nerother Wandervogel lebendig werden ließen. Bildnachweis:

Bild Nr. 1 vgl.: Literaturverzeichnis Nr. 7 Seite 28 Bild Nr. 2 vgl.: Literaturverzeichnis Nr. 7 Seite 32 Bild Nr. 3 vgl.: Literaturverzeichnis Nr. 13 Der Herold / Nr. 13 Seite 17 Bild Nr. 4 vgl.: Literaturverzeichnis Nr. 2 Schloßkerle Seite 7 Bild Nr. 5 vgl.: Literaturverzeichnis Nr. 13 Der Herold / Nr. 11 Seite 50