Das Drahtwarengewerbe in Neroth

 

In einer wissenschaftlichen fundierten »Hausarbeit zur Erlangung des Akademischen Grades eines Magister Artium« hat Hildegard Ginzier (Bad Neuenahr/Mainz) der Geschichte des weithin bekannten Eifeldorfes Neroth nachgespürt. Vor allem die durch Armut bedingten Lebensverhältnisse der Einwohner vor 150 Jahren werden in der umfangreichen Arbeit eingehend unter die Lupe genommen. Neben allgemeinen Ausführungen über die Eifel und ihre geographische Abgrenzung, über geschichtliche Stellung der Eifel und die Landwirtschaft im 19. Jahrhundert, befaßt sich die Autorin eingehend mit der historischen Entwicklung der Ortsgemeinde Neroth. Schwerpunkt der Fleißarbeit bildet das Drahtwarengewerbe seit 1830 und die damit verbundene Hausierertätigkeit, die als Wandergewerbe der Nerother Fertigung von Mausefallen und Drahtgeflechten aller Art einen heute fast abenteuerlich anmutenden »Markt« bis zum weit entfernten Königsberg sicherte. Frau Ginzier hat sich intensiv dem Studium der Heimarbeit und der Familienverhältnisse zugewandt und — als Frucht vieler persönlicher Kontakte — der Heimatliteratur einen wertvollen Beitrag zur Bereinigung teils widersprüchlicher Geschichtsaufzeichnungen zugefügt. Besonders ansprechend an der Schrift (208 Seiten) sind die gut gegliederte Inhaltsübersicht, die Breite der Themenbereiche, die Illustrationen im Anhang sowie ein ausführliches Literatur- und Quellenverzeichnis; eine Fundgrube für Freunde der Heimatkunde.