Das Rengener Theater zu Gast

Dankbares Publikum im Bürgersaal in Uersfeld

Franz Josef Ferber, Hörschhausen

 

Es war eine gute Idee, der Mitglieder des Rengener Theatervereins. Warum immer nur in den eigenen Räumen spielen? Das dachten sich Bernd Müller, der Leiter dieser rührigen Laientheatergruppe, und seine Leute. Spontan folgten sie der Einladung der Arbeitsgemeinschaft Seniorenbetreuung, gebildet aus Vertretern der Spielvereinigung Uersfeld/Kaperich, der DRK-Ortsgruppe und der Kath. Frauengemeinschaft, vertreten durch Franz Josef Jax, nach Uersfeld zu kommen.

Sogleich machte man sich daran, dort im Bürgersaal, improvisierend eine Theaterbühne aufzubauen. Das war eine gehörige Portion Arbeit. Man scheute weder Zeit noch Mühe, um das Werk zu vollenden. Zu verdienen gab es dabei nichts, außer dem gebührenden Applaus natürlich. Die Akteure bewiesen schließlich, daß sie sich auch auf Bühnen außerhalb ihres engeren Heimatbereichs selbstsicher zu bewegen verstehen.

Eindrucksvoll und überzeugend spielten sie, an zwei Spieltagen ( 30. und 31. März 1985), das Drama »Das Schicksal der Barbara Holm« und anschließend das Luststück »Das Millionending«. Jung und alt freute sich. Besonders den älteren Theaterfreunden aus den Pfarreien Retterath, Uersfeld und Uess, für die man eigens Fahrdienste eingerichtet hatte, wurden die Stunden zu einem nicht alltäglichen Erlebnis.

Das ist leicht zu erklären: Die Rengener Gruppe - Mitglied im Bund Deutscher Amateurtheater - hat einen eigenen Stil entwickelt, der Gemüt und Heimatgefühl anspricht. Das Publikum war dankbar, es geizte nicht mit Beifall. Mehr als diesen bescheidenen ideellen Lohn begehrten die Theatermacher nicht. Doch sie hatten ihn verdient. Das Gefühl, ihren Mitmenschen einen kulturellen Dienst erwiesen zu haben, entschädigte sie reichlich für ihre aufopfernde Mühe. Diejenigen, die zugeschaut haben, erinnern sich gerne der sympathischen Spielleute aus Rengen. Fazit: Ein lobens- und nachahmenswertes Beispiel.