Münzschatzfunde im Kreis Daun

Bisher wurden 24 Schätze bekannt

Dr. Karl-Josef Gilles, Trier

 

Münzen waren zu allen Zeiten — selbst in der Antike — beliebte Sammelobjekte. Allerdings ist bis heute für die Mehrzahl der Sammler bei der Erwerbung einer Münze nur das Objekt selbst, also der Münztyp, insbesondere Stempelabweichungen oder ungewöhnliche Stempelkoppelungen, nicht aber der Fundort oder die Fundzusammenhänge entscheidend. Fundort und Fundumstände geraten daher rasch in Vergessenheit, so daß die Münze ihren archäologischen Aussagewert einbüßt. Mit diesen Problemen müssen sich Archäologen und Numismatiker schon Jahrzehnte auseinandersetzen, ohne daß sich ein größerer Erfolg abzeichnet. Dennoch haben methodische Fortschritte insbesondere bei Datierungsfragen der Numismatik eine Schlüsselposition zugewiesen. Nicht nur der Numismatiker, sondern auch der Münzsammler sollte daher konsequent die fünf Arten der Münzfunde unterscheiden. Das sind einmal die Einzelfunde, wozu wir die Streufunde und die Siedlungsfunde — beide Begriffe sind nicht gleichzusetzen — zählen, also Münzen, die alle ohne Absicht in den Boden gekommen sind. Demgegenüber stehen die bewußt deponierten oder verborgenen Münzen, die Weihe- oder Opferfunde, die Grabfunde und die Schatzfunde. Jede dieser Kategorien bietet andere Aussagemöglichkeiten, die im Rahmen dieses Beitrages allerdings nur kurz skizziert werden können.

Der Aussagewert der Einzelfunde ist recht bescheiden, insbesondere bei der Gruppe der Streufunde, bei denen es vorweg zu klären gilt, ob es sich um einen Primärfund oder einen Sekundärfund, beispielsweise um eine durch Baumaschinen verlagerte Münze handelt. Bei Primärfunden bleibt zudem zu berücksichtigen, daß Prägejahr und Zeitpunkt des Verlustes der Münze nicht identisch zu sein brauchen. Dennoch erlaubt eine Kartierung etwa von römischen Streufunden einer Landschaft — eine gleichmäßige Forschungsintensität im Bearbeitungsgebiet vorausgesetzt — Rückschlüsse auf Konzentration und Struktur des Geldumlaufes.

Aussageträchtiger sind die Siedlungsfunde. Eine systematische, nach Münzsorten, Münzstätten und Prägejahren aufgeschlüsselte Aufstellung aller Fundmünzen einer Siedlung gestattet eine genaue Analyse des Geldumlaufes am betreffenden Ort. Letztere schafft die Voraussetzung für chronologische Aussagen, so z. B. über Anfang und Ende einer Siedlung, eines Kastells oder einer Befestigungsanlage.

Weihe- oder Opferfunde sind vornehmlich aus römischer Zeit bekannt. Relativ häufig wurden in der Antike Geldstücke als Opfer in Gewässer geworfen, wie etwa in Heil- oder Mineralquellen, in Brunnen, an Furten oder an Brücken (vgl. z. B. Hotzendrees bei Daun, Sidinger Dreis bei Gerolstein oder Römerbrücke Trier). Wie bei den Siedlungsfunden erlaubt auch hier die Münzreihe Rückschlüsse auf die zeitliche Nutzung der Heilquelle oder des Flußübergangs, wobei sie zugleich auch Schwerpunkte anzeigt. Bedingt zu den Weihefunden zählen Bauopfer oder Grundsteinfunde, insbesondere aus der frühen Neuzeit. Da aber gerade für solche Bauopfer nicht selten auf außergewöhnliche Münzen zurückgegriffen wurde, ist bei ihrer Auswertung hinsichtlich des Baubeginns Vorsicht geboten.

Bei Grabfunden finden sich Münzen häufiger als Charonsobol oder Charonspfennig im Mund oder in der Hand des Toten. Charon ist der Fährmann, der in der antiken Vorstellung die Toten über den Grenzfluß der Unterwelt setzt und dafür einen Obulus erhält. Bisweilen wur-den den Toten auch umfangreichere Börsen mitgegeben, die meist in der Gürtelgegend aufgefunden werden. Wenn auch bei den Grabmünzen die Umlaufdauer zu berücksichtigen ist, stellen sie meist doch das einzige, relativ sicher datierende und datierbare Element des Fundkomplexes dar.

Bevor wir ausführlicher auf die Problematik der Schatzfunde eingehen, sollten kurz auch die rechtlichen Fragen angeschnitten werden, mit denen der Finder eines solchen Schatzes konfrontiert wird, zumal oft nur recht verschwommene Vorstellungen über Rechte und Pflichten bestehen und diese sich in der Vergangenheit allzuoft für den Münzschatz (d. h. seine Auswertung) und die Beteiligten verhängnisvoll auswirkte. Das Gesetz (BGB § 984) sieht vor, daß die eine Hälfte des Schatzes dem Finder, die andere dem Grundstückseigentümer gehört. Wenn beide identisch sind, ist ein weiterer Konflikt ausgeschlossen. Der genaue Gesetzestext des § 984 BGB lautet: »Wird eine Sache, die solange verborgen gelegen hat, daß der Eigentümer nicht mehr zu ermitteln ist (Schatz), entdeckt und infolge Entdeckung in Besitz genommen, so wird das Eigentum zur Hälfte vom Entdecker, zur Hälfte vom Eigentümer der Sache erworben, in welcher der Schatz verborgen war.«

Durch § 17 des Denkmalschutz- und -pflegegesetzes vom 23. März 1978 ist der Finder jedoch verpflichtet, den Fund der zuständigen Denkmalfachbehörde schriftlich oder mündlich anzuzeigen. Die Denkmalfachbehörde kann diesen Fund zur wissenschaftlichen Bearbeitung vorübergehend ausleihen, ohne daß sie irgendwelche Eigentumsrechte erwirbt. Kommt der Finder seiner Meldepflicht nicht nach, kann er seine Rechte verwirken, so daß § 20 des obengenannten Gesetzes angewendet wird, nach dem die Ablieferung gegen Entschädigung verlangt werden kann, wenn zu befürchten ist, daß der Fund der wissenschaftlichen Forschung verlorengeht.

Trotz dieser für den Finder günstigen Position ist die Zahl der verheimlichten oder nicht gemeldeten Schatzfunde recht groß. Im Glauben, den Schatz abgeben zu müssen, werden die Münzen schnell in aller Heimlichkeit und oft weit unter Preis an Händler verkauft. Die Denkmalfachbehörde erfährt von dem Fund nichts oder erst zu spät. Sickert am Ende doch etwas durch, muß der Finder mit größeren Unannehmlichkeiten rechnen, da eine unterlassene Fundmeldung nach § 33 des Denkmalschutz-und -pflegegesetzes als Ordnungswidrigkeit gilt, die bei Vorsatz mit einer Geldbuße bis zu zwei Millionen Deutsche Mark geahndet werden kann.

Der einfachste Weg nach Entdeckung eines Schatzfundes ist ohne Zweifel die Zusammenarbeit mit der zuständigen Fachbehörde, die die Bestimmung der Münzen schon im eigenen Interesse sorgfältig durchführt und auch verpflichtet ist, Auskunft über den Wert des Ganzen zu erteilen, und letztlich bei unklaren Besitzverhältnissen diese gerecht und objektiv klären wird.

Viele Sagen und Märchen erzählen uns von vergrabenen Schätzen. Der Volksmund weiß von Stätten zu berichten, wo das »Goldene Kalb«, ein goldener Wagen, eine goldene Wiege, ein goldener Sarg u. ä. verborgen liegen soll. Immer wieder ist nach diesen Schätzen gesucht worden — wohl vergeblich. Dennoch sind solche Mären von Gold- oder Silberschätzen nicht ganz aus der Luft gegriffen. Die Plätze, an denen solche Erzählungen haften, sind häufig alte Ruinenstätten, also Wüstungen, bisweilen auch Grabhügel. Freilich haben die Schatzgräber unserer Tage in den seltensten Fällen das Glück, den ersehnten Schatz zu finden, denn diese kommen in der Regel nur zufällig an den Tag.

Alle einst versteckten und in späterer Zeit wiedergefundenen Sparbüchsen, Kriegskassen oder Diebesbeuten sind natürlich nur ein geringer Teil der Schätze, die jemals versteckt wurden. Hinzu kommt, daß eine Vielzahl der Schatzfunde wieder von ihren Besitzern aus dem Versteck hervorgeholt werden konnte. Dennoch dürfte eine größere Zahl aus unterschiedlichen Gründen bis heute in ihrem Versteck geblieben sein.

Weshalb hatte man nun sein Geld versteckt? — Die Mehrzahl der uns bekannten Münzschätze ist ohne Zweifel von verängstigten Menschen in Zeiten, in denen Katastrophenhereinzubrechen drohten, verborgen worden. Häufiger, als es uns vielleicht bewußt ist, mußten unsere Ahnen Ereignisse über sich ergehen lassen, deretwegen es ihnen geraten erschien, nicht nur klingendes Hab und Gut, sondern auch wertvolles Gerät oder Schmuck einem sicheren Versteck anzuvertrauen, um es so vor dem Zugriff habgieriger Mitmenschen zu bewahren. In erster Linie war es wohl die Schutzlosigkeit, das Gefühl, völlig preiszugeben, was die Menschen veranlaßte, ihre mühselig zusammengebrachten Spargroschen beiseite zu schaffen, sie zu verstecken, zu vergraben oder zu vermauern.

Nicht selten wurde das Anwesen bei den folgenden Raub- oder Kriegszügen verwüstet, so daß das Versteck nicht mehr aufzufinden war, bisweilen wurden die Besitzer vertrieben, umgebracht oder kamen auf der Flucht vor der wütenden Soldateska ums Leben. Dann können Jahrzehnte, Jahrhunderte oder gar Jahrtausende vergehen, bis der Schatz durch Zufall wieder ans Tageslicht kommt.

Was erzählen diese Schatzfunde uns sonst noch? — Wie keine andere archäologische Quelle belegen sie die einschneidenden Krisen- und Katastrophenzeiten unserer Heimat. Nicht umsonst häufen sich Schatzfunde in der Zeit der Germaneneinfälle ins linksrheinische Gebiet nach 275/276 und 353/355, im 30jährigen Krieg und im späten 17. wie frühen 18. Jahrhundert zur Zeit der Reunionskriege Ludwigs XIV. oder des Spanischen Erbfolgekrieges. Eine letzte, augenfällige Kummulation zeichnet sich für die 90er Jahre des 18. Jahrhunderts ab, als der Trierer Kurstaat abermals von französischen Truppen besetzt wird.

Gerade die Funde der frühen Neuzeit belegen das keineswegs beneidenswerte Dasein des braven Mannes, dem es sogar lohnend erschien, ein paar kümmerliche Taler oder Petermännchen zu verstecken und dafür das Risiko einzugehen, unter Gewaltanwendung den Soldaten, die mit der Eintreibung der Kontributionen beschäftigt waren, das Versteck des Schatzes preiszugeben. Wohl mancher sorgende Familienvater nahm damals sein wohl gehütetes Geheimnis mit in sein Grab.

Schatzfunde, insbesondere eine Häufung gleichzeitiger Münzschätze wie in den oben angeführten Beispielen — der Archäologie spricht von ernenn Schatzfundhorizont— bieten eine wichtige Quelle der Geschichtsforschung, vor allem dann, wenn schriftliche Überlieferungen, wie etwa für das 3. Viertel des 3. Jahrhunderts, nur lückenhaft sind. Die Häufung gleichzeitiger Schätze in einem begrenzten Gebiet nimmt dem einzelnen Schatz den Charakter der Zufälligkeit und weist ihn als archäologischen Niederschlag kurzfristiger Katastrophenzeiten aus. Die spätesten, also die jüngsten Münzen vermitteln bei gleichzeitigen Schätzen die Datierung der Katastrophe, also den Zeitpunkt, zu dem die Gefahr des Krieges oder der Invasion fremder Völker oder Truppen eintrat. Die geographische Verbreitung der Schätze illustriert — wie keine zweite Quelle — die räumliche Ausdehnung der Ursache, also des Krieges oder des Raubzuges, der für die Deponierung der Schätze ausschlaggebend war. Die verschiedenen zeitgleichen Schatzfunde lassen mitunter sogar erkennen, auf welchen Wegen die raubenden Kriegsscharen das Land durchzogen. Wir erfahren auch, welche Münzen (einschließlich fremdländische) verbreitet waren, die wiederum Rückschlüsse auf Handel und Verkehr erlauben, über die wir durch andere Quellen in der Regel nur wenig in Erfahrung bringen können. Für all diese Fragen ist aber entscheidend, daß der Münzschatz vollständig einer wissenschaftlichen Bearbeitung zur Verfügung steht.

Von diesen in Katastrophenzeiten versteckten Schätzen heben sich einzelne in ihrer Zeitstellung isolierte Funde ab. Meist werden für ihre Deponierung persönliche Gründe ausschlaggebend gewesen sein. Mitunter wurden einzelne Schätze auch über Jahre angespart, indem in unterschiedlichen Abständen weitere Münzen in dem »Spartopf« abgelegt wurden oder im Versteck ein weiteres Gefäß voller Münzen abgestellt wurde, wobei sich dann aus den unterschiedlichen Schlußmünzen der einzelnen Gefäße der Zeitraum des Sparens erschließen läßt. Daneben mag sich unter den zeitlich isolierten Schatzfunden auch manches Raub- oder Diebesgut verbergen, das Räuber auf ihrer Flucht in aller Eile verstecken mußten und es entweder nicht wieder auffanden oder zu Tode kamen, sei es, daß sie den Kerker nicht überlebten oder ihre Tat mit dem Tode sühnten.

Oft läßt sich der Charakter eines Schatzfundes an seiner Zusammensetzung erkennen. Schätze, die über längere Zeit angespart oder angehäuft wurden, umfassen in der Regel ausgewählte Prägungen, also größere Münzensorten und besseres Metall. Sie unterscheiden sich deutlich von jenen, die in einer Krisenzeit in aller Eile ohne Auswahl zusammengerafft und verborgen wurden und somit den Bestand der gerade verfügbaren Münzen dokumentieren. Derzeit geben die verschiedenen Schatzfunde aus dem Kreisgebiet nur ein bruchstückhaftes Bild der Ereignisse wieder. Bezieht man unsere Schatzfunde in eine Untersuchung oder Auswertung aller 270 Schatzfunde des Trierer Landes ein, lassen sich viele mit bestimmten historischen Vorgängen in Verbindung bringen. Die Mehrzahl der römischen Schatzfunde (Hillesheim, Hinterweiler, Hörschhausen, Mürlenbach und Ürsfeld) ist zweifellos mit den Germaneneinfällen des 3. Viertels des 3. Jahrhunderts in Verbindung zu bringen. Eine vorübergehende Schwächung der Grenzverteidigung hatte die Germanen in diesen Jahren immer wieder zu Raubzügen bis weit nach Gallien und Oberitalien veranlaßt. Letztlich bildeten diese Germaneneinfälle das Vorspiel zur großen Völkerwanderung, die bekanntlich zum Untergang des Weströmischen Reiches führte. Die übrigen römischen Schatzfunde stehen, auf den ersten Blick betrachtet, isoliert. Berücksichtigt man aber den gesamten Eifel- und Hunsrückraum, so ist beispielsweise der um 353 vergrabene Schatzfund von Deudesfeld, einer der wenigen römischen Goldschätze, aufgrund zahlreicher Parallelfunde im Zusammenhang mit einem weiteren verheerenden Germaneneinfall nach 353 zu sehen.

Auch die neuzeitlichen Schatzfunde lassen sich in ihrer Mehrzahl mit kriegerischen Auseinandersetzungen in Verbindung bringen, so z. B. mit dem dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648) (Birresborn, Boxberg, Katzwinkel (2x), Mannebach), dem zweiten (holländischen) Raubkrieg Ludwigs XIV. (1672 - 1678) (Ormont), dem dritten (orleanischen) Raubkrieg Ludwigs XIV. (1688- 1697) (Niederwinkel).

Noch stehen wir bei der Auswertung von Münzschatzfunden am Anfang. Zweifellos muß sie — wie angedeutet — auf einen größeren Raum ausgedehnt werden, der nicht auf das Gebiet eines Kreises beschränkt bleiben kann. Voraussetzung für fundiertere Aussagen ist aber auch die wissenschaftliche Erfassung aller Schatzfunde, wozu jeder Leser des Heimatjahrbuches beitragen kann, indem er Einzelheiten zu bislang unbekannten (d. h. in unserer Aufstellung nicht berücksichtigten) Schatzfunden der zuständigen Fachbehörde, also dem Rheinischen Landesmuseum Trier, mitteilt.

Abgekürzt zitierte Literatur:

Ost = J. Ost, Die Altertümer in dem Kreise Daun (Manuskript 1854) RIC = The Roman Imperiale Coinage l - IX (1923 - 1981)

Liste der Münzschatzfunde aus dem Kreisgebiet

I. Römische Zeit

1. Betteldorf (323/324). Gef. 1911 nordnordöstlich des Ortes im »Breitenbüsch« an der Römerstraße; in einem Tongefäß silbener Fingerring und mehr als 750 bzw. 950 Münzen; älteste Prägung: Sydenham 903 (60 v. Chr.); Schlußmünze: Constantin l./-söhne (RIC VII, Trier 435ff.). — Trierer Jahresber. 5, 1912, 27. — Rom. Germ. Korrbl. 5, 1912, 9f. — Verbleib: 33 Denare, 10 Argentei des späten 3. Jahrh. und 577 Folles im Landesmus. Trier (Inv. 11,634). 133 Münzen (darunter 15 Denare des 2. Jahrh.), verblieben im Besitz des Pfarrers oder des Finders. — Teil dieses Schatzfundes waren offensichtlich auch jene 214 Münzen (darunter neun Denare des 2. Jahrh.), welche angeblich im Jahre 1913 im »Bürgerbrunnen« zu Daun gefunden wurden (Trierer Jahresber. 13,1923, 47 und Trierer Zeitschr. 2, 1927, 208). Davon konnten 150 Folles für das Landesmus. Trier (Inv. 26, 194) erworben werden. 2a. Daun vgl. Betteldorf (1)

3. Deudesfeld (nach 353); Gef. 1912 - 1927 »auf der Steinmauer«; zerpflügter Schatzfund (ohne Behältnis?), bestehend aus mehr als fünf constantinischen Solidi; älteste Prägung: Constans (RIC VIII, Trier 135); Schlußmünze: Constantius II. (RIC VIII, Trier 344 und 345). — Bonner Jahrb. 143/144, 1938/39, 287; 292f.; Trierer Zeitschr. 43/44, 1980/81, 336. — Verbleib: teilweise Landesmus. Trier (Inv. 24,70; 27, 100-101).

4. Hillesheim (um 244). Gef. um 1847 südöstlich des Ortes am Wege nach Rockeskyll im Bereich einer römischen Siedlung (?); 80 Denare des 2./3. Jahrh.; älteste Prägung: Commodus; Schlußmünze: Gordian IM. — Jahresber. Ges. f. nütz. Forsch. 1852,20.

5. Hinterweiler (um 251). Gef. vor 1854 auf dem Ernstberg südöstlich des Ortes; Krug mit Münzen von Hadrian bis Decius. — Ost 165.

6. Hörschhausen (275/276). Gef. 1851 südlich des Ortes in Flur »Hoffeld« im Bereich einer römischen Siedlung; in einem mit einem Schieferstein abgedeckten Tongefäß rund 1800 Denare und Antoninia-ne; älteste Prägung: Septimius Severus; Schlußmünze: Tetricus l. (II.). — Jahresber. Ges. f. nützl. Forsch. 1852, 23; 29.

7. Mückeln (römisch). Gef. 1846 südwestlich des Ortes im Distrikt »Sengbüsch«; Keramikgefäß mit einer »Menge römischer Münzen«.

— Ost 205.

8. Mürlenbach (257/258). Gef. 1886 südwestlich des Ortes im Distrikt »Klinert« im Bereich einer römischen Siedlung; in einem Einhenkelkrug zwei Großerze und 426 Antoniniane; älteste Prägung; Trajan (unbestimmt); Schlußmünze: Gallienus (RIC 395/397). — Westdt. Zeitschr. 6, 1887, 120ff. — Verbleib: Landesmus. Trier Inv. 13 660 — 14 323.

9. Schalkenmehren (um 300). Gef. 1852 nordnordöstlich des Ortes bei der Weinfelder Kirche im Bereich einer römischen Siedlung; in einem kleinen Doppelhenkelkrug Merkurstatuette, Bronzeglocke und 30 Münzen von Diocletian und Maximian. — Jahresber. Ges. f. nützl. Forsch. 1852, 6 u. 8.

10. Ürsfeld (um 268). Gef. 1823 südl. des Ortes in »Hochpochten«; Keramikgefäß mit zahlreichen Antoninianen; älteste Prägung: Gordia-nus (?); Schlußmünze: Gallienus (?). — Trierer Zeitschr. 43/44, 1980/ 81, 436. — Wohl identisch mit dem Schatz von Ulmen, der angeblich bis Constantin l. reichen soll (Jahresber. Ges. f. nützl. Forsch. 1851 Nr. 4). — 13 Münzen kamen ins Rhein. Landesmuseum Bonn.

II. Mittelalter

1. Daun, Stadtteil Boverath (mittelalterlich). Gef. vor 1854 am Ufer der Lieser; Behältnis nicht bekannt; einige mittelalterliche Münzen. Ost 104.

2. »Eifel« (um 1455). Gef. um 1861; Behältnis nicht bekannt; mehr als 60 meist kurtrierische Goldgulden; älteste Prägung: vor 1418; Schlußmünze: nach 1453. — Jahresber. Ges. f. nützl. Forsch. 1861/62, 86.

3. Steffeln-Auel (1494) Gef. 1957 bei Ausschachtungsarbeiten im Ort; in einem Tongefäß 90 meist rheinische und niederländische Goldgulden; älteste Prägung: vor 1419; Schlußmünze: 1494. — Trierer Zeitschr. 28, 1965, 85ff.

4. Strohn (vor 1430). Gef. 1867 auf dem Kirchhof; in einem Keramikkrug 16 meist kölnische und pfalz-bayrische Goldgulden und 120 Silbermünzen, kaum kurtrierische; älteste Prägung: vor 1400; Schlußmünze: nach 1424.— Jahresber. Ges. f. nützl. Forsch. 1856; 73; 1859/ 60, 48f. — Bonner Jahrb. 25, 1857, 202 nennt irrtümlich römische Gold- und Silbermünzen.

III. Neuzeit

1. Bereborn (1811). Gef. 1955 bei Abbrucharbeiten; Krug mit 11 österreichischen und französischen Silbermünzen; älteste Prägung; vor 1774; Schlußmünze: 1811. — Trierer Zeitschr. 43/44, 1980/81, 410.

2. Birresborn (1630). Gef. 1968 in einer Hausmauer; in einem Tongefäß wohl mehr als 8 Talerteilwerte, vornehmlich der Spanischen Niederlanden und Frankreichs; älteste Prägung: 1562/64; Schlußmünze: 1630. — Trierer Zeitschr. 33, 1970, 141 ff. — Ortsakten Landesmus. Trier.

3. Boxberg (17. Jahrhundert) Gef. 1898 im Bereich der wüsten Siedlung »Merzbach«; Steinguttopf voller Silbermünzen, vornehmlich Talerteilwerte des 16. und 17. Jahrhunderts. — Trierer Zeitschr. 43/44, 1980/81, 414.

4. Katzwinkel (nach 1588). Gef. 1920 bei Ausschachtungsarbeiten; ohne Behältnis mehr als 9 Silbermünzen, die älteste aus dem Jahre 1588. — Trierer Zeitschr. 43/44, 1980, 422.

5. Katzwinkel (1629). Gef. 1925 beim Steinebrechen wenige Meter von Nr. 4 entfernt; in einem weißen, mit einem Stein abgedeckten Steingutbecher in einen Leinenlappen gewickelt 1 Gold- und 152 meist kurtrieri-sche Kleinsilbermünzen; älteste Prägung: 1563; Schlußmünze: 1629.

— Trierer Zeitschr. 43/44, 1980/81, 422f. — Verbleib: Landesmus. Trier Inv. 26,76.

6. Mannebach (17. Jahrhundert). Gef. 1923 in einem Brunnen; mehrere Silbermünzen unterschiedlicher Größe des 16. und 17. Jahrhundert.

— Trierer Zeitschr. 43/44, 1980/81, 431.

7. Ormont (1678) Gef. 1898 in einer Hausmauer; in Tongefäß etwa 1700 meist kurtrierische Kleinsilbermünzen; älteste Prägung: 1640; Schlußmünze: 1678. — Bonner Jahrb. 105, 1900, 268.

8. Stadtkyll (1848). Gef. 1934 bei Umbauarbeiten; 16 preußische Taler bzw. 4-Groschenstücke; älteste Prägung: 1779; Schlußmünze: 1848. — Trierer Zeitschr. 10, 1935, 154 (unkorrekt). — Ortsakten Landesmus. Trier.

9. Ürsfeld (1848 ?). Gef. 1914 bei'Umbauarbeiten; in einem blauen Leinensäckchen 86 meist preußische Silbermünzen (darunter 1 Taler von 1818). — Trierer Zeitschr. 43/44, 1980/81, 437.

10. Winkel, Ortsteil Niederwinkel (1697). Gef. 1922 im Gemeindewald; in Tongefäß 34 Petermännchen und 8 französische Taler oder solche der Spanischen Niederlande; älteste Prägung: vor 1652; Schlußmünze: 1697. — Heimat, Blätter des Vereins für Mosel, Hochwald und Hunsrück, 1, 1934, 6.