Das Pilzgericht

Hans Kugel, Daun

 

Pilze gibt's zu allen Zeiten,

Wann und wie sie zubereiten,

Lassen wir's die Hausfrau machen.

Die kennt was von guten Sachen.

Putzen, schälen und noch sieden

Und was dann noch Rest geblieben

Kommt jetzt auf den Mittagstisch,

Jeder löffelt jetzt für sich.

Zur Freud der Hausfrau wird gefuttert,

zugegriffen, reingebuttert.

Alles schmeckte ganz famos

Bis sie waren fast alles los.

Ein Restchen Pilze blieb zurück,

Das war dann auch des Kätzchens Glück.

Dem taten gute Sachen schmecken,

Nachher das Mäulchen noch belecken.

Es stieg ins Körbchen ohne Murren,

Fing dann gleich noch an zu schnurren.

Dann plötzlich ändert sicn das Bild,

Das Tier wurde unruhig, wurde wild.

Das arme Tier begann zu schrei'n,

Es hatte sicher große Pein.

Ob gar die Pilze waren giftig?

Das muß man wissen, das ist wichtig.

Auch die Hausfrau meint, sie liegen schwer

im Magen herum, kreuz und quer.

Dem Hausherr wird's um die Frau schon bang,

Es gibt kein Fackeln, überlegt nicht lang,

Mit der Taxe dann ins Hospital,

Das Zeug schnell raus, zum Teufel nochmal.

In den Hals mit dem Schlauch

Bis hinunter in den Bauch.

So hörte man im Krankenhaus sagen,

Alle taten sich redlich plagen,

Bis der letzte Brocken geholt nach oben,

sie war gerettet, Gott wollen wir loben.

Heim fährt der Hausherr sein teures Schätzchen,

Denkt dabei an das arme Kätzchen.

Wie mag's dem armen Tier jetzt gehn,

Nur schnell nach Haus, um nachzuseh'n,

ob wir ihr nicht noch helfen können,

Vielleicht mit ihr zum Tierarzt rennen.

Sie kamen gar nach Haus geschwind,

Wie hocherfreut sich alles find,

Das Kätzchen in dem Körbchen gar,

Rundherum eine neue Kinderschar.

Content-Disposition: form-data; name="hjb1986.70.htm"; filename="" Content-Type: application/octet-stream