Wanderer, kommst du nach Auel,

Marianne Schönberg, Jünkerath

 

Sie erfreuen sich immer wieder des Interesses der Wandergruppen, die Kapellchen im Eifeler Land. Oft sind es alte Haltepunkte mit viel Geschichte. Wer mit einer Eifelvereins-Gruppe da einmal Rast machte, hat sie gehört, die Erzählung um den Grund, aus dem die Kapelle erbaut wurde.

Es war am 8. September 1984, dem Tag Maria Geburt, da wurde auf der weiten, flurbereinigten Feldfläche bei Auei ein neues Kapellchen der Hl. Jungfrau geweiht. Mitten im Feld stehts, umgeben von jungen Sträuchern. Davor eine Bank, die dem Wanderer Rast bietet. Auch dieses kleine Bethaus hat seine Geschichte. Da kam 1947 - es war der 14. September - ein Mann in abgerissener Kleidung nach Auel zurück. Eberhard Mies kehrte nach dreijähriger russischer Kriegsgefangenschaft heim. Er gelobte, ein Kapellchen zu bauen. Auf seinem Feld sollte es stehen und ein Zeichen sein. Die Jahre gingen ins Land, es gab viel aufzubauen, das Geld war knapp und die Familie verlangte das Notwendige. Der Bau wurde von Jahr zu Jahr verschoben.

Vergessen hatte Eberhard Mies sein versprechen nicht. Als 1984 das Dorf Jubiläum der Kirche und des Stifters feierte, errichtete der ehemalige Soldat seine Kapelle. Es machte ihn froh, daß er tat, was er vor Jahren gelobte. Liebevoll geschmückt zeigt sich heute das Innere des kleinen Gotteshauses. Wer sich die Mühe macht, die Gravur am steinernen Sockel zu lesen; da stehts geschrieben, was Anlaß zum Bau des freundlichen Rastpunktes war. Möge sie Wanderer kommender Generationen nachdenklich machen, die kleine Kapelle im freien Feld.

Im Herbst 1984 wurde sie der Hl. Jungfrau Maria geweiht, die Kapelle im Aueler Flur. Eberhard Mies hat uns hingeführt und erzählt, wie es zum Bau des »Bethauses« kam.