Die Leinenbleiche
am Schalkenmehrener Maar 1930
Jakob Schmitz, Daun
der Wiese an dem Maar |
liegt das neue Linnen, |
das aus feinem Faserhaar |
und durch Hecheln, Spinnen |
und durch Weben mühereich |
ward zu festem Leinenzeug.
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O, es war der Mühe viel, |
bis das Werk gesponnen, |
und im flotten Spulenspiel |
langes Garn gewonnen |
bis am Webstuhl, eichenschwer, |
ging das Schiffchen hin und her.
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Erst noch war das Leinen grau, |
Bleichend auf den Wiesen, |
und die fleiß'ge Bauersfrau |
mußt es oft begießen. |
Auch die Sonne, glutend heiß, |
bleicht es bald wie Schnee so weiß.
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Ja, Bäu'rin eilet sehr, |
darf dabei nicht ruhen. |
Doch bald liegt das Leinen schwer |
in den alten Truhen. |
Selbstgesponnen, selbstgemacht |
ist die beste Bauerntracht. |