Das Telefon
Karl-Heinz Schwartz, Gerolstein
Vor Tag und Jahr im Eifelland, |
wars Telefon völlig unbekannt. |
Man hörte sich im Orte um, |
ob was geschehn sei, drum herum. |
Im Wirtshaus dort am runden Tisch, |
gabs Neuigkeiten täglich frisch. |
Oder man ging zur Nachbarsfrau, |
die wußte alles ganz genau |
schon lang vorher, was so passiert, |
weil sie durch Tür und Mauer hört. |
Doch bald schon war mans ziemlich satt, |
das keinen Fernsprecher man hat |
und hat nicht lange diskutiert |
den Apparat schnell installiert, |
im Haus von Bürgermeister Schmilz, |
doch dessen Frau, die wußte nix. |
Sie tat wie immer ihre Pflicht |
jedoch ein Telefon kannt' sie nicht. |
Auf einmal klingelts, laut und schrill, |
die Frau am liebsten flüchten will, |
rennt in der Küche rum wie toll, |
und weiß nicht was sie machen soll. |
Sie hebt nicht ab, sie geht nicht ran |
und ruft um Hilfe ihren Mann: |
»Zur Hilfe Peter, ich werde jeckisch |
ich kann nicht dran gehn, mein Schürz |
ist dreckisch.« |